Das Kabinett Buffet war eine Regierung der Dritten Französischen Republik. Es wurde am 10. März 1875 von Premierminister Louis-Joseph Buffet gebildet und löste das Kabinett Courtot de Cissey ab. Es blieb bis zum 23. Februar 1876 im Amt und wurde daraufhin vom Kabinett Dufaure III abgelöst. Buffet war formell Vice-Président du Conseil, während Staatspräsident Patrice de Mac-Mahon Président du Conseil war.

Im Kabinett waren folgende Gruppen vertreten: Von monarchistischer Seite die Orléanisten (Orl) und ein Vertreter der Legitimisten (Leg); auf republikanischer Seite Républicains modérés (RM) und Centre gauche (CG).

Kabinett

Dem Kabinett gehörten folgende Minister an:

AmtNameGruppeBeginn der AmtszeitEnde der Amtszeit
PremierministerLouis-Joseph BuffetOrl10. März 187523. Februar 1876
AußenministerLouis DecazesOrl10. März 187523. Februar 1876
KriegsministerErnest Courtot de CisseyOrl10. März 187523. Februar 1876
Minister für öffentlichen Unterricht, schöne Künste und ReligionHenri WallonRM10. März 187523. Februar 1876
InnenministerLouis-Joseph BuffetOrl10. März 187523. Februar 1876
Siegelbewahrer und JustizministerJules DufaureRM10. März 187523. Februar 1876
Minister für Marine und KolonienLouis Raymond de Montaignac de ChauvanceOrl10. März 187523. Februar 1876
FinanzministerLéon SayCG10. März 187523. Februar 1876
Minister für öffentliche ArbeitenEugène CaillauxOrl10. März 187523. Februar 1876
Minister für Landwirtschaft und HandelCamille de MeauxLeg10. März 187523. Februar 1876

Dem Kabinett gehörten folgende Sous-secrétaires d’État an:

AmtNameGruppeBeginn der AmtszeitEnde der Amtszeit
InnenministeriumAlbert DesjardinsOrl10. März 187523. Februar 1876
FinanzministeriumLouis PassyOrl10. März 187523. Februar 1876
JustizministeriumAgénor BardouxCG10. März 187511. November 1875

Historische Einordnung

Während des Regierungszeit Buffet vollendete die Nationalversammlung ihr verfassungsgebendes Werk, indem sie im Juli das dritte und letzte Verfassungsgesetz über die Beziehungen zwischen den öffentlichen Gewalten sowie zwei Wahlgesetze für den Senat und die Abgeordnetenkammer verabschiedete.

Das Loi Henri Wallon, auch als Loi Laboulaye bezeichnet, von Juli 1875 beendete das staatliche Monopol im Hochschulwesen und führte zur Gründung von vier privaten Universitäten (Angers, Lille, Lyon und Paris).

Am 30. November 1875 erließ die Kammer ein Gesetz über die Durchführung von Wahlen, das ein Einpersonenwahlrecht vorsah.

Bei den Senatswahlen am 30. Januar 1876 siegte die Rechte knapp; sie errang 151 der 300 Sitze.

Am 20. Mai 1875 wurde in Paris von 17 Staaten der Vertrag über die Meterkonvention geschlossen.

Einzelnachweise

  1. Louis Montaignac de Chauvance. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 25. Juli 2023 (französisch).
  2. Alexandre, Eugène Caillaux. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 25. Juli 2023 (französisch).
  3. Camille de Meaux. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 25. Juli 2023 (französisch).
  4. Albert, Michel Desjardins. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 11. September 2023 (französisch).
  5. Louis, Charles, Paulin Passy. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 11. September 2023 (französisch).
  6. Wikisource: Lois constitutionnelles de 1875
  7. Loi du 12 juillet 1875 relative à la liberté de l'enseignement supérieur *Loi Laboulaye*. In: Légifrance. Abgerufen am 25. Juli 2023 (französisch).
  8. Wikisource: Loi organique du 30 novembre 1875
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