Paul Alfons Maria Clemens Lothar Philippus Neri Felix Nicomedes Prinz von Metternich-Winneburg (* 26. Mai 1917 in Wien; † 21. September 1992 in Genf), seit 1930 überwiegend als Fürst von Metternich bekannt und bezeichnet, war ein deutsch-österreichischer Rennfahrer und Präsident der FIA.

Herkunft

Paul Alfons von Metternich-Winneburg war der Sohn des Klemens-Wenzel, 5. Fürst von Metternich (1869–1930). Er entstammte der bekannten adeligen Diplomaten-Familie Metternich und war ihr letztes Oberhaupt in agnatischer Linie. Paul Alfons von Metternich war ein Urenkel des österreichischen Staatsmanns Fürst Metternich. Traditionell trug er nach den Statuten der privat organisierten Adelsverbände seit 1930 das Prädikat Durchlaucht als der 6. Fürst von Metternich-Winneburg, Herzog von Portella und Graf von Königswart, wenngleich das seit der Abschaffung der Monarchie keinerlei öffentlich-rechtliche Konsequenz mehr hatte.

Biografie

Er besuchte das Internat Le Rosey in der Schweiz.

1940 lernte er in Berlin, wo er einem Kreis von Regimegegnern angehörte, seine spätere Ehefrau Tatiana Wassiltschikoff kennen, die eine Stelle im Auswärtigen Amt hatte. Sie heirateten in Berlin-Grunewald am 6. September 1941 und lebten zunächst auf Schloss Königswart im Egerland.

Nach Enteignung und Vertreibung aus der Tschechoslowakei 1945 lebte er als Winzer auf dem kriegszerstörten alten Familiensitz (seit 1816), dem Schloss Johannisberg im Rheingau, das er mit seiner Ehefrau als Weingut wieder aufbaute.

Er betätigte sich als Rennfahrer. Unter anderem startete er bei der Rallye Monte Carlo und beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1956. Ab 1960 war er Präsident des „Automobilclubs von Deutschland“ (AvD). Von 1975 bis 1985 war er Präsident des weltweiten Automobil-Verbandes FIA.

Weiter engagierte er sich im Lazarus Hilfswerk und war Großbailli der Großballei Deutschland des Orden des Heiligen Lazarus.

1979 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 1990 das Große Bundesverdienstkreuz verliehen.

Seine Ehefrau Tatiana von Metternich-Winneburg war eine bekannte Kunstmäzenin. Mit seinem Ableben erlosch die Familie Metternich im Mannesstamm, seine Witwe war die letzte Vertreterin des Hauses Metternich-Winneburg.

Trivia

  • Die Sektsorte „Fürst von Metternich“ gab er noch zu Lebzeiten an die Firma Henkell & Co. Sektkellerei ab.
  • Er war Herausgeber des Buchs: Fürstlicher Begleiter für Feinschmecker. Restaurants in Deutschland.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1956 Prinz Paul Metternich Mercedes-Benz 300SL Wittigo von Einsiedel Ausfall Unfall

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
1953 Paul Metternich Porsche 356  SEB  MIM  LEM  SPA  NÜR  RTT  CAP
DNF 12
1956 Paul Metternich Mercedes-Benz 300 SL  BUA  SEB  MIM  NÜR  KRI
6
1962 Paul Metternich Austin-Mini Cooper  DAY  SEB  SEB  MAI  TAR  BER  NÜR  LEM  TAV  CCA  RTT  NÜR  BRI  BRI  PAR
DNF
1964 Paul Metternich BMW 1800  DAY  SEB  TAR  MON  SPA  CON  NÜR  ROS  LEM  REI  FRE  CCE  RTT  SIM  NÜR  MON  TDF  BRI  BRI  PAR
DNF
1967 Paul Metternich Austin-Mini Cooper S  DAY  SEB  MON  SPA  TAR  NÜR  LEM  HOK  MUG  BRH  CCE  ZEL  OVI  NÜR
DNF

Literatur

  • Paul Alfons Fürst von Metternich-Winneburg. In: Der Spiegel. Nr. 40, 1992 (online).
Commons: Paul Alfons von Metternich-Winneburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.