Unter der Idee einer Europaarmee (auch europäische Armee oder EU-Armee) versteht man die Einrichtung von Streitkräften auf Ebene der Europäischen Union, die dann einem EU-Verteidigungsministerium unterstellt werden könnten.

Bereits zu Beginn der 1950er-Jahre wurden mit dem Pleven-Plan und der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft konkrete Vorhaben für solch eine supranationale Europaarmee verfolgt, die jedoch damals zugunsten der Westeuropäischen Union als zwischenstaatliches Verteidigungsbündnis zunächst fallen gelassen wurde. Seit Anfang des Jahres 2000 wird jedoch erneut über das Thema diskutiert und etwa im Rahmen der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit aktiv vorangetrieben. Durch die Beistandsklausel im Lissabon-Vertrag und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik, in deren Rahmen regelmäßig gemeinsame Militärmissionen durchgeführt werden, sind die Streitkräfte der Europäischen Union schon heute stark miteinander verwoben.

Geschichte

Infolge der Zuspitzung des Kalten Krieges aufgrund des Korea-Krieges und wegen einer akuten Furcht vor einer weiteren Ausdehnung des sowjetischen Machtbereichs nach Westeuropa wurde im August 1950 von Winston Churchill eine gemeinsame europäische Armee mit westdeutscher Beteiligung gefordert, die mit den USA zusammenarbeiten sollte:

“We should make a gesture of practical and constructive guidance by declaring ourselves in favour of the immediate creation of a European Army under a unified command, and in which we should all bear a worthy and honourable part.”

Winston Churchill: Rede vor dem Europarat 1950

Die beratende Versammlung des Europarates befürwortete daraufhin in einem Beschluss am 11. August 1950 auf Antrag des Vereinigten Königreichs die Bildung einer europäischen Armee:

„Um ihre Hingabe zur Aufrechterhaltung des Friedens und ihre Entschlossenheit zum Ausdruck zu bringen, die Beschlüsse des UN-Sicherheitsrates zur Verteidigung friedliebender Völker vor Aggressionen durchzusetzen, fordert die Versammlung die sofortige Schaffung einer vereinigten Europäischen Armee unter europäischer demokratischer Kontrolle und in voller Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten und Kanada.“

Parlamentarische Versammlung des Europarats: Beschluss von 1950

Dem Europarat gehörten damals neben Großbritannien und den EGKS-Mitgliedern Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien, Niederlande und Luxemburg auch Dänemark, Irland, Schweden, Norwegen, Griechenland, die Türkei und Island an. Sie alle wären somit Teil der gemeinsamen Armee gewesen.

In den USA begann sich gleichzeitig die Vorstellung durchzusetzen, eine europäische Verteidigungsstreitmacht unter Führung der NATO aufzubauen. Erstmals sprach sich am 11. September 1950 der US-amerikanische Außenminister Dean Acheson für eine gemeinsame Europäische Armee unter deutscher Beteiligung aus.

Pleven-Plan

Der französische Ministerpräsident René Pleven schlug im Oktober 1950 konkret vor, eine Europaarmee unter einem europäischen Verteidigungsminister bzw. Ministerium zu schaffen. Dies sollte kein Bündnis sein, sondern eine Armee, die aus auf einer Einheitsebene integrierten Kontingenten besteht. Jeder Staat sollte einen Beitrag zu dieser Armee leisten, aber trotzdem noch seine eigenen Verbände unterhalten dürfen. Im November 1950 befürwortete der Bundestag mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP (gegen die der SPD) einen deutschen Verteidigungsbeitrag auf der Basis des Pleven-Plans. Daraufhin wurde vier Jahre lang über die konkrete Ausgestaltung einer solchen Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) verhandelt. Im Mai 1952 wurde der EVG-Vertrag schließlich von allen beteiligten Außenministern unterzeichnet. Als langfristige Perspektive sah er sogar die Verschmelzung Europas zu einer politischen Union (die sogenannte Europäische Politische Gemeinschaft) vor.

In Frankreich hatte jedoch mittlerweile eine gaullistische (und damit der EVG gegenüber skeptische) Regierung die Macht übernommen. Infolgedessen lehnte die französische Nationalversammlung die Ratifizierung des bereits unterschriebenen Vertrags im August 1954 ab. Damit war der Pleven-Plan gescheitert. Stattdessen wurde 1954 von den Mitgliedern des Brüsseler Paktes zusammen mit der Bundesrepublik und Italien durch die so genannte Londoner Akte die Westeuropäische Union (WEU) gegründet.

Die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik

Mit dem Vertrag von Maastricht wurde schließlich 1992 die „Sicherheitspolitik“ ausdrücklich der Zuständigkeit der neu gegründeten EU zugewiesen – wenn auch lediglich im Rahmen der intergouvernemental geprägten zweiten Säule. Dabei arbeitete die EU eng mit der Westeuropäischen Union (WEU) zusammen und übernahm nun auch deren Petersberg-Aufgaben. Anders als WEU und NATO war die EU jedoch zunächst kein Militärbündnis, d. h. auch im Fall eines Angriffs wären die Mitgliedstaaten nicht zu gegenseitigem Beistand verpflichtet gewesen. Damit sollte den Bedenken der neutralen EU-Mitgliedstaaten wie Irland, Österreich, Schweden und Finnland Genüge getan werden.

Im April 2003 trafen sich wieder Vertreter aus Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg, um in einem Gipfel einen neuen Anlauf für die Schaffung einer Europa-Armee im Rahmen der GSVP zu starten. Das dabei zu gründende Eurokorps könnte als Kern für eine europäische Interventionstruppe dienen, denn im Kosovo haben die europäischen Armeen bereits bewiesen, dass sie gut zusammenarbeiten können, eine bessere Abstimmung allerdings wünschenswert wäre. Spanien zeigte sich daran nicht interessiert, wohl um die guten Beziehungen zu den USA nicht zu gefährden. Deutschland legte viel Wert auf eine Teilnahme von Großbritannien, hierzu erklärte Elmar Brok (CDU): „Störend ist dabei in diesem aktuellen politischen Kontext, dass das alles vier Länder sind, die in der Irak-Krise im Anti-Flügel waren und es würde zur größeren Glaubwürdigkeit beitragen, wenn hier auch das eine oder andere Land, das im anderen Lager stand, dabei wäre.“ Zur Schaffung eines Eurokorps bräuchte man Gelder aus dem europäischen Haushalt, um dieser Armee den Weg zu ebnen.

Im März 2007 sagte die deutsche Bundeskanzlerin und EU-Ratspräsidentin, Angela Merkel: „Wir müssen einer gemeinsamen europäischen Armee näher kommen. Die Europäische Kommission wird handlungsfähiger werden, und zwar mit klar geregelten Zuständigkeiten.“ Zudem sagte der belgische Regierungschef Guy Verhofstadt: „Eine europäische Armee aus 100.000 Soldaten würde die europäische Verteidigungsbereitschaft deutlich verbessern und die NATO stärken. Zudem würde eine EU-Armee Kosten sparen, weil die ineffiziente Aufteilung der Union in nationale Verteidigungsmärkte endlich überwunden würde.“

Der damalige Präsident des Europäischen Parlamentes Hans-Gert Pöttering stellte im November 2008 auf der Berliner Sicherheitskonferenz ein Konzept für eine immer engere Synchronisierung der europäischen Streitkräfte unter dem Namen Synchronised Armed Forces Europe (SAFE) vor.

Vertrag von Lissabon

Mit dem Vertrag von Lissabon, der 2009 in Kraft trat, wurde die ESVP in Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) umbenannt. Er beinhaltete mehrere Reformen, darunter die bessere Koordination der Rüstungs-Politik und eine wechselseitige Beistandsklausel (Art. 42 Abs. 7 EU-Vertrag), in die nun auch die neutralen Staaten einwilligten:

„Im Falle eines bewaffneten Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats schulden die anderen Mitgliedstaaten ihm alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung, im Einklang mit Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen.“

Artikel 42 Absatz 7 EUV

Bei der Münchner Sicherheitskonferenz am 6. Februar 2010 betonte der deutsche Außenminister Guido Westerwelle, dass Europa eine gemeinsame Armee braucht: „Die Europäische Union muss ihrer politischen Rolle als globaler Akteur gerecht werden. Sie muss eigenständig Krisenmanagement betreiben können und sie muss rasch, flexibel und im gemeinsamen Verbund handeln können.“

Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen war laut einem Bericht des Nachrichtensenders n-tv vom 31. Januar 2014 für das Zusammenlegen (Pooling) und Teilen (Sharing) der europäischen Armeen, womit sie für eine Bündelung und damit für eine Europaarmee stimmt.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat am 8. März 2015 die Gründung einer gemeinsamen europäischen Armee gefordert. Damit könnte Europa einerseits glaubwürdig auf eine Bedrohung des Friedens in einem Mitglieds- oder einem EU-Nachbarland reagieren, andererseits zugleich aufgrund der organisatorischen und finanziellen Vorteile zu einer intensiven Zusammenarbeit bei Entwicklung und Kauf von militärischem Gerät führen und erhebliche Einsparungen bringen.

Im Mai 2015 beschloss die österreichische Regierungspartei ÖVP in ihrem neuen Grundsatzprogramm, dass eine zentrale Zukunftsfrage der EU die Weiterentwicklung hin zu einer Verteidigungsunion mit dem langfristigen Ziel einer gemeinsamen europäischen Armee darstellt. Gleichzeitig wurde seitens Parteivertretern kundgetan, dass man die Neutralität Österreichs beibehalten wolle. Dies wird von Verfassungsexperten als nicht vereinbar angesehen. Als einzige Parlamentspartei bekennen sich lediglich die NEOS vorbehaltlos zum Aufbau einer europäischen Armee und zur Abschaffung der Neutralität.

Ständige Strukturierte Zusammenarbeit

Anlässlich des EU-Ministertreffens in Bratislava Ende September 2016 wurde die Idee einer EU-Armee wieder aufgenommen. Zunächst sprachen sich Deutschland und Frankreich dafür aus, um die EU nach dem Brexit als Einheit zu stärken. Daraufhin folgten weitergehende Vorschläge von Italien, die ein permanentes, gemeinsames Hauptquartier und eine EU-Forschungsförderung für Militärprojekte als Europäisches Verteidigungsforschungsprogramm vorsehen. Widerstand zu dem Vorhaben zeigten die Briten und die drei baltischen Staaten. Nach Art. 42 Abs. 6 und Art. 46 des Lissabon-Vertrages können sich innerhalb der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit (englisch Permanent Structured Cooperation, kurz PESCO) jederzeit beliebig viele der Mitgliedsstaaten der GSVP auf diese Vertiefungen einigen, ohne dass die anderen Mitgliedsstaaten sie daran hindern können; lediglich Festlegungen zu einer Weiterentwicklung der gemeinsamen Verteidigungspolitik der gesamten EU bedürfen der Einstimmigkeit.

Die Europäische Kommission möchte laut einer Planung vom 30. November 2016 einen EU-Verteidigungsfonds aufsetzen, für den zwischen 2021 und 2027 aus dem EU-Haushalt 3,5 Milliarden Euro umgeleitet werden sollen, um eine gemeinsame Verteidigungsstrategie auf den Weg zu bringen. Außerdem plant die Kommission der Europäischen Investitionsbank dafür zusätzlich die Finanzierung von Rüstungs-Projekten zu erlauben.

Die Außen- und Verteidigungsminister von 25 der 28 EU-Staaten haben im November und Dezember des Jahres 2017 dem Europäischen Rat mitgeteilt, in der Verteidigung künftig gemeinsame Wege zu gehen. Die zwei EU-Staaten Dänemark und Malta sowie der damalige Noch-EU-Staat Großbritannien waren nicht dabei.

Bestehende Kooperationen

Im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik wurden inzwischen bereits eine Reihe von Institutionen gegründet, die die Streitkräfte der EU eng miteinander verknüpfen. Dazu gehören auf der Führungsebene unter anderem:

An den GSVP-Institutionen beteiligen sich grundsätzlich alle Staaten der Europäischen Union (jedoch teilweise mit Opt-Outs, insbesondere von Dänemark) sowie Partnerländer wie Norwegen.

Als ständige Truppen dieser EU-weiten Abmachung steht eine mindestens 1500 Mann starke rotierende Zuordnung multinationaler Verbände in den EU Battlegroups bereit. Zudem wurde 2022 beschlossen, eine EU-Eingreiftruppe aus 5000 Soldaten der Mitgliedstaaten bis 2025 aufzustellen. Gemeinsame europäische Truppen unter ständigem EU-Kommando existieren jedoch nicht.

Hinzu treten eine Reihe multinationaler (nicht EU-weiter) Streitkräfte, in denen einzelne Mitgliedstaaten miteinander (teils unter EU-Kommando) kooperieren:

Finabel Eurokorps European Gendarmerie Force European Air Transport Command European Air Group European Maritime Force Movement Coordination Centre Europe Organisation Conjointe de Coopération en Matière d’Armement
Abkürzung Finabel Eurokorps EUROGENDFOR, EGF EATC EAG EUROMARFOR, EMF MCCE OCCAR
Wappen
Teilstreitkraft Heer Luftstreitkräfte Marine übergreifend
Beschreibung Organisation zur Weiterentwicklung der Kooperation Korps Gendarmerie Kommando für Luftbetankung und Transportflugzeuge Kooperation europäischer Luftstreitkräfte Kooperation europäischer mariner Streitkräfte Logistisches Kontrollzentrum Organisation für die Zusammenarbeit bei Rüstungsprogrammen
Gründung 1953 1992 2006 2010 1995 1995 2007 1996
Sitz Brüssel Straßburg Vicenza Eindhoven Buckinghamshire Rota Eindhoven Bonn
Kapazität 60.000 Soldaten 2.300 Gendarmen 220 Flugzeuge
Reaktionszeit 30 Tage 5 Tage
Motto Reflexion serving military action Lex paciferat Integrated, Innovative, Effective Improved capability through interoperability At sea for peace
Mitgliedschaft
 Belgien 1953 1993 2010 1997 2007 2003
 Bulgarien
 Dänemark 2007
 Deutschland 1956 1992 2010 1997 2007 1996
 Estland 2007
 Finnland 2008 2007
 Frankreich 1953 1992 2006 2010 1995 1995 2007 1996
 Griechenland 1996
 Irland
 Italien 1953 2006 2015 1997 1995 2007 1996
 Kroatien 2011
 Lettland 2007
 Litauen
 Luxemburg 1953 1996 2012 2007
 Malta 2010
 Niederlande 1953 2006 2010 1997 2007
 Österreich 2010
 Polen 2006 2016 2011 2008
 Portugal 1996 2006 1995 2010
 Rumänien 2008 2009 2008
 Schweden 2007
 Slowakei 2006 2015
 Slowenien 2007
 Spanien 1990 1994 2006 2014 1997 1995 2007 2005
 Tschechien 2012 2010
 Ungarn 2007
 Vereinigtes Königreich 1973 1995 2007 1996
 Zypern 2008

Auch in der Rüstung bestehen weitgehende bi- und multilaterale Kooperationen.

Umsetzbarkeit

Mit einer vollkommen integrierten EU-Armee, die alle einzelstaatlichen Streitkräfte ersetzt, wäre die Abgabe erheblicher hoheitlicher Rechte für die Mitgliedsstaaten verbunden. Dies würde bedeuten, Haushaltsrechte über den Verteidigungsetat, sowie die Befehlsgewalt und Souveränität über seine Streitkräfte in die Hände einer europäischen Institution zu geben.

Jedoch gibt es Konzepte zur schrittweisen Integration und Effizienzsteigerung der europäischen Armeen mittels des sogenannten Pooling und Sharing. So könnten bspw. Arbeitsteilung militärischer Fähigkeiten, internationale Planung, Umsetzung und Führung von Einsätzen oder die Aufstellung gemeinsamer Eingriffstruppen die Verteidigungsfähigkeit erheblich verbessern.

Pooling

Nationale Fähigkeiten werden zur Verfügung gestellt, indem eine multinationale Struktur eingerichtet wird, die diese Beiträge zusammenfasst und ihren Einsatz koordiniert. Pooling kann z. B. bei der Entwicklung gemeinsamer Geräte stattfinden, bei deren Beschaffung und späterem Betrieb.

Sharing

Ein oder mehrere Länder stellen den Partnern eine bereits vorhandene Fähigkeit oder Ausrüstung (z. B. Transportflugzeuge) zur Verfügung oder übernehmen eine Aufgabe für andere. So können Partner wechselweise diese Fähigkeit einsparen, was auch zu entsprechend reduzierten Kosten führt. Dieses Konzept erfordert detaillierte Absprachen, damit es in keinem Bereich zu Dopplungen kommt – ein erster Pfeiler auf dem Weg zu einer umfassenden europäischen Koordination.

Standardisierung

Einen weiteren Eckpfeiler europäischer Zusammenarbeit stellt die Standardisierung der militärischen Gerätschaften dar. Es existieren allein hierin schon Potenziale, die auf eine 30- bis 50-prozentige Steigerung der Leistungsfähigkeit quantifiziert werden können. Diese Vorteile entstehen allerdings nur dann, wenn nicht allzu viele nationale Änderungswünsche einfließen. Da die einzelnen Mitgliedsstaaten der EU derzeit jeweils ihre eigenen Lastwagen, Panzer und Raketen entwickeln und bauen, anstatt standardisierte technische militärische Systeme aufzulegen, erhöhen sich die Kosten dafür erheblich. In einem Bericht aus dem Jahr 2015 wird bestätigt, dass sich 90 Prozent aller Rüstungsentwicklungs- und 84 Prozent aller Beschaffungsprogramme innerhalb der EU auf die nationale Ebene beschränken. Die EU leistet sich bedingt dadurch 17 verschiedene Arten von Kampfpanzern. Russland hat 8 Arten Kampfpanzer, der US-Armee genügt eine Sorte. Europa unterhält 20 Typen von Kampfflugzeugen, die USA lediglich 11, Russland nur 9. Bei der Anzahl der Zerstörer- und Fregatten-Typen ergibt sich für die EU 29, für Russland 9, für die USA 4.

Evolutionäres Modell

Eine andere Möglichkeit stellt die Aufstellung einer der EU unterstehenden, aus freiwilligen Unionsbürgern gebildeten Streitmacht dar, welche zuerst unumstrittene Aufgaben wahrnimmt und sich dann im Sinne des Inkrementalismusses langsam weiterentwickelt. So könnte zum Beispiel aus einer lediglich für Wach- und Protokollaufgaben aufgestellten Freiwilligentruppe eine Art permanente EUFOR entstehen, welche später konsensuell etwa auch im Kosovo (KFOR) oder im Rahmen der Schnellen Eingreiftruppe innerhalb der EU mit langsam aufwachsenden Aufgaben betraut werden könnte. Diese Entwicklung wäre vergleichbar mit dem des Europäischen Parlamentes, welches als Aufsichtsrat der Montanunion begann und sich zu einem anerkannten Parlament entwickelt hat.

Perspektiven

Der erste Schritt auf dem Wege zu einer europäischen Armee wäre, dass sich die EU-Staaten insgesamt oder zumindest in kleinen Gruppen zu sicherheitspolitischer Integration bereit zeigen. Dazu gehört auch eine klare Aufgabenverteilung unter den beteiligten Staaten.

Eine gemeinsame Außenpolitik und ein gemeinsamer Verteidigungshaushalt sind Voraussetzungen für eine echte europäische Armee. Die Kontrollbefugnis über die gemeinsamen Streitkräfte müsste dann beim Europäischen Parlament liegen und von einer europäischen Regierung mit entsprechenden Kompetenzen umgesetzt werden.

Eine realistische Perspektive wäre, wenn neben einer europäischen Armee auch weiterhin Armeen in nationaler Verantwortung bestünden, da die großen europäischen Staaten auf eigene Kommandohoheit nicht vollständig verzichten werden. Innerhalb dieses Szenarios müsste immer noch entschieden werden, wie groß einerseits die Gesamtstärke an allen verbleibenden nationalen Armeen und einer gemeinsamen Europaarmee sein soll und anderseits, wie man hierbei gewichten möchte.

Einen konkreten Vorschlag zum Aufbau einer eigenständigen europäischen Armee machte 2020 der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Fritz Felgentreu. Ihm schwebt die Einführung einer 28. Armee parallel zu existierenden nationalen Streitkräften vor. Ein Diskussionspapier der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) spezifiziert die Idee weiter und erörtert die Notwendigkeit der neuen Streitkraft zugleich einen eigenen EU-Oberbefehlshaber samt Militärstab vorzustellen, der außerhalb heutiger GSVP-Abstimmungsregeln agieren können soll. Als Truppenstärke sieht das SWP-Papier ein Minimum von 8000 Mann (Brigadestärke). Die Autoren Herr und Speer greifen den Vorschlag der zusätzlichen 28. Armee in ihrem Buch Europe For Future auf und schlagen zugleich eine deutlich höhere Truppenstärke von 70.000 bis 150.000 Mann vor. Ihrer Idee zufolge sollte diese Armee direkt einem neu zu schaffenden „EU-Außen- und Sicherheitsrat (EUASR)“ unterstehen und in Anlehnung an das USCYBERCOM ein gemeinsames „European Union Cyber Command“ zur digitalen Gefahrenabwehr enthalten. Das Konzept einer EU-Armee als eigenständige, von den nationalen Streitkräften getrennte Armee der Union dürfte mit dem deutschen Grundgesetz vereinbar sein. Insbesondere steht der konstitutive Parlamentsvorbehalt für Auslandseinsätze deutscher Truppen nicht entgegen, da sich dieser nur auf die Bundeswehr bezieht. Durch die Aufstellung eigener Streitkräfte wird die EU zudem nicht zum Staat, sodass auch das Verbot der Entstaatlichung gewahrt bleibt.

Vorteile

Die (teilweise) Vereinigung der Streitkräfte der EU-Staaten würde die Effizienz stark erhöhen, die Verteidigungsfähigkeit verbessern und Kosten für die einzelnen Länder erheblich senken. Zum Vergleich: Die Anzahl der Soldaten aller EU-Staaten machte Anfang der 2000er-Jahre mit knapp 1,9 Millionen ungefähr 150 % der Mannstärke der US-Armee aus. Dennoch ist die Verteidigungsfähigkeit der Europäischen Union weitaus schlechter: Sie soll bei etwa 15 % der Effektivität der US-Streitkräfte liegen.

Eine einheitliche europäische Armee hätte bei der Beschaffung von Rüstungsgütern, Waffensystemen, Ausrüstung und Material eine ganz andere ökonomische Marktmacht als nationale und entsprechend kleine Armeen. Einkaufspreise könnten gedrückt und Rabatte eingefordert werden. Bei Verringerung der Anzahl der Waffensysteme gleicher Funktion sinken die Kosten nochmals, da die Entwicklungskosten auf dann höhere Stückzahlen verteilt werden können. Die Kostenvorteile durch Synergien würden auch bei der Entwicklung, dem Betrieb, Unterhalt und Reparatur von Waffensystemen möglich werden. In einem Bericht aus dem Jahr 2013 des Europäischen Parlaments werden die Kosten einer fehlenden europäischen Armee auf jährlich 26 Milliarden Euro geschätzt. Eine Anfang März 2015 vom CEPS (Centre for European Policy Studies) in Brüssel vorgestellte Studie schätzt, dass angesichts der verschärften Bedrohungslage ein Verzicht auf eine gemeinsame europäische Armee sogar Kosten in Höhe von jährlich 130 Milliarden Euro verursacht.

Andererseits ist durch Bündelung der gemeinsamen finanziellen Mittel auch die Möglichkeit gegeben, zuvor für die einzelstaatlichen Budgets zu kostspielige Projekte zu ermöglichen, wie beispielsweise die Entwicklung und Betrieb von Flottenflugzeugträgern, die Entwicklung von Luftüberlegenheits-Jagdflugzeugen der sechsten Generation oder ein sehr schnelles Erreichen höherer Stückzahlen eines Kampfpanzers der Nachfolgegeneration.

Insgesamt könnte durch diese Vorteile eines gesteigerten Preis-Leistungs-Verhältnisses einer Europaarmee im Rahmen der NATO einerseits die Sicherheit ihrer Mitglieder wie auch die Partnerschaft zu den befreundeten Nationen gestärkt werden.

Größen der summierten Streitkräfte der EU 2010 im Vergleich zu anderen Streitkräften
Streitkräfte Militärbudget Personalstärke Flugzeugträger Untersee-
boote
Fregatten/
Zerstörer
Kampf-
flugzeuge
Transport-flugzeuge Luftbetankungs-flugzeuge Kampfpanzer Gepanzerte Fahrzeuge Angriffs-hubschrauber
Mrd. € % BIP € pro Kopf Tsd. ‰ Bevölkerung Anzahl Luftfahrzeuge
Europäische Union 1821,53651.6833,47200691402.088603775.32522.038460
 Vereinigte Staaten 5625,01.8191.5555,011100071994.0005202606.20027.5001.100
Russland 353,12481.0277,315066331.8003002020.00026.000350
 Volksrepublik China 661,6472.2851,614065801.750350256.5006.000140
 Indien 462,4381.3251,13651625717236133.3003.750122
 Japan 451,03542171,7001652250405800950200
 Türkei 162,22106408,20014163488072.1269.71070

Befürworter

Im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Ende des Ersten Weltkriegs forderte Emmanuel Macron Anfang November 2018 die Einrichtung einer „wahren“ europäischen Armee. Er schlug zudem ein gemeinsames Verteidigungsbudget und eine gemeinsame Doktrin vor. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich im November 2018 in einer Rede vor dem EU-Parlament für die Idee einer europäischen Armee aus: „Alte Verbündete stellen bewährte Verbindungen in Frage. […] Eine gemeinsame europäische Armee würde der Welt zeigen, dass es zwischen den europäischen Ländern nie wieder Krieg gibt“, so Merkel.

Im November 2021 stellte die EU-Kommission Pläne für eine schnelle Eingreiftruppe mit bis zu 5000 Soldaten vor, die bis 2025 aufgebaut werden soll. Dabei ist ein modularer Aufbau geplant, der neben Land- auch Luft- und Seestreitkräfte umfasst.

Gegenstimmen

Vor allem die Vereinigten Staaten sprachen sich unter der neokonservativen Regierung des Präsidenten George W. Bush aus Gründen des Verlusts von verteidigungspolitischer Einflussnahme der USA gegenüber der EU 2003 gegen eine Europaarmee aus. Der stets die eigenen nationalen Interessen besonders hervorhebende US-Präsident Donald Trump bezeichnete am 9. November 2018 einen Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, eine europäische Armee zu bilden, um in der Verteidigungspolitik unabhängiger von den Vereinigten Staaten zu werden, als „sehr beleidigend“. Trump behauptete dabei irrtümlich, Macron habe eine europäische Armee zum Schutz vor den USA vorgeschlagen. Macrons angebliches Zitat war von der Agentur Agence France-Presse jedoch falsch wiedergegeben und dann von Medien weltweit verbreitet worden, und so auch zu Trump gelangt.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kritisierte die Pläne für eine eigenständige europäische Verteidigungspolitik. Zwar begrüße er größere Verteidigungsanstrengungen Europas. „Das aber muss innerhalb des Nato-Rahmens geschehen“, erklärte er. Laut Stoltenberg hängt die europäische Sicherheit nach wie vor von den amerikanischen Sicherheitsgarantien ab. Stoltenberg plädierte deshalb für transatlantische Einigkeit.

Der Premierminister des Vereinigten Königreichs Tony Blair und der Regierungspräsident Spaniens José Aznar sprachen sich in ihrer jeweiligen Regierungszeit aus Gründen einer in ihren Augen bestehenden Gefahr einer möglichen Schwächung der NATO ebenfalls gegen eine solche Armee aus. Auch die europäischen Linken lehnten eine Europaarmee ab, als sie während der Volksentscheide über die EU-Verfassung in ihren Kritikpunkten an dem Vertrag u. a. anführten, er treibe die Militarisierung der Union voran.

Umfragen

Im April 2022, machte YouGov eine Umfrage in den Mitgliedsländern der Europäischen Union sowie dem Vereinigten Königreich, in dem die Zustimmung für die Schaffung einer integrierten Europäischen Armee abgefragt wurde. Die Ergebnisse dieser Umfrage sind in der folgenden Tabelle dargestellt.

Im Jahr 2022
Land Zustimmung Ablehnung Weiß nicht Vorsprung Veränderung seit 2021
Polen 57 28 21 29 +3 %
Rumänien 51 23 26 28 -4 %
Ungarn 50 29 21 21 -5 %
Litauen 62 22 16 40 +5 %
Finnland 53 21 25 32 +8 %
Schweden 48 27 25 21 +9 %
Dänemark 41 39 20 3 +5 %
Spanien 64 21 15 43 +7 %
Griechenland 55 27 17 28 -8 %
Italien 50 30 20 20 +0 %
Niederlande 61 23 17 38 +9 %
Deutschland 58 27 15 31 +4 %
Frankreich 55 24 21 31 +3 %
Vereinigtes Königreich 34 35 30 1 +10 %
Kroatien 49 23 28 26
Slowakei 44 37 19 7
Bulgarien 39 33 28 6

Derzeitige nationale Streitkräfte der EU-Mitgliedstaaten

Ausgaben und Truppenstärke

Im Jahr 2019 betrugen die gesamten Verteidigungsausgaben der 26 Mitgliedsländer der Europäischen Verteidigungsagentur 186 Mrd. € und damit 1,4 % des BIP.

Die Zahlen stammen aus Veröffentlichungen der Europäischen Verteidigungsagentur aus dem Jahr 2012.

Mitgliedsland Streitkräfte Ausgaben (Mio. €) Pro Kopf (€) % des BIP Truppenstärke
Europäische Union192.5353871,551.551.038
 BelgienBelgische Streitkräfte3.9863631,0831.894
 BulgarienBulgarische Streitkräfte545731,4228.767
 DänemarkDänische Streitkräfte3.0205351,1624.509
 DeutschlandBundeswehr32.4903971,23180.143
 EstlandEstnische Verteidigungsstreitkräfte3402542,003.190
 FinnlandFinnische Streitkräfte2.6544931,408.844
 FrankreichFranzösische Streitkräfte39.1055971,93268.000
 GriechenlandGriechische Streitkräfte3.2722901,69109.070
 IrlandIrische Streitkräfte8811960,559.450
 ItalienItalienische Streitkräfte20.6003381,32184.318
 KroatienKroatische Streitkräfte6101461,4118.000
 LettlandLettische Nationale Streitkräfte2101021,044.832
 LitauenLitauische Armee462831,1115.800
 LuxemburgStreitkräfte Luxemburgs2013860,471.057
 MaltaArmed Forces of Malta40960,621.698
 NiederlandeNiederländische Streitkräfte8.1564891,3544.655
 ÖsterreichBundesheer2.4532910,8227.110
 PolenPolnische Streitkräfte6.7541751,95120.000
 PortugalPortugiesische Streitkräfte2.6692511,5635.254
 RumänienArmata Română1.713801,2668.340
 SchwedenSchwedische Streitkräfte4.3314591,1213.949
 SlowakeiStreitkräfte der Slowakischen Republik7631401,1013.501
 SlowenienSlowenische Streitkräfte4782331,327.107
 SpanienSpanische Streitkräfte10.0592180,95124.561
 TschechienStreitkräfte der Tschechischen Republik1.8201731,1722.129
 UngarnUngarische Streitkräfte1.0001001,0018.088
 ZypernZyprische Nationalgarde3454001,9212.392

Landstreitkräfte

Mitgliedsland Kampfpanzer Geschütztes Fahrzeug Artillerie
Europäische Union7.69518.8199.817
 Belgien226133
 Bulgarien3626811.035
 Dänemark4622956
 Deutschland8151.774401
 Estland
 Finnland1281.080656
 Frankreich5252.876638
 Griechenland1.6222.1871.920
 Irland
 Italien1.1763.1451.446
 Kroatien75283127
 Lettland
 Litauen
 Luxemburg
 Malta
 Niederlande16634135
 Österreich5436473
 Polen1.6753.1101.580
 Portugal220425
 Rumänien8571.2721.273
 Schweden
 Slowakei3032768
 Slowenien54
 Spanien4841.007811
 Tschechien123501182
 Ungarn15559730
 Zypern

Luftstreitkräfte

(Stand: Ende 2018)

Kampfflugzeuge

Mitgliedsland Typhoon Tornado Mirage 2000 Gripen F-16 F/A-18 MiG-29 MiG-21 Harrier II F-35 Andere Summe
Europäische Union330155179123404146583628202671.736
 Belgien5252
 Bulgarien1515
 Dänemark4444
 Deutschland14180221
 EstlandKeine Kampfflugzeuge
 Finnland6262
 Frankreich137142 Rafale279
 Griechenland4215333 F-4228
 IrlandKeine Kampfflugzeuge
 Italien9475151140 AMX235
 Kroatien1212
 LettlandKeine Kampfflugzeuge
 LitauenKeine Kampfflugzeuge
 LuxemburgKeine Kampfflugzeuge
 MaltaKeine Kampfflugzeuge
 Niederlande68977
 Österreich1515
 Polen483132 Su-22111
 Portugal2727
 Rumänien122436
 Schweden9595
 Slowakei1212
 SlowenienKeine Kampfflugzeuge
 Spanien708413167
 Tschechien1420 L-159A34
 Ungarn1414
 ZypernKeine Kampfflugzeuge

Luftbetankung und Transport

Mitgliedsland A330
MRTT
KC-130 KC-135 KC-767 (K)DC-10 A400M C-130 C-160 C-27J CN-235/
C-295
L-410 Andere Summe
Europäische Union7121441678036408412119480
 Belgien 2101 A321
3 ERJ-135/145
16
 Bulgarien 21 An-26
1 PC-12
4
 Dänemark 44
 Deutschland 36151 A310
3 A310 MRTT
55
 Estland 2 M-282
 Finnland 23 Learjet 35
6 PC-12NG
11
 Frankreich3214 181621273 A310
6 DHC-6
15 TBM 700
125
 Griechenland 11819
 IrlandKeine Tank- oder Transportflugzeuge
 Italien44 15183 Dornier 228
12 P.180
56
 KroatienKeine Tank- oder Transportflugzeuge
 LettlandKeine Tank- oder Transportflugzeuge
 Litauen 314
 Luxemburg 11
 MaltaKeine Tank- oder Transportflugzeuge
 Niederlande411 49
 Österreich 38 PC-611
 Polen 52321 M-2849
 Portugal 4711
 Rumänien 372 An-2612
 Schweden1 51 Saab 340
1 Sabreliner
7
 Slowakei 257
 Slowenien 12 PC-63
 Spanien5 10219 C-212
7 Citation II/V/VII
3 King Air 90
55
 Tschechien 459
 Ungarn 2 A319
4 An-26
3 Boeing C-171
9
 Zypern 1 BN-21
1 Luftfahrzeuge der NATO mit nationaler Zulassung und Markierungen.

Aufklärungsflugzeuge und Seefernaufklärer

Mitgliedsland E-3 P-3 CN-235/
C-295
King Air BN-2 AN-30 Andere Summe
Europäische Union20151642377137
 BelgienKeine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
 Bulgarien11
 Dänemark3 Challenger 6043
 Deutschland82 Dornier 22810
 EstlandKeine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
 Finnland11
 Frankreich42 C-160
22 Atlantic 2
3 E-2
5 Falcon 20
8 Falcon 50
44
 Griechenland2 C-130
1 CL-415
4 EJR-145
7
 Irland213
 Italien12 ATR 72
2 C-27J
2 G550
7
 KroatienKeine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
 LettlandKeine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
 LitauenKeine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
 Luxemburg16116
 Malta314
 NiederlandeKeine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
 ÖsterreichKeine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
 Polen5 M-285
 Portugal459
 Rumänien22
 Schweden2 Gulfstream IV
2 Saab 340
4
 Slowakei1 L-4101
 SlowenienKeine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
 Spanien385 C-212
2 Falcon 20
18
 TschechienKeine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
 UngarnKeine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
 ZypernKeine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
1 Luftfahrzeuge der NATO mit nationaler Zulassung und Markierungen.

Kampf-, Transport- und Verbindungshubschrauber

Mitgliedsland AH-64 AW129 Tiger Mi-24 AW101 AW109 AW139 CH-47 SA316/
319
SA341/
342
SA330/
H215/
H225M
NH90 UH-1 UH-60/
S-70
Mi-8 Andere Summe
Europäische Union5759127625160278160189343271345621265392.480
 Belgien 203831
 Bulgarien2 1232 Bell 20619
 Dänemark 14912 H12535
 Deutschland53 752966 CH53
13 H135
15 H145M
22 Lynx
21 Sea King
294
 Estland 4 R444
 Finnland 207 OH-627
 Frankreich56 181852124928 AS365/366
16 Lynx
564
 Griechenland29 2412111011111 Bell 206
18 Hughes 269
217
 Irland 62 H1358
 Italien59 25201523621502 OH-6
31 Bell 206
387
 Kroatien 2316 OH-5839
 Lettland 55
 Litauen 33 AS3656
 LuxemburgKeine Kampf-, Transport- oder Verbindungshubschrauber
 Malta 336
 Niederlande28 17122077
 Österreich 2123911 OH-5864
 Polen30 24164 Mi-2
9 Mi-14
62 W-3
24 SW-4
4 SH-2
256
 Portugal 1285 Lynx25
 Rumänien 76269
 Schweden 20171552
 Slowakei 2132 Mi-217
 Slowenien 484 Bell 20616
 Spanien18 17419221415 H120
14 H135
8 S-76
8 Sea King
5 MD500
171
 Tschechien17 242 Mi-2
9 W-3
52
 Ungarn2 142 H12518
 Zypern11 342 Bell 20620

Seestreitkräfte

(Stand: Ende 2019)

Mitgliedsland Flottenflugzeugträger/
Leichter Flugzeugträger
Amphibisches Angriffsschiff/
Hubschrauberträger
Amphibisches Unterstützungsschiff/
Landungsschiffe
Zerstörer/
Fregatte
Korvette/
FK-Schnellboot
Patrouillenboot Minenabwehrfahrzeug U-Boot mit ballistischen Raketen U-Boot Summe Tonnage
Europäische Union2524 9954 124110 4474691.162.385
 Belgien 2 25 910.458
 Bulgarien 43 3 1011.314
 Dänemark 5 13 1853.771
 Deutschland 105 10 63171.740
 Estland 3 31.800
 Finnland 4 47 158.860
 Frankreich 13 22 1717 4569315.040
 Griechenland 9 1319 104 1166105.515
 Irland 9 915.408
 Italien 113 16 1010 849194.084
 Kroatien 2 5 51 133.688
 Lettland 55 103.750
 Litauen 44 85.289
 Luxemburg Keine Seestreitkräfte
 Malta 2 21.410
 Niederlande 3 6 46 423111.080
 Österreich Keine Seestreitkräfte
 Polen 5 24 120 33530.430
 Portugal 5 9 21628.843
 Rumänien 37 3 1324.189
 Schweden 7 39 52418.377
 Slowakei Keine Seestreitkräfte
 Slowenien 1 1333
 Spanien 12 11 206 343145.576
 Tschechien Keine Seestreitkräfte
 Ungarn Keine Seestreitkräfte
 Zypern 2 21.430
Größenvergleich zu anderen Seestreitkräften
Staat Marine Gesamt-
tonnage
Größtes Schiff
Tonnage Typ Name
 Vereinigte StaatenUnited States Navy3.415.893104.000FlugzeugträgerUSS Gerald R. Ford
Europäische Union1.494.15142.500FlugzeugträgerCharles de Gaulle
RusslandRussische Marine845.73061.390FlugzeugträgerAdmiral Kusnezow
 Volksrepublik ChinaMarine der Volksrepublik China708.08667.500FlugzeugträgerLiaoning
 JapanMeeresselbstverteidigungsstreitkräfte413.80027.000HubschrauberträgerIzumo
 Vereinigtes KönigreichRoyal Navy367.85022.500HubschrauberträgerOcean
 FrankreichFranzösische Marine319.19542.500FlugzeugträgerCharles de Gaulle
 IndienIndische Marine317.72545.500FlugzeugträgerVikramaditya
 SüdkoreaSüdkoreanische Marine178.71018.880Amphibisches AngriffsschiffROKS Dokdo
 ItalienMarina Militare173.54927.910FlugzeugträgerCavour
 TaiwanMarine der Republik China151.6629.780Lenkwaffen-ZerstörerROCS Kee Lung
 SpanienArmada Española148.60727.079Amphibisches AngriffsschiffJuan Carlos I

(Stand: Anfang 2014)

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1 2 Address given by Winston Churchill to the Council of Europe (Strasbourg, 11 August 1950). 14. Mai 2013, abgerufen am 3. Juli 2021 (englisch).
  2. Wiederbewaffnung und Pleven-Plan (Memento vom 10. Dezember 2006 im Internet Archive)
  3. Neuer Anlauf für Europa-Armee (Memento vom 17. März 2005 im Internet Archive)
  4. EU-Politik: Merkel fordert Europa-Armee. Spiegel Politik, 23. März 2007, abgerufen am 24. Oktober 2021.
  5. EU-Steuer und EU-Armee. n-tv, 7. März 2007, abgerufen am 24. Oktober 2021.
  6. ftd.de (Memento vom 8. Februar 2010 im Internet Archive)
  7. Christoph Herwartz: Von der Leyen will Armeen bündeln. Soll sich Deutschland von Europa verteidigen lassen? n-tv, 31. Januar 2014, abgerufen am 24. Oktober 2021.
  8. Juncker will eine gemeinsame EU-Armee. tagesschau.de, 8. März 2015, abgerufen am 24. Oktober 2021.
  9. Martin Fritzl: „EU-Armee: Dann entscheidet Brüssel über Leben und Tod“. Die Presse, 30. März 2015, abgerufen am 24. Oktober 2021.
  10. NEOS-Positionspapier Neutralität (Memento vom 9. Juni 2015 im Internet Archive)
  11. Markus Becker: Ministertreffen in Bratislava: Das Militär soll EU-Staaten wieder zusammenbringen. Spiegel Ausland, 26. September 2016, abgerufen am 24. Oktober 2021.
  12. EU-Kommission plant Verteidigungsfonds. tagesschau.de, 30. November 2016, abgerufen am 24. Oktober 2021.
  13. Markus Becker: 23 EU-Staaten gründen Militärunion. In: Spiegel Online. 13. November 2017, abgerufen am 13. November 2017.
  14. Gemeinsam schlagkräftig: EU auf dem Weg zur Verteidigungsunion (Memento vom 11. November 2018 im Internet Archive). tagesschau.de, 11. Dezember 2017.
  15. Enthält auch Mitglieder außerhalb der EU.
  16. 1 2 3 4 Franz Josef Jung: Europäische Armee: notwendige Zukunftsvision. 25. März 2014.
  17. Jürgen Schnell, GenLt a. D.: Haushalte und Militärbudgets der EU-Mitgliedsstaaten vor dem Hintergrund der gegenwärtigen dramatischen Finanzlage – Einspareffekte und Effizienzsteigerung durch eine Europa-Armee? (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) (2011)
  18. Philipp Gallhöfer: Effizienz und Effektivität durch Verteidigungskooperation: Auswirkungen innerhalb der Europäischen Union
  19. 1 2 Aufrüsten für Amerika? bei:zeit.de
  20. Andreas Würth: Warum nicht wie bewährt vom Einfachen zum Schweren? Wie gemeinsame Europäische Streitkräfte beginnen könnten. Treffpunkteuropa, 27. August 2018, abgerufen am 22. November 2018.
  21. Matthias Dembinski, Dirk Peters: Eine Armee für die Europäische Union? Europapolitische Konzeptionen und verteidigungspolitische Strukturen. (PDF) In: hsfk.de: Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Peace Research Institute Frankfurt (PRIF). Januar 2018, abgerufen am 5. Dezember 2018.
  22. 1 2 Matthias Dembinski, Dirk Peters: Für eine europäische Armee. (PDF) In: hans-peter-bartels.de. Februar 2006, abgerufen am 5. Dezember 2018.
  23. Jürgen Groß, Andreas Weigel: Fernziel: EUropäische Armee. (PDF) In: ifsh.de: Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik. 29. August 2008, abgerufen am 5. Dezember 2018.
  24. Thorsten Jungholt: Verteidigungspolitik: „Revolutionärer Schub“ für eine eigenständige Europa-Armee. In: Die Welt. 14. November 2020 (welt.de [abgerufen am 22. August 2021]).
  25. Zur Diskussion über eine 28. Armee für die Europäische Union. Abgerufen am 22. August 2021 (deutsch).
  26. Vincent-Immanuel Herr, Martin Speer: Europe for Future 95 Thesen, die Europa retten – was jetzt geschehen muss (Das europäische Manifest im Wahljahr 2021). Hrsg.: Droemer Knaur. 1. Auflage. München 2021, ISBN 978-3-426-30268-2.
  27. Christian G. H. Riedel: Erlaubt das Grundgesetz eine EU-Armee? Die verfassungsrechtliche Zulässigkeit der Einführung von Streitkräften der Europäischen Union. In: EuR (Europarecht). Band 57, Nr. 5. Nomos, Baden-Baden 2022, S. 546, doi:10.5771/0531-2485-2022-5.
  28. Gründe für Europaarmee (auf:zeit.de)
  29. Philipp Gallhöfer: Effizienz und Effektivität durch Verteidigungskooperation: Auswirkungen innerhalb der Europäischen Union. Springer-Verlag, 2014, ISBN 978-3-658-06359-7, S. 73 (google.com).
  30. 1 2 Thomas Straubhaar: Verteidigung: Europäische Armee hätte viele Vorteile. In: www.welt.de. 10. März 2015.
  31. Main Ground Combat System
  32. Charles Heyman: The Armed Forces of the European Union, 2011–2013. Pen & Sword Books, Barnsley 2011, ISBN 978-1-84415-519-4
  33. https://www.tagesschau.de/ausland/flugzeugtraeger-china-103.html. Norddeutscher Rundfunk. Abgerufen am 28. April 2017.
  34. wikipedia: Zusammenführung der Zahlen aus Indische Streitkräfte
  35. wikipedia: Zusammenführung der Zahlen aus Türkische Streitkräfte
  36. Macron fordert „wahre europäische Armee“. Süddeutsche Zeitung, 6. November 2018, abgerufen am 24. Oktober 2021.
  37. Macron fordert Bildung einer «wahren europäischen Armee». Blick, 6. November 2018, abgerufen am 24. Oktober 2021.
  38. Angela Merkel wirbt für europäische Armee. In: Spiegel Online. 13. November 2018, abgerufen am 13. November 2018.
  39. 1 2 Gipfel in Paris: Trump nennt Macrons Vorschlag einer Europa-Armee „beleidigend“. In: Zeit Online, 10. November 2018.
  40. Merkel wirbt im EU-Parlament für europäische Armee. In: tagesschau.de. 13. November 2018, abgerufen am 13. November 2018.
  41. Lorenz Hemicker: Merkel unterstützt Macrons Idee einer europäischen Armee. In: FAZ.net. 13. November 2018, abgerufen am 13. November 2018.
  42. Ralf Streck: Der erste Schritt zur EU-Armee. Abgerufen am 17. November 2021.
  43. Europa, USA, NATO (Friedensratschlag). In: www.ag-friedensforschung.de.
  44. Donald J. Trump: Tweet. In: Twitter. 9. November 2018, abgerufen am 14. November 2018 (englisch).
  45. Torsten Teichmann: Versöhnliche Töne im Élysée-Palast. Tagesschau (ARD), 10. November 2018.
  46. Jens Stoltenberg: Nato-Generalsekretär kritisiert Idee einer europäischen Armee. Die Zeit online, 13. November 2018.
  47. Jordan Shilton: Ex-Premierminister Blair unterstützt Forderung nach europäischer Armee.
  48. Support for EU army grows across Europe following Russian invasion of Ukraine | YouGov. Abgerufen am 25. Juli 2023 (britisches Englisch).
  49. European defence spending hit new high in 2019. Abgerufen am 27. Mai 2021 (englisch).
  50. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Defence Data Portal, Official 2012 defence statistics from the European Defence Agency
  51. Bundesministerium der Verteidigung: Stärke: Militärisches Personal der Bundeswehr. Bundeswehr, 5. August 2015, abgerufen am 15. August 2015.
  52. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Ministry of Defence – Vehicle & Aircraft Holdings within the scope of the Conventional Armed Forces in Europe Treaty: Annual: 2013 edition, gov.uk, (pp.10-13), Accessed 28 November 2014
  53. Archivlink (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  54. The Armed Forces of the Republic of Poland. In: washington.mfa.gov.pl.
  55. Craig Hoyle: World Air Force 2019. Flight International, 8. Dezember 2018, abgerufen am 1. Februar 2019 (englisch).
  56. Orders, Deliveries, In Operation Military aircraft by Country – Worldwide. (PDF) Airbus, 30. April 2020, abgerufen am 8. Juni 2020 (englisch).
  57. Karl Schwarz: Erste F-35 in Leeuwarden. In: Flug Revue. 2. November 2019, abgerufen am 7. November 2019.
  58. Karl Schwarz: 100. A400M ausgeliefert. In: Flug Revue. 25. Mai 2021, abgerufen am 25. Mai 2021.
  59. Patrick Zwerger: LTG 63 feiert 400000 Flugstunden mit Transall. Flug Revue, 25. September 2019, abgerufen am 26. September 2019.
  60. Bob Fischer: RNLAF hat ihre erste KDC-10 ausgemustert. In: aorubuzz.de. 4. November 2019, abgerufen am 5. Dezember 2019.
  61. 8. Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten. (PDF) Bundesministerium der Verteidigung, 7. Dezember 2018, S. 89, abgerufen am 4. Februar 2019.
  62. Karl Schwarz: NH90 Instandhaltung bei Airbus Helicopters und Elbe Flugzeugwerke. Flug Revue, 28. August 2019, abgerufen am 23. September 2019.
  63. Thomas Wiegold: Erster SeaLion für die Marine ausgeliefert (aber noch nicht an die Marine). In: Blog: Augen geradeaus! 24. Oktober 2019, abgerufen am 25. Oktober 2019.
  64. 5. Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten. (PDF) 1. April 2017, S. 111–114, abgerufen am 18. Oktober 2019.
  65. Niederlande übernehmen ihren letzten NH90. Flug Revue, 15. Juni 2016, abgerufen am 4. Februar 2019.
  66. Let’s Sea The 10 Biggest Navies In The World. 27. Januar 2014.
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