Profiler
Profiler erstellen ein Profil. Hierzu benutzen sie speziell für diesen Zweck vorgesehene Werkzeuge. Sie arbeiten mit Fräse, Säge und Hobel, setzen Ziehklingen und Stecheisen ein und veredeln Holzarten auf unverwechselbare Weise.
Der Beruf
Ein guter Profiler muss sowohl über ein gutes Augenmaß als auch über Geschmack verfügen. Talent und jede Menge Erfahrung sind für die Umsetzung seiner Ideen auf das Werkstück von großer Bedeutung.
Bereits frühzeitig beginnen gute Profiler, in der Schule Holztische mit einfachen Schabwerkzeugen (Messer, Kugelschreibermine, Schere, Feuerzeug) zu verzieren. Sie erlernen hierbei spielerisch den Umgang mit der Materie Holz und können Anpressdruck, Maserung und Textur von Werkzeug und Werkstück schon gut einschätzen. Später, im Jugendalter, erweitern sie ihren Horizont, indem sie Herzmotive mit Buchstaben in Parkbänke oder an lebenden Bäumen einkerben. Ihre teils unverkennbare Handschrift wird von Passanten wohlwollend beachtet und erhebt sie in einen Zustand unglaublichen Glücks.
Derart geprägt, entscheiden sich die Heranwachsenden dann, ihrer Neigung treu zu bleiben und den Beruf des Profilers zu erlernen. In einer dreijährigen Lehrzeit erlernen die Jugendlichen Holz- und Profilarten zu erkennen und zu unterscheiden. Später werden die theoretischen Grundlagen dann in der Praxis umgesetzt. Auch erste Versuche, die profilierten Bretter auf Länge zu bringen und der schwierige Gärungsschnitt werden geübt. Im letzten Lehrjahr müssen die Auszubildenden dann eigene Profile entwerfen und auf die Bretter übertragen. Der Profiler ist ein ordentlicher Handwerksberuf, dessen Ausbildung mit einer Gesellenprüfung vor der Handwerkskammer endet.
Aufstiegschancen:
- Geselle
- Meister
- Profiler (grad.)
- Selbständig
- Feischaffend (Kunst)
- Hier kann der Profiler helfen!
- Aufwändiges Waffel-Profil. Profiler gelten als vielseitig.
- Arbeit eines Kochlehrlings im 4. Berufsjahr: ein Tür-Schild!
Arbeitseinsatz
- Holzverarbeitendes Handwerk
- Holzverarbeitende Industrie
- Holzverarbeitende Kaminbesitzer
- Bilderrahmen-Werkstätten
- Plastische Chirurgie
- Sarg-Bauer
- Tür-Zargen Hersteller
- des Weiteren liefern Profiler: Sägespäne
- Schienen für Holzspielzeug
- Fensterbänke
- diverse Waffeln
- Kochlöffel
- Blei- und Buntstifte
Da sich Profile nicht nur in Holz profilieren lassen, gibt es eine ganze Reihe artverwandter Berufe in anderen Branchen. Profile lassen sich in Kunststoff, Aluminium, Sand oder Gummi schnitzen. Unter diesem Gesichtspunkt gilt der Beruf des Profilers als krisensicher.
Profilarten
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Konkav- und Konvexprofilen. Mitunter werden auch beide Arten vermischt (plastische Chirurgie). Profile dienen der Zweckmäßigkeit, der Schönheit oder um etwas zu verbergen (Profilholz).
Profiler der Polizei
Kurz nachdem man dazu übergegangen ist, die praktischen, robusten, eisenbewährten Holzräder gegen pneumatische Gummi-Mäntel auszutauschen, suchte die Polizei nach neuen Möglichkeiten der Strafverfolgung. Da kamen die kautschukbasierenden Reifen gerade Recht.
Diese mussten ein Rillen-Profil von einer gewissen Tiefe aufweisen. Nutzte sich das Gummi durch dramatische Fahrweise ab, wurde die Manteldecke dünner und das Profil zu flach. Die Polizei ahndete diese Reifenbesitzer und schickte ihre Profiler, hochspezialisierte und bestens ausgebildete Elite-Polizisten, auf die Straßen, um mit Messlatte, Zollstock und Schublehre den Verkehrssündern auf den Hals zu rücken. Fanden sie ein Gefährt, dass nicht die nötige Profiltiefe aufwies, erteilten sie Strafzettel und forderten den Fahrzeughalter auf, sich neue Reifen zu kaufen.
Das die von Spenden lebenden Polizisten auf Grund großzügiger Zuwendungen von den Reifenherstellern ihre besten Beamten zu Profilern machten, konnte bislang nie bewiesen werden.
Profil-Ackierer
Wenn alle hölzernen Werkstücke von den Profilern geschnitzt waren und nun noch mit Farbe beackert werden sollten, gab es eine zunftnahe Berufsgruppe, die die Hölzer abschließend lackierten: den Profil-Ackierer. Er beackert die Hölzer nach Kundenwunsch, indem er Farbe mit dem Pinsel, der Walze, der Spritzpistole oder einem Tauchbad zu Leibe rückt.
Die von den Profil-Ackierern verwendeten Farben enthalten giftige, ätzende Stoffe, sodass viele Drogenkonsumenten in diesem Beruf unterzukommen versuchen. Da erklärt die manchmal etwas grobe Abweichung der Farben vom Kundenwunsch.
Profil-Neurose
Profiler, die schon lange im Berufsleben stehen, neigen dazu, sich auf Grund ihrer Fähigkeiten selbst zu überschätzen. Ihnen ist nichts hölzernes mehr fremd. Daher meinen sie, sich und ihren Beruf bei jeder sich bietenden Gelegenheit in den Vordergrund drängen zu müssen. Nimmt dieses Verhalten krankhafte Züge an (M. Friedmann, N. Ruge) wird es als Zwangs-Neurose bezeichnet. Die den Profilern eigene Störung wird Profil-Neurose genannt.