Biowaffe – Killer Gag
Bei dem ultimativen Witz (Killing Gag) handelt es sich im eine Biowaffe der Klasse "Target Zero One One Zero".
Der gemeine Witz
Der gemeine Witz (andere Bezeichnungen: Ulk, Scherz, Narretei, Schnurre) ist eine meist kurze Erzählung mit dem Ziel, eine Person oder mehrere Personen zum Lachen bzw. Lächeln zu bringen. Der Witz hat in unserer heutigen Zeit einen anerkannten, hohen Stellenwert und ist in allen gesellschaftlichen Schichten anzutreffen. Der Versuch übergeordneter Regierungsstellen in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts, den gemeinen Witz auszurotten, misslang. Nur in vereinzelten Lebensbereichen ist der gemeine Witz nicht anzutreffen, wobei inbesondere Staatsbehörden zu benennen wären, obgleich besonders ausgeprägte gesellschaftliche Gruppen (Karnevals- und Faschingshochburgen), die räumliche Reduzierung in den letzten Jahrzehnten gänzlich zu kompensieren vermochten.
Nach aktuellen Ausgrabungsergebnissen der letzten Jahre gilt in Forscherkreisen als allgemein gültig, dass selbst schon die Römer den gemeinen Witz gekannt haben müssen. Funde in der Nähe von Pompeji/Italien lassen eindeutige Rückschlüsse zu, dass bereits in der Frühzeit des Römischen Kaiserreichs (2000 v.Chr.) der Scherz "Was ist grün und steht im Wald? Ein gelbes Damenfahrrad!" in einigen Kreisen des Plebiszits bekannt sein musste. Weitere Ausgrabungsergebnisse in dem Bereich Nordafrikas haben zu Tage gefördert, dass bereits 2100 Jahre später der Ausruf: "Dich sollte der Blitz beim Scheißen treffen!" allgemein anerkannt war und die nicht in den konkreten Sachverhalt involvierte, aber den Ausspruch wahrnehmenden Personen zum Lachen gebracht haben soll. Dieser Ausspruch z.B. ist bis in die heutige Zeit hinein und seit über Tausenden von Jahren unverändert im Sprachgebrauch der Gesellschaft erhalten geblieben. Danach kann resumiert werden, dass Scherze, Witze, Narrereien eine übergeordnete Haltwertzeit besitzen und somit Ausrottungsversuche fast aussichtslos erscheinen.
Erfindung und Erforschung und Zweck
Der ultimative Witz wurde Ende bis Mitte der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts auf einer nur 20 qkm großen Atollinsel im Südpazifik von dem amerikanischen Forscher und Biologen Rasmuss "Gag" Schlohman (*15.02.1931) erforscht und fortentwickelt. Im Rahmen eines Regierungsauftrages wurde Schlohman und seine von ihm selbst zusammengestellte Forschungsgruppe beauftragt, eine Biowaffe zu entwickeln, die in zukünftigen militärischen Auseinandersetzungen Bedrohungspotentiale aufbaut, die dazu führen soll, dass der Kriegsgegner auf weitere konventionelle Kampfhandlungen verzichtet. Die Idee der Durchführung war denkbar einfach: Nach den Vorstellungen von Schlohman sollte der ultimative Witz über Rundfunkgeräte und öffentliche Lautsprecheranlagen verbreitet werden und den Kriegswillen der Armeen, aber auch der Zivilbevölkerung, brechen.
Weitere Entwicklung
Die anfängliche Überprüfung des Effektes des entwickelten ultimativen Witzes bestand in der Zusammensetzung einer kleineren Gruppe von 15 unterschiedlichen Personen eines Stadtbezirks. Nachdem der Witz am 15.02.1956 mit der Projektnummer "01" in einem geräuschsicheren Raum an die Gruppe übertragen wurde, begannen die medizinischen Untersuchungen der Probanden. Federführend war hierbei Prof. Dr. Herb Edelmann (*15.01.1932) der International Medical Foundation der University of Boston. Die medizischen Ergebnisse waren insoweit unbefriedigend, als dass die Probanten keinerlei Reaktionen auf den Witz erkennen liessen. Die Auswertung der medizinischen Untersuchung ergab, dass Atmung, Blutdruck und Serumwerte im Normbereich angesiedelt waren. Anhand der in dem Forschungsraum installierten Überwachungskamera konnte des Weiteren festgestellt werden, dass sich die Probanten ausschließlich nichtssagend ansahen. Wegen der Wirkungslosigkeit des Witzes war das Forscherteam gezwungen, eine Weiterentwicklung vorzunehmen.
Die Weiterentwicklung
Am 30.11.1958 wurde der Witz mit der Projektnummer "02" in verschlüsselter Form vorgestellt. Dass diese Fortentwicklung einen deutliche besseren Effekt erzielen würde, ergab sich schon allein daraus, dass bei der physischen Zusammensetzung des Witzes in Papierform der leitende Mitarbeiter James E. Flight aus - wie später bekannt wurde - Neugierde entgegen den Vorschriften den gesamten Witz las und daraufhin aus bis dahin noch ungeklärten Gründen verstarb. Eine staatlich angeordnete Obduktion hatte schlussendlich ergeben, dass Flight an einer zu hoch dosierten Menge an "Scherziantum konkledantum" verstorben war. Ursächlich war ein Aussetzen des Atmungssystems. Aufgrund dieses Vorfalls wurden die Sicherheitsvorkehrungen nochmals verschärft, sodass bei der Textzusammensetzung des Witzes verschiedene Mitarbeiter eingesetzt worden sind. Am 02.01.1959 fanden sich wiederum 15 Probanden ein, an denen der Witz "02" getestet wurde. Die medizinischen Ergebnisse waren fast schon befriedigtend. Bei 11 der Probanden waren schon beim ersten Verlesen - wiederum durch unterschiedliche und unabhängige Personen - keine Lebenszeichen mehr erkennbar. Die restlichen 4 Probanden kämpften noch bis zu 12 Stunden nach dem Verlesen mit ihrem Leben und verstarben allerdings allesamt in der Nacht auf den 03.01.1959. Damit befand sich Schlohman auf der Zielgeraden, sollte aber den großflächigen Feldversuch, der für den Sommer 1960 geplant war, nicht mehr erleben.
Das Ausscheiden Schlohmans
Am 12.03.1960 rutschte Schlohman auf dem Weg zur Forschungsanstalt auf einer Kochbanane aus und brach sich dabei unglücklicherweise das rechte Knie und die linke Schreibhand. Ein Rettungssanitäter, der ganz in der Nähe des Unglücksortes war, konnte den Unfall wegen der lauten Geräuschkulisse des morgendlichen Straßenverkehrs nicht wahrnehmen.
Rekonstruktionen des Vorfalls ergaben, dass Schlohman versucht haben soll, sich aufzurichten, aber er wegen des gebrochnen Knies nach links auf die Straße knickte auf der im selben Moment ein Motorfahrrad mit überhöhter Geschwindigkeit herangerast kam. Die Fahrerin des Motorfahrrads, eine 83-jährige Diakonisse, konnte so plötzlich nicht ausweichen und überfuhr Schlohmans linken Unterschenkel, sodass dieser brach. Schlohman war danach voll erwerbsgemindert und musste in Folge dessen aus dem Forscherteam ausscheiden.
Neue Erfolge
An seine Stelle rücke der Wissenschaftler Prof. Dr. Eugene G. Genaturalle-Prospantek (*15.02.1932). Genaturalle-Prospantek konnte sich ob seiner Gerissenheit schnell einarbeiten, sodass bereits am 15.07.1960 ein großer Feldversuch gestartet werden konnte. Das gesamte Forschungsteam und einige Techniker reisten am Morgen des 21.07.1960 mit einer Verkehrsmaschine der Moscowskaja-Airline unauffällig nach Ostsibirien und bauten in einer Nacht-und-Nebel-Aktion unter höchster Geheimhaltung 15 Lautsprecheranlagen in der Kleinstadt Bschdrutsienwsky auf und spielte sodann und umgehend bei Morgengrauen, nachdem sie die dortigen Nachrichten in ostsibirischer Sprache simulierten, den ultimativen Witz ab. Nach aktuellen Ergebnissen der Forschungsgruppe Qualen starben 98% der Bevölkerung sofort nach Verlautbarung des Textes. Die restlichen 2 % standen entweder unter der morgendlichen Dusche oder hörten Radio über Kopfhörer.
Das Aus
Trotz diesen grandiosen Erfolges war dem ultimativen Witz kein Kriegseinsatz vergönnt, da schon im Jahre 1963 wegen einer sich anbahnenden Wirtschaftskrise die Zuweisungen zur weiteren Erforschung gänzlich gestrichen wurden, die eine Weiterenticklung verhinderten. Im Herbst 1963 löste sich das Forscherteam auf und der ultimative Witz wurde in einen Salzstock in der Nähe der Wüste Sülvia verbracht. Heute erinnert lediglich eine Gedenkstelle an die Forschungsarbeit von Schlohman, dem geistigen Vater des ultimativen Witzes. Die Inschrift lautet: "Wer lachet um zu sterben, der sterbet um zu lachen".
Aussichten
Aufgrund einer unterschriebenen Geheimhaltungsvereinbarung äußern sich Schlohman und die anderen Forscher heute nicht mehr zu dem Thema. Lediglich ein Proband der ersten Versuchsreihe äußerte sich in einem Interview im Jahre 1975, dass es bei dem ultimativen Witz inhaltlich um "Schweinereien und sonstigen Saukram" gegangen sein soll. Weiter wolle er sich aber nicht mehr daran erinnern wollen, da im übel werde, was nicht medikamentös behandelt werden kann. Auf weitere Nachfragen einer Fernsehteams im Jahre 1980, ob der Witz jemals veröffentlicht würde, äußerte der Regierungssprecher: "Wenn, dann nur mal ganz kurz". Auf weitere Fragen vermied er Antworten.
Ob der "Killing Gag" jemals wieder den Weg in die moderne Kriegsführung findet, bleibt offen. Eines dürfte jedoch klar sein: Der Ausspruch Schlohmans "Wat dem einem sinn Uhl, dat is dem andern sinn Nachtigall" dürfte noch weitere hundert Jahre Gültigkeit haben.