Vergewal-Tiger

Der Vergewal-Tiger (Unholdera triebtaetera tigris) ist das allerletzte Raubtier aus der Familie der Testosteroiden, dessen Verbreitungsgebiet sich rund um den Globus erstreckt. Er ist das einzige Wild, dessen Bestand, unter den Augen von Naturschützern, komplett auszurotten versucht wird und das nichts besseres verdient hat, als an seinem Schweif aufgeknüpft zu werden.

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Gezeichnet, das Ordnungsamt der Stupidedia

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Vergewal-Tiger
Daten
Klasse Gestörte Brüter
Familie in Planung
Erste Sichtung ...wenn es meistens schon zu spät ist
Ausrottung unbedingt zu empfehlen
Wissenschaftlicher Name
Unholdera triebteatera tigris
(Jenny, 13 Jahre, 1267)

Merkmale

Ursprünglich stammt der Vergewal-Tiger aus den Misantrophen und wanderte von dort in die dicht besiedelten Groß- und Kleinstädte der Welt ein. Hier besetzte er schnell eine asoziale Nische in der Gesellschaft, entwickelte sich zu einem Prädatoren und spezialisierte sich auf wehrlose Beute.

Vertreter dieser Triebtaetera haben eine unheimlich gute Tarnung! Tagsüber lungern sie in geschlossenen Höhlen, die stark an Pumakäfige erinnern und vermitteln den Eindruck, dass sie sich vor dem Hintergrund ihrer Umgebung kaum abheben. Dabei agieren sie wie gewöhnliche Arbeitstiere und fallen nicht weiter im Großstadtdschungel auf. Diese geschickt eingesetzte Somatolyse dient dazu, möglichst spät von Großwildjägern entdeckt zu werden.

Darüber hinaus ist das Hauptmerkmal der Tiere, der Schwanz, der im Fachjargon auch Riemen genannt wird, im Vergleich zu anderen (auch Raubkatzen) ziemlich klein und vermag seinen Träger ebensowenig in der Balance zu halten. Vielmehr ist es ihm zur Last zu legen, dass der Vergewal-Tiger stets aus seinen Bahnen und Reviergängen ausbricht und sträflich gen verhaltensgestörte Abgründe kippt.

Lebensweise und Sozialverhalten

Die Vergewal-Tiger haben kein Sozialverhalten. Ihre Lebensweise ist auf ein Mimikry, dem Nachahmen von als Normal empfundenen Alltagshandlungen beschränkt und dennoch vollkommen gestört. Zumeist wachsen sie in herunter gekommenen Auffangstationen mit mangelnden Hygienestandards auf und werden durch schlechtes Pflegepersonal, das sie so gerade eben von staatlichen Zuchtprogrammen und straffen Peitschenhieben gestützt, am Leben zu erhalten vermag, geprägt. Durch dieses gestörte Verhältnis zu seinem ursprünglichen Habitat, zieht sich der kranke Organismus aus dem primitiven Gefüge zurück und sucht nur noch im Dunklen, ohne jedweden Kontakt zu Artgenossen und gegen den Willen der Steppe, in Erscheinung zu treten.

Nahrung

In erster Linie ernähren sich Vergewal-Tiger von wehrloser Beute. Besonders junge und zumeist weibliche Hominiden zählen zu seinem klassischen Beutebild. Dabei favorisieren sie vor allem blondes Fleisch oder Jungtiere, die noch kein natürliches Fell tragen. Sie lauern ihrer bevorzugten Beute an weitläufigen Tränken auf oder sie sprengen in einem unbedachten Moment, die auf den Großstadtsteppen weidenden Reihen friedfertiger Herden- und Familientiere und reißen das schwächste Stück aus ihrer Mitte. Danach verschleppen die Vergewal-Tiger ihre Beute in abgelegene Waldparzellen oder zerren sie in ihre miefenden Höhlen oder das nächste klamme Gebüsch, um ungestört ihre Beute verzehren zu können.

Eine idealisierte Darstellung!

Jagd

Vergewal-Tiger sind reine Einzelgänger! Nur selten schließen sich die Unterprivilegierten zusammen und streifen im Rudel umher auf der Jagd nach Fleisch. Darüber hinaus stehen die Tiger in starker Konkurrenz zu den latinischen Partylöwen, die ihr klassisches Beutebild durch natürliche Pheromone anzulocken vermögen und bei ihren Opfern, unter anderem wegen ihrer gepfegten Mähne, auf sympathische Zustände stoßen.
Das steht im Gegensatz zur sittenwidrigen Jagd der Tiger, die mit gezielten Prankenhieben und roher Gewalt ihre Beute in einen Trancezustand überführen und durch angewölfte Reflexe den natürlichen Gesetzen der Natur zu widerhandeln suchen. Diese oftmals beischlafenden Opfer fallen hernach in geistige Retardiertheit, sofern sie den Angriffen lebend davon kommen oder aber werden für harte Zeiten verschachelt!

Unterarten

Es werden drei Unterarten des Vergewal-Tigers geführt, von deren Bestand einer bereits erfolgreich von der Erdoberfläche ausgerottet wurde und die beiden anderen nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen als Vogelfrei gelten.

  • Schändtiger (Sypheles transpandus tigris) ist der primitivste Vertreter, aus der Klasse der Unholdera. Besonders auffällig ist der Umstand, dass der Schändtiger zu keinem Zeitpunkt seines Lebens als Geschlechtsreif gilt! Seine massiven Nachstellungen aber machen ihn trotzalledem zum gefährlichsten Schürzenjäger seiner Art!
  • Beutelwolf oder Tasmanischer Tiger (Tribes primites tigris) ist die einzige Art, der ihr sie auszeichnendes Merkmal, ihr Beutel oder Sack, erfolgreich zum Verhängnis wurde. Der letzte lebende Beutelwolf konnte somit durch den verlängerten Arm eines aufgebrachten Menschenmobs im Jahre des Herrn gestreckt werden.
  • Triebtaet Tiger (Verdamitis palaeosinetis tigris) ist die urspünglichste Art und als territoriales Tier weltweit dokumentiert. Im Idealfall gilt sein Revier aber nicht größer als eine Paarzelle. Forensische Funde dokumentieren, dass der Tiger schon im Paläolithikum aktiv gewesen sein muss und sich bis heute durch die Evolutionsgeschichte mogeln konnte!

Verbreitung & Bedrohung

Der Bestand der Vergewal-Tiger unterliegt hauptsächlich den Einflüssen einer gestörten Fortpflanzung und der jeweiligen Jagdpolitik des Landes. Dabei ist sein Vorkommen zu jedwedem Zeitpunkt viel zu hoch! So verlangen engagierte Naturschützer den Bestand auf null herunter zuprügeln. Hier sind ihnen die natürlichen Feinde der Tiere von hohem Nutzen, die sich evolutionsbedingt als die erfolgreichsten Antipoden im Kampf gegen diese Bestien heraus kristallisiert haben. Natürliche Gegner sind unter einigen anderen: das Pfefferspray, die Faust im Maul, der Tritt ins Genital, der Baseballschläger im Genick sowie das Kupieren ihres Schwanzes.

Statistisches und Triviales

  • Der Vergewal-Tiger fühlt sich besonders in zoologischen Gärten hinter dicken Gitterstäben gut aufgehoben. Sollte er seiner Natur zuwider handeln, und sich nicht freiwillig in sein „Gehege“ überführen lassen, ist er am besten mit roher Gewalt dorthin zu dreschen.
  • Der Vergewal-Tiger bedarf keiner Pflege und Fürsorge. Ein paar K.-o.-Tropfen am Tag und ein warmes Rotlichtmilieu reichen, um ihn, seinem Charakter gerecht, zu halten.
  • Die Marquise von O. unterhielt 1832 eine kleine Notzucht von eurasischen Vergewal-Tigern.
  • Vergewal-Tiger buddeln sich bisweilen auch unterirdische Gangsysteme unter Häusern und Kellern, um ihren Opfer eine gewisse Galgenfrist zukommen zu lassen.
  • Der Wildbestand beläuft sich global auf in etwa einen potentiellen Vergewal-Tiger a dreißig Dörfer.

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