Das Kabinett Sarrien war eine Regierung der Dritten Französischen Republik. Es wurde am 14. März 1906 von Premierminister (Président du Conseil) Ferdinand Sarrien gebildet und löste das Kabinett Rouvier III ab. Es blieb bis zum 20. Oktober 1906 im Amt und wurde vom Kabinett Clemenceau I abgelöst.

Dem Kabinett gehörten Minister des Bloc des Gauches an (Radicaux indépendants, Parti républicain, radical et radical-socialiste, Socialistes indépendants und Alliance républicaine démocratique).

Kabinett

Dem Kabinett gehörten folgende Minister an:

Historische Einordnung

Im Kabinett Sarrien waren mit Georges Clemenceau und Aristide Briand zwei der danach wichtigsten Persönlichkeiten der Dritten Republik erstmals in einer Regierung vertreten. Zum ersten Mal wurde mit Gaston Doumergue ein Arbeitsminister berufen. Das Kabinett beendete die Inventarisierung von Kirchenvermögen, nachdem dies auf großen Widerstand gestoßen war. Clemenceau sagte:

« Wir finden, dass die Frage, ob man in einer Kirche Kerzenleuchter zählen wird oder nicht, kein Menschenleben wert ist. »

Georges Clemenceau: nach Michel Winock

Das oberste Berufungsgericht hob am 11. Juni 1906 das Urteil gegen Alfred Dreyfus auf und Dreyfus wird am 13. Juni als Major wieder in die Armee aufgenommen; Marie-Georges Picquart kehrt als Brigadegeneral in die Armee zurück. Am 20. Juni 1906 wird Dreyfus in die Ehrenlegion berufen.

Nach dem Grubenunglück von Courrières, bei dem am 10. März 1906 1099 Menschen getötet worden waren, setzte Clemenceau Militär ein, um Streiks gegen die schlechten Arbeitsbedingungen zu unterdrücken.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Michel Winock: Clemenceau. Éditions Perrin, 2007, ISBN 978-2-262-01848-1, Kap. 20.
  2. siehe auch weiterführend fr:Querelle des Inventaires
  3. Catastrophe de Courrières. In: archivespasdecalais.fr. Abgerufen am 20. Juni 2023 (französisch).
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