Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz (auch Weinland-Pfalz) ist ein Bundesland der Bananenrepublik Deutschland, das aus gebruchstückelten Resten untergegangener Fürsten- und Herzogtümer gebildet wurde. Es leidet seitdem unter dem Joch wohlbeleibter Landesväter, die kontinuierlich den Ausbau diktatorischer Strukturen vorantreiben. Wichtige Standbeine sind außerdem der Weinbau, ganzjährige Weinfeste und die Produktion von alkoholischem Traubensaft.

Rheinland-Pfalz
...wo sich Känguru und Emu unterm Traubenhain Gute Nacht sagen.
Amtssprache Mundart
Schrift Weinleslich
Hauptstadt Mainz bleibt meins.
Staatsoberhaupt Balu Dreyer
Staatsform Monarchie
Staatsgründung 1946
Fläche Größer als das Saarland.
Das ist die Hauptsache!
Einwohnerzahl ca. 4.000.000
Bevölkerungsdichte Nanokospisch gering
Zeitzone Spätlese
Nationalhymne Wein, das war sein letztes Wort,
da trugen ihn die Eng'lein fort...
Nationalgericht Weck, Worscht und Woi

Geographie

Die Lage von Rheinland-Pfalz nach Ha Tschi

Gemütlich im Westen

Rheinland-Pfalz wirbt als "Letztes nicht-französisches Bundesland vor der französisch-saarlandischen Grenze" für seine geographisch interessanten Extrema. Vom Vulkanismus bis zum Hunsrück sind alle geologischen Gräuel gleich vor Ort. Darunter haben auch die Nachbarländer Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg und eine unausprechliche Kolonie Frankreichs zu leiden, die man sich - Gott sei's gedankt - hinter ausreichend breiten und tiefen Fließgewässern auf Distanz hält. Doch wichtigstes Faktum bleibt der allzeit bedrohliche Vulkanismus: Es herrscht permanente, panische Ungewissheit um Vulkanausbrüchen in der Eifel, einem Megavulkan am Laacher See, Erdbeben vulkanischen Ursprungs in allen Beckenarealen des Landes oder einem großflächigen Absinken aller Landmasse zum Erdkern. Diese Urängste, denen jeder Rheinland-Pfälzer zwangsläufig ausgesetzt ist, werden seriös in unzählbaren Endzeitdokumentationen und fünftklassigen Pro7-Event-Dreiteilern aufgearbeitet und erfolgreich therapiert.

Klimatische Achterbahn

Auch klimatisch gesehen ist Rheinland-Pfalz ein aufregendes Pflaster. Während man im Norden kommerziell Eiszapfen züchtet, ein Patent für monsunfeste Regenschirme benötigt und im Sommer die Pinguine aus dem aufwärmenden Gefrierfach treiben muss, brutzeln im Süden die Gesäßbacken. Abkühlung bringt nur gelegentlich einer der zahlreichen tropischen Wirbelstürme, die im Sommer übers gelobte Land ziehen. Diese klimatischen Kracher sind Folge der großen Höhenunterschiede im Land. In Westerwald, Eifel & Hunsrück kratzt man bereits an der Atmosphärengrenze und ist sichtlich bemüht, den steinzeitlichen Dampftraktor nicht in einer der unzähligen Gletscherspalten zu verlieren. Dazu kommen zu allem Übel langsamen Internets und tröger Schlachtfeste noch lediglich nur drei niederschlagsfreie Tage im Jahr. Das bedeutet alle 20 Minuten Schneeschippen oder Kellerausumpen. In Pfalz und dem Rheinland steht zwar auch fast ganzjährlich irgendein über die Ufer getretener Fluss im nun so adretten Vorgarten, dafür kommt von oben nur der Sonnenschein. Viele dieser Regionen liegen zwar weit unter jeglichem Meeresspiegel, doch sind sie häufig umkesselt von steilen Weinbergen, die sich hervorragend für eine gemütliche Familienradtour mit Sonnenbrand und Wüstenfeeling eignen.

Städte & Regionen

Städte

Regionen

Geschichte

Schon vor der offiziellen Gründung des heutigen Rheinland-Pfalz war dieses noch unsägliche Fleckchen Schmodder Schauplatz großer, historischer Ereignisse... Ehrlich gesagt waren jene Ereignisse um ein Vielfaches interessanter als alles, was danach kam! So streiten sich Historiker bis heute um die Existenz einer brauchbaren Geschichte des echten Rheinland-Pfalzs, die hier und gleich endgültig geklärt wird.

Von der Antike bis 1946

Früher gab es noch echte Männer:

Im Laufe der gallischen Kriege Julius Caesars 55 v. Chr. errichteten dessen Truppen innerhalb von zehn Tagen einen Rheinübergang. Zum Ärger einer UNESCO-Abordnung, die schon damals Brücken in Rheintälern als Schandmal menschlicher Grausamkeit sah, wiederholte Ceasar diese Meisterleistung zwei Jahre später. Und doch blieb der Titel als Weltkulturerbe des Mittelrheintals bis heute erhalten. Nimm das, Waldschlösschenbrücke!

Früh übt sich der Geist alter Zeiten:

Städte wie Worms, Trier, Speyer, Mainz, Andernach und Koblenz wurden von den Römern gegründet! Wer heute einmal mit einem der örtlichen Nahverkehrsmittel gefahren ist, wundert sich darüber nicht. Worms und Trier gelten sogar jeweils als älteste Städte Deutschlands. Der Konflikt um einen alleinigen Titel, der bis dato andauert, fand seinen vorläufigen Gipfelpunkt in den großen Barbarenschlachten von 491, die in einem denkwürdigen Unentschieden endeten.

Ein Hauch von Geschichte:

Dem geschichtsbegeisterten Neuntklässler würde an dieser Stelle ein historisches Ereignis fehlen, sodass man durch die bloße Erwähnung des Wormser Konkordats 1119 einen Kompromiss zwischen jenen geschichtsbegeisterten Neuntklässlern und den falschen Freunden des Geschichtsunterrichts herstellt. Weiterhin wird hier die Rolle dieses Vertrages im Investiturstreit verschwiegen, da sich bis jetzt sowieso Letzteren die Frage aufgedrängt hat, was ein solches Wormser Konkordat überhaupt sei.

Blockbuster zur Neuzeitwende:

Die Creme de la Creme der Weltveränderer machten damals in Rheinland-Pfalz von sich zu reden: Martin Luther! Johannes Guttenberg! Helmut Kohl!

Auf Schatten folgt Licht:

1797 wurde des linke Rheinufer von französischen Revolutionstruppen besetzt. Nach der (völlig unerwarteten und aller allerersten) Niederlage einer französischen Besatzungsmacht kam es zum zweiten Grand-Klassiker des schulischen Geschichtsunterrichts. Unter exzessiven Alkoholeinfluss und inkaufnahme ausschweifender Sexualdelikte zogen 30000 revolutionäre Deutsche 1832 zum Hambacher Schloss.

Nach dem ersten Weltkrieg:

Im Zuge der Rheinlandbesetzung durch französich/amerikanische Truppen kommt es fast zur Erfüllung eines pfälzischen Traums: Immer wieder versuchten es linksrheinische Gebiete in die Unabhängigkeit! Und die Pfalz war so knapp davor...

Eine Bilanz (1946)

Ende des zweiten Weltkriegs wurde das Landesgebiet des heutigen Rheinland-Pfalz von Amerikanern besetzt. Ein unsäglich grausamer Beschluss vom Juli 1945 übertrug die Besatzungshoheit allerdings kurz danach auf die französische Verwaltung. Der geweihte Leser kann es sich jetzt schon kaum vorstellen, doch die Besatzungshoheit von Franzosen folgt unweigerlich in die Gründung von Rheinland-Pfalz durch Franzosen - Ein historischer Fauxpas, ein nahezu grässlicher Skandal! So wurden am 30. August 1946 Teile der französischen Besatzungszone, die ehemals bayerische Pfalz, die schlesischen Gebiete des kurfürstlichen Rheinhessen-Nassau, die linksrheinisch lagen, sowie Eifel, Oberbaden, kölnische Bucht und ein verschwindend unbedeutender Zipfel Nordsaarens zum heutigen Rheinland-Pfalz. Heftigster Streitpunkt war schon damals die Zugehörigkeit der Pfalz. Während oberpfälzische Revolutionäre die Autonomie forderten, stritten sich die Niederpfälzer um eine Angliederung an Baden-Württemberg oder die Vereinigung mit Hessen. Diese Angelegenheit und ein Konflikt um die Lage des Saarlandes in dieser Gründungsoffensive wurde von der französischen Regierung mit einer eindeutigen Bekanntmachung 1946 geklärt: "Liebe Franzosen, Französinnen und Friseusen! Ein Rheinsaarland-Pfalz wird es nicht geben. Die Unabhängigkeit des Saarlandes wird bestehen und eines Tages die Annektion dieser Gebiete erleichtern. Und die Pfälzer sind sowieso nie zufrieden!"

Moderne

Eine aktuelle Bestandsaufnahme des Deutschen Bundesarchivs.














Kultur

Mit seinen zahlreichen Kulturangeboten ist Rheinland-Pfalz eine Hochburg der Bundesrepublik, beziehungsweise ohnehin die letzte Bastion kultureller Errungenschaften in Deutschland. Doch besonders die Vielseitigkeit dieser Errungenschaften zeichnet Rheinland-Pfalz als solche aus. Während in der kulturfernen Eifel Hip-Hopper auf Rockfestivals und Rocker auf Hip-Hop-Festivals die benebelten Zuhörer beim Ausnüchtern musikalisch betreuen, schlendert die alteingesessene Gutbürgerfamilie sonntagnachmittags durch Burgen, Schlösser und Festungen an Rhein, Mosel, Saar, Lahn und Ahr um mit einem desillusioniertem "Guck mal da!" einen spätmittelalterlichen Brotschieber von unschätzbarem Historienwert zu würdigen. Doch auf die gesonderte Erwähnung dieser profanen Schuttsammlungen wird hier verzichtet. Schließlich soll keine Menschenseele ein Kulturerbe mit seinem Interesse oder gar seiner Anwesenheit schänden.

Veranstaltungen

Zwischem dem zerschredderten Holzkohlesack und dem rauchenden Notstromaggregat liegt doch tatsächlich ein verlorenes Handy.

Rock am Ring

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Mit "Rock am Ring" ist Rheinland-Pfalz Schauplatz eines der europaweit größten Menschenwürdeverbechen unter Einfluss von Spülwasserbier. Fast 90.000 Betrunke zelten im Schlamm, veranstalten tierunrühmliche Freizeitaktivitäten und muten sich zum dreißigsten Mal die Sportfreunde Stiller zu. Neben diesen Dauerbrennern setzt das Veranstaltungskomitee seit neustem aber auch auf genrefremde Künstler wie Jay-Z oder Deadmau5, die man unauffällig unter Alternative einordnet und unverantwortlich auftreten lässt. Vier bis sechs Stunden vor Konzertbeginn pilgern tausende Lemminge in Tierkostümen und Sonnenbrillen Richtung Bühne. Die Qualität eines Auftrittes wird dabei allerdings weder nach Band, noch Musik bewertet; vielmehr sind es die Witterungsverhältnisse, die eine Band legendär machen. Aber im Vordergrund steht die Pflege der immer Freizeitkultur: Wessen Zelt sich nach dem Wochenende noch in mitnahmegeeignetem Zustand befindet, hat versagt. Wer nicht unbekleidet in einem biergefüllten Planschbecken den Sonnenbrand empfangen hat - versagt. Wer kein T-Shirt für 45€ gekauft hat...

Mainzer Karneval oder Nature One? Man wird es wohl nie erfahren...

Nature One

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Grimmige Anwohner, die Nature One nur für das vermeintliche elektronische Pendant zu Rock am Ring halten, unterliegen einem fatalen Irrtum. Im Gegenteil: Die Partydrogentruppe aus Kastellaun im Hunsrück setzt sich für den Umweltschutz ein! Unter dem Motto "Nature One - Zuerst kommt die Natur!" versammeln sich jährlich rund 50000 Besucher auf einer ehemaligen Raketenbasis der NATO. Inhalte des mehrtägigen Trips sind nebst diversem Krach aus der Dose vor allem Ökoseminare zu Themen wie dem Leben in der Natur oder der biologisch schädlichen Wirkung von Housemusik. Wer am Ende zwischen all den Regenbögen und pinken Häschen noch das Auto findet hat Glück, denn jährlich verschwinden rund fünfzig Raver in den Untiefen des Flux - So behaupten es zumindest die Augenzeugen.

Mainzer Fastnacht

Ein Mainzer Schwellkopp - Tradition seit 1933, Original mit einem Bärtchen.

Würde der Rhein nicht in Richtung Norden fließen, könnte man vermuten, die Mainzer Fastnacht (auch Mehnsa Fassenacht oder Mähnser Fassenacht) bestünde aus treibenden Resten des Kölner und Düsseldorfer Karnevals. Denn ebendiese, den primitiven Wurzeln entstammende, Städtefeindschaft versucht man auch in der Rheinland-pfälzischen Hauptstadt zu imitieren. Mit Wiesbaden an der Seite bleibt es zwar relativ einseitig aber immer noch nur ein Versuch. Dieser Konflikt findet jedoch jährlich seine Aufmerksamkeit am Rosenmontag, in der Zweiländerschlacht über den Rhein. Die gesamte Session gestaltet sich allerdings vor allem durch die generationsübergreifende Leidenschaft zum Highlight des Jahres, eine Woche in einer knietiefen Mischung aus Schnapsleichen, klebrigen Bonbons und darin erstickten Dackeln zu waten. Und selbstverständlich gilt auch in Mainz die gesetzlich verordnete Daseinsfreude unter dem Banner des Weingeistes - Hunderte Schwellköpp sind die traurige Bilanz... Plötzlich ist auch die Sprache des Pöbels, der rheinhessiche Dialekt wieder erwünscht, was im Rest des Jahres natürlich mit schiefen Augen betrachtet wird. Und während sich gut 99% der Bevölkerung zum Affen, Pirat oder Cowboy machen, halten auch hier die ungläubigen Karnevalsfrevler Fürbitte an den Gott der inhumanen Schmerzen.

Bundesgartenschau 2011

Die Bundesgartenschau bietet ja seit jeher eine günstige Gelegenheit für das jeweilige Bundesland, überschüssige (und eventuell noch ein wenig mehr) Steuergelder zu verfeuern und ordentlich Prunk, Gloria und Ufftata aufzufahren. Diese Gelegenheit ließ sich natürlich auch das fünftreichste Bundesland Deutschlands nicht aus der Planung nölen. Da man in Mainz mit der längst abgetakelten Johannes-Gutenberg-Nummer keinen Bär mehr zum Tanzen bringen konnte, fiel die Entscheidung notgedrungen auf Koblenz, das sympathische Treidelmekka an Mosel und Rhein. Letzteres bot sogar die einmalige Chance, eine völlig unnütze, dafür aber überteuerte Expo-Gedenk-Pannenseilbahn über den Rhein zu errichten, die selbstverständlich nach der Bundesgartenschau wieder abgebaut werden muss. Und genauso ergeht es auch den unzähligen exotischen Pflanzen, die im mitteleuropäischen Klima gerade einmal die Sommermonate überdauern und am späten Nachmittag des letzten Veranstaltungstages mit dem Expressflieger vor dem Absterben bewahrt werden müssen. Doch zumindest wimmelt es während dieses Großereignisses finanzwirksam von rüstigen Rentnern, hibbeligen Hobbygärtnerinnen und quengelnden Kleinkindern, die die alte Römerstadt aus allen Nähten platzen lässt. Der erste Verrückte mit der Heckenschere im Anschlag würde da ein [[Amoklauf|echtes Highlight] abgeben...

Töchter, Söhne (A-Z)

Rheinland-Pfalz darf sich rühmen, einer Vielzahl von bedeutenden Persönlichkeiten als (eingetragener) Herkunftsort gedient zu haben oder zumindest Kulisse derer Errungenschaften gewesen zu sein. Dazu kommen allerdings noch ein paar skurril Zwischenfälle und einige Halbprominente:

Bevölkerung

Willkommen im Himmel!

Die Rheinland-Pfälzer sind schon ein uriges Völkchen. Die Saarländer seien hohl, die Franzosen verstrahlen uns mit ihrer Atomkraft und den Hessen gönnt man nicht einmal die schwarzen Flocken unter den eingewachsenen Fußnägeln. Zusammenfassend würde nun nur ein äußerst kritischer Beobachter von einem streitlustigen Haufen sprechen. Doch in Wirklichkeit ist es nichtmal ein Haufen, da auch die Rheinland-Pfälzer untereinander nicht gut auf ihre Nachbarn zu sprechen sind. Die Pfälzer seien dick und verfressen, die Rheinhessen halten sich für was Besseres und Westerwald und Eifel werden von einem verschrobenen Bergstamm besiedelt. Doch es gibt etwas, was sie alle vereint. Denn der Rheinland-Pfälzer ist ein waschechter Kulinarier der alten Küche. Nichts ist ihm heiliger als seine siechenden Saumägen und matschigen Leberknödel, natürlich unter einem Hauch(!) von Wein aus eigenem Anbau. Denn die Aufmerksamkeit rheinland-pfälzischer Gaumen bewegt sich generell eher im unhygienischen Bereich grunzender und grasender Nutztiere. Allen voran bietet der rheinhessich/pfälzische Handkäs mit seinem bezauberndem Anflug von marathonerprobten Tennissocken ein unvergessenes Urlaubserlebnis für jeden Besucher. Diese nasale Vergewaltigung, die äußerlich dem nur wenig beliebteren Harzer Käse ähnelt, besteht zwar in erster Linie aus harmlosem Sauermilchquark, doch in Kombination mit allerlei lustigen Zutaten entwickelt sich dieses Milcherzeugniss in eine effektive Waffe gegen sämtliche Lebensformen. Der Rest des Landes beglückt sich mit einfacherer Küche. Besonders in den nördlichen Gebieten hat man eine verblüffende Geschichklichkeit im Umgang mit der Kartoffel entwickelt. Die braune Knolle dient hier als Grundlage für Wurst, Eintöpfe, Aufläufe, Klöße, Treibstoff, Krebsheilung, Zahnpasta und viele weitere Dinge. Natürlich hält man sich bei den zahlreichen Kohlenhydraten mit lieblichen Weinen zurück. Einer alten Tradition gemäß greift man beim Kochen lieber auf mehrere Liter Doppelkorn zurück. Wer weder Wein noch Doppelkorn zur Hand hat, kann auch einfach Verdünnung verwenden - Bevor man anfängt einige großzügige Schlücke nehmen... Aber auch abseits des Herdes sind die Rheinland-Pfälzer in Aktion. Gesellschaftliche Beteiligung wird hier noch in Fraktur geschrieben, was die unzählbar vielen Aktionsbündnisse gegen Gott und die ganze liebe Welt beweisen. Im Zuge dieser Versammlungskultur musste unter anderem schon das einzige Atomkraftwerk auf rheinland-pfälzischem Boden dran glauben. Und auch die CDU war eins der ersten Opfer ihrer ehemaligen Unterstützer. Der neueste Kandidat hingegen ist ein echter Klassiker: Der Nürburgring! Traditionsreich, doch immer wieder neu sind die monumentalen Pläne der Regierung, hier einen Freizeit-Adventure-Family-Park mit Hotel und Erlebniszentrum zu errichten. Dass dabei schonmal die ein oder anderen Millionen im Umlauf verschwinden, trampelt dem engagierten Rheinland-Pfälzer mit voller Wucht auf den Schlips. Doch Demokultur hat auch schöne Seiten, zu denen zweifelsohne die wöchentlichen Stammtische und Weinstubentreffs gehören, denen gelegentlich im Eifer des Auschweifens ein Kind der Neu-68er entspringt. Dennoch hat Rheinland-Pfalz ein Problem bezüglich der Kinder - es sind wie so oft (in Deutschland) zu wenig. Gerade erst über 4. Mio. gekommen, droht die Einwohnerzahl wieder einzubrechen. Aber zum Glück lässt sich der Ursprungsort dieser Entwicklung schnell ausmachen. Aktuelle Studien haben ergeben, dass besonders in der Südwestpfalz, d.h. in der Umgebung von Pirmasens und Zweibrücken die Zahlen stagnieren, was allerdings niemand wirklich verwundert hat. Grauenhafte Innenstadt...

Sprachen

Um die persönliche Individualität zu erhalten, haben viele Rheinland-Pfälzer sich einer Gruppe von Minderheitssprachen angeschlossen. Die meisten Dialekte, teilweise schon umfangreiche Sprachen, haben sich generationenlang weiterentwickelt und verändert. So vermuten Anthropologen z.B. seit neuestem, das Pfälzische habe sich aus ebenso einer Genmutation heraus evolutioniert, wie die gesamte Menschheit. Ein Fehler im oralen Bereich um Lippe, Zunge und Kiefer wird wohl damals zur entscheidenden Veränderung geführt haben. Viele Pfälzer beschreiben diese Unart heute mit folgender Erklärung: "Die Pälzer babbele halt all so wie ennen es Maul gewachs is.", was zumindest die Unart dieser "ganz ääscheni Sproch" beweist. Ein wenig gesitteter geht es weiter nördlicher zu, aber nur ein wenig, denn sowohl das Rheinhessische ist "abbaadisch" unverständlich als auch die Moselfränkischen Dialekte, in denen aber zumindest onomatopoetische Meisterwerke wie "Batsch" (deutsch: matschiger Schlamm) auftreten. Diese Laster waren auch Anlass für eine offizielle Warnung der Deutschen Orthopädenkammer vor rheinland-pfälzischen Dialekten aus dem Jahr 2007. In Versuchsreihen wurden ortsfremde Frewillige verschiedenen Dialekten ausgesetzt, was denaturierte Verkrampfungen im Gesischtsbereich und krampfhafte Atemstörungen zur Folge hatte. Auf Tests mit Anwendungen dieser Dialekte wurde aus Gesundheitsgründen verzichtet.

Politik

König Kurt und sein Page (leicht an der Topffrisur zu erkennen)

Schon seit Jahren gilt Rheinland-Pfalz einerseits als raues Pflaster, in Waagestellung zwischen Schwarz und Rot, aber andererseits auch als Herkunfstort bedeutender Politiker. Zu Deutsch gesagt kann sich hier niemand so recht für eine Seite entscheiden, doch trotzdem schafft es immer mal wieder einer sich nach oben zu lügen. Wäre dieser Artikel vor 1990 entstanden, hätte hier etwas vom großen Peter Altmeier gestanden, der 22 Jahre lang die Untertanen bei der Stange hielt und bis heute daran angekettet hat. Und nach diesem unverwüstlichen Schmalspurkönig kam es natürlich noch zur ersten großen Stunde des Dr. Helmut Kohls, der aber auch 15 Jahre später höchstpersönlich für den Untergang sorgte. Während er in heroischem Alleingang mit der Deutschlandfahne in der Hand die östliche und westliche Welt vereinte, blieben die daheimgebliebenen Rheinland-Pfälzer stets hinter seinem Rücken (in Zweierreihen). Nur eine Angelegenheit wie die leidige Sache mit den Wahlversprechen hätte diese lokalpatriotische Beziehung noch gefährden können. Gott sei Dank galt die FDP schon damals - dank Weinbaufee Rainer Brüderle - als erledigt, aber der stämmige Einheitshelmut sprang schließlich selbst in das Maul des Wählerlöwens - Wiedervereinigung ohne Steuererhöhung! Der Löwe fraß ihn 1991 und bekam brennende Probleme im gastroenteralen Bereich. Aus seiner Asche erschien der neue Messias! Die geheimratseckige Stirn hoch über dem Gesicht, bestieg Rudulf Scharping den altehrwürdigen Thron vergangener Amtszeitdinos. 22 Jahre galt es zu knacken, doch Rudi aus dem Westwood Forest, die neue Hoffnung für die Rückkehr der Sozialdemokraten in "Wehner schlägt zurück", flog schon nach drei Jahren in höhere Sphären, sodass ein zeitgenössischer, neuer Herrscher gesucht wurde. "Er solle aus dem Volke kommen und immer mal wieder zurückkehren...", so eine Stellenbeschreibung der damaligen Wählerschaft. Auserwählt wurde schließlich das gut gelaunte Bürstenschnittmodel Kurt Beck, das bereits diverse Kriselhürden übersprungen..rannt..äh...schlendert hat. Auch er wollte nach Berlin und irgendein geteiltes Land einen, doch als geprügelter Vorsitzender kam er immer wieder zurück. So residierte der einsame König bis 2013 im beschaulichen Mainz mit der Absicht, eines schönen Tages die 23 voll und Rheinland-Pfalz zum Königreich zu machen...und scheiterte schließlich an seinen Bemühungen, unbequeme politische Entscheidungen einfach wegzulächeln. Dieses Lächeln hat seine Nachfolgerin, Kronprinzessin Malu Dreyer, im Januar 2013 geerbt und probiert es im Land mit ihrer freundlichen und angenehmen Art erst mal mit Gemütlichkeit. Fest steht aber, dass auch sie noch eine lange Zet auszusitzen hat, um den Rekord zu holen.

Wirtschaft

Seit Jahren das Non plus ultra rheinland-pfälzischer Politik - Rainer Brüderle. Und auch dem Weinbau nicht vollends abgewandt...

Weinbau

Das wichtigste Standbein rheinland-pfälzischer Wirtschaften sind der heimische Wein und die zahlungskräftigen Touristen, die selbst Rote-Bete-Saft für solchen halten. Die edlen Tropfen aus den verschiedenen Anbaugebieten sind das Ergebniss jahrhundertelanger Tradition und Genusskultur. Doch besonders das Prädikat "Nahe" hat sich in fachmännischen Weinkellern etabliert. Denn ist der Wein Nahe ist es gut, ist er weiter weg, eher weniger. Sorten aus Mosel und Rhein haben sich nämlich in den letzten Jahrzehnten stetig verschlechtert. Die Winzer machen die schlechte Bodenqualität an den Anbauhängen dafür verantwortlich. Geologen haben darauf eine erstaunlich hohe Bodenkonzentration an Wandererleichen erschöpfter Rentner diagnostiziert, die diese Verschlechterung ausgelöst haben könnten. Der nun minderwertigere Wein ruft die örtlichen Sektkeller auf den Plan, denen die günstige Fuselplörre gut ins Geschäft passt. Neben einem Anstieg der Gewinne beschert diese Entwicklung den Regionen aber auch einen Anstieg des Tourismus, der sich in Rheinland-Pfalz (nicht) in der (w)erberelevanten Zielgruppe bewegt. Dutzende Seniorenbusse mit gefönten Stimmungskanonen am Mikro pilgern aus ganz Deutschland ins Naheerholungsgebiet und an Rhein und Mosel um einen historisch traditionellen Handwerksbetrieb in beschaulicher Kulisse zu besichtigen. Doch nicht nur Auswärtige haben an den ausgesuchten Weinen und glasklaren Sekten ihre ungetrübte Freude: Jedes Jahr aufs Neue zelebrieren Hunderttausende ein ausschweifendes Revival der antiken Bacchanalien zu Ehren ihres Weingottes Rainer BrüderleBacchus. Da lässt es sich auch ein Ministerpräsident nicht nehmen, seinen Bürgern nüchtern so sahe zu sein.

Sonstiges

...dient nur zu Verdeutlichung der Unwichtigkeit folgender Unterpunkte.

Rheinvermüllung

Der einzige Grund, warum eine unwichtige Hafenspelunke am gegenüberliegenden Ufer des Rheins auf der Höhe des hessischen Mannheims hier nicht verschwiegen wird, ist die Anwesenheit eines überdimensionierten Chemiebaukastens, der in günstiger Lage - einen Steinwurf von einer der verkehrsreichsten Wasserstraße der Welt - mit überaus brisanten Substanzen agiert. Denn die Kleinstadt Basf (gesprochen: Basf) im Landkreis Ludwigshafen hält neben amüsanten Straßennamen wie "Anilinfabrikstraße", "Styrolstraße" oder "Isobuthylstraße" auf dem Werksgelände noch ungeahnte Überraschung bereit. Immer wieder rinnt ein gesundes Schlücken natürlich "völlig unbedenklicher" Gebräue aus Versehen ins Fahrbahnwasser. Und auch die Kooperation mit der befreundeten Bayer-AG, die einige Kilometer flussabwärts möglicherweise verseuchtem Wasser mit Medikamenten begegnen, hat einen dubiosen Beigeschmack. Aber von einem Konzern, der bereits öffentlich die Erderwärmung angezweifelt hat...

So hat man sich die "Grüne Hölle" bis jetzt vorgestellt...

Sport

Sportlich kann Rheinland-Pfalz nur im Motorbereich wirklich konkurrieren, beziehungsweise könnte es, wenn ein Fahrer da wäre, der auf dem heimischen Nürburgring regelmäßig mitmischt. Doch zumindest dieser schon legendäre Versammlungsort potenziell Schädel-Hirn-Trauma-gefährdeter Hochgeschwindigkeitsbubies steht für Veranstaltungen jeglicher Psychose zur Verfügung. Dort in der "Grünen Hölle" treffen sich zum Beispiel regelmäßig Abordnungen namensgleicher Ökoterroristen um die Vorbeifahrenden mit den Steinen der Autonomie zu beschleudern - Argumente für den Umweltschutz, die gut von der Hand gehen. In anderen Sportarten hingegen sieht es nicht so lebhaft aus. Zwar sorgen die Fans der "Roten Teufel" aus Kaiserslautern gewohntermaßen für aufheizende Straßenschlachten, doch ihre Mannschaft gehört zur Fraktion Fahrstuhl, die zwischen erster und zweiter Bundesliga ein Pendlerticket gezogen haben. Und während die karnevalistische Hauptstadtmannschaft immer länger braucht, um wieder abzusteigen, geben sich die Emporkömmlinge aus Koblenz mit kleineren Brötchen und der Fraktion Fahrstuhl gen Regionalliga zufrieden.

Siehe auch


kamelo:Rheinland-Pfalz

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