Pokémon Gold und Silber (Vorabversion)

Dieser Artikel behandelt die Vorabversionen. Der Artikel zu den finalen Spielen befindet sich hier.
Pokémon-Gold- und -Silber-Logos mit Marill

Dieser Artikel befasst sich mit den Vorabversionen von Pokémon Gold und Silber. Die finalen Spiele wurden 1999 in Japan und 2000 im Rest der Welt veröffentlicht. Die Entwicklung begann bereits im Jahr 1996. Nachfolgend wird möglichst chronologisch auf die Entwicklungsgeschichte der Spiele eingegangen.

1996

  • Februar 1996: Die Entwicklung der Spiele beginnt kurz nach Veröffentlichung von Pocket Monsters Aka und Midori in Japan.
  • Juli 1996: Die Spiele werden unter dem Namen „Pocket Monsters 2“ in Ausgabe 8/1996 von CoroCoro Comics angekündigt. Dabei wird auch Ho-Oh erstmals enthüllt und als Pokémon, das sich nur wahren Genies zu erkennen gibt, beschrieben. Laut einem Interview mit Satoshi Tajiri soll es mehr als 200 Pokémon geben, von denen sich einige auf neue Weise entwickeln können. Auch das Tauschen und Kämpfen per Link-Kabel mit Vorgänger-Spielen wurde bereits bestätigt.
  • Dezember 1996: In Ausgabe 1/1997 von CoroCoro Comics wird die Pokémon-Animeserie erstmals angekündigt mit dem Hinweis, dass auch neue Charaktere aus Pokémon 2 auftauchen werden.

1997

„Pokémon 2“-Logo von 1997
  • April 1997: Ho-Oh erscheint in der ersten Episode der Animeserie.
  • Mai 1997: Ein offizielles Pokémon-Fanbuch erscheint.
  • Juni 1997: Die japanische Nintendo-Website gibt bekannt, dass die Spiele Ende 1997 erscheinen sollen.
  • September 1997: Das japanische Magazin Famitsu gibt bekannt, dass die Spiele im Herbst 1997 erscheinen sollen.
  • Oktober 1997: Die November-Ausgabe von CoroCoro Comics nennt die Spiele offenbar erstmals „Pokémon Gold und Silber“ statt bloß „Pokémon 2“. Es werden drei Trainerklassen zusammen mit Pokémon, die typisch für sie sind, vorgestellt: Schulkind mit Laschoking und Kadabra, Feuerspucker mit Ampharos und Pantimos, und Göre mit Donphan und Pikachu.[1]
  • November 1997: Die Dezember-Ausgabe von CoroCoro Comics zeigt weitere Charaktere. Der storyrelevante NPC Kurt wird als „Pokémon-Weisheit“ beschrieben, der Pokébälle herstellt und den Protagonisten in Legenden einweiht, die zum Vervollständigen des Pokédex erforderlich sind, inklusive derer Mysteriöser Pokémon. Vorgestellte Trainerklassen sind Angler mit Laschoking und Garados und Kimono-Girls mit Rossana und Ho-Oh.[2]
  • November 1997: Auf der jährlichen Veranstaltung „Nintendo Space World“ wird Besuchern erstmals eine spielbare Demoversion präsentiert. Gleichzeitig wird der Releasetermin auf Ende März 1998 korrigiert.
  • Dezember 1997: Die Anime-Episode Dennō Senshi Porygon läuft im japanischen Fernsehen und verursacht bei mehreren Kindern aufgrund schnell wechselnder Farbbilder epileptische Anfälle. Es wurde weltweit über diesen Vorfall berichtet, was die Entwicklung von Spielen und Merchandise gebremst haben könnte.
ハッパHappa ホノオグマHonōguma クルスKurusu
Die ursprünglichen Starter-Pokémon

Nintendo Space World 1997

Zu der bei dieser Veranstaltung gezeigten Vorabversion sind vergleichsweise viele Informationen bekannt. Darunter sind geplante Orte, die so gut wie alle nicht mehr in der finalen Version existieren, sowie 100 neue Pokémon-Designs, von denen 35 sogar komplett gestrichen wurden.

→ Unterseite: Space World 1997

Offizielles Pokémon-Fanbuch

In diesem Buch werden erstmals detailliertere Informationen zu Pokémon 2 bekanntgegeben.

In einem Interview mit Satoshi Tajiri verrät dieser einen Teil der Story:

Nachdem der Protagonist das Gerücht hört, dass es in Kanto einen Jungen geben soll, der es geschafft hat, den gesamten Pokédex zu vervollständigen, macht auch er sich auf die Reise.
Es gibt zwar einen neuen Protagonisten, aber da der Schauplatz in etwa der gleiche ist, wird man altbekannte Charaktere wiedertreffen. „Ash“ und „Professor Eich“ sind auf jeden Fall mit dabei. Der Boss von Team Rocket, „Giovanni“, hat sich auch zum Trainieren zurückgezogen, also... (lacht) freut euch schon mal darauf.

Die genaue Anzahl neuer Pokémon ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschieden, jedoch sollen die neuen Spiele mindestens 100 Pokémon mehr haben als zuvor. Erneut wird bestätigt, dass bereits bekannte Pokémon sich auch in neue Pokémon entwickeln können.

Erstmals werden Donphan, Ampharos und Laschoking mit ihren Sprites enthüllt.

Artwork

Screenshots

Diese Screenshots machen deutlich, dass der Schauplatz des Abenteuers noch ein ganz anderer war. Dies wurde später durch weitere Informationen der Space-World-1997-Vorabversion und -Demo bestätigt. Zu diesem Zeitpunkt existierte die Johto-Region noch nicht. Stattdessen basierte die Region auf der gesamten Landfläche Japans. Elemente, die es in die finale Version geschafft haben, sind z. B. der Radioturm und die Alph-Ruinen.

1998

Logo von 1998, hier bereits mit Gold und Silber tituliert
  • Januar bis März 1998: Die Space-World-Demoversion wird auf der Veranstaltung „World Hobby Fair“ an mehreren Standorten im ganzen Land präsentiert.
  • März 1998: Auf der japanischen Nintendo-Website wird eine formelle Entschuldigung veröffentlicht, die erklärt, dass der Termin für Ende März nicht mehr eingehalten werden kann. Um eine noch interessantere Pokémon-Welt mit mehr Pokémon und Attacken zu entwickeln, sei mehr Zeit notwendig als ursprünglich geplant. Zudem seien einige Entwickler erkrankt, nachdem sie täglich und ohne Pause an den Spielen gearbeitet haben. Man versichert jedoch, dass mit der neu gewonnenen Zeit, verglichen mit der gezeigten Demoversion, ein um Längen besseres Spiel entstehen wird.[3]

1999

  • April 1999: Es vergeht über ein Jahr, bis das Magazin CoroCoro Comics erstmals wieder über die neuen Spiele spricht.
  • 14. April 1999: Pokémon Pinball erscheint in Japan. Das Spiel beinhaltet Musik aus Pokémon Gold und Silber.
  • August 1999: Die Spiele werden auf der Nintendo Space World ’99 gezeigt. Die Entwicklung soll nun zu 90 Prozent abgeschlossen sein.
  • 21. November 1999: Die Spiele erscheinen in Japan.

Screenshots

Veröffentlichte Screenshots aus dem Jahr 1999 ähneln schon deutlicher der finalen Version. Einige lassen sich von der finalen Version sogar gar nicht mehr unterscheiden.

Nach dem Release

Vorab-Karten

In den Spieldaten lassen sich einige unverwendete Karten finden, die denen einiger finalen Orte sehr ähnlich sehen.

Basierung

Pokémon Gold und Silber basieren sichtbar auf den Spielen der ersten Generation und waren zuerst wohl gar nicht für den Game Boy Color geplant, was auch erklärt, warum neben Johto auch Kanto auffindbar ist. Hacker fanden nach der Veröffentlichung im Spiel sogar eine funktionierende Pokéflöte (siehe auch Teru-sama). Ebenso fanden sie mehr als 20 Vorab-Karten, darunter die Karte einer Safari-Zone, die selbst in Pokémon Kristall noch enthalten ist[4], die aber wohl aus Zeitgründen nicht fertiggestellt und in der veröffentlichten Version einfach weggelassen wurde[5]. Die Entwickler bemühten sich aber sichtlich um Abwärtskompatibilität: Die Zeitkapsel, die den Austausch zwischen den zwei Spielgenerationen ermöglicht, das Auffinden Kantos und die Spielbarkeit auf dem „Ur“-Gameboy. Bis jetzt war noch keine Version so „tolerant“.

Einzelnachweise

  1. http://www.zoidsland.com/1rebyu-/koro97-11.html
  2. http://www.zoidsland.com/1rebyu-/koro97-12.html
  3. http://web.archive.org/web/19980610150632/http://www.nintendo.co.jp:80/n02/dmg/kingin/enki.html
  4. Auszug aus http://www.trsrockin.com./glitchcity.html (original auf http://magicstone.de/dzd/game_analysis_gs-beta.php (tot)): „There are also several other beta maps in G/S, about 20 in total. This includes beta versions of pretty much every city in the Johto area, a few cavern and tower maps and a different Pokémon center. Sadly, informations and pictures of these aren't available at the moment.“ („Es gibt auch [Anm. d. Autors: neben der Safari-Zone] andere Beta-Karten in G/S, ungefähr 20 insgesamt. Darunter sind Beta-Versionen von fast jeder Stadt der Johto-Region, ein paar Höhlen und Turm-Karten und ein anderes Pokémon Center. Traurig, Informationen und Bilder von diesen Karten sind zur Zeit noch nicht verfügbar.“)
  5. Auszug aus http://www.trsrockin.com./glitchcity.html(original auf http://magicstone.de/dzd/game_analysis_gs-beta.php (tot)): „Yes, the Safari Zone was once planned for G/S as well but removed for unknown reasons, maybe because of the nearing development deadline, maybe problems in implementing the Safari system into the game. This one leftover map can still be found in the final ROM of each language version [...]. The map can also still be found in Pokémon Crystal [...]. An indication for a late removement of the Safari Zone is the route connection house in Fuchisa City that, while not having a door, still has a warp to it's map. The warps there are working as well and bring you to the Safari Zone easily. But as you can see on the map on the left, the exit is missing. The warps themself are working too, but without a corresponding house or door only in one direction.“ („Ja, die Safari-Zone war für G/S geplant, aber wurde später aus unbekannten Gründen entfernt, womöglich wegen der nahenden Entwicklungs-Deadline, womöglich wegen Problemen beim Implementieren des Safarisystems ins Spiel. Diese eine übrig gebliebene Karte kann immer noch in der finalen ROM jeder Sprachversion gefunden werden [...]. Die Karte kann sogar noch in Pokémon Kristall gefunden werden [...]. Ein weiterer Indikator für ein spätes Entfernen der Karte ist die Verbindung vom Haus in Fuchsania, das zwar keine Tür mehr hat, aber einen Warp zur Safari-Zone [Anm. d. Autors: Ein Gegenindikator ist, dass die Blöcke für die Warps denen aus Rot und Blau entsprechen, aber nach der Verwerfung der Safari-Zone für den Nationalpark überschrieben wurden.]. Diese Warps dort funktionieren und bringen dich einfach in die Safari-Zone. Aber wie man auf der Karte links [Anm. d. Autors: Hier im Artikel rechts] sehen kann, fehlt der Ausgang. Die Warps auf dieser Karte funktionieren auch, aber ohne ein Haus oder eine Tür lediglich in eine Richtung.“)
Dieser Artikel war Artikel der Woche in der Kalenderwoche 14/2011.
This article is issued from Pokewiki. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.