Volker Zotz
Volker Zotz (* vor 1968) ist der Erfinder der zotziologischen Wissenschaft und der aktuelle Träger der von Kannibalismus-Forscher Oscar Kissmyass gestifteten Allwissenheitsmedaille.
Vorleben
Der Schwarz- und Hellseher Rudolf Steiner konnte die Spuren der ehemaligen Reinkarnationen von Volker Zotz bis auf den Kontinent von Atlantis zurückverfolgen. Dort hatte Zotz eine Glatze und war der Hohepriester eines erotischen Phallus-Kults. Nebenbei bekleidete er oft unbekleidet das Amt des Ministers für die Fischerei im Trüben. Später wurde er in einer Wüste Indiens als stellvertretender Vizebuddha geboren, wo er durch den im heiligen Buche „Rückweda“ (I.3.16) überlieferten Spruch „Besser heute sorgenfrei als morgen brechreizig“ unsterblich wurde. Er muss dann aber doch gestorben sein, denn er wurde später in Japan wiedergeboren. Dort schaffte er als in den Samurai-Stand erhobener Oberheiliger in einigen Klöstern umgehend das Zölibat ab, ersetzte es durch den Schlampen-Zwang für alle Mönche und hinterließ der undankbaren Nachwelt das von Marcel Reich-Ranicki als für die gesamte Weltliteratur äußerst bereichernd eingestufte Haiku: „Zur Kirschenblütenzeit / bin allzeit ich bereit / zum Gehen ins Gebüsch zu zweit.“
Kindheit
Dann wurde Zotz, wie es von Rudolf Steiner prophezeit worden war, endlich als Zotz in Österreich wiedergeboren. Bei seiner Geburt in einer einsamen Almhütte im Alpenland soll er bereits eine Lederhose aus Yak-Leder mit Trägern aus Lama-Leder getragen haben und er jodelte Variationen über die beliebte Komposition von Luis Trenker Om-mani-padme-hum. Das eilig herbeigerufene Dalai Lama taufte Zotz auf den Namen „Volker“, das bedeutet im süd-tibetanischen Dialekt: „Der die Weisheit mit Löffeln Fressende.“ Zotz schrieb mit eineinhalb Jahren sein erstes Buch mit dem Titel „Warum die Wüsten Indiens besser sind als die wüsten Mädels in Europa.“ Erwartungsgemäß erhielt er dafür den alternativlosen Nobelpreis für transvestitale Kulturkommunikation, der ihm von Kanō Jigorō persönlich verliehen wurde, den der Chefspiritist Henryk M. Broder eigens aus dem heiligen Land herbei beschwor. Dabei diente die nur mit einem rosa Lendenschurz bekleidete und in Trance versetzte Claudia Schiffer als willenloses Medium.
Jugendzeit
Zotz machte sich schon recht früh allseits bei Jung und Alt beliebt, indem er Europa für rundum abgeschafft erklärte und das daraufhin namenlose Gebiet an China anschloss. Danach besuchte er, nachdem die Willkür der Behörden ihn (wie schon andere Geistesgrößen vor ihm!) nicht in Wien studieren lassen wollte, die Kunstakademie von Timbuktu, wo er ein Diplom in der Malerei und Plastik des Surrealismus erwarb. Dann klopfte er auf der Suche nach einem weisen Guru vergeblich an einige Türen: Uri Geller war bereits von den Illuminati in die Erogene Zone verbannt worden. Richard Dawkins hatte man auf richterliche Anordnung zur Urintherapie in den Vatikan geschickt. Franz Beckenbauer testete Zotz und wies ihn mit den denkwürdigen Worten ab: „Du hast zwei linke Beine und einen Arsch mit Segelohren.“ Margot Käßmann war noch nicht ausgenüchtert und Daniel Küblböck leider noch ungeboren.
Schließlich spekulierte Zotz an der Trüffelschwein-Börse und investierte seinen Gewinn auf der Samenbank, wodurch er ein saugutes Karma als Rendite bekam. Damit kaufte er sich zwei besonders heilige Tiere als Gurus: George Harrison, den Zotz mit „My sweet Lord“ anreden musste, und ein Lama mit Namen Govinda, der mit dem letzten überlebenden Tyrannosaurus Rex, der ihm als treues Reittier diente, in einer tibetanischen Berghöhle hauste. Diese beiden Gurus vermittelten Zotz die Geheimnisse von Reiki, die Lehren von Konfusius und die Kunst der Meditation über die Heilige Banane.
Danach
Nachdem Zotz seine Lehrzeit bei Harrison und dem Lama Govinda abgeschlossen hatte, musste er ein halbjähriges Praktikum in einer Pferdemetzgerei absolvieren, an das sich eine weitere Lehrzeit in einer Kamelfleischerei in Sprockhövel anschloss. Dann folgte ein schriftliches Examen in der Geografie des Bermudadreiecks und über die Geschichte des Fruchtalarms. Nachdem er das alles einigermaßen bestanden hatte, wurde Zotz zum Gros-bong-ange ernannt, das heißt in der tibetanischen Sprache „Meister des Schwellkörpers“ und ist eine besondere Auszeichnung im Yoga, die nur verliehen wird, wenn man rückwärts im Schneidersitz durch ein Schwarzes Loch fliegen kann, während man die Nationalhymne von Lummerland von hinten nach vorne absingt und sich gleichzeitig Harald Lesch und Claudia Bertani in der sexualisierten Rotkehlchen-Stellung des Kamasutra vorstellt.
Im Anschluss heuerte Volker Zotz an der Hans-Maulwurf-Universität für Sinnlose Studien an, wo er einen Leerstuhl als oberster Tortenbeschwörer für Moxibustion, Transiferalismus und Wanderpflanzen-Forschung erhielt.
Noch später
Zotz schenkte der lesehungrigen Menschheit zahlreiche Werke, darunter das fälschlich JFK zugeschriebene „Harry Koter und der weiße Urinstein“ sowie „Die Philosophie der Fleischbällchen.“ Zotz veröffentlichte auch unter den Pseudonymen Frau Holle, Hermann Hesse und Klophykles.
Gemeinsam mit Dr. Sommer und der kleinen Chantale erforschte Volker Zotz die Telepathie zwischen dem Papst und dem Dalai Lama. Dabei kamen für die Fachwelt gänzlich überraschend der Defensive Notstand, die Donaltologie, die Büchsenhermeline und der Dingertitel als über Jahrhunderte bevorzugte telepathische Diskussionsthemen der christlichen und buddhistischen Oberhäupter an Licht.
Nachdem ihn Volker Beck aus Neid über denselben Vornamen von den führenden Köpfen der Yakuza und der Cosa Nostra verfolgen ließ, suchte Volker Zotz das Weite. Er floh in einem Raumschiff ins Universum, wo Außerirdische ihn wegen erwiesener physischer Ähnlichkeit als Asylanten anerkannten. Er nutzte die Zeit in den Weiten des Kosmos zu einem intensiven Studium der Außerirdischen Kulinarik. Als Ergebnis erschienen später seine allseits gerühmten Bücher „Kochkunst auf Alpha Centauri“ und „Grüne Marsmännchen als Meister der Blutling-Suppe.“
Noch viel später
Aus den Weiten des Kosmos zurück, nahm Volker Zotz eine Berufung an die Petrosilius Zwackelmann Universität Buxtehude an, wo er sich der Chaostheorie widmete, was ihm durch die großzügige Forschungsblasen-Förderung der Diskordier ermöglicht wurde. Es gelang ihm, die Chaostheorie durch eine Chaospraxis zu ergänzen, die seither auch als Zotziologie bekannt ist. Wesentliche wissenschaftliche Instrumente sind in dieser Wissenschaft die Wunderlampe und Die Aberglaubenmaschine. Gegner dieser Wissenschaft werden als Azotziale bezeichnet.
An der Petrosilius Zwackelmann Universität wird Volker Zotz auch für die Einführung des Mondkalenders an der juristischen Fakultät, des Maja-Kalenders an der medizinischen Fakultät und des Adventskalenders an der theologischen Fakultät, wofür er sich selbstlos einsetzte, dauerhaft in Erinnerung bleiben.
Zweigeschlechtlichkeit
Seit seiner Rückkehr mit dem Raumschiff wird Zotz nachgesagt, dass er in der Folge der kosmischen Strahlung, welcher er zulange ausgesetzt gewesen sein könnte, zum Hermaphroditen mutierte, wobei seine weibliche Gestalt regelmäßig als seine Ehefrau in öffentliche Erscheinung tritt. Bei dieser weiblichen Form soll es sich nach langjährigen intensiven Forschungen von Dr. Kilroy und Erich von Däniken mit einer an absolute Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit weder um Birgit Kraft noch um Birgit Prinz handeln, sondern um eine Person ähnlichen Namens, die halbtags als Agentin der Regierung von Tibet tätig ist.
Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich diese Frau einen großen Teil ihrer Tage mit besonderer Hingabe der Waldverherrlichung widmet. Bislang noch unbestätigten Gerüchten zufolge soll sie wesentlich an der Erforschung und Verbreitung der Bauchnabelfussel beteiligt gewesen sein. Jedenfalls ist ihr Bauchnabel links im Bild auch für weitsichtige Mitbürgerinnen und Mitbürger mit wünschenswerter Deutlichkeit zu erkennen.
Werke
Auszeichnungen
- Forschungspreis der Interessengemeinschaft Postorchestrale Depression
- Dschinghis Khan-Schnalle in Silber
- Aussteiger-Award von Mutters Dürer
- Martin Kesici-Orden am Hosenband
- Ehren-Tätowierer von Sprockhövel (2005)
- Bronzener Trostpreis der Frauen ohne Nerven
- Goldener Yogi Bär für geistige Verrenkung