Schweizer Käse
Der Schweizer Käse oder Emmentaler ist das nationale Heiligtum der Schweiz und mit nicht weniger als „Reichst Du mir mal den Schatz!“ anzureden!
Kulinarische Verlockungen
Der Hohe Gott der Schweiz vermag bei all seiner Beliebtheit die Menschen doch zu spalten. So ist das halt, wenn man wichtige Positionen im gesellschaftlichen Gefüge einnimmt - eben alles Käse! Während die rotzfrechen und jungen Blagen sich sicher sind: „Da liegt etwas im Argen“ und sich mit Widerwillen dem beißenden Düftchen durch Zuhalten aller Sinnesorgane zu widersetzen suchen, weiß der kulturbewusste Schmatzer eines sofort: „Ei, die Schweiz liegt hinter dem nächsten Berge!“
Denn nur hier gart, modert, rumort und schleicht das klebrige Wesen des Emmentals umher: Der Schweizer Käse. Und um ihn herum schwanken und tanzen sich die Alpenländer in einen Trancezustand, der an Märchen wie Rumpelstilzchen oder die Geschichte vom dicken fetten Pfannekuchen zu erinnern vermag. Der Emmentaler ist das Blut des Landes, die Rechtfertigung für die Existenz der Kühe, das Opium des deftigen Aufschnittes, das Pingpong im Tennis und der Inbegriff jedweder Reizeslockungen für das schwache Fleisch. Und dabei sind vor allem seine Löcher unter Kennern als Gaumenschmaus auf dem Buffet hart umkämpfte Genussbrocken!
Warum das Volk so narrisch
Weil der Schweizer Käse einfach so ein mmhhhjammm jammmm leckeres Fett ist, das dazu einlädt, dick, korpulent und kugelrund zu werden. Und weil er Löcher hat, die ganz anders schmecken als die Löcher im Maschendrahtzaun oder in Strümpfen. Aber vor allen anderen Dingen füllt der Emmentaler Käse das Fort Knox der Schweiz auf und lässt den Zwergenstaat so ungeheuerlich reich werden, dass das ganze Land wohl niemals an Hungersnot zu leiden haben wird. Den Preis, ein wenig Muff über den Landen hängen zu haben, nimmt der Staat als Wahrzeichen wohlgefällig hin. Und im Übrigen hat die Wissenschaft festgestellt, dass Schweizer Käse Lachs enthält!
Reife
„Und hat’s drei Wochen lang gegoren, in diesem Saft wird uns der Schweizer Kas geboren“ - In "Die Käsezungen" beschreibt François Villon schon im ausgehenden 14. Jahrhundert wie sich das dickende Sekret zu einem Käseballen empor quillt, den man gerne als Zahnfüllung benutzen würde. Die Abläufe der Produktion haben sich jedoch im Laufe der Zeit stark gewandelt. Und auch, wenn man annehmen möchte, dass die Zeit in der Schweiz irgendwann stehen geblieben ist, so kann man doch, bei mutigem Begehren, heute 600 Jahre alten Emmentaler erwerben, der noch nicht dem Schweizer Reinheitsgebot unterlag und der ganz gewiss auch noch Blut von echten Wildpferden enthält.
Die Milch, die dereinst direkt in den Eutern geschlachteter Kühe zu Schweizer Käse gereift wurde, ließ man mit Parmesan andicken und über die Zitzen blies man die typischen und markenträchtigen Löcher in das feuchte Kas. Nach drei Wochen pellte man den feisten Käse aus dem Euter und ummantelte ihn mit Lebertran. Heute ist das freilich anders.
Die zur Fertigung eines Emmentalers benötigte Milch wird ausschließlich von einer einzigen McDonals-Kuh geliefert. Dieses Hightechvieh wird auf ein Trampolin gestellt und fertig ist die Schoose. Hernach wird eine Unterart der Honigbiene, die Schweizer Biene, auf den Euter gesetzt bis dieser von Wachs überzogen ist. Dieser Prozess dauert bis zu 18 oder mehr Monaten und steht gleichsam, mit dem Ableben der Kuh, am Ende der Käseproduktionskette. Jetzt muss man sich beeilen bevor der kulinarische Appetitanreger von anderen weggeschlemmt wird...
Und wie kommen die Löcher denn nun...
Diese Frage stellen sich die meisten nicht eingeweihten Menschen Tag und Nacht von Kindesbeinen an bis zum Greisentage. Und auch die Sendung mit der Maus hilft hier nicht weiter. Mäuse lösen keine Käseprobleme sondern sie vernaschen sie. Nein nein, des Rätsels Lösung liegt für den Laien tiefer verborgen, wenngleich man sich auch mit Hilfe wissenschaftlicher Abhandlungen einen kleinen Einblick um und in das Verständnis der Löcher gönnen kann. (--> Dokumentationen und Abhandlungen über die Löcher im Käse, können hier nachgelesen werden.)
Österreichisch Schweizer Achtkäsekrieg
Und wie es nun einmal so ist, zwischen ureigenen Bergvölkern, die das Licht noch in Eimern in ihre Hütten tragen, betreibt das eine Volk am anderen Raubbau, knechtet die Weiber und beneidet den Reichtum des anderen. So auch die beschaulichen Alpenzeller, deren Auseinandersetzungen 1899 im Österreichischen Schweizer Achtkäsekrieg gipfelten.
Und alles nur, weil der Käse so verdammich köstlich war, dass des Kaisers Franz von Österreich einfach nicht drauf verzichten konnte, sein geliebtes Semmel morgens mit ureigenem österreichischen Schweizer Käse zu belegen. Und so trat er den schweren Gang über die Alpen mit 40 Elefanten gegen die Schweizer Käseunion an und benutzte dabei Hannibals alten Trampelpfad. Die beiden Zwergstaaten kämpften acht Tage lang an ihrer Grenze und nur um jeweils vier Uhr Morgens und Abends lies die Heeresleitung für eine halbstündige Schweizer Käsepause die Prügelei pausieren.
Als alle Käsevorräte zur Neige zu gehen drohten, einigte man sich auf einen gütlichen Ausgang der Schlacht. Österreich rückte ab, gewann aber die Beteiligung am Patent der Käseherstellung und jubelte es meistbietend in der ganzen Welt umher. Dies schuf die Grundlage dafür, dass der Schweizer Käse heute zwar noch Schweizer Käse heißt, aber keiner mehr ist. Schmeckt trotzdem verdammich gut... (--> Nähere Schilderungen der Kriegstage können hier nachgelesen werden)
Kindlicher Epos
Kinder erzählen sich heute noch eine ganz eigene Geschichte um die Entstehung des lieblichen Nationalguts. Es ist ein wenig wie die Geschichten um den Osterhasen und das Christkind: voller Magie, Geheimnisse und verborgener Wünsche, und irgendwo liegt ein faules Ei verborgen, das alle dahin geworfene Romantik zu zerstören vermag und den Käse als das stinkende Subjekt aufweist, als das es die ehrliche Nase eines Kindes schon seit jeher kennt. Es sind dies die fabelhaften Worte um den Helden der Kindertage Albert der Schweizer.
Die eigentlich wahre Geschichte
Es wird ganz normaler Käse aus Käsisistan genommen und ihm wird kräftig der Marsch geblasen. Da wird getrötet und kaa'bäng'bauzt und gerumms'tatat, bis dass der Tambomajor im Viereck kreist. Und Albert der Schweitzer selbst, der große Bigboss als Zeremonienmeister, steckt während dieser Paraden sein Blaserohr flutsch mitten in den Käse aus Käsisistan hinein und bläst ganz lange und ordentlich, seelenruhig durch. So entstehen die Blasen im Käse. Ganz recht: Blasen, keine Löcher! Das ist nur ein weit verbreiteter Irrtum. Und mit Hilfe dieser Blasen vermag er in die Luft aufzusteigen, wie an einem Heißluftballon und gen Himmel zu schweben. Und ob man's glauben will oder nicht, so steckt Albert der Schweizer jeden Morgen einen neuen Käse an die Himmelspforte und der Rest der Welt glaubt, man sähe in den gelben Feuerball der Sonne. So die Angaben vom Schweitzer selbst, er is' halt n' bisschen verrückt, der Schweizer Münchhausen oder der einzige, der die Wahrheit kennt. Aber was das besonders schöne an dieser von Naivität geprägten Geschichte ist, ist der Umstand, dass alles Friede, Freude Käsekuchen ist.
!!!Warnung!!!
ABER ACHTUNG!!! Der Emmentaler ist immer noch vordergründig nur ein Käse! Ein gelbes Rund! Ein Magenfüller und Fettprodukt! Ein Laktoseintoleranz-Diskriminierer und ein eigentlich ziemlich harmloser Vertreter der Stinkerkäse!
- Schweizer Käse besteht genauso wenig aus Schweizern wie Hundekuchen aus Hunden.
- Schweizer Käse ist nicht mit dem Fromage aus dem Hause Humbug zu verwechseln.
- Das Original Schweizer Messer ist mit Schweizer-Käse-Fett beschichtet, um den Schweizer Soldaten eine bessere olfaktorische Tarnung zukommen zu lassen.
- Der Umrechnungskurs: Ein Emmentaler entspricht 10 Deutschen Groschen.
- Kauft man Billigkäse, kann der aus fremden Schuhen kommen. Achtung!
- Emmentaler Käselöcher essen macht schlank!
- Die Information hier sind löchrig wie Schweizer Käse“
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