Caren Miosga
Caren Miosga ist eine polnische Leiharbeiterin aus Peine, die von ihren Eltern nach der Gurkenpflücksaison an die ARD verpfändet wurde, um die Zugtickets für die Heimreise zu bezahlen. In der ARD löste Miosga Anne Will als Sprecherin der Tagesthemen ab. Bekannt ist sie für ihre Möchtegern-Dagmar-Berghoff-Attitüde, die ihr zwischen ihrem verschmitzten Backfischlächeln und ihrer zwanghaft bewahrten Prüderie den Anstrich des verdorbenen Mädchens einbrachte. Sie ist verheiratet und hat zwei uneheliche Kinder mit Tom Buhrow.
Werdegang
Miosga wurde am 11. April 1969 auf einem Gurkenfeld in Peine geboren. Nachdem sich ihre Familie, allesamt Flüchtlinge aus der Sowjetzone, anfangs, als auch Miosga noch fleißig mithalf, mit der Leiharbeit über Wasser hielt, traten bereits im Alter von zwei Jahren erste Probleme in das Leben der jungen Frau. Durch einen windpockenbedingten Totalausfall im Sommer 1971 musste die Familie Hunger leiden und schließlich für anfallende Bahnkosten ihre Kinder verpfänden.
Miosga kam in ein Waisenhaus der ARD nach Groß Ilsede, wo ihre Schulzeit und Ausbildung finanziert wurden. Im Jahr 1989 konnte sie ein Studium der Geschichte und Slavistik in Hamburg beginnen. Nebenbei arbeitete sie als Reiseführerin in Moskau und St. Petersburg, um Osttouristen, die über die mittlerweile geöffnete Grenze kamen, die Zersetzung des Ostblocks und die Zerstörung ihres traditionellen Herkunftslandes durch den Kommunismus näher zu bringen.
Nach dem anfänglich vielversprechenden beruflichen Aufstieg rutschte Miosga für einige Jahre ab, als sie begann, für das Radio zu arbeiten. Der zunehmende Zerfall und die Zersetzung ihrer jungen Karriere sind an den Stationen ihrer beruflichen Laufbahn deutlich ablesbar: Radio Schleswig-Holstein - Radio Hamburg - N-Joy. Der Tiefpunkt war erreicht, als sie, von ihrer ursprünglichen Medienanstalt abtrünnig, Ende der 1990er ihre Seele für einige Zeit an RTL Nord verpfändete. Dort arbeitete sie als Reporterin für Schundformate und Moderatorin auf Kuriositätenmessen.
Im Jahr 1999 kriegte Miosga dann die Kurve und fiel mit einer Bewerbung als Film-Autorin beim NDR den Öffentlich-rechtlichen wieder in die Arme. Als Moderatorin des NDR-Kulturjournals (Wer kennt es nicht?) und des Medienmagazins "Zapp" (ab 2003) konnte sich Miosga bis 2007 geistig regenerieren und intellektuell neu auftanken. Als sie im Mai 2006 mit einer Werbekampagne für Actimel großen Eindruck bei den unabhängigen Sendern ARD und ZDF hinterließ (von der ARD zum Kulturgesicht des Jahres gekürt) engagierte sie das erste deutsche Fernsehen und nahm die einst guten Beziehungen zur lebhaften Miosga wieder auf. Zunächst für eine geplante Vulgärbastelshow Titten, Tesa, Temperamente, eingespannt, schaffte es Miosga in kurzer Zeit, Kultur in die Bude zu bringen und schließlich den Namen in Titel, Thesen, Temperamente (ttt) zu ändern. Ihr Nachfolger entwickelte die Sendung zum Format Zoten, Selbstdarstellung, Plagiate weiter.
Im Juli 2007 kam die überraschende Adelung für Miosga mit ihrer Erhebung in den Olymp der Tagesthemensprecher. Von eben diesem Olymp war auf der anderen Seite gerade Anne Will heruntergefallen, die, wie immer keineswegs freiwillig, ein ARD-Pyro mit einem extra großen Wattestäbchen von ihrer kritisch-nüchternen Wolke getrieben hatte. Am 16. Juli um exakt 22:15 Uhr, 12 Sek., drei hundertstel MEZ schlug für die 38-Jährige dann die große Stunde an der Seite ihres späteren Lovers Tum Buhrow. Im Gegensatz zu diesem konnte sich Miosga bis heute, trotz zwei Schwangerschaften (Buhrow war nicht ein einziges Mal schwanger), erfolgreich im Amt halten.
Die zweite Dagmar Berghoff?
Miosga gehört definitiv zur älteren Schule der Tagesthemen. Durch ihren liederlichen Lebenswandel und den Abrutsch ins RTL-Milieu Ende der 90er ging sie gestärkt aus einer Lebenskrise hervor, die sie sich künftig für alle Arten von Kultur und Feingeisterei mit einem ausdauernden Konservatismus, der seinesgleichen sucht einsetzen ließ. Entsprechend zahlreich waren die Adjektive, die die ARD Miosga im Vorfeld ihres Moderationsantritts spendierte. So war sie u.a. vielseitig, kompetent, souverän, hässlich, sympathisch, charmant, selbstbewusst, klug, unverwechselbar und symphatisch und besonders sympathisch und sympathisch natürlich auch noch. Bei aller Sympathie sind jedoch die Parallelen zu den großen Vorbildern der Tagesschau vorsichtig zu ziehen. Miosga musste sich von Anfang an mit ihrer Vorgängerin Anne Will messen lassen, für die die ARD ebenfalls eine Adjektivkampagne startete, um Miosgas hellen Stern zu befeuern. Anne Will wurde fortan als schrullig, langweilig, schlecht riechend, zu emanzipiert, hyperkritisch, vorsichtig und unsymphatisch charakterisiert. Weil die Kampagne gegen ihre neue Sendung jedoch nicht zog, wurde sie gemobbt und als kleine Stänkerei auf allen möglichen Sendeplätzen hin und her geschoben. Die Presse gab sich in dieser Angelegenheit betont nüchtern und stellte die Qualitäten beider Sprecherinnen heraus. In einem intellektuellen Erguss berichtete die Berliner Zeitung am 16. Juli 2007
- "Aber kann sie auch die Augenbraue so ironisch-kess lupfen wie ihre Vorgängerin Anne Will? Caren Miosga sagt, sie kann, aber nicht auf Kommando. Außerdem hat sie mimisch noch viel mehr drauf. Sie kann die Nase hin- und herziehen und sie dabei ein wenig kräuseln, so wie es Kaninchen manchmal tun. Das tut sie oft während der Pressekonferenz. "Ich bin ein bisschen verschnupft," sagt sie. Und sie kann ihre Augen aufreißen, die dann ganz groß und strahlend werden, und erstaunt, erfreut oder abschätzig blicken."
Bei diesen interessanten Informationen könnte man einen Moment vergessen, dass es um eine Nachrichtensendung geht und das wäre Dagmar Berghoff nie (Nie!) passiert.
Privates und Buhrow-Affäre
Über Miosgas Privatleben herrschte lange Zeit Stillschweigen, bis im Jahr 2013 die volle Wahrheit über ihr Liebesleben ans Licht drang. Ja, die Tagesthemensprecherin war mehrfach mit ihrem Kollegen Tom Buhrow liiert! Sie hat von ihm zwei Kinder empfangen, eines im Jahr 2007 und eines im Jahr 2010. Die beiden liebten sich zu dieser Zeit noch heimlich. Das Geburtsdatum ihres ersten Kindes musste daher fälschlicherweise vor ihr Kennenlernen mit Buhrow auf das Jahr 2006 gelegt werden, um zunächst jeglichen Verdacht von den beiden abzulenken. Als 2010 das zweite Kind kam, konnte diese Scharade nicht länger gespielt werden. Es musste ein Retortenmann her, ein gewisser Dr. Tobias Grob, den Miosga auf dem Papier auch geheiratet hat.
Im Jahr 2013 gestand Buhrow öffentlich seine Liebe zu Miosga, als er ihr vor der Kamera weiße Rosen schenkte und sein verschmitztes Tom Buhrow-Lächeln auflegte. Die ARD reagierte augenblicklich mit dem Rauswurf Buhrows, nachdem im Juni hinter den Kulissen eine unschöne Schlammschlacht zwischen Senderchef Lutz Marmor und Buhrow abgelaufen war, die sich gegenseitig Prüderie und Pflichtvergessenheit vorwarfen. Miosgas Karriere tat der letztlich nicht ganz freiwillige Wechsel Buhrows zum WDR jedoch keinen Abbruch. Marmor und Miosga kannten sich von ihrer Zeit beim NDR. Für 2015 ewartet Miosga ein drittes Kind...
Weblinks
- Lebenslauf von Caren Miosga auf tagesschau.de
- informativer und ausführlicher Steckbrief zu Caren Miosga auf Bunte.de