SportartLeichtathletik
DisziplinWeitsprung
GeschlechtMänner
Teilnehmer32 Athleten aus 21 Ländern
WettkampfortMelbourne Cricket Ground
Wettkampfphase24. November 1956
Medaillengewinner
Greg Bell (Vereinigte Staaten 48 USA)
John Bennett (Vereinigte Staaten 48 USA)
Jorma Valkama (Finnland FIN)

Der Weitsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne wurde am 24. November 1956 im Melbourne Cricket Ground ausgetragen. 32 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Greg Bell. Er gewann vor seinem Landsmann John Bennett und dem Finnen Jorma Valkama.

Schweizer, österreichische und deutsche Athleten nahmen nicht teil.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 8,13 m Jesse Owens ( USA) Ann Arbor, USA 25. Mai 1935
Olympischer Rekord 8,06 m Finale OS Berlin, Deutsches Reich 4. August 1936

Anmerkung zum olympischen Rekord:
Der olympische Rekord wurde offiziell mit 8,06 m und Jesse Owens als Rekordhalter geführt, obwohl bei seinem Sprung ein irregulärer Rückenwind herrschte.

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen auch aufgrund der widrigen Bedingungen im Finale nicht erreicht. Dem Olympiasieger Greg Bell fehlten dazu 23 Zentimeter.

Durchführung des Wettbewerbs

32 Athleten traten am 24. November zu einer Qualifikationsrunde an. Die geforderte Qualifikationsweite betrug 7,15 m, die von dreizehn Wettbewerbern – hellblau unterlegt – erreicht wurde. Für alle qualifizierten Springer fand das Finale am Nachmittag desselben Tages statt. Die in der Qualifikationsrunde erzielten Weiten wurden für den weiteren Wettkampfverlauf nicht angerechnet. Im Finale standen jedem Springer zunächst drei Versuche zu. Die besten sechs Springer konnten dann weitere drei Sprünge machen.

Zeitplan

24. November, 10.00 Uhr: Qualifikation
24. November, 15.50 Uhr: Finale

Anmerkung: Alle Zeiten sind als Ortszeit von Melbourne angegeben. (UTC + 10)

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Qualifikation

Datum: 24. November 1956, 10:00 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchResultat
1Henryk Grabowski Polen7,52 m7,52 m
2John Bennett USA7,50 m7,50 m
3Oleg Fjodossejew Sowjetunion7,04 m7,42 m7,42 m
4Ken Wilmshurst Großbritannien6,95 m7,40 m7,40 m
5Dmytro Bondarenko Sowjetunion6,97 m6,95 m7,37 m7,37 m
6Jorma Valkama Finnland7,13 m6,92 m7,36 m7,36 m
7Greg Bell USA7,35 m7,35 m
8Roy Cruttenden Großbritannien7,32 m7,32 m
9Fermín Donazar Uruguay7,31 m7,31 m
10Karim Olowu Nigeria7,05 m7,29 m7,29 m
11Neville Price Südafrikanische Union7,28 m7,28 m
12Kazimierz Kropidłowski Polen7,10 m7,22 m7,22 m
13Igor Ter-Owanessjan Sowjetunion7,15 m7,15 m
14Yoshiro Sonoda Japan6,77 m7,01 m7,12 m7,12 m
15Masaji Tajima Japan6,98 mx7,11 m7,11 m
16Ling Te-Sheng Taiwan6,85 m6,74 m7,11 m7,11 m
17Muhammad Ramzan Ali Pakistan6,75 m7,11 mx7,11 m
18Suh Yong-joo Südkorea7,08 m7,09 m6,92 m7,09 m
19Mike Moroney Australien6,72 m7,09 mx7,09 m
20Ary de Sá Brasilien6,86 m7,00 m6,97 m7,00 m
21Ödön Földessy Ungarn6,96 m6,92 m6,93 m6,96 m
22Ram Mehar Indien6,92 m6,84 m5,53 m6,92 m
23Ian Bruce Australienx6,91 m6,80 m6,91 m
24Hugh Jack Australien6,90 m6,87 m6,45 m6,90 m
25David Kushnir Israel6,09 m6,89 m6,66 m6,89 m
26Fred Hammer Luxemburg6,74 mxx6,74 m
27Lawrence Ogwang Uganda6,62 m6,51 m6,28 m6,62 m
28Wilhelm Porrassalmi Finnlandx6,58 mx6,58 m
29Rafiu Oluwa Nigeriax6,53 mx6,53 m
30Muhammad Rashid Pakistan6,13 m6,10 m5,90 m6,13 m
31Edward Martins Liberia5,79 m6,01 m5,96 m6,01 m
NMTorgny Wåhlander SchwedenxxxogV
DNSKen Box Großbritannien
Mohinder Singh Indien
Abdul Sattar Abdul Razzak Königreich Irak
Hiroshi Shibata Japan
Gabuh bin Piging Nord-Borneo
Martin Řehák Tschechoslowakei
Rafer Johnson USA
Asnoldo Devonish Venezuela

Finale

Datum: 24. November 1956, 15:50 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. VersuchEndresultat
1Greg Bell USA6,98 m7,83 m7,77 mx7,16 m7,83 m
2John Bennett USA7,68 m7,61 mxx7,68 m
3Jorma Valkama Finnland7,11 mx7,48 m7,07 m7,22 m7,00 m7,48 m
4Dmytro Bondarenko Sowjetunion7,44 mx7,13 mx6,89 m6,99 m7,44 m
5Karim Olowu Nigeria7,28 m6,77 m7,36 m6,42 mx6,91 m7,36 m
6Kazimierz Kropidłowski Polen7,27 m6,92 m7,30 m6,95 m7,03 m6,94 m7,30 m
7Neville Price Südafrikanische Unionx7,28 mxnicht im Finale der
besten sechs Springer
7,28 m
8Oleg Fjodossejew Sowjetunionx7,25 m7,27 m7,27 m
9Roy Cruttenden Großbritannien7,15 m sx6,96 m7,15 m
10Henryk Grabowski Polenxx7,15 m7,15 m
11Ken Wilmshurst Großbritannien7,14 m7,06 m7,05 m7,14 m
12Fermín Donazar Uruguayxx6,57 m6,57 m
NMIgor Ter-Owanessjan SowjetunionxxxogV

Dreizehn der 32 Teilnehmer schafften den Sprung ins Finale.

Die Bedingungen während dieses Wettkampfs am Nachmittag waren schlecht. Die Athleten hatten mit starken Windböen zu kämpfen, zudem war die Anlaufbahn sehr weich und zu kurz. So war die Qualität dieses Wettbewerbs nicht so hoch wie vielleicht erwartet. Die Forderung der Athleten, den Anlauf aus der Qualifikation zu nutzen, wurde von den Organisatoren abgelehnt.

Es war fast erstaunlich, dass dem Olympiasieger Gregory Bell unter diesen miserablen Bedingungen ein Sprung auf 7,83 m gelang. John Bennett wurde mit 7,68 m Zweiter und Jorma Valkama reichten 7,48 m zur Bronzemedaille.

Im dreizehnten olympischen Finale sprang Gregory Bell zur zwölften Goldmedaille in dieser Disziplin für die USA.
Jorma Valkama schaffte den ersten finnischen Medaillengewinn im Weitsprung.

Video

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 141f

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Long jump – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 17. August 2021
  2. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 207
  3. 1 2 Official Report 1956, XVI OLYMPIAD MELBOURNE 1956 (englisch), S. 284, digital.la84.org (PDF; 33.358 KB), abgerufen am 17. August 2021
  4. Official Report 1956, XVI OLYMPIAD MELBOURNE 1956 (englisch), S. 329, digital.la84.org (PDF; 33.358 KB), abgerufen am 17. August 2021
  5. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 142
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