Diverses:Das Märchen vom lustigen Hofnarren Billag

Hinweis: Solltest du, lieber Leser, nicht über das Geschehen in der schweizer Medienwelt informiert sein, ließ bitte zuerst den Glossar durch, welcher sich am Ende dieses Märchenbuches befindet.

Das Märchen vom lustigen Hofnarren Billag

Vor langer, langer Zeit, als es noch normal war Entertainer als Narren zu bezeichnen, gab es in einem wunderschönen Land voller Berge und Täler, ein kleines, herziges Königreich, welches von allen Eserge genannt wurde. Eserge wurde von einem alten, stolzen König regiert, welcher Deweck hieß.
König Deweck war ein trauriger König. Alle anderen Könige hatten viel mehr Macht als er. Denn Eserge hatte als Königreich leider nicht viel zu bieten, und alle Untertanen wahren unzufrieden. Daher hatte König Deweck nicht besonders viel zu tun, meistens sass er auf seinem Thron herum, oder schaute durch das Fenster zu, wie seine Untertanen alle ihren Geschäften nachgingen. Dieser Anblick machte König Deweck immer traurig... Den ganzen Tag sass er in seinem Schloss, gab hin und wieder ein paar Befehle, aber ansonsten hatte er gar nichts zu tun. "Ich wünschte meine Untertanen währen zufrieden mit mir als König, und wären gerne bereit, mir Steuern abzugeben, damit mein Reich ständig wachsen kann...", dachte er sich. Plötzlich kam König Deweck ein Geistesblitz: Er lief aus seinem Schloss, und traf auf 3 Arbeiter. Neugierig fragte er sie, was Eserge denn noch fehle, um ein stolzes, schönes Königreich wie jedes andere zu werden. Der erste Arbeiter antwortete: "Eserge ist im Moment viel zu groß! Wir sind noch ein kleines Königreich, und können uns noch gar nicht um all die Fläche kümmern, welche wir im Moment besitzen! Ihre Majestät sollte das Königreich verkleinern, wenn wir das erst mal perfektioniert haben, haben wir noch genug Zeit, um zu wachsen." Der König dachte über diese Worte nach und ging zum zweiten Arbeiter, und fragte ihn ebenfalls, was ihm in Eserge noch fehlen würde. "Weniger Steuern! Ich habe Frau und Kinder, wir arbeiten alle hart, um überleben zu können, doch müssen trotzdem fast alles dem Reich abgeben! Ich flehe ihre Majestät an, die Steuern zu senken, damit wir nicht mehr krank werden und frisch und munter arbeiten können!" Auch über diese Aussage dachte der König nach und ging schlussendlich auch noch zum letzten Arbeiter und frage ihn nach seinen Sorgen. "Eure Majestät, ich will dem Reich keines Wegs Schande zureden, aber was Eserge fehlt ist die Schönheit! Sehen sie sich andere Königreiche an: Wunderbare Schlösser dekorieren prächtig riesige wiesen mit saftigem Gras, doch Eserge, meine Hoheit, ist im Vergleich ein Schweinestall!" Auch diese Worte nahm sich der König zu herzen, und ging zurück in sein Schloss. Er dachte sich: "Wenn ich die Wünsche der Arbeiter erfülle, würden sie mich vielleicht respektieren, und würden es eines Tages sogar lieben, in Eserge zu leben!" Doch so schnell seine Freude gekommen war, so schnell verschwand sie auch gleich wieder. Wie sollte er es nur schaffen, alle Wünsche zu erfüllen? Alle gleichzeitig währe zu kompliziert, und nacheinander würde zu lange dauern, außerdem müsste man entscheiden, womit man anfangen soll. Kaum ging ihm dieser Gedanke durch den Kopf, klopfte sein Diener an der Tür. "Eure Majestät, ein Besuch wünscht sie zu sehen!" rief er aufgeregt. "Wer ist der Mann, der mich zu sehen wünscht?", fragte König Deweck neugierig. "Sein Name ist Billag, er ist ein anerkannter Hofnarr, der im ganzen Land bekannt ist!", antwortete der Diener. König Deweck wunderte sich, warum ein Hofnarr ausgerechnet zu ihm kommen will, aber er zögerte nicht und bat den Diener, seinen Gast hereinzubitten. Schon kurz darauf kam der Diener zurück, gefolgt von einem bunt gekleideten, lächelnden Hofnarren.
"Eure Majestät, man hat mir erzählt, dass ihr nicht glücklich seit! Ich bin Billag, der lustige Hofnarr, und habe noch jedes Gesicht zum lachen gebracht! Lasst mich eure düstere Laune bekämpfen!" Der König war ein wenig verwirrt, und sprach seufzend zu Billag: "Ach, guter Mann, ich bin dankbar, dass euch meine Heiterkeit am Herzen liegt. Doch keine Witze sind es, die mir meinem Stolz schenken, solange meine Untertanen mit mir nicht zufrieden sind..." Billag schaute den König ein wenig erschrocken an, doch begann sofort wieder zu lachen, und eifrig weiterzureden: "Ach, Herr König, das ist doch keinen Grund, gleich die Hoffnung aufzugeben! Ich, Billag, der lustige Hofnarr, verlasse Eserge erst wieder, wenn alle Arbeiter glücklich sind und lachen können! Wenn ihr mir versprecht, mir die Hälfte euer Schatzkammer zu überlassen, so will ich euch helfen, Eserge im nichts in ein prächtiges Königreich wie alle andere zu verwandeln!" König Deweck schien ein wenig misstrauisch, doch schlussendlich willigte er ein. Sofort begann Billag wieder eifrig zu reden: "Als erstes müssen wir sofort die Grenzen erweitern! Ein Reich zu errichten verlangt viel Platz!" König Deweck dachte an den ersten Arbeiter, welcher ihn bat, dass Reich zu verkleinern. Doch bevor er etwas sagen konnte, redete Billag weiter. "Dann müssen wir sofort die Steuern erhöhen! Ein Königreich zu errichten erfordert viel Geld und ist teuer!" Der König dachte an den zweiten Arbeiter, welcher ihn bat, die Steuern zu senken. Doch Billag redete schon wieder los: "Und zu guter letzt müssen wir leider auch Opfer bringen. Bis Eserge eine stolze Grösse erreicht hat, müssen wir darauf verzichten, die Häuser und Schlösser schön zu dekorieren!" König Deweck dachte an den dritten Arbeiter, welcher ihn darauf aufmerksam machte, dass Eserge die Schönheit fehlen würde. Gleichzeitig dachte er aber auch an den guten Ruf, welcher Billag hatte. Außerdem hat er ihm ein großes Versprechen gegeben, und er beschloss, dem lustigen Hofnarren Billag zu vertrauen. Schon am nächsten Morgen war der Befehl in ganz Eserge verbreitet. Alle mussten sofort mehr Steuern zahlen, die Landesgrenzen wurden in die Ferne gezogen so weit das Auge reicht.
So dauerte es nicht lange, und Eserge war ein stolzes, riesiges Reich, in dem es von Häusern und prächtigen Bauwerken nur so wimmelte. Natürlich, es wahren nicht gerade die besten Gebäude, die man sich vorstellen kann, schliesslich musste man bei der Qualität sparren. Doch die Größe lies alles andere sofort vergessen. König Deweck strahlte über das ganze Gesicht! Billag, der lustige Hofnarr, hatte definitiv nicht zu viel versprochen! An einem schönen Abend, als die letzten Sonnenstrahlen über Eserge lächelten, lud König Deweck den Hofnarren Billag in seinen Thronsaal zu einem großen Festessen ein! Er überreichte ihm, wie versprochen, die Hälfte der Schatzkammer, welche durch die erhöhten Steuern bis an die Decke prallvoll mit Gold und wunderschönen Edelsteinen gefüllt war. Als alle genug gegessen und getrunken hatte, verabschiedete sich Billag schon wieder, und tanzte fröhlich zum nächsten Königreich. Am nächsten Morgen wollte der König wissen, was die drei Arbeiter denn jetzt zu seinem wundervollen Reich sagen würden. Und so lief er erneut zum ersten Arbeiter, und fragte ihn nach seiner Meinung. "Ach, eure Majestät, verzeiht mir, aber ich kann's beim besten willen nicht anders sagen: Es ist wie eine Katastrophe! All die Fläche, welche Eserge bedeckt, muss regelmäßig gepflegt werden, doch dafür sind wir noch viel zu wenig Menschen in diesem Reich!", antwortete ihm dieser. Der König war ein wenig enttäuscht, und ging zum zweiten Arbeiter, und richtete die Frage auch an diesen. "Eure Hoheit, gar nichts wurde besser, nur noch schlimmer! Die Steuern sind so hoch geworden, dass wir kaum überleben können! Wenn das so weitergeht, müssen wir noch alle verhungern!" Der König sah den Arbeiter traurig an, und lief schließlich noch zum dritten Arbeiter. "Was sagt ihr zu der neuen Form meines Reiches?", fragte er ihn. Dieser Antwortete erschüttert: "Ihre Majestät, ich bin verzweifelt! Diese Bauwerke sind alle hässlich wie die Nacht! Ich glaube nicht, dass sich die Leute ihnen unterwerfen wollen, wenn hier alles so düster und trostlos aussieht." Der König war enttäuscht. Sein Reich war zwar riesig, aber er konnte keinen einzigen der Wünsche erfüllen, nach denen er fragte. Traurig versank er in seinem Umhang und lief seufzend zu seinem Schloss zurück. Doch plötzlich hörte er aus der Ferne ein Geräusch. Es klang wie ein fröhlicher Gesang. Plötzlich sah König Deweck in der Ferne doch tatsächlich den lustigen Hofnarren Billag, der um ein großes Feuer tanzte und laut sang: "Ach, wie gut dass niemand weiß, dass ich Mehrwertsteuer heiss! Hehehehehe!"
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann zahlen sie noch heute!

Glossar

MärchenRealErklärung
Eserge SRG Schweizer Radio- und Fernsehgesellschaft, großer Medienkonzern. Wird durch Zwangsgebühren finanziert und ist nicht besonders beliebt.
König Deweck Roger De Weck Generaldirektor der SRG.
Hofnarr Billag Billag AG Aktiengesellschaft der Schweiz, Tochterunternehmen der Swisscom, ist für die Fernseh- und Radiosteuer verantwortlich.

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