U 12
U 12 im Test mit einem FF 29 Bordflugzeug
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Klasse U 9 – U 12
Bauwerft Kaiserliche Werft, Danzig
Stapellauf 6. Mai 1910
Indienststellung 13. August 1911
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 57,38 m (Lüa)
Breite 6,00 m
Tiefgang max. 3,13 m
Verdrängung aufgetaucht: 493 t
getaucht: 611 t
 
Besatzung 29 Mann, davon 4 Offiziere
Maschinenanlage
Maschine jeweils 2 × Körting Sechs- und Achtzylinder-Zweitakt Petroleum-Motoren
2 × SSW-Elektromotoren
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat Petroleum: 735 kW = 1000 PS
Elektro: 853 kW = 1160 PS
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius aufgetaucht: 3250 NM bei 9 kn
getaucht: 80 NM bei 5 kn sm
Tauchtiefe, max. 50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
8,1 kn (15 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
14,2 kn (26 km/h)
Bewaffnung

jeweils 2 Torpedorohre am Bug und Heck ∅ 45 cm (6 Torpedos)
1 × 3,7 cm Revolverkanone

U 12 war ein U-Boot, das für die deutsche Kaiserliche Marine gebaut wurde.

Vor- und Entwicklungsgeschichte

U 12 war ein sogenanntes Zweihüllenboot, welches als Hochseeboot konzipiert wurde.

Bau und Indienststellung

U 12 lief am 6. Mai 1910 bei der Kaiserlichen Werft in Danzig vom Stapel und wurde am 13. August 1911 in Dienst gestellt. Der Indienststellungs-Kommandant des U-Bootes war Claus Rücker.

Technik

Es war 57,38 m lang, 6,00 m breit, hatte einen Tiefgang von 3,13 m sowie eine Verdrängung von 493 Tonnen über und 611 Tonnen unter Wasser.

Der Antrieb erfolgte über Wasser mit 735 kW starken Körting Sechs- und Achtzylinder-Zweitakt Petroleummotoren und unter Wasser mit SSW-Elektromotoren mit 853 kW. Damit waren Geschwindigkeiten von 14,2 kn (über Wasser) bzw. 8,1 kn (unter Wasser) möglich.

Die sechs mitgeführten Torpedos konnten über zwei Bug- und zwei Heckrohre verschossen werden. Ebenso war nur eine 3,7 cm Revolverkanone verbaut.

Einsätze und Verbleib

U 12 führte in den Jahren 1914 und 1915 vier Kriegseinsätze durch.

Am 11. November 1914 versenkte Forstmann mit U 12 das britische Minensuchboot Niger.

Am 9. März 1915, einen Tag vor dem eigenen Untergang, versenkte U 12 das britische Dampfschiff Aberdon.

Am 4. März 1915 lief U 12 von Helgoland zu einer Feindfahrt an der britischen Ostküste aus. Am Morgen des 10. März 1915 wurde das U-Boot von einem britischen Fischereifahrzeug bei dem Leuchtturm Fife Ness in der Nähe des schottischen Ortes Crail gesichtet. Die Fischer riefen die drei britischen Zerstörer Acheron, Ariel und Attack herbei. Die Zerstörer waren nach etwa einer Stunde zur Stelle und schossen auf das deutsche U-Boot. Kapitänleutnant Kratzsch ließ umgehend tauchen. Der Ariel gelang es jedoch, den Kommandoturm des wegtauchenden U-Bootes zu rammen, der zudem bereits durch mindestens einen Granattreffer beschädigt war. Dies zwang U 12 zum auftauchen. Kratzsch wurde daraufhin im beschädigten Turm durch weiteren Artilleriebeschuss getötet. Die Besatzung des U-Bootes machte Sprengsätze mit Zeitzündern scharf, um es selbst zu versenken und eine Beschlagnahmung durch die Briten zu verhindern. Die Selbstversenkung durch die folgende Explosion vollzog sich so rasch, dass nicht mehr alle Besatzungsmitglieder rechtzeitig von Bord gehen konnten. Von den 30 U-Boot-Fahrern überlebten 2 Offiziere sowie 8 Unteroffiziere und Mannschaften, die durch die Briten gerettet wurden. U 12 sank etwa gegen 17 Uhr. Als ungefähre Position gelten folgende Koordinaten: 56° 7′ N,  20′ W.

Das Wrack von U 12 wurde am 13. Januar 2008 von zwei schottischen Tauchern gefunden. Es befindet sich in rund 50 m Tiefe etwa 42,5 km vor der schottischen Hafenstadt Eyemouth.

Sonstiges

U 12 war eines der ersten U-Boote, mit denen der Einsatz von Bordflugzeugen getestet wurde.

Kommandanten

Kommandanten von U 6
DienstgradNamevonbis
Oberleutnant zur SeeClaus Rücker13. August 19111. August 1914
KapitänleutnantWalter Forstmann1. August 19149. Februar 1915
KapitänleutnantHans Kratzsch9. Februar 191510. März 1915

Literatur

  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-86070-036-7.
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Gräfelfing vor München: Urbes, 1998, ISBN 3-924896-43-7.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 Eberhard Möller/Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote Von 1904 bis zur Gegenwart, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1, S. 23.
  2. 1 2 3 Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 21.
  3. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 88.
  4. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Gräfelfing vor München: Urbes, 1998, S. 11f.
  5. unterwasserwelten.de: U-Boot U12 (Memento vom 29. Mai 2012 im Internet Archive)
Commons: U 12 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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