Nils Manndela
Nils Manndela (* 13. Januar 1984 in Gelsenkirchen; † 20. April 2075 in einem versifften Treppenhaus) war ein Pionier der Männerbewegung und gilt als einer der bedeutendsten Revolutionäre des frühen 21. Jahrhunderts. Als einer der ersten Menschen überhaupt machte er die Öffentlichkeit auf die Ungleichbehandlung von Männern aufmerksam und leistete somit einen relevanten Beitrag zur Wahrnehmung männlicher Interessen in der Bundespolitik. Für seine Verdienste um die Menschheit wurde er zusammen mit Mario Barth im Jahr 2041 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Dieser Artikel befasst sich dem Revolutionsführer der Männerbewegung aus Süd-Gelsenkirchen. Für den Revolutionsführer der Anti-Rassismus-Bewegung aus Südafrika siehe Nelson Mandela. |
Kindheit und Jugend
Geboren in Gelsenkirchen, dem Mekka des besoffenen Rumgrölens, hatte Manndela eine sehr schwere Kindheit. Der Vater Feuerwehrmann, die Mutter Hausfrau, wuchs er in einem stark matriarchalisch geprägten Haushalt auf, den er später als „echt scheiße“ bezeichnen sollte. Sein Vater wurde rund um die Uhr schikaniert, indem Mutter Manndela ihn unter anderem dazu nötigte, die Füße hochzunehmen, damit sie staubsaugen konnte oder ausgesperrt von der eigenen Wohnung auf dem Balkon zu rauchen. Schon früh entwickelte sich bei Manndela eine entschiedene Abneigung gegen ihren Ehe- und Erziehungsstil, nachdem er wiederholt mit ansehen musste, wie sein Vater angeschrieen und brutal verhört wurde, wenn er um drei Uhr morgens stockbesoffen nach Hause kam. Im Teenager-Alter sollte Nils Manndela sich gegen den Überwachungsapparat seiner Mutter auflehnen, indem er nachts zwei Stunden länger bei Freunden blieb, als er eigentlich durfte. In seinen Memoiren, Zu Hause lief ich dann ohne Hose rum - Der lange Weg zur Freiheit, schreibt er:
„ | Die Verhältnisse in unserem Haus waren eine Zumutung. Mein Vater war Feuerwehrmann, ein aufrechter und bescheidener Mann, der Tag für Tag um die Sicherheit seiner Mitbürger kämpfte. Wenn er dann mal abends schwer zermartert heim kam, verweigerte ihm meine Mutter die elementarsten Grundrechte. War es wirklich zu viel verlangt, wenn die Frau ihm nach einem schweren Arbeitstag das Bier aus dem Keller holen sollte, damit er mit seinen Kumpels in Ruhe Bundesliga gucken konnte? Irgendwann machte sie ihm nicht einmal mehr seine geliebten Schnittchen, nachdem er sich zuvor beschwert hatte, sein Schinken-Sandwich würde schmecken wie Omma unterm Arm. Mein armer Vater! Da saß er ständig auf unserer Wohnzimmercouch, mit den Nerven völlig am Ende, und war gezwungen sich von Erdnussflips zu ernähren. Während mein Vater draußen sein Leben riskierte, blieb meine Mutter zu Hause und kochte ein bisschen oder kümmerte sich um den Haushalt, wie sie stolz gerne sagte. In Wahrheit hat sie kein bisschen zu unserer Haushaltskasse beigesteuert - Mein alter Vater war es, der sich unser Geld hart erarbeitete und verdiente. Mutter hat das damals schamlos ausgenutzt. Wie konnte sie sich noch anmaßen, die Buchführung zu übernehmen und unsere Ausgaben zu verwalten? Ich habe meinen Vater nie so betrübt erlebt wie an dem Tag, als Mutter ihm sagte, er könne sich diese Saison keine Schalke-Dauerkarte leisten. Vater hatte an diesem Abend den leeren und verzweifelten Blick eines von der Steuerfahndung geplagten Uli Hoeneß. | “ |
Anfang der 90er Jahre trennte sich das Ehepaar Manndela und Nils durfte fortan seinen Vater nur noch alle zwei Wochen am Wochenende sehen. Vater Manndela verkraftete die Trennung nur schwer und verfiel dem Alkoholismus. 1996 erschien er stockbesoffen zu einem Feuerwehreinsatz und verunglückte tragisch bei einem Wohnungsbrand, nachdem eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern im Stress angeblich vergessen hatte den Herd abzustellen, ehe sie zum Penny-Markt fuhr. In seinem Kummer schrieb Manndela daraufhin das Trauerlied Alleinerziehende Mütter sind miese Fotzen und haben das Alleinsein verdient, das niemals öffentlich aufgeführt werden konnte, da Manndela nur Bassist war und niemand mit ihm eine Band gründen wollte.
Weitere Schicksalsschläge erfolgten, als die Jennifer aus der 9c ihm gegenüber mehrfach betonte, dass sie kein Interesse daran habe, mit ihm auszugehen. Das war für Manndela eine besonders harte Zeit, da sie verdammt geil war und Mördertitten hatte, die er unbedingt mal anfassen wollte. Vor allem im Biologieunterricht wurde die Angelegenheit zu einer unerträglichen Qual für ihn, weil die Jennifer ihm da genau gegenüber saß und er sich ständig gezwungen sah, irgendwie seine Erektion verbergen zu müssen. Als Jennifer sich zwei Jahre später als lesbisch outete, kommentierte Manndela das mit den Worten: „Woah geil, Lesbe? Dann wären da ja ein paar richtig geile Nummern drin gewesen!“ Auch bei der Leonie aus dem Nachhilfeunterricht sollten seine Avancen scheitern.
2001 erhielt Manndela den Realschulabschluss an der Günter-Willumeit-Gesamtschule in Gelsenkirchen-Süd und begann eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann. Auf der Arbeit sollten seine Kolleginnen später den Kontakt zu ihm meiden, weil sie ihm unterstellten, ihnen ständig auf den Hintern zu glotzen und nach Mettbrötchen mit Zwiebel zu riechen.
Das Eckkneipener Stammtisch-Mannifest
Im Jahr 2015 kam es zu folgenreichen Änderungen in Manndelas Leben, als die Regierung unter Angela Merkel bundesweit die Frauenquote einführte und er nach jahrelanger Hingabe beim Solitaire-Spielen am Arbeitsplatz im Zuge einer Personalumstrukturierung seinen Bürostuhl räumen musste. Da er somit auf der Straße stand, beschloss sein guter Freund Günni ihm kurzfristig einen Platz zum Leben in seinem Keller anzubieten, wo er fortan tagelang Call of Duty spielen sollte, um über sein Headset weibliche Mitspieler anschreien und beschuldigen zu können, wenn sein Team wieder Mal verloren hatte.
Im Mai 2016 kam es schließlich zur schicksalsreichen Versammlung am Stammtisch seiner Eckkneipe. Als er sich mit zehn Freunden zusammen hinsetzte, um auf die letzten Folgen der Sendung taff auf ProSieben zurückzublicken, änderte er nach einer halben Flasche Tequila abrupt die Tagesordnung und begann sich urplötzlich den Frust von der Seele zu reden. In diesem dreistündigen Redeschwall sollte er erstmals die Kernpunkte der späteren modernen Männerbewegung formulieren. Sein Freund Klaus-Dieter notierte sich diese Aussagen stichwortartig auf einem Bierdeckel, der als Eckkneipener Stammtisch-Mannifest in die Weltgeschichte eingehen sollte. Dieser Bierdeckel ist heute im Haus der Geschichte in Bonn öffentlich ausgestellt.
Nachdem ihm seine Kumpels mit einem unisono ausgesprochenen „Isso!“ einstimmig beipflichteten, wurde noch vor Ort beschlossen, ein Online-Forum zu gründen, das als digitale Anlaufstelle für verzweifelte und unterdrückte Männer dienen sollte, die nach Gleichgesinnten suchten. Dies war der Startschuss für das Forum gomaskulin.de, das drei Wochen später im Netz lanciert wurde, nachdem sich Manndela rudimentäre Kenntnisse über Webdesign angelesen hatte. Da das Forum bald zu einem Ort versackte, wo verkümmerte Existenzen gruselige Sex-Geschichten und Benotungen zum Aussehen prominenter Frauen austauschen konnten, erfreute sich gomaskulin.de als erste Trefferanzeige zu obskuren Suchbegriffen bei Google schon bald größter Beliebtheit, sodass Manndela kurz daraufhin beschließen sollte, noch ein wenig aktiver zu werden.
Im Folgenden sind diese ersten entscheidenden Standpunkte des Eckkneiper Stammtisch-Mannifests zu gesellschaftlichen Kernthemen einzeln aufgeführt und erläutert.
Frauenquote
Wurde zunächst die Einführung der Frauenquote als politischer Erfolg gefeiert, fand Manndela dessen Resultate vernichtend. Kurz nach seiner Entlassung stellte er fest, dass nach deren Einführung der Anteil von Frauen in Vorstandsetagen erheblich angestiegen war, während sich die Anzahl von Männern in Führungspositionen um nahezu 50% verringert hatte. Dieser demographische Trend wird von der Männerbewegung als inakzeptabel bewertet, vor allem da Frauen im Schnitt die höheren Bildungsabschlüsse als Männer erwerben. Dabei sei es vor allem für Jungen im Kindesalter wichtig, dass die Gesellschaft ihnen maskuline Vorbilder mit geilen Jobs biete. Das Mannifest forderte daher erstmals die Einführung einer Männerquote um den Effekt der Frauenquote auszugleichen. Die Männerquote sollte Unternehmen dazu verpflichten, mindestens einen minderqualifizierten Macho-Idioten in den Vorstand mit aufzunehmen. Die meisten Unternehmen beugten sich diesem Vorschlag freiwillig, weil damit keinerlei Personalumstrukturierungen verbunden waren.
Frauenparkplätze
Manndela verurteilte die Existenz von Frauenparkplätzen und betonte, dass diese zu einem ungerechten Vorteil für Frauen bei der Parkplatzsuche führten. Es könne nicht sein, dass Frauen näher an ein Gebäude parken dürften, nur damit sie weniger laufen müssen als Männer. Dies stelle ein klares Beispiel für femininen Machtmissbrauch und matriarchalische Männerunterdrückung dar. Stattdessen forderte Manndela, dass für Männer eigene Männerparkplätze errichtet werden sollten, damit Männer leichter einen Parkplatz bekämen. Diese sollten doppelt so groß sein wie Frauenparkplätze, weil Männer meist geilere Autos fahren als Frauen und so ein fetter Geländewagen nun einmal ziemlich viel Platz in Anspruch nimmt.
Sexuelle Übergriffe
Während Feministen versuchen, die Alltäglichkeit von sexuellen Übergriffen mehr in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, lehnt die Männerbewegung dieses Vorhaben strikt ab. Sexuelle Übergriffe gegenüber Frauen stellen ein gesellschaftliches Randproblem dar, weil Frauen die Straftat meist sowieso nicht nachweisen können und Männern durch schärfere Regeln ohnehin nur zu Unrecht in den Knast bringen wollen. Der minimale Anteil an Prozentfällen, in denen sich Vergewaltigungsvorwürfe als vollkommen haltlos erwiesen haben, spreche da eine deutliche Sprache - So etwas käme einfach immer noch viel zu oft vor. Stattdessen solle man das Augenmerk mehr auf die Vergewaltigung von Männern richten. Diese seien ein großes Problem, da Männer hier besonderen Schutz benötigten, da es ihnen immer voll peinlich sei, mit so etwas zur Polizei zu gehen. Wenn so ein Mann in ein Polizeirevier stapft und eine Vergewaltigung anzeigen möchte, kann das unmöglich Lüge sein, weil ihn dadurch ja die ganzen Polizisten für einen totalen Waschlappen halten, der sich nicht selbst verteidigen kann.
Frauen hingegen sollten dabei weniger Probleme haben, weil sie halt keine Männer sind. Ohnehin sollten sie zusehen, dass sie sich selbst schützen, indem sie sich nicht immer so freizügig anziehen. Dies ermutige nämlich Männer öffentlich geil zu werden und in dem Zustand seien sie ohnehin nicht zurechnungsfähig, weswegen Frauen auch grundsätzlich selbst schuld seien, wenn sie Opfer von sexuellen Übergriffen und Straftaten werden.
Gleichstellung von Heterosexuellen
Manndela forderte ebenso, dass im Schulunterricht die Existenz von heterosexuellen Beziehungen eindeutiger betont werden müsse, da er diese im öffentlichen Fokus benachteiligt sah. Schließlich könne es doch nicht sein, dass bei jedem schwulen Outing ein Riesenradau veranstaltet wird und heterosexuelle Beziehungen dabei komplett ignoriert werden würden. Jedes Kind, so Manndela, solle mit dem Wissen aufwachsen dürfen, dass richtig geile Hupen so ziemlich die beste Sache der Welt seien.
Auch die Medien sollten ihren Beitrag dazu leisten, Männer und insbesondere Heterosexuelle mehr als erfolgreich und glücklich darzustellen. Vor allem die Ablehnung von Heterosexualität im Sport stelle ein großes Problem dar, da Eiskunstläufer und Geräteturner mit wütendem Hass durch Fans rechnen müssten, wenn ihre Heterosexualität bekannt werden würde, da schließlich immer nur Schwule die ganze Aufmerksamkeit bekämen. Sportler wurden explizit zu einem heterosexuellen Outing aufgerufen und tatsächlich kam es 2018 zu einer Sensation als sich erstmals in der Geschichte ein Mitglied des deutschen olympischen Eiskunstlauf-Teams öffentlich als heterosexuell outete.
Die Medien sollten ebenso ein besseres Bild von Männern in ihren Sendungen vermitteln, da viel zu viele Shows explizit auf Frauen ausgerichtet seien. Manndela schlug eine Sendung namens Männertausch vor, bei der zwei Männer für eine Woche ihren Haushalt tauschen sollten, um die Ehefrau des Anderen nageln zu können. Der Programmchef von RTL II bezeichnete diesen Vorschlag als das Abartigste und Idiotischste, was er je gehört habe, und ließ es daraufhin am Samstagabend zur besten Sendezeit über den Äther laufen.
Ü-Eier
Katastrophal sei ebenso, dass Ü-Eier nun explizit ein weibliches Ambivalent hätten, mit dem sie an kleine Mädchen verkauft werden würden, aber Jungs immer noch mit den langweiligen Standard-Ü-Eiern auskommen müssten. Manndela forderte daher die Produktion eines auf Männer ausgerichteten Ü-Eis, das statt langweiliger Hippo-Figuren aufregende Panzer zum Selberbasteln und Daumenkinos mit Pornoklassikern der 70er Jahre enthalten sollte. Die männlichen Ü-Eier gingen ab 2021 in Serie.
Sandra Bullock
Nachdem Manndela sich eine halbe Stunde lang darüber ausgelassen hatte, wie verachtenswert und gemein Frauen doch seien, erklärte er Schauspielerin Sandra Bullock hinterher zur einzigen gültigen Ausnahme. Manndela hatte drei Jahre zuvor Gravity im Kino gesehen und war davon immer noch total begeistert. Die Art und Weise wie sich Bullock alleine durch das All geschlagen hätte, um überleben zu können, sei total hart gewesen und sie habe da echt Eier bewiesen (womit er nicht die männlichen Ü-Eier meinte). Nachdem zwei weitere Anwesende noch einwarfen, dass sie auch in Speed und Demolition Man der absolute Oberhammer gewesen sei, beschloss die Versammlung einstimmig, dass Actionfilme mit Sandra Bullock die beste Erfindung der Menschheit seien und erklärten sie somit offiziell zum Ehrenmann. Sandra Bullock gilt seitdem unfreiwillig als Ikone der Männerbewegung und wurde von Lesern der GQ im Jahr 2019 zum Sexiest Man Alive gewählt.
Memmen-Gruppierung und Haftstrafe
Im Jahr 2017 trommelte Nils Manndela auf Facebook ein paar Schwachmaten aus dem gomaskulin-Forum zusammen und legte den Grundstein für die Memmen-Gruppierung. Diese hatte zuerst eigentlich Menmen-Bewegung heißen sollen, das klang aber erstens ziemlich doof und zweitens bekamen davon alle Beteiligten einen Ohrwurm von der Titelmusik aus Two and a Half Men.
Die Memmen fielen schon bald durch radikale Aktionen in der Öffentlichkeit auf, indem sie vielerorts ihren Oberkörper freimachten, um Tussis ihre Muckis zu zeigen und zu betonen, dass sie ihnen jederzeit eins auf die Fresse geben könnten. Manndela wurde daraufhin als Gast in eine legendäre Ausstrahlung von Markus Lanz eingeladen, wo er Feministinnen und Piratenpartei-Mitgliedern gegenüber saß und erfolgreich eine Stunde lang von der Unnötigkeit einer Frauenbewegung schwadronieren konnte, weil Lanz mit ihm einer Meinung war und allen anderen Gesprächspartnern konsequent das Wort abschnitt.
Am Weltfrauentag des Jahres 2017 kam es schließlich zum Eklat, als Nils Manndela den Altar des Kölner Doms stürmte und vor versammelter Gesellschaft sein Gemächt entblößte. Den Medien gegenüber beteuerte er, dies sei eine Protestaktion gewesen, weil die Katholische Kirche ständig irgendwie mit kleinen Jungs rummachen würde. Diese Absicht bewahrte ihn allerdings nicht davor, von zwölf Sicherheitskräften angegriffen zu werden, die ihm mit einem Taser heftigste Stromladungen verpassten und ihn anschließend wegen gemeingefährlicher Erregung öffentlichen Ärgernisses für 25 Jahre ins Gefängnis sperren ließen.
Durch seine Haftstrafe avancierte Manndela zu einer Symbolfigur der internationalen Männerbewegung. Auf der ganzen Welt wurde über den Fall Manndela berichtet und Männer aus aller Herren Länder sollten ihm aufmunternde Briefe schreiben, in denen sie sich für seinen Einsatz bedankten und von ihren schrecklichen und traumatischen Erlebnissen mit Frauen berichteten. In dieser Zeit schaffte er es ins Guinness-Buch der Rekorde, als er im Jahr 2022 erstmals mehr Fanpost erhielt als Justin Bieber. Die Männerbewegung erhielt in den kommenden Jahren einen sehr großen Aufschwung und Anfang der Zwanziger Jahre gelang es den vereinten Männern der Bundesrepublik Deutschland sogar, nach etlichen Jahren der Unterdrückung die Obermatriarchin Angela Merkel ins Exil an den Herd zu verbannen. Dieses Ereignis war so bewegend, dass U2 mit einem Song über Manndela einen weltweiten Charterfolg landen konnten. Eine ganze Woche lang führten sie überall die Hitlisten an, bis den Leuten auffiel, dass U2 eigentlich total kacke sind.
Als 2041 Manndela endlich den Friedensnobelpreis verliehen bekam, saß er immer noch im Gefängnis und konnte ihn daher nicht entgegen nehmen. Statt seiner fuhr sein ebenso prämierter ideologischer Mitstreiter Mario Barth nach Oslo, der in einer flammenden Rede der Welt versprach, Manndela seinen Preis persönlich in die Gefängniszelle vorbeizubringen. Diese Ankündigung konnte nie umgesetzt werden, da Barth kurz darauf einfach beschloss, das Preisgeld selbst einzusacken und Manndela stattdessen seinen 112. Comedy-Preis ins Gefängnis zu schicken. Manndela zeigte sich dennoch über die Geste sehr dankbar und verfasste im Jahr 2042 schließlich das Kinderbuch Was hat die Mama da unterm Rock?, der ein internationaler Bestseller wurde. Ein Jahr später galt die Haftstrafe als abgesessen und er betrat erstmals wieder freien Boden. Zwei Sekunden später erhielt er eine Einladung zum Jahresrückblick mit Günter Jauch.
Lebensabend
Als Manndela aus dem Gefängnis kam, war die Welt genau die gleiche. Die Gesellschaft tolerierte immer noch sexuelle Belästigung in der U-Bahn, Männer setzten sich weiterhin in Betriebsvorständen durch und der Bundeskanzler war wieder ein Mann. Manndela wertete das als großen Erfolg seiner Bewegung und verbrachte seinen Lebensabend wie alle anderen großen Revolutionäre auch, indem er sich alle paar Monate bei irgendwelchen Sport-Events zeigte und fröhlich grinsend in eine Fernsehkamera winkte.
Kurz vor seinem Tod wurde er abermals Opfer eines Skandals, als herauskam, dass er jahrelang seine Steuern hinterzogen habe. Dies gab einen großen Aufschrei, da viele Leute in der Bevölkerung ihm nun seine Glaubwürdigkeit als moralische Instanz absprachen. Intelligente weibliche Kritiker bemängelten, dass Manndela diese schon vor Jahren verloren habe, als er für das Cover der EMMA posiert hatte, damit er sich im Wartezimmer seines Urologen selber anlächeln konnte. Die Gesellschaft beschloss, diesen Einwand zu ignorieren, weil er von Frauen kam. Ehe Manndela der Prozess gemacht werden konnte, starb er jedoch an den verheerenden Folgen eines Treppensturzes, als er sich sein Bier selbst aus dem Keller holen musste, da er keine Frau hatte.
Nach der großen Alien-Invasion von 2148 sollten nachfolgende Generationen Manndelas Erbe durch die Errichtung einer gleichberechtigten sozialen Ordnung nichtig machen und Manndela historisch als minderbemittelten Dummschwätzer bewerten. Diese Alien-Invasion wurde nur möglich, weil Frauen sich zuvor geweigert hatten, das Orbital-Portal sauber zu halten.