Ein Märchen
Intro
s war einmal ein sehr, sehr tapferer Ritter. Er hieß Heinz-Rüdiger Krawetzki. Er war einer der feinsten und wackersten Kempen des ganzen Reiches, ein wahrer Meister des Duells, der Schlacht und der Minne. Auf allen seinen Zügen begleitete ihn sein treuer Gefolgsmann Eckhardt, einer der vorzüglichsten Synthesizerspieler des Königreichs. Auch Queen Angela die Mannhafte machte sich gerne und oft die Dienste der Beiden zunutze. Gar gerne lauschte sie den süßen Klängen Eckhardts, während Ritter Heinz-Rüdiger ihren schlimmsten Feind bezwang, die jährliche Einkommenssteuererklärung.
So geschah es, dass eines schönen Tages, es war wieder einmal Freitagnachmittag im späten Frühjahr, der Ritter Heinz-Rüdiger und Knappe Eckhardt von der schweren Arbeit nach hause auf ihre Geschwister-Scholl-Burg kamen. Wieder einmal waren ekelhafte Moore durchquert und Meere durchschwommen, wüsteste Wüsten durchritten und einige sehr böse Hexen bezwungen, zahlreiche Zauberer entzaubert und zahllose Drachen in die ewigen Jagdgründe geschickt. Dem alltäglichen Stress entkommen, setzten sich beide gemütlich vor den Kamin und schauten "Wer wird Millionär?".
a sprach der Knappe Folgendes: "Oh, mein wackerer und tapferer Lehensherr", denn so (und nur so!) musste er den Ritter Heinz-Rüdiger anreden, "Soll ich uns eine liebliche Weise spielen?" "Ohja!" entgegnete der WTL. "Das ist wahrhaftig eine gute Idee." Der treue Eckhardt eilte flinken Schrittes zu seinem Instrument und drückte einige Knöpfe und Tasten und legte einen wichtigen kornblumenblauen Kippschalter um. Er begann das Folgende zu singen: "Only the lonely know the way I feel tonight, only the lonely know this feeling ain't right..." Als Eckhardt zum Ende kam und wieder einmal ein kaum noch lächelndes Großmütterchen sich verzockt hatte und von 16.000 Taler auf 500 Taler heruntergeplumpst war, da sprach der Ritter: "Ja Knappe, wahre Worte, einsam bin ich wohl. 5000 m² Wohnfläche, davon mehr als 700 m² mit Fußbodenheizung, muss ich allein mit Dir genießen." Er begann nur deshalb nicht zu flennen, weil tapfere und mutige Ritter dies bekanntlich ja niemals tun. "Eine holde Maid zu suchen soll deshalb nun sein mein Begehr! Willst Du mein Knapp' mich wohl begleiten auf dieser meiner heil'gen Such'?". "Oh, mein wackerer und tapferer Lehensherr, keinen Deut von Eurer Seit' ich weichen werd, bis Ihr gefunden wonach Euch der Sinn!". "Sogleich lass uns aufbrechen. Keine unbötige Zeit soll verstreichen und noch ehe der Herbst dem Winter seine Hand gibt, soll die Holde erwählet und mir vermählet sein!"
a ja bekanntlich große Kempen keine Freunde langen Wortschwalls sind (auch wenn sie manchmal altmodisch gestelzt reden...), eilten der Knappe Eckhardt sofort die Satteltaschen zu packen und der Ritter Heinz-Rüdiger zu seiner Chefin Queen Angela der Mannhaften um um ein halbes Jahr unbezahlten Urlaub zu bitten. Erschrocken und entsetzt fragte die Königin, wer denn dann wohl die Urlaubsvertretung für den feinsten Kämpfer des Reiches übernehmen solle!? Heinz-Rüdiger entgegnete, UN und NATO haben ja jetzt diese mobilen Eingreiftrupen und außerdem sei in Amerka ja Wahlkampf und die Republikaner brauchen doch jede Art von außenpolitischer Aufgabe um von ihrer beschissenen Migrations- und Innenpolitik abzulenken. Dies beruhigte die Herrscherin ungemein und sie ließ Ritter und Knappen ihres Weges ziehen. So machten sich die beiden auf die lange und beschwerliche Suche.
Die Suche beginnt
araufhin ritten sie drei Tage und drei Nächte, bis sie an die Grenzen des Königreichs kamen, denn das Eine wussten sie: Die Maid, um die zu werben sie ausgezogen waren, konnte nicht aus dem Reiche Königin Angelas kommen: Dort kannte der Ritter alles Buhlenswerte - und vor allem: Alle kannten sie den Ritter. Diverse Herzogs-, Fürsten-, Kaufmanns- und Bauerntöchter hatten ihn bereits abgewiesen, denn wer will schon einen Ehemann, der sich von montags morgens um Acht bis freitags nachmittags um halb fünf mit Drachen kloppt und dann über und über mit Drachenblut besudelt (und dementsprechend riechend!) nach hause kommt und hintüber in den Fernsehsessel sinkt, um Gameshows und Seifenopern zu gucken? Und der obendrein, auch das war bekannt im ganzen Reiche, noch so eifersüchtig ist, dass er jeden Liebhaber, der seine werktägliche Abwesenheit auszunutzen versuchte ohne zu zögern umgehend in Züricher Geschnetzeltes (ohne Pilze) verwandeln würde. Also galt es jenseits der Grenzen Ausschau zu halten. Nur wenig später, nachdem sie die Grenzposten des Nachbarlands erschlagen hatten (die beiden Helden hatten in der Eile keine Zeit gehabt, ein Visum zu beantragen) kamen der Ritter und sein Knappe zu einem Gasthaus.
a die Dämmerung schon über den Wald gekommen was, entschlossen sie sich die Nacht über dort zu bleiben. Der Wirt war freundlich und nett, konnte ihnen jedoch bei ihrer Suche nicht helfen, da er eine sehr starke und beherrschende Ehefrau hatte, die ihm schon seit 27 Jahren nicht mehr erlaubt hatte, sich nach anderen hübschen Dirnen umzuschauen. Und die die er noch von vorher in Erinnerung hatte, kamen natürlich nicht mehr in Frage. So ritten sie am folgenden Tage weiter und kamen am Abend an eine Stadt.
ort baten Sie die Torwächter um Einlass, der ihnen jedoch verwehrt blieb - da sie ja wie bereits erklärt kein Visum hatten. So fragten die Beiden die Torwächter, wie es denn um die Schönheiten der Stadt bestellt sei. "Ohja, da sind schon so einige mit Augen wie Kastanien, Haar von Gold und Brüsten pfirsichgleich." war die Antwort. Daraufhin erschlug der Ritter die Torwächter und man nahm sich ein Zimmer im teuersten Hotel der Stadt. Als der Portier (der Dumme!) bemerkte, selbst vorzügliche Rittersleut dürften ihre Pferde nicht mit auf die Kammer nehmen, durchbohrte ihn Ritter Heinz-Rüdiger derart vortrefflich, dass noch nicht einmal ein einziger Tropfen Blut zu Boden tropfte. Welch Wunder: Sogar Hafer wurde ihnen auf ihre Zimmer gebracht.
och als die Helden am nächsten Tage in der Stadt suchten, wonach ihr Begehr, wurde Eckhardt und seinem WTL schnell klar, dass die Frauen von denen die Torwächter gesprochen hatten entweder mit Kastanienäuglein oder Goldhaar oder Pfirsichbusen gesegnet waren. Alsbald war der Beschluss gefasst: Die Suche ging weiter.
Dem Gasthof und der Stadt folgten noch viele weitere Gasthöfe und Städte. Auch entferntere und größere Länder durchritten sie auf ihrer Suche. Tote Grenzposten, Torwächter, Wirte, Portiers und anderes leichtsinniges Gesöcks säumte ihre Pfade. Doch die Schönheit, die zu suchen sie unterwegs waren, blieb noch ungefunden.
Die Prophezeiung
ann endlich nach drei Monaten und drei Tagen ritten unsere Helden einen dieser dunklen Waldwege entlang, die es ja in Märchen sehr häufig gibt. Dort begegneten sie einer sehr hässlichen kleinen alten Frau mit einer sehr hässlichen großen alten Warze auf der Nase. "Großmütterchen!", sprach Eckhardt, "mein wackerer und tapferer Lehensherr und ich suche..." "Ich weiß, ich weiß, ich weiß!" unterbrach ihn das hässliche Weib. "Ihr sucht eine holde Maid, Kastanienäuglein und so weiter." "Wisst Ihr vielleicht auch..." "Klaro, ich weiß von einer extrem hübschen Prinzessin namens Irene-Marlies. Eine jungfräuliche Schönheit, die geradewegs aus einem Petrarchasonett entsprungen sein könnte. Nie sahen meine Augen in den letzten 97 Jahren Vergleichbares." Da fragte der Ritter: "Altes Weib, Du machst mich neugierig! wo kann ich diese Märchengestalt finden??" "Sie ist die Prinzessin unseres Reichs hier - vor 13 Monaten wurde sie von Ivan Kinderschreck entführt!" Der Ritter und ein treuer Knapp' wurden ganz käsig in ihren Gesichtern. "Von Ivan Kinderschreck? Dem berühmten und gefürchteten Zauberer? Dessen Zauberkraft der anderer vergleichbarer Zauberer um ein vierfaches übersteigt? Der so böse sein soll, dass alleine für die Todesanzeigen seiner Opfer eine überregionale Tageszeitung drei Seiten reserviert?????" "Genau von diesem!" wusste die Alte zu berichten. "Er lebt in der Burg Ham, im Norden unseres Reiches. Dort wird er von SIEBEN DRACHEN bewacht, wie es sie nirgends schlimmer und gefährlicher geben soll!"
Trotz allem nahmen Ritter und Knappe die Herausforderung an, dankten rasch der Runzelrapunzel, drückten ihr aus Dank zwei Taler und siebzig in die Hand für eine Busfahrkarte in die nächste Stadt und begaben sich auf den Weg. Denn für die Befreiung von Prinzessinnen gibt es in Märchen immer sowohl die Ehe mit der Prinzessin, als auch ein halbes Königreich als Belohnung. Und zu alledem hatte Ritter Heinz-Rüdiger Krawetzki sein gutes Image als Drachentöter zu wahren!
Ein beschwerlicher Weg zur Burg des Zauberers
Sümpfe und Wüsten wurden durchquert wie die Olympiasieger und nach sieben Tagen und sieben Nächten standen die beiden Helden am Fuße des Bergs, dessen Spitze die Burg Ham krönte. Nur wenige Minuten nachdem sie ohne Pferde den beschwerlichen Aufstieg begonnen hatten, standen sie auch schon Aug' in Aug' mit dem ersten der sieben Drachen. Dieser sah jedoch keinesfalls so unbezwingbar aus wie dies noch vor Monatsfrist in einer überregionalen Illustrierten zu lesen war.
in Trick aus Kapitel eins des "Handbuch für den Drachentöter" (das in einer Reihe mit dem "Handbuch für den Hamsterbesitzer", dem "Handbuch für den Freund des englischen Zierrasens" und einiger anderer Bestseller erschienen war - ISBN 3-451-01495-5) funktionierte dann auch prima: ZITAT "Bei kleinen Drachen mit rundlichem Bauch, vier Klauen an der Vorderpfote... nimm eine Prise Pfeffer, tu ganz wichtig, streu die Prise Pfeffer vor Dir auf den Boden. Dann schreie: "Au weia! Nun ist mir der ganze Goldstaub auf den Boden gefallen!" Der Drache wird dann in 99 von 100 Fällen aus Gier mit der Nase auf den Boden schnüffeln. Darauf muss er heftigst niesen. Tut er dies mehr als dreimal, ist das für Drachen dieser Kategorie tötlich. Ist der Drache tot, bohre Dein Schwert in den Drachen und tu' aus Imagegründen als ob Du ihn mit Deinem Schwert erschlagen hättest." Mausetot nieste sich der Drach' und in Ermangelung von Publikum ließ der Ritter und tapfere Drachentöter die Schwertdurchbohrerei ins Wasser fallen.
Für den zweiten Drachen war ein Trick aus Kapitel zwei des Handbuchs geradezu ideal: Verstecken mit ihm spielen und nach ein paar Runden spontan (hähä) auf die Idee kommen, ihn sich selber suchen zu lassen. Wenn er nicht gestorben ist, tut er das noch heute.
em dritten Drachen gab der dritte Trick aus dem dritten Kapitel den Rest.
Erst beim vierten und fünften Lindwurm ergab sich ein kleineres Problem: Die beiden Viecher schienen so recht in keine der Kategorien des HfD zu passen. So blieb Ritter und Knappe nichts anderes übrig als sich wohl oder übel selber etwas einfallen zu lassen. Nach längerer Beratung der beiden, die durch das ständige "Oh, mein wackerer und tapferer Lehensherr"-anreden des Knappen Eckhardt noch unnötig in die Länge gezogen wurde, ging der Ritter zu Nummer fünf und behauptete mehrmals steif und fest, dass kein Drache einen anderen Drachen durch Feuerspeien umbringen könne. Daraufhin verwandelte Drache Nummer fünf die Nummer vier binnen weniger Sekunden in griechisches Gyros ohne Tsatsiki. Den fünften Drachen erledigte Heinz-Rüdiger zur Verbesserung der körperlichen Form und in Ermangelung anderer Einfälle konventionell mit dem Breitschwert.
er sechste und vorletzte Drache war wiederum genauestens im Handbuch erfasst. Es wurde im sechsten Kapitel des Buchs empfohlen, diese Kategorie Drachen mit Hilfe ihrer Eitelkeit zu töten. Also schritt der Drachentöter voll des Mutes auf den Drachen zu. Als dieser sich daraufhin fragte, welche Sauce am besten zu einem Metallgericht passen würde, flüsterte Heinz-Rüdiger dem Untier ins Ohr, er wisse das Geheimnis ewiger Jugend und nie verblassender Schönheit. "Oh, Du appetitlicher kleiner Rittersmann, tu mir den gefallen und erzähle mir das Geheimnis" "Geht in Ordnung, furchterregender Wurm! Ein Mittelchen gegen das Altern von Drachenhaut liegt unter einem 20m hohen Eichenbaum inmitten der Wüste Sahara vergraben! Da kannst Du es finden!" Der Drache vergaß unversehens alle Saucenprobleme und begab sich auf einen Charterflug nach Casablanca. Wenn er nicht verdurstet ist, sucht er noch heute nach der vergrabenen Salbe. Ja, ein einfallsreicher Schelm war er, unser Rittersmann.
Schrecken ohne Ende
och zu allem Unglück hatte das HfD nur sechs Kapitel und endete mit einem kursiv gedruckten Verweis auf einen zweiten Band, der in Kürze erscheinen werde, dies aber leider noch nicht getan hatte. So galt es für den siebten und größten und gefährlichsten und schrecklichsten Drachen des Zauberers etwas zu finden, das ihn zu den Drachen eins, drei, vier und fünf schicken konnte. Aber so recht wollte den tapferen Helden kein Einfall kommen. So schickte Heinz-Rüdiger den Eckhardt zur nächsten Telefonzelle, um den Autor der Handbuchs für den Drachentöter Herrn Siegfried Niegelungen anzurufen, der im Klappentext des Buches seine Handynummer für Nachfragen angegeben hatte. "Habt Ihr denn schon alle Tricks aus dem Buch versucht? Einer wirkt immer!" Kling! Da ging Eckhardt das Kleingeld aus und dem Gespräch ward ein jehes Ende. Dies berichtetet Eckhardt dem Ritter, der sich sofort ans Werk machte:
Witze wurdem dem siebten Drachen erzählt, Geige wurde gespielt, man versuchte ihn zu verwirren, neugierig zu machen, zu blenden, zu Tode zu stürzen, und man bat ihn sogar sich selber zu fressen. Nichts schien zu helfen. Letzte Hoffnung war, dass der Drache sich auf ein Frage-und-Antwort-Spiel mit dem Ritter einließ. Viele viele Stunden prüften Drache und Rittersmann ihr Wissen auf Herz und Nieren. Mehr oder weniger intelligente Fragen wurden gestellt und beantwortet, keiner der beiden zeigte eine Schwäche.
rache, sag mir, wie heißen die fünf Kontinente?", "Europa, Asien, Afrika, Amerika und Australien. und wo im Himmel gibt es Bier?". "Bier gibt es in der nordischen Mythologie im Gimle im Brimir Saal!" So ging es hin und her, drei Tage und drei Nächte. Doch als die zweiundsiebzigste Stunde sich neigte, fragte der Ritter: "Lebt Johannes Heesters noch?" - und der Drache wusste keine Antwort auf die Frage. Zu Raten wäre jedoch gegen die Drachenehre. Als in der folgenden Unterhaltung Heinz-Rüdiger dem Drachen auch noch erzählte, dass Heesters noch lebe und auch Florian Silbereisen noch nicht gestorben sei, grämte der Drache sich zu Tode.
Als nächstes wäre zu berichten, dass Heinz-Rüdiger nun doch sein Schwert zückte und den toten siebten Lindwurm filetierte. Es hätte ja sein können, dass der Zauberer dies alles von seiner Burg aus sah, denn Zauberer haben ja bekanntlich immer solche Kristallkugeln, in denen man immer das sehen kann, was man möchte - ganz wie Pay-TV.
Showdown
rfahrener Rittersmann und Knappe verloren keine Zeit mit Erinnerungsfotos, wie sie es sonst so gern taten, sondern begaben sich ohne weitere Umwege zur Burg Ham. Das Tor war verschlossen und verriegelt, die Zugbrücke hochgefahren und der Burggraben tief und voller Krokodile. Aber der Lieferanteneingang war Gott sei dank offen. Durch Gesindetrakt und Küche kamen sie dann in die große Halle, wo auf einem Schild folgendes zu lesen stand: "Hir empfenkt der grose unt mäktige Zaubara seine hokfererten Geste. Bitte warten!. Also stellten die beiden sich schön brav dorthin, wo es von ihnen erwartet wurde. Nach etwa zehn Minuten kam dann auch der große und gefürchtete Ivan Kinderschreck die breite Treppe aus dem ersten Stock herunter. "Ihr müsst entschuldigen, dass ich Euch warten ließ, aber ich bin ein alter Mann und war grad auf Toilette. Ich habe nämlich Verdauungsprobleme und habe seit Monaten nichts Anständiges zu Essen bekommen. Ich habe nämlich leider meine Haushälterin in ein Meerschweinchen verwandelt und weiß es nicht mehr rückgängig zu machen. Aber genug über meine Probleme geredet. Was ist also Euer Begehr, dass Ihr so mir nichts Dir nichts alle meine Drachen besiegt? Die waren doch teuer! Und außerdem bekommt man heutzutage kaum noch welche angeboten, die auch Feuer speien können, Ihr wisst schon, wegen der Ölkrise und der Abhängigkeit von den Ayatollahs und den Scheichs im nahen Osten."
"Zu befreien die Holdeste alle holden kleinen niedlichen Prinzessinnen ist unser Begehr!" "Nein! Nein! Die geb ich Euch nicht zurück!" war des Zauberers Antwort. "Sie kann zwar nicht kochen und schlafen möchte sie auch nicht mit mir, aber sie ist so entsetzlich niedlich und wunderschön, dass ich sie behalten werde."
ann muss ich Dich töten!" schrie Heinz-Rüdiger im Stile eines wahren Helden.
"Wie willste das denn machen? Mit Waffen kann man große Zauberer ja bekanntlich nicht besiegen und zaubern, da gehe ich jede Wette ein, kann ich ein wenig besser als Du! Dann fang mal an!" Der Zauberer kicherte höhnisch und umgab sich mit einem miesen Grinsen rasch noch mit einer unüberwindlichen Schutzglocke und setzte sich erwartungsvoll in einen Lehnstuhl, der in der Ecke der Halle vor einem Kamin stand. Dort harrte er der Dinge, die nun folgen sollten. Wohlwissend ebendieser Dinge, steckte sich der im Kampf mit Zauberern erfahrene Knappe Eckhardt Oropax in die Ohren und reichte den Ritter seine Satteltaschen: Ordnung war nicht des Ritters große Stärke und so musste er lange in den Taschen suchen, bis er zwischen seinem Handbuch für den Drachentöter und seiner Bibel fündig wurde. Heraus kam ein funkelnagelneues Exemplar von Bill Kaulitz Autobiographie. Heinz-Rüdiger packte es rasch aus der Klarsichthülle* und begann laut vorzulesen.
Nur zwei Stunden und circa 156 Seiten später hatte der böse und mächtige Zauberer sich zu Tode gelangweilt und zerfiel zu Staub.
Das Happy End
xtrem glücklich über diesen (erwarteten) Triumph eilten die siegreichen Beiden an zahlreichen rückverwandelten Ex-Meerschweinchen (rostigen Rittern, schlechten Zauberern und guten Haushälterinnen) vorbei ins Burgverlies. Dort fanden sie dann, es wurde ja auch Zeit, endlich nebst einer Horde anderer Schönheiten die Gesuchte. Irene-Marlies! Sie war wohlbehalten und wahrhaftig keinen Deut hässlicher als von der alten Waldwegstreunerin beschrieben, Kastanienäuglein und so, Ihr wisst schon. Auf den ersten Blick verliebte sie sich in ihren Retter! Die anderen befreiten Gefangenen und Knappe Eckhardt ließen die beiden dann eine halbe Stunde alleine - angeblich um die Pferde zu satteln, sagten sie...
anach ritten sie ohne weitere gefährliche Zwischenfälle heim zum Königshof von Irene-Marlies Eltern. Volk und Regent freuten sich mächtig und die Nachricht von der Befreiung der holden Maid verbreitete sich im ganzen Reich wie ein Lauffeuer. Nur sieben Tage später wurde Hochzeit gefeiert, sieben weitere Tage und Nächte herrschte ein närrisches Treiben, als hätte die Nationalmannschaft des Reiches die Fußballweltmeisterschaft gewonnen. Auch das versprochene halbe Königreich bekam Heinz-Rüdiger und sogar noch den Titel eines Herzogs obendrein. Nur neun Monate später wurde den beiden ein Sohn geboren und im neuen Schloss bekam der Herzog nun sogar sechs Fernsehkanäle mehr als in seiner alten Geschister-Scholl-Burg. Nie wieder im Leben war der Kempe einsam. Das Paar lebte glücklich und zufrieden (zusammen mit Knappe Eckhardt und seinen Synthesizerklängen), hatte sechsundzwanzig Kinder und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
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