SportartLeichtathletik
DisziplinHammerwurf
GeschlechtMänner
Teilnehmer22 Athleten aus 14 Ländern
WettkampfortMelbourne Cricket Ground
Wettkampfphase24. November 1956
Medaillengewinner
Hal Connolly (Vereinigte Staaten 48 USA)
Michail Kriwonossow (Sowjetunion 1955 URS)
Anatoli Samozwetow (Sowjetunion 1955 URS)

Der Hammerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne wurde am 24. November 1956 im Melbourne Cricket Ground ausgetragen. 22 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Hal Connolly. Er siegte vor Michail Kriwonossow und Anatoli Samozwetow, beide aus der Sowjetunion.

Athleten aus Deutschland, der Schweiz und Österreich waren nicht am Start.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord 68,54 m Hal Connolly ( USA) Los Angeles, USA 2. November 1956
Olympischer Rekord 60,34 m József Csermák ( Ungarn) Finale von Helsinki, Finnland 24. Juli 1952

Rekordverbesserungen

Der bestehende olympische Rekord wurde im Finale am 24. November viermal übertroffen:

Durchführung des Wettbewerbs

22 Athleten traten am 24. November zu einer Qualifikationsrunde an. Die geforderte Qualifikationsweite von 54,00 Metern wurde fünfzehn Wettbewerbern – hellblau unterlegt – übertroffen. Damit war die Mindestzahl von zwölf Sportlern für das Finalfeld erfüllt und es musste nicht weiter aufgestockt werden. Für alle qualifizierten Teilnehmer fand das Finale am Nachmittag desselben Tages statt. Die in der Qualifikationsrunde erzielten Resultate wurden für den weiteren Wettkampfverlauf nicht mitgewertet. Im Finale standen jedem Athleten zunächst drei Versuche zu. Die besten sechs Finalisten konnten dann weitere drei Versuche machen.

Zeitplan

24. November, 10:00 Uhr: Qualifikation
24. November, 14:30 Uhr: Finale

Anmerkung: Alle Zeiten sind als Ortszeit von Melbourne angegeben. (UTC + 10)

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Qualifikation

Datum: 24. November 1956, 10:00 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchResultat
1Anatoli Samozwetow Sowjetunion59,53 m59,53 m
2Krešimir Račić Jugoslawien59,06 m59,06 m
3Hal Connolly USA59,05 m59,05 m
4Alfons Niklas Polen52,11 m58,46 m58,46 m
5Tadeusz Rut Polen58,07 m58,07 m
6József Csermák Ungarn57,95 m57,95 m
7Albert Hall USA57,50 m57,50 m
8Dmytro Jehorow Sowjetunion57,03 m57,03 m
9Sverre Strandli Norwegen56,32 m56,32 m
10Birger Asplund Schweden55,03 m55,03 m
11Peter Allday Großbritannien54,98 m54,98 m
Guy Husson Frankreich
13Don Anthony Großbritannien53,10 m54,89 m54,89 m
14Muhammad Iqbal Pakistan54,59 m54,59 m
15Michail Kriwonossow Sowjetunion54,53 m54,53 m
16Song Gyo-sik Südkorea53,30 mx53,75 m53,75 m
17Yoshio Kojima Japan52,67 m46,62 m46,23 m52,67 m
18Alejandro Díaz Chilex52,23 m51,33 m52,23 m
19Charlie Morris Australienx49,35 mx49,35 m
20Neville Gadsden Australienxx48,84 m48,84 m
21Martin Crowe Australien45,76 m48,25 m48,43 m48,43 m
22Fumio Kamamoto Japan40,72 mx44,70 m44,70 m
DNSCliff Blair USA

Der für das US-Team eigentlich nominierte Cliff Blair half dem Reporter Jerry Nason vom Boston Globe bei dessen Reportagen aus Melbourne. Die US-Mannschaft suspendierte Blair, weil er damit gegen die Amateurstatuten verstoßen habe. Ein Ersatzmann für ihn wurde nicht nominiert, sodass die US-Mannschaft hier nur mit zwei Werfern vertreten war.

Finale

Datum: 24. November 1956, 14:30 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. VersuchEndresultatAnmerkung
1Hal Connolly USAx60,92 m62,65 m61,76 m63,19 m ORx63,19 mOR
2Michail Kriwonossow Sowjetunion60,59 m63,00 m OR63,03 m ORxxx63,03 m
3Anatoli Samozwetow Sowjetunion62,10 m OR58,13 m61,94 m60,22 m59,20 m62,56 m62,56 m
4Albert Hall USA57,76 m61,83 mx61,58 mx61,96 m61,96 m
5József Csermák Ungarn58,27 m58,43 m60,70 mx59,10 mx60,70 m
6Krešimir Račić Jugoslawien57,99 m60,36 mxx58,07 m55,09 m60,36 m
7Dmytro Jehorow Sowjetunion60,22 mxxnicht im Finale der
besten sechs Werfer
60,22 m
8Sverre Strandli Norwegen58,62 m58,49 m59,21 m59,21 m
9Peter Allday Großbritannien57,78 m57,06 m58,00 m58,00 m
10Alfons Niklas Polen57,70 mxx57,70 m
11Muhammad Iqbal Pakistan56,45 m55,24 m56,94 m56,94 m
12Don Anthony Großbritannienx55,22 m56,72 m56,72 m
13Guy Husson Frankreichxx55,02 m55,02 m
14Tadeusz Rut Polenxx53,43 m53,43 m
NMBirger Asplund SchwedenxxxogV

Für diesen Wettkampf gab es zwei Favoriten: den amtierenden Europameister, Michail Kriwonossow aus der UdSSR, sowie den US-Amerikaner Harold Connolly, der den sowjetischen Werfer kurz vor den Spielen als Weltrekordler entthront hatte.

Das Finale wurde zu einem spannenden Dreikampf. Zunächst ging Anatoli Samozwetow mit neuem Olympiarekord in Führung. Im zweiten Versuch warf Kriwonossow neunzig Zentimeter weiter, auch Connolly schob sich in Durchgang drei an Samozwetow vorbei auf den zweiten Platz. Kriwonossow konnte seine Weite mit dem dritten Versuch noch um weitere drei Zentimeter verbessern, brachte anschließend jedoch keinen gültigen Versuch mehr zustande. Im fünften Durchgang gelang Connolly sein bester Wurf und er übernahm mit sechzehn Zentimetern Vorsprung vor Kriwonossow die Spitze. Zwar konnte auch Samozwetow mit seinem letzten Versuch seine eigene Weite noch einmal verbessern, doch es genügte nicht, um an Kriwonossow vorbeizuziehen. Damit waren die Medaillen verteilt.

Auch der viertplatzierte US-Werfer Albert Hall übertraf in drei Versuchen den bis dahin gültigen Olympiarekord des Ungarn József Csermák. Dieser wiederum übertraf seinen eigenen vorher bestehenden olympischen Rekord im dritten Durchgang ebenfalls. Das reichte diesmal jedoch nur noch zu Platz fünf. Noch der sechstplatzierte Jugoslawe Krešimir Račić warf weiter als Csermák bei diesem früheren Rekord aus dem Finale der Spiele 1952 von Helsinki.

Hal Connolly machte nicht nur wegen seines Olympiasiegs Schlagzeilen. Seine Beziehung zu der tschechoslowakischen Siegerin im Diskuswurf, Olga Fikotová, weckte das öffentliche Interesse. Einige Monate später heirateten die beiden in Prag, Trauzeuge war unter anderem Emil Zátopek.

Michail Kriwonossow und Anatoli Samozwetow errangen die ersten sowjetischen Medaillen im Hammerwurf.

Literatur

  • Ekkehard zur Megede: Die Geschichte der olympischen Leichtathletik. Band 2: 1948–1968. 1. Auflage. Verlag Bartels & Wernitz, Berlin 1969, S. 146 bis 148

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Hammer throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 17. August 2021
  2. 1 2 Official Report 1956, XVI OLYMPIAD MELBOURNE 1956 (englisch), S. 284, digital.la84.org (PDF; 33.358 KB), abgerufen am 18. August 2021
  3. 1 2 Athletics at the 1956 Melbourne Summer Games: Men's hammer throw, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 18. August 2021
  4. Official Report 1956, XVI OLYMPIAD MELBOURNE 1956 (englisch), S. 340, digital.la84.org (PDF; 33.358 KB), abgerufen am 18. August 2021
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