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39. Kongress der Vereinigten Staaten | |
4. März 1865 – 4. März 1867 | |
Präsident | Abraham Lincoln (R) (bis 4/1865) Andrew Johnson (D) (ab 4/1865) |
Mitglieder | 74 Senatoren 242 Abgeordnete |
Senatsmehrheit | Republikaner (R) |
Senatspräsident | Andrew Johnson (D) (bis 4/1865) vakant (ab 4/1865) |
Hausmehrheit | Republikaner (R) |
Speaker | Schuyler Colfax (R) |
Der 39. Kongress der Vereinigten Staaten, bestehend aus dem Repräsentantenhaus und dem Senat, war die Legislative der Vereinigten Staaten. Seine Legislaturperiode dauerte vom 4. März 1865 bis zum 4. März 1867. Alle Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie ein Drittel der Senatoren (Klasse II) waren im Jahr 1864 bei den Kongresswahlen gewählt worden. Dabei ergab sich in beiden Kammern eine Mehrheit für die Republikanische Partei. Der Demokratischen Partei blieb nur die Rolle in der Opposition. Der Kongress tagte in der amerikanischen Bundeshauptstadt Washington, D.C. Präsident war Abraham Lincoln bzw. Andrew Johnson. Die Vereinigten Staaten bestanden damals aus eigentlich 36 Bundesstaaten. Zum Zeitpunkt der Wahl war aber der Amerikanische Bürgerkrieg noch in vollem Gange und die elf Staaten der Konföderation waren natürlich nicht im Kongress vertreten. Nach dem Ende des Krieges, aber noch im Verlauf dieser Legislaturperiode, wurde mit Tennessee der erste ehemalige Südstaat wieder in die Union aufgenommen, der dann auch im Kongress entsprechend vertreten wurde. Die anderen ehemaligen Sezessionsstaaten folgten in den beiden folgenden Legislaturperioden. Am 1. März 1867 wurde Nebraska als 37. Staat in die Union aufgenommen. Die Sitzverteilung im Repräsentantenhaus basierte auf der Volkszählung von 1860.
Wichtige Ereignisse
- 4. März 1865: Beginn der Legislaturperiode des 39. Kongresses. Gleichzeitig wird der ebenfalls im November 1864 wiedergewählte Präsident Abraham Lincoln in seine zweite Amtszeit eingeführt.
- Während der gesamten Legislaturperiode gehen im Westen die Indianerkriege weiter. Darüber hinaus geht auch bis April 1865 der Bürgerkrieg weiter. Danach beginnt die Reconstructions Zeit. Außerdem wird das politische Verhältnis zwischen den beiden Parteien unter anderem wegen der Rekonstruktionspolitik immer angespannter.
- 9. April 1865: Mit der Kapitulation des konföderierten Oberbefehlshabers Robert Edward Lee endet der Bürgerkrieg. Allerdings kämpfen noch einige Truppenteile der Konföderation einige Monate lang weiter. Im Juni kapituliert dann die letzte nennenswerte Einheit.
- 15. April 1865: Präsident Lincoln fällt einem Attentat zum Opfer. Vizepräsident Andrew Johnson rückt in das höchste amerikanische Staatsamt nach. Neben dem tödlichen Attentat auf Lincoln kommt es auch im Rahmen einer Verschwörung zu einem Attentat auf Außenminister William H. Seward, der zwar verletzt wird aber überlebt. Ein drittes Attentat ist auf Andrew Johnson geplant, wird dann aber nicht durchgeführt.
- 26. April 1865: Der auf der Flucht befindliche Lincoln Attentäter John Wilkes Booth wird gestellt und von einem Soldaten namens Boston Corbett erschossen.
- 27. April 1865: Das Dampfboot Sultana explodiert etwa 13 Kilometer stromaufwärts von Memphis auf dem Mississippi River. Das Schiff war hoffnungslos mit ehemaligen Kriegsgefangenen, die nach Kriegsende aus den Lagern der Konföderierten freikamen, überladen. Bei dem Unglück kamen schätzungsweise 1.700 Menschen um, etwa 200 Personen mehr als 47 Jahre später beim Untergang der Titanic.
- 10. Mai 1865: Der ehemalige Präsident der Konföderierten Staaten Jefferson Davis wird in Georgia von Truppen der Union aufgegriffen und verhaftet.
- 5. Juli 1865: Der United States Secret Service wird gegründet.
- 7. Juli 1865: Vier der an der Verschwörung zur Ermordung von Präsident Lincoln beteiligte Täter werden, nach dem sie zuvor von einem Militärgericht zum Tode verurteilt worden waren, hingerichtet.
- 11. Dezember 1865: Der Kongressausschuss United States House Committee on Appropriations wird gegründet.
- 18. Dezember 1865: Der 13. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten wird ratifiziert. Mit ihm wird die Sklaverei in den Vereinigten Staaten abgeschafft.
- 24. Dezember 1865: Der rassistische Geheimbund Ku-Klux-Klan wird in Pulaski in Tennessee gegründet.
- Januar 1866: Nach elf Jahren Bauzeit wird die Kuppel des Kapitols in Washington DC fertiggestellt.
- 24. Juli 1866: Tennessee wird als erster Staat der ehemaligen Konföderation wieder in die Union aufgenommen.
- 5. November 1866: Bei den Kongresswahlen verteidigen die Republikaner ihre Mehrheit in beiden Kammern.
- 1. März 1837: Nebraska wird als 37. Staat in die Union aufgenommen.
Die wichtigsten Gesetze
In den Sitzungsperioden des 39. Kongresses wurden unter anderem folgende Bundesgesetze verabschiedet (siehe auch: Gesetzgebungsverfahren):
- 9. April 1866: Civil Rights Act of 1866
- 16. Juli 1866: Freedmen’s Bureau Bill
- 23. Juli 1866: Judicial Circuits Act
- 25. Juli 1866: Für die United States Army wird per Gesetz der Rang General in the United States Army geschaffen. Heute entspricht das einem Fünf-Sterne-General. Damals war es ein Vier-Sterne-General. Der damalige Generalleutnant Ulysses S. Grant erhält als erster diesen Rang und ist der erste amerikanische Vier-Sterne-General, wenn man von den späteren posthumen Beförderungen George Washingtons absieht.
- 28. Juli 1866: Metric Act of 1866. Damit wird das metrische System in den USA legal, wenn auch nicht in allen Bereichen üblich.
Zusammensetzung nach Parteien
Senat
- Demokratische Partei: 11
- Republikanische Partei: 39
- Unionisten: 4
- Vakant: 20 (Die Senatoren aus den ehemaligen konföderierten Staaten außer Tennessee)
Gesamt: 74 Stand am Ende der Legislaturperiode
Repräsentantenhaus
- Demokratische Partei: 38
- Republikanische Partei: 133
- Unionisten: 18
- Unabhängige Republikaner: 1
- Vakant: 49 (Abgeordneten aus den ehemaligen konföderierten Staaten)
Gesamt: 242 Stand am Ende der Legislaturperiode
Außerdem gab es noch neun nicht stimmberechtigte Kongressdelegierte
Amtsträger
Senat
- Präsident des Senats: Andrew Johnson (D) bis zum 15. April 1865. Danach war das Amt vakant.
- Präsident pro tempore: Lafayette S. Foster (R) bis 2. März 1867. Danach Benjamin Wade (R)
Repräsentantenhaus
Senatsmitglieder
Im 39. Kongress vertraten folgende Senatoren ihre jeweiligen Bundesstaaten:
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Mitglieder des Repräsentantenhauses
Folgende Kongressabgeordnete vertraten im 39. Kongress die Interessen ihrer jeweiligen Bundesstaaten:
Nicht stimmberechtigte Mitglieder im Repräsentantenhaus:
- Arizona-Territorium: John Noble Goodwin (R)
- Colorado-Territorium: Allen Alexander Bradford (R)
- Dakota-Territorium: Walter A. Burleigh (R)
- Idaho-Territorium: Edward Dexter Holbrook (D)
- Montana-Territorium: Samuel McLean (D)
- Nebraska-Territorium: Phineas Warren Hitchcock (R) bis zum 1. März 1867
- New-Mexico-Territorium: José Francisco Chaves (R)
- Utah-Territorium: William Henry Hooper (D)
- Washington-Territorium: Arthur A. Denny (R)
Weblinks
- bioguide.congress.gov (durch Eingabe von 39 unter Year OR Congress: erhält man eine Liste der Mitglieder des 39. Kongresses mit Verlinkung zu den offiziellen Biografien; englisch)