Männerabend

Ein Männerabend ist ein von dem männlichen Geschlecht ausgeführtes Treffen, bei dem möglichst viele männliche Handlungen ausgeübt werden.

Beschaffung und Zubereitung des Essens

Dieses ursprünglich rötliche Exemplar eines Steaks wurde von einem blauen Auto transportiert.

Natürlich gehört zu einem Männerabend ein richtiges Männer-Essen. Was wäre an dieser Stelle passender als ein Steak? Durch den Verzehr eines solchen ist es möglich, innerhalb von kürzester Zeit sich pure Muskelmasse im Körper anzueignen, ohne dafür jahrelang im Fitnessstudio trainiert zu haben. Diese verschwindet zwar wieder nach dem nächsten Stuhlgang, aber dafür kann man sich ja öfters Steaks kaufen. Nachdem die Steaks beim Metzger erworben wurden, werden sie unter die überhitzte Motorhaube des Sportwagens (meistens ein mit Düsentriebwerken versehener Porsche 911) gelegt. Wenn die Herren der Schöpfung in ihrem Domizil angekommen sind, sind die Steaks durch die Wärme unter der Motorhaube ordentlich durchgebraten. Der Durchheitsgrad der Steaks kann mit der Fahr-Geschwindigkeit des Autos festgelegt werden. Für Burschen, die ihre Steaks ölig mögen, bietet der Transport unter der Motorhaube den Vorteil der Einölung durch das Motoröl des Autos.

Ist das Schokodil nicht süß?

Damit die Steaks durch die Abfärbung der Motorhaube keine Farbveränderungen annehmen, sollte vor dem Transport deren darauf geachtet werden, mit einem Vehikel zu fahren, dessen Farbe der handelsüblicher Steaks entspricht (rötlich). Falls man nicht über ein solches Auto verfügt, sollte man sich Steaks besorgen, die dieselbe Farbe wie das zur Verfügung stehende Auto besitzen. Jedoch wurden durch letztere Handlung schon viele Männer ins Krankenhaus einquartiert. Eine alternative Möglichkeit, zu den Steaks zu gelangen, ist die Verfassung einer Anfrage an einen Bodybuilder. Da diese ja bekanntlich zum Anbeißen aussehen, ist es durchaus im Rahmen des Möglichen, sich von diesen eine Scheibe abzuschneiden, wenn diese auf die Anfrage eingewilligt haben. Weil Bodybuilder während des Trainings sehr viele salzige Schweißtränen aussondern, spart man sich überdies mit genannter Methode das Würzen.

Wem Steak nicht schmeckt, der kann ebenfalls auf eine Bratwurst zurückgreifen, die für die Zubereitung an den Reifen des Autos befestigt wird. Nachdem man zu Hause eingetroffen ist, erhält man durch die Plättung der Reifen die längste Bratwurst der Welt, die für mehrere Männer problemlos ausreicht. Eine weitere Zubereitungsmöglichkeit eines Würstchens, die mithilfe des Autos vollzogen werden kann, ist die Beförderung mehrere Bratwürste in den Auspuff. Verfährt man so, erhält man nach der Heimfahrt leckere, geräucherte Bratwürste. Des Weiteren wird damit die Umwelt geschont.

Als Beilage zum Fleisch (egal ob Steaks oder Bratwürste) werden Gurken gekauft, die mithilfe von Gurkenski, einer neumodischen Sportart geschält werden. Bei dieser Sportart werden Gurken an den Schuhen eines Freiwilligen befestigt und mit einem Seil an ein Auto gebunden. Wenn das Fahrzeug losfährt, werden die Gurkenschalen durch den Straßenboden abgerieben. Wichtig ist dabei die raue Beschaffenheit der Straße. Diese Sportart fand bei Männern sehr viel Anklang und wurde als beliebteste Sportart 2013 gewählt, unter anderem wegen des praktischen Nutzens und des Adrenalin-Kicks, der mit der Angst, hinzufallen, zu erklären ist.

Der Nachtisch ist in der Regel etwas extravaganter: Bei diesem wird Jagd auf ein Krokodil gemacht, welches nach dem Fang in heiße, flüssige Schokolade getunkt wird. Hat sich diese verfestigt, wird das sogenannte Schokodil über ein Lagerfeuer befördert, nachdem ein kleines Loch auf der oberen Seite des Schokodils in die Schokolade gebohrt wurde. Aufgrund der Tatsache, dass Schokolade einen höheren Siedepunkt hat als Krokodil, verdampft (sublimiert) das Krokodil, während die Schokolade, die die Form eines Krokodils angenommen hat, verbleibt. Fertig ist der Nachtisch. Für Gesellen, deren Lebensraum sich nicht in der unmittelbaren Nähe von einem Krokodil befindet, ist es in Erwägung zu ziehen, andere Tiere mit Schokolade zu überdecken (wie z. B. Schokoala, Wildschwein oder Reh). Angeblich soll durch diesen sehr alten Brauch, der schon von Urzeit-Gesellen praktiziert wurde, die Behauptung aufgekommen sein, dass man (in diesem Fall das in Schokolade eingetunkte Tier) nach dem Tod in den Himmel gelangt.

Bewältigung von Konflikten und Arbeit

Männer, denen etwas an ihrem Zuhause liegt, reinigen gleich die ganze Ortschaft.

Arbeitsbewältigung

Hier ist das Abfließen des Wassers zu erkennen.

Männerabende werden nicht nur zum Spaß gemacht, sondern auch, um Hausarbeiten mithilfe von ausgeklügelten Vorgehensweisen in Kürze zu erledigen. Falls beispielsweise noch Kleidung gebügelt werden muss, kann diese mithilfe des Fahrzeugs geglättet werden, ohne ein Bügeleisen zu gebrauchen. Dafür werden zuerst die Klamotten über der Straße verteilt. Ist dies zu Wege gebracht, wird mit dem Wagen so lange über die Kleidungsstücke gefahren, bis diese schön glatt sind. Überdies kann mit einem Vehikel Geschirrspülen vermieden werden, indem das Geschirr zusammen mit Wasser und Seife in einen wasserdichten Behälter gefüllt wird, der mit einem Seil an den Auspuff des Autos gebunden wird. Infolge daraus wird das Geschirr während der Heimfahrt, die nach dem Einkauf des Essens erfolgt, durchgeschüttelt und durch die Seife gereinigt.

Als wäre das noch nicht genug, ist es ebenfalls möglich, Putzen, welche ja bekanntlich die zeitintensivste und nervigste Hausarbeit aller Hausarbeiten ist, zu vermeiden. Dafür wird das Haus mit Wasser gefüllt, bis es komplett voll damit ist. Sobald dieser Fall eintrifft, lässt man(n) das Wasser wieder abfließen. Durch das Entströmen des Wassers werden die Krümel am Boden weggespült, die normalerweise nur mit Putzen beseitigt werden können.
Der Vorteil der genannten Anwendungen ist zum einen die Bewahrung der Männlichkeit und nebenbei die Einsparung von Zeit.

Konfliktbewältigung

Selbstverständlich wird es bei einem richtigen Männerabend etwas lauter. Damit die Nachbarn keine Beschwerde verfassen, die dem Vergnügen ein Ende setzt, werden sämtliche Gebäude im Umkreis von 50 Kilometern dem Erdboden gleichgemacht. Durch das daraus resultierende kleinere Volumen der Erde verringert sich der Luftwiderstand, den die Atmosphäre auf die Erde ausübt. Daraus wiederum folgt eine erhöhte Drehgeschwindigkeit der Erde, wegen der sie stark ins Schwitzen gerät und sich erwärmt. Die besagte Erd-Erwärmung bewirkt einen Temperaturanstieg der Luft an der Erdoberfläche, wodurch schlussendlich die erwärmte Luft in den Himmel steigt und somit ein Vakuum an der Erdoberfläche hervorruft. Wie bekannt ist, kann sich in einem Vakuum kein Schall ausbreiten. Problem gelöst!

Ein weiteres Problem, das bei der Schälung der für die Beilage notwendigen Gurken auftritt (siehe hier), ist die unkontrollierte Verteilung von Gurkenschalen entlang der Straße, wodurch eine Anzeige wegen Straßenverschmutzung unvermeidbar ist. Dieses Problem kann vermieden werden, indem an die Gurken ein weiteres Seil fixiert wird, das am anderen Ende mit einem Rasenmäher verbunden ist. Dieser Schlusslicht bildende Rasenmäher dient dazu, die vorhin erwähnten, auf dem Straßenboden liegen gebliebenen Gurkenschalen aufzufangen.

Möglicher Verlauf

Nachdem man mit dem Essen zuhause angekommen ist, wird während dem Verzehr der Nahrungsmittel die Gewichtheber-Weltmeisterschaft im Fernsehen verfolgt. Natürlich kommt es nicht infrage, selber Gewichte zu stemmen, da man durch den Konsum der Steaks schon genug Muskelmasse zunimmt. Fernerhin überlassen richtige Männer anderen Leuten die Arbeit, in diesem Fall das Heben der Hanteln. Noch männlicher ist es, Gewichtheberinnen-WM anzusehen, da hierbei nicht die Arbeit von Gleichgeschlechtlichen, sondern vom (der Meinung der Männer nach) unterlegenen Geschlecht verrichtet wird. Neben dem Essen wird selbstverständlich eine ordentliche Menge an Bier getrunken. Um das Bier öfter zu trinken, wird ein Schlitz in den Hals geschnitten, durch den das soeben getrunkene Bier abfließt und erneut eingenommen werden kann. Dieser Vorgang ist natürlich nicht gleichzusetzen mit Bulimie, da das Bier bei der zweiten Einnahme völlig unverdaut und unzerkaut ist. Obendrein ist Bulimie äußerst unmännlich.

Ist der Imbiss gegessen und das kulinarische Glücksgefühl erreicht, wird, mit einem undichten Benzinkanister in der Hand, eine Benzinspur, beginnend an einem Holzhaufen, ausgegossen, die beim darauf folgenden Weg aus dem Haus fortgeführt wird. Ausgestattet mit dem Benzinkanister und Klebe-Stiefeln, die für einen sicheren Halt am Boden sorgen, bahnt man sich den Weg durch die Stadt. Diese Klebe-Stiefeln ermöglichen es einem, auf Wasser zu laufen (wenn das Wasser gefroren ist). Angeblich sind sie der Grund, weshalb sehr viele Männer so standhaft sind. Das erste angesteuerte Ziel ist die öffentliche Übertragung eines Eishockey-Spiels. Jedoch verfolgen die Zuschauer bei diesem Event kein echtes Eishockey-Spiel, sondern beobachten nur einen überdimensionalen, als Fernseher getarnten Bilderrahmen, der ein Standbild eines Eishockey-Spiels abbildet. Damit die Männer denken, es handle sich um ein echtes Spiel, wird ihnen weisgemacht, dass die Spieler wegen der Kälte eingefroren sind und sich deshalb nicht bewegen.

Nachdem das äußerst ereignisreiche Eishockey-Spiel vorüber ist, macht man sich auf dem Weg nach Hause. Davor zündet man die Benzinspur, die sich vom aktuellen Standort bis zum Holzhaufen im Garten erstreckt, an, um zuhause ein vorgewärmtes Feuer aufzufinden und sich an der dadurch entstehenden Flamme zu orientieren. Während dem Nachhauseweg wird ein kurzer Abstecher in die Berge gemacht, mit dem Ziel, dort steil zu gehen und einen Bären einzufangen.
Für die Bärenjagd, bei der nicht allzu selten einiges schief läuft, wird eine sehr gut durchdachte Strategie angewendet: Die Nahrungsketten-Strategie. Zuerst wird ein Tier, das sich weit unten in der Nahrungskette befindet (wie z. B. eine Maus), eingefangen und als Köder eingesetzt. Dieser Köder lockt ein anderes Tier mit einer höheren Nahrungsketten-Position an, welches im Anschluss daran erfasst wird. Diese Strategie wird so lange praktiziert, bis man schlussendlich einen Bären gefangen hat. Aus dieser Vorgehensweise entstand das Sprichwort „Jeder fängt mal klein an“.

Wie man sieht, zeigt der Einsatz des Bären bereits Wirkung.

Nachdem der Bär gefangen und das Zuhause erreicht wurde, wird selbiger in einer großen Box eingesperrt, welche wiederum über das bereits vorgewärmte Lagerfeuer befördert wird. Eine kurze Zeit später fängt der Bär an, zu steppen (wegen dem heißen Boden), wodurch er eine gewisse Vibration der Kiste bewirkt. Aus dieser Vibration profitieren wiederum die Männer, indem sie die Kiste unter einer Diskothek vergraben. Die daraus resultierende Schwingung des Nachtclubs und der Besucher lässt bei diesen den Anschein erwecken, dass sie an Parkinson erkrankt sind. Die Reaktion der Besucher ist die Fahrt ins Krankenhaus, womit der Tanzschuppen innerhalb von kürzester Zeit leersteht, und von den Männern alleine in Anspruch genommen werden kann. Nun steppt der Bär nicht mehr in, sondern unter der Diskothek. Nachdem man den Bären wieder ausgehoben hat, um keine Getränke auszuschütten, verbringt man den restlichen Abend damit, zu feiern (ohne Musik, da der DJ ebenfalls das Feld geräumt hat).

Der hohe Bierkonsum hat zur Folge, dass die Männer in der Diskothek übernachten. Nachdem sie den äußerst erholreichen Schlaf hinter sich gebracht haben und aufgewacht sind, bemerken sie äußerst verblüfft, dass es immer noch düster draußen ist. Um sich Klarheit zu verschaffen, erkundigen sie sich beim Türsteher, der ihnen entgegnet, dass die Disco bei Einbruch der Helligkeit den Standort wechselt. Ermöglicht werden soll dieser Ortswechsel von einem Düsenantrieb, der die Disco kurzzeitig aus der Atmosphäre befördert. Da die Erd-Drehung nur innerhalb der Atmosphäre erfolgt, landet die Disco nach dem geradlinigen Rückflug in die Atmosphäre an einem völlig anderen Standort, der anders als der Ursprungs-Ort noch im Dunkeln liegt.
Der wahre Grund der Dunkelheit ist jedoch die Einnahme von Getränken mit Methanol-Gehalt. Durch das Methanol erblindeten die Männer und bekamen somit den Eindruck, dass es durchgehend dunkel draußen ist, auch wenn schon lange der Tag angebrochen ist. Da Discos hauptsächlich in der Dunkelheit besucht werden, feiern die über ihre Blindheit nicht Bescheid wissenden Männer fröhlich weiter, bis sie eines Tages an zu viel Methanol-Konsum sterben.

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