Flämisch-Wallonischer Krieg

Der Flämisch-Wallonische Krieg oder Belgische Bürgerkrieg fand von 2007 bis 2008 statt und war der erste bewaffnete Konflikt der Nachkriegszeit in Westeuropa. In seinem Zuge erfolgte die Auflösung Belgiens und seine Eingliederung in die Nachbarländer.

Flämisch-Wallonischer Krieg
Bombardierung Brüssels am 11.2.
Datum 29. Dezember 2007 – 13. Februar 2008
Ort Brüssel, teilweise auch andere Grenzgebiete
Casus belli Unabhängigkeitserklärung Flanderns
Ausgang Sieg der Wallonen
Territoriale Änderungen Aufteilung Belgiens zwischen Frankreich, den Niederlanden und Deutschland
Friedensschluss Frieden von Brüssel
Konfliktparteien

Königreich Flandern

Wallonische Republik

Frankreich
Befehlshaber
Frans van de Fritenboed Frédéric d'Escargot †
Nicolas Sarkozy
Truppenstärke
70.000 reguläre Truppen 32.000 wallonische und 130.000 französische Soldaten
Verluste
9.700 Tote, 16.300 Verletzte 18.400 Tote, 39.700 Verletzte

Vorgeschichte

Früher war alles noch eitel Sonnenschein, da nur die ungebildeten und unwichtigen Bauern Flämisch sprachen und alles, was Rang und Namen hatte, sich auf Französisch verständigte. Irgendwann aber wollten die Flamen nicht mehr unterdrückt werden und erstritten sich ihre Gleichberechtigung. Das wäre allein noch nicht so schlimm gewesen, wenn sich nicht in den 1960ern das Gleichgewicht gefährlich verschoben hätte: Wallonien bekam wirtschaftliche Probleme, während Flandern einen großen Aufschwung erlebte. So kam es dazu, dass Flandern sowohl die größere Bevölkerung als auch die stärkere Wirtschaft erlangte - während wallonische Städte wie z.B. Lüttich zu den hässlichen, von Armut und Kriminalität geprägten Dreckslöchern wurden, wie man sie bis heute kennt. Dies war eine Entwicklung, die die als Franzosen extrem stolzen Wallonier nur schwer ertragen konnten.

Seit 1962 offiziell die Sprachgrenze zwischen den französisch-, niederländisch- und deutschsprachigen Gebieten festgestellt wurde, wurde Belgien immer föderaler strukturiert: Die einzelnen Landesteile erhielten eigene Parlamente, eigene Parteien, eigene Fernsehsender und eigene Sitzplätze im Bus, trotzdem kam es immer wieder zu Konflikten.

Kriegsausbruch

Kleine Unterscheidungshilfe
Haare nach links: Belgier – Haare nach rechts: Schwachkopf

Das Ende Belgiens begann mit der Parlamentswahl am 10. Juni 2007. Die Parteien konnten sich monatelang nicht auf eine gemeinsame Regierung einigen. Gerade im flämischen Teil wuchs der Wunsch nach Unabhängigkeit, im September waren nur noch knapp die Hälfte der Flamen für ein Fortbestehen des belgischen Staates. Am 1. Dezember musste Yves Leterme, der der neue Ministerpräsident werden sollte, König Albert II. mitteilen, dass die Regierungsbildung gescheitert war. Dieser beauftragte daraufhin am 3. Dezember den alten Premierminister Guy Verhofstadt, eine Übergangsregierung zu bilden.

Am 18. Dezember, kurz vor dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen, wurde Verhofstadt abends um 21:30 auf offener Straße erschossen. Es kam sofort die Vermutung auf, dass ein radikaler Flame der Täter gewesen sei, der das Ende der Staatskrise und damit das Weiterbestehen Belgiens verhindern wollte. Nach Kriegsende stellte sich jedoch heraus, dass die Täterin eine geistig verwirrte Frau aus dem Ruhrgebiet war und Verhofstadt im Dunkeln mit Ronald Pofalla verwechselt hatte.

Von nun an überschlugen sich die Ereignisse: Trotz einer gigantischen Fahndungsaktion, die sofort anlief, konnte die Täterin nicht gefunden werden (sie wurde erst Ende Januar halb bewusstlos in einem Amsterdamer Coffeeshop aufgegriffen). Die wallonische Regierung warf daraufhin der flämsichen vor, den Mörder zu decken und so politisch die Spaltung Belgiens anzustreben. Die Flamen wiederum wiesen diesen Vorwurf mit Verweis auf den unbekannten Täter weit von sich. In Brüssel kam es ab dem 20. Dezember fast jede Nacht zu schweren Ausschreitungen, bei denen sich Demonstranten der beiden Volksgruppen blutige Straßenschlachten lieferten, in denen oft auch die Polizei Partei ergriff.

Am 22. Dezember nahm die flämische Polizei den niederländischen rechtsextremen Politiker Geert Wilders als Tatverdächtigen in Untersuchungshaft. Dies, zusammen mit einem Aufruf König Alberts zu Frieden und Geschlossenheit, führte zu einer gespannten Ruhe über die Weihnachtstage. Am 27. Dezember wurde Wilders jedoch wieder freigelassen, da sich herausgestellt hatte, dass er nicht etwa auf einer Mission für ein Groß-Holland gewesen war, sondern mit einigen Kumpels von der NPD auf Sauftour.

Situation zu Kriegsbeginn
    Königreich Flandern
    Wallonische Republik
    Deutschsprachige Gemeinschaft
    Brüssel (flandrisch besetzt)

Daraufhin kam es in Brüssel zu heftigen Ausschreitungen wallonischer Demonstranten. Gegen Mitternacht warf ein Mob betrunkener wallonischer Demonstranten einen flämischen Familienvater vom Atomium, nachdem dieser angeblich gesagt habe, dass alle Wallonen wie Marc Dutroux seien. Am 28. Dezember forderte der flämische Ministerpräsident Kris Tall eine offizielle Entschuldigung der wallonischen Regierung, die darauf nur entgegnete, zuerst müsse „das flämische Volk sich für diese infame Beleidigung entschuldigen.

Als Reaktion darauf erklärte der flämische Landesteil um 20:00 die Unabhängigkeit von Belgien. Unter dem Kommando des Generals van de Fritenboed bezogen die niederländischsprachigen Einheiten der belgischen Armee Aufstellung an der Grenze zur Wallonie und besetzten Brüssel. Französischsprachige Einheiten und Offizielle wurden des Landes verwiesen. Die königliche Familie, die sich in ihrem Palast in Brüssel befand, wurde unter Hausarrest gestellt, ihre Mitglieder blieben aber als flandrische Monarchen im Amt. Am 29. Dezember um 8:00 rief der südliche Landesteil die Wallonische Republik aus und erklärte gleichzeitig Flandern den Krieg.

Internationale Reaktionen

Die Weltgemeinschaft reagierte schockiert und bestürzt auf den Kriegsausbruch. Der UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon rief die Konfliktparteien zur sofortigen Rückkehr zu Verhandlungen auf, wurde aber wie immer komplett ignoriert. Als Sofortmaßnahmen einigten sich alle Nachbarländer auf eine Sperrung der Grenzen und zur völligen Neutralität. Bei einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrats am 2. Januar einigten sich alle Staaten darauf, keine der Kriegsparteien zu unterstützen (als letztes Land stimmten die USA zu, nachdem George W. Bush verstanden hatte, wo Belgien ist und dass es dort kein Öl gibt).

Auch einige Institutionen mit Sitz in Brüssel mussten wegen des Krieges kurzfristig umziehen: Bush verlegte das NATO-Hauptquartier nach New York, während die EU-Einrichtungen wie Europarat und Europaparlament zwischen Straßburg und Frankfurt a. M. aufgeteilt wurden. Zwar bot sich auch Luxemburg an, was allerdings wegen der Nähe zum Kriegsschauplatz und einem potenziellen Übergreifen des Kriegs nicht in Betracht gezogen wurde. Eher belächelt wurde die Forderung der Bundesbetroffenheitsbeauftragten Claudia Roth (Die GrünInnen), die Kriegsparteien sollten sich zuerst in der Wuthöhle beruhigen und dann gemeinsam über ihre Probleme reden.

Erste Kriegsphase

Frontverlauf am 4. Januar

Im Mittelpunkt der Kriegsbestrebungen stand vor allem Brüssel mit Umland. Im alten Belgien war Brüssel eine zweisprachiges Gebiet gewesen und mit seinem Umland de facto sogar mehrheitlich von Französischsprechern bewohnt gewesen. Um Aufstände zu verhindern, verhängte die flämische Regierung dort Ausgangssperren. Offiziell ließ sie verlauten, dass in ihrem Machtbereich keine wallonischen Zivilisten zu Schaden kommen würden. Allerdings wurden bereits am 1. Januar im Brüsseler Vorort Stortplaats zwei Wallonen erschossen, die gegen die Ausgangssperre protestieren wollten.

Von Anfang an waren die nicht nur zahlenmäßig, sondern auch technisch überlegenen Flamen klar im Vorteil. Schon am ersten Kriegstag erlitten die Wallonen schwere Verluste, als die flämische Luftwaffe siedendes Frittenfett auf sie herabregnen ließ. Da es ihr außerdem gelang, die Stromversogrung der wallonischen Autobahnen lahmzulegen, waren die dortigen Truppen drei Tage lang nach Einbruch der Dunkelheit quasi kampfunfähig, da sie auf unbeleuchteten Autobahnen völlig die Orientierung verloren.

So konnte die flämische Armee schnell große Erfolge erzielen: Nach nur einer Woche hatte sie alle Gebiete westlich der Schelde besetzt und Wavre eingenommen. Der wallonische Generalstab, der sein Hauptquartier in Lüttich/Liège eingerichtet hatte, musste es schon am 5. Januar ins weiter südlich gelegene Namur verlegen, da Lüttich kurz vor der Eroberung stand.

Konflikt mit der deutschen Minderheit

Überraschenderweise erklärte der Ministerpräsident der deutschprachigen Gemeinschaft Karl-Heinz Leibniz am 31. Dezember, dass die deutsche Minderheit sich nicht am Krieg beteiligen werde, da es sich dabei um einen alleinigen Konflikt zwischen der französisch- und der niederländischsprachigen Gemeinschaft handele und die deutschsprachige Gemeinschaft folglich nicht Stellung beziehen würde. Da sie allerdings landschaftlich zum Gebiet der Wallonie gerechnet wurde, protestierte die wallonische Regierung aufs Schärfste und drohte mit der Zwangsrekrutierung von Soldaten aus dem deutschen Landesteil. Daraufhin bat Leibniz am 2. Januar offiziell um den Schutz der deutschen Bundesregierung, was wallonische Truppen vorerst von einem Einmarsch abhielt.

Obwohl das die deutschsprachige Gemeinschaft sowohl in territorial als auch in bevölkerungsmäßig für den Verlauf des Krieges kaum von großer Bedeutung sein konnte, schimpfte der wallonische oberste General d'Escargot weiterhin, dass „diese feigen Verräter Angst vor einer Niederlage“ hätten und drohte mit Vergeltungsmaßnahmen im Falle eines wallonischen Sieges. Als am 7. Januar schließlich ein randalierender Mob aus wallonischen Hausfrauen in Eupen einfiel und alle Biervorräte sowie Teile des Stadtzentrums niederbrannte, ging die Bundesregierung auf die Bitten Leibniz' ein und entsandte am 9. Januar 2.500 Mann der Bundeswehr in die deutschsprachigen Teile Belgiens.

Dieser Einmarsch war innenpolitisch von heftigen Debatten begleitet: Kritiker warfen der Bundesregierung vor, diese ehemals deutschen Teile Belgiens unter dem Deckmantel des Schutzes der Zivilbevölkerung wieder annektieren zu wollen. Gregor Gysi von der neugegründeten Linkspartei sprach sogar von „faschistischem Imperialismus, den es in DDR so nicht gegeben hätte.“ Die Sorge, Deutschland könne durch diese Aktion das Neutralitätsabkommen verletzen, konnte nach Beratungen mit den G8-Regierungschefs ausgeräumt werden, sodass der Bundeswehreinsatz international gebilligt war.

Eingreifen Frankreichs

Frontverlauf am 20. Januar

Die wallonische Armee hatte dem Vormarsch der flämischen Truppen (bis auf vereinzelte Bombardements mit hochprozentigen Schokopralinen, die die Kampfkraft der Gegner zum Teil deutlich schwächten) kaum etwas entgegenzusetzen. Am 7. Januar nahmen die Flandern nach einem kurzen, aber heftigen Gefecht mit den örtlichen Drogendealern Lüttich ein, am 15. fiel Mons nahezu kampflos.

Parallel dazu gab es aber in ganz Frankreich immer heftigere Demonstrationen gegen die Neutralität der französischen Regierung, die von vielen als Verrat an den "Auslandsfranzosen" angesehen wurde. Es gab sogar einige Hundert Franzosen, die heimlich die Grenze überschritten, um freiwillig auf wallonischer Seite zu kämpfen. Bis in die ersten Januarwochen beteuerten Regierungssprecher noch, dass Frankreich sich keinesfalls militärisch in Belgien engagieren werde, dann wurden plötzlich keine Statements mehr abgegeben. Auffällig war ohnehin, dass der im Mai des Vorjahres neugewählte Präsident Nicolas Sarkozy sich nie öffentlich zum Krieg in Belgien geäußert hatte.

Tatsächlich führte er in dieser Zeit Geheimverhandlungen u.a. mit den USA, Großbritannien und Deutschland, um ein Eingreifen Frankreichs diplomatisch zu ermöglichen. Nachdem diese zugestimmt hatten, erfolgte am 19. Januar der Durchbruch: Sarkozy bekam von der niederländischen Regierung die Zusage, auch bei einem Einmarsch Frankreichs in Flandern nicht militärisch aktiv zu werden. Dahinter stand folgende Überlegung der Niederländer: Erstens hofften sie darauf, dass Flandern als Kriegsverlierer eher dazu bereit wäre, den Niederlanden beizutreten, und zweitens hatten die Holländer die Flamen noch nie besonders gemocht.

So kam es dazu, dass Sarkozy am 20. Januar um 6:00 morgens höchstpersönlich 100.000 französische Soldaten über die Grenze nach Belgien führte. Mittags hielt er in Charleroi seine berühmte Napoleon-Rede, bei der er Frankreichs Eingreifen mit der Bedrohung des französischen Mutterlandes und der Solidarität aller Franzosen untereinander rechtfertigte. Am bekanntesten ist sein Zitat geworden: „Diese Zeiten verlangen nach einem neuen Napoleon, der die freiheitlichen Werte und Traditionen der französischen Revolution und des französischen Vaterlandes schützt und verteidigt, und dieser neue Napoleon werde ich sein, ich ganz allein!

Das Dorf s'Grasgruin in der Nähe von Voeren/Fourons nach der Einnahme durch französische Truppen

Die flämische Armee stand zu dieser Zeit kurz vor der Einnahme Namurs und damit quasi vor dem Sieg und wurde von diesem plötzlichen Umschwung völlig überrumpelt. Sie leistete erbitterten Widerstand, doch gegen die rein zahlenmäßig drückende Überlegenheit der Franzosen konnte sie nichts ausrichten. Schon nach einer Woche erreichten die vereinten französischen und wallonischen Truppen die flämisch-wallonische Grenze, woraufhin auch flämische Zivilisten einen Partisanenkrieg gegen die Besatzer begannen.

Kriegsende

Frontverlauf am 13. Februar

Dabei erlitten die Koalitionstruppen zwar schwere Verluste, wurden in ihrem Vormarsch aber kaum aufgehalten. Der einzige wirkliche Erfolg war das Massaker von Oostende, bei dem die Flamen mehrere Tausend Tonnen an belgischen Meeresfrüchten mit Nitroglyzerin füllten und den Strand damit durchsetzten. Der französisch-wallonische Landungsversuch musste rasch abgebrochen werden, nachdem beinahe 5.000 Soldaten explodiert waren, unter ihnen auch d'Escargot.

Bereits am 31. Januar erreichten Truppen die besetzte Hauptstadt, woraufhin die Belagerung von Brüssel begann. Obwohl es bald umzingelt war und es immer wieder zu Unruhen der Wallonen innerhalb Brüssels kam, konnte die flämische Armee die Stadt elf Tage lang halten, bis bei der Bombardierung Brüssels am späten Abend des 11. Februars mit Baguette-96-Raketen und Boule-Kugeln fast sämtliche Führer der Flamen getötet und ihre Kommandostrukturen zerstört wurden. Van de Fritenboed überlebte, weil er sich rechtzeitig im Brunnen unter Manneken Pis verstecken konnte. Wie er gehofft hatte, verschonten die Franzosen diese größte Kulturleistung Belgiens bei ihrem Angriff.

Noch in der selben Nacht nahm van de Fritenboed Gespräche mit den Gegnern auf und unterzeichnete am 13. Februar den Waffenstillstand von Brüssel.

Friedensschluss und Folgen

Die Aufteilung Belgiens
Die neue Europakarte

Nach harten Verhandlungen, die aber aufgrund des hohen Drucks der internationalen Gemeinschaft innerhalb eines Monats abgeschlossen wurden, unterzeichneten Flandern, die Wallonie, Frankreich, die Niederlande und Deutschland am 15. März den Brüsseler Friedensvertrag, der die formale Auflösung Belgiens vollzog. Die schon vor dem Krieg wirtschaftlich schwache Wallonie, die nun in weiten Landesteilen schwere Zerstörungen erlitten hatte, erklärte ihren Beitritt zu Frankreich, wo es nun die zwei neuen Départements Haute-Wallonie und Basse-Wallonie bildet.

Außerdem ging nicht nur Brüssel an Frankreich, sondern auch fünf Gemeinden zwischen der Wallonie und Brüssel, sodass beide nun durch einen französischen Korridor miteinander verbunden sind. Ebenfalls an Frankreich ging die Gemeinde Fourons, die zuvor als Voeren eine östliche Exklave Flanderns darstellte. In allen diesen Gebieten gab es schon zuvor eine starke französischsprachige Bevölkerung, die nun die Oberhand gewann, da die meisten Flamen auswanderten (in den Niederlanden gab es den sogenannten Begrüßungsjoint für Neubürger).

Dieses typisch belgische Wohnhaus sah zwar schon vor dem Krieg so aus, wurde danach aber auch nicht renoviert

Flandern, das durch seine harte Kriegsführung schwere Verluste in der Infrastruktur erlitten hatte, wurde den Niederlanden als autonome Provinz zugeschlagen - auch, um erneute flämische Aggressionen zu verhindern. Weiterhin wurden von Frankreich, den Niederlanden und der EU umfangreiche Versöhnungsmaßnahmen zwischen Flandern und Wallonien finanziert, sodass sich die Beziehungen zwischen den Bevölkerungsgruppen wieder weitgehend normalisiert haben. Ein wichtiger Schritt dabei war, dass in beiden Staaten umfassende Minderheitenrechte und ein spezieller Schutz eingeführt wurden. Die ehemalige belgische Königsfamilie ging ins Exil nach Großbritannien.

In den von der Bundeswehr besetzten deutschsprachigen Gebieten wurde nach dem Brüsseler Friedensvertrag im September 2009 ein Referendum durchgeführt, bei dem die Bevölkerung über ihren zukünftigen Status abstimmte. Dabei sprachen sich 92,7% für einen Beitritt zu Deutschland aus, der schließlich am 1. Januar 2010 feierlich vollzogen wurde: Der nördliche Teil um Eupen wurde Teil des Landkreises Aachen, während der südliche Teil an den Kreis Bitburg-Prüm (Rheinland-Pfalz) ging. Die auf ARD und ZDF ausgestrahlte Fernseh-Gala, die von Thomas Gottschalk und Günther Jauch moderiert wurde, war ein voller Erfolg - allerdings bekamen die allermeisten Deutschen das große Feuerwerk um Mitternacht nicht mehr mit, da sie entweder selber böllerten oder schon bei der Neujahrsansprache von Horst Köhler eingeschlafen waren.

Die Infrastrutkur der ehemals belgischen Gebiete wird trotz umfangreicher Wiederaufbauarbeiten vermutlich noch bis 2025 brauchen, um wieder auf das Niveau ihrer Nachbarregionen zu kommen. Die Comicindustrie, die zuvor 55% des BIP ausmachte, ist völlig zusammengebrochen; es müssen erst wieder Künstler durch teure Ansiedlungsprogramme der Regierungen zurückgeholt werden. Die Auflösung Belgiens hat außerdem Fragen über den zukünftigen Status Luxemburgs aufgeworfen, für 2013 ist dort ein Referendum geplant.

Historische Bewertung

Inzwischen hat sich unter Historikern die Ansicht durchgesetzt, dass der Zerfall Belgiens ein langanhaltender Prozess gewesen sei, der nun mit einem Knall seinen Abschluss gefunden habe. Belgien gilt nun als mahnendes Beispiel für Vielvölkerstaaten, die Auswirkungen können noch nicht abgeschätzt werden.

Der Kriegspräsident Sarkozy wurde und wird im ohnehin sehr patriotischen Frankreich für seine Erfolge, insbesondere die territorialen Zugewinne, gefeiert und verehrt und gilt den Franzosen schon heute als größter Präsident seit Charles de Gaulle. Oder, um den deutschen Historiker Guido Knopp zu zitieren: „Bestellen Sie jetzt die DVD zur Sendung! Rufen sie an unter 0800/1933 1945 für nur 9 Cent die Minute aus dem deutschen Festnetz!

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