2. Deutsche Fußball-Bundesliga

Die 2. Deutsche Fußball-Bundesliga ist eine Liga, die unter der ersten und über der dritten deutschen Fußball-Bundesliga kommt. Sie hat insgesamt ein sehr niedriges Niveau, weil sie sehr häufig im Programm von Sport1 auftaucht. Sie wird außerdem von keinem, der den Sport schäzt, ernst genommen und es wird damit gerechnet, dass sie bald wieder aufgelöst wird.

Allgemeines, Regeln und anderer Quatsch

Xzibit karrt eine hammer-neue Deluxe-Felge für Pimp my Ride an Irgendein unwichtiger Entwicklungsland-Nationalspieler mit der Zweitliga-Meisterschale

In der heutigen Form existiert die zweite Bundesliga erst seit 1980, vorher war sie in zwei Regionalligen, Nord und Süd unterteilt, was ja auch logisch war, weil es im Osten eh nix halbwegs Gutes gab und im Westen alle in der 1. Liga spielten. Weil die Regionalliga Nord aber so unglaublich schlecht war, dass irgendwann Mannschaften wie Waldhof Mannheim und Borussia Neunkirchen in den Norden geschoben wurden, um den Zuschauerschnitt über 10 Betreuer + 4 Rentnerschnösel, die eigentlich zum Golf wollten, anzuheben, wurde die 2. Liga dann schließlich eingleisig und alle waren zufrieden. Der Ablauf ist folgendermaßen reglementiert:

  • Es spielen 18 Mannschaften, die im Verlauf der Saison zweimal gegeneinander spielen, wer mehr Tore schießt, gewinnt und der Schiedsrichter ist meistens auch schlecht.
  • Das Team, das der DFL die wenigsten Fernseheinnahmen bringt, bekommt irgendwann im Verlauf der Saison 6 Punkte abgezogen, weil es angeblich gegen irgendwelche Lizenzauflagen verstoßen hat.
  • Die beiden größten Duselmannschaften der Liga will niemand mehr dabei haben und müssen deswegen in die 1. Liga aufsteigen, wo sie dann Woche für Woche gedemütigt werden.
  • Seit 2009 gibt es für den Erstplatzierten auch noch eine Zweitliga-Meisterschale. Die sieht aber eher aus wie eine verstümmelte Radkappe und will dementsprechend auch niemand haben.
  • Der Drittplatzierte regt sich erst mal richtig darüber auf, dass das alte Aufstiegssystem nicht mehr gilt und muss nochmal in zwei Relegationsspielen gegen den Drittletzten der ersten Liga gewinnen, um aufzusteigen. Dieses System nutzt selbstverständlich nur der sportlichen Fairness und Ausgeglichenheit und keineswegs den zusätzlichen Fernseheinnahmen.
  • Am Tabellenende gilt das gleiche. Die beiden grottigsten Luschenteams müssen runter in die 3. Liga, der Sechzehnte lacht sich ins Fäustchen, dass das alte Abstiegssystem nicht mehr gilt, um sich dann eine Woche später richtig derbe gegen den Dritten der 3. Liga zu blamieren und von allen ausgelacht zu werden.
  • Alle Mannschaften dazwischen sind total langweilig und müssen zur Strafe noch ein Jahr in der zweiten Liga bleiben.
  • Am Ende wird Greuther Fürth meistens Fünfter.

Seit 2009 wurden außerdem die Spielzeiten der zweiten Liga angepasst und es wird jetzt einfach mal an jedem Tag außer Dienstag, Mittwoch und Donnerstag gespielt und das entweder zu Zeiten, zu denen der Durchschnittsstudent noch im Bett liegt oder zu denen nur noch Mofs noch daheim vor dem Fernseher hocken, damit die 2. Liga ja nicht eine bessere Quote als die 1. erreicht und die Stadien auch standesgemäß richtig leer sind. Aber immerhin noch besser, als würden sie alle Sonntagvormittag noch zur Bezirksliga auf den Sportplatz rennen, das kann man in der DFB-Chefetage natürlich nicht verantworten.

Struktur

Ausreißer nach oben

Spielen nicht jedes Jahr zweitklassig, sondern dürfen hin und wieder in die Bundesliga aufstiegen, von wo sie dann aber meistens ziemlich schnell wieder zurück kommen (siehe Fahrstuhlmagnetismus und Deutsche Abstiegsmeisterschaft). Kaufen sich nach ihrem Abstieg häufig eine völlig neue Truppe aus 19-jährigen Drittligaspielern und georgischen Nationalspielern zusammen, um "einen sportlichen Neustart einzuleiten" und fühlen sich dann über alles andere erhaben und sind nach der geglückten Qualifikation für Liga 1 der Meinung, man müsse auf die Aufstiegsmannschaft setzen, denn wer sich vor zweieinhalbtausend Zuschauern im Hexenkessel am Bornheimer Hang durchsetzen kann, der wird das ja auch sicher vor 70 000 gegen Bayern und Dortmund machen können. Ein Jahr später kehrt man dann doch wieder zurück und kann wieder den alljährlichen Neuanfang ausrufen.

Typisches Stadion eines verkappten Erstligaklubs - 10 Minuten vor Spielbeginn wohlgemerkt.

Die verkappten Erstligaklubs

Haben irgendwann vor Urzeiten mal in der Bundesliga gespielt und haben eigentlich auch noch alle Strukturen dafür: Eine hypermoderne, reine Fußballarena mit VIP-Loge statt Weitsprunggrube, mehr Geld als die halbe EU und einen bekannten Manager, der in jede zweite Folge von Bundesliga Aktuell zugeschaltet wird. Allerdings haben sie es verpeilt, nach dem Abstieg gleich wieder ins Oberhaus abzuwandern und stecken seitdem im Mittelfeld der zweiten Liga fest. Ein Großteil der Spieler, die zu den besten Zeiten im Klub war, spielt immer noch trotz mittlerweise 34 Jahren dort, weil alle Fans mit Trikots mit ihrem Namen drauf rumlaufen. Natürlich lässt keiner einen Zweifel daran, dass dieser Verein natürlich eigentlich nur in die Bundesliga und sonst nirgendwo hingehört. Besonders auffällig sind hierbei die Fans, die zu jedem Spiel noch mit ihrem vergilbten T-Shirt von der letzten Uefa Cup-Teilnahme erscheinen und den gegnerischen Anhängern dann mit Gesängen wie "In Europa kennt euch keine Sau" einheizen. Bizarr, ist dies doch eigentlich genauso, als würde der Papst seiner Schweizergarde zurufen "Im Swinger-Club kennt euch keine Sau".

Langweilerteams

Die absolut grausten Mäuse des ganzen deutschen Profifußballs. Landen in der zweiten Liga meistens zwischen Platz 7 und 12 und spielen nur alle 5 Jahre mal um Auf-oder Abstieg mit, alle 10 Jahre wechseln sie dann mal die Spielklasse, kommen aber recht schnell wieder zurück. Langweilerteams strotzen meist nur so vor abgehalfterten Bundesligaspielern und haben ihre Jugendabteilungen schon vor Urzeiten komplett abgeschafft. Ihr größter Vereinserfolg ist der Einzug ins DFB-Pokalachtelfinale nach einem 15:14 im Elfmeterschießen gegen den Tabellenletzten der Bundesliga, womit man sich dann auch jahrelang rühmt. Eine besondere Art des Langweiligerteams ist die Spvgg Greuther Fürth. Seit einer geschlagenen Ewigkeit spielt das Team jetzt schon in der zweiten Liga und landet am Ende der Saison fast immer auf Platz 5, nach Zweitligaarithmetik dem 2. Platz in der Bundesliga entsprechend, was die Fürther zum Schalke 04 im Unterhaus macht. Mit dieser Nummer ist der Verein schon längst zum personifizierten Running Gag der 2. Liga geworden.

One Hit-Wonder

Spielt oft nur eine, meistens aber zwei Saisons in der zweiten Liga, um sich dann wieder für immer in die Tiefen der Versenkung zu verabschieden und nie wieder zurückzukehren. In der Regel kommt ein One Hit-Wonder als gnadenlos überaltertes Team schonmal völlig überraschend hoch in Liga 2, spielt dann gleich ganz vorne mit, weil sie von allen unterschätzt werden, die ganze Region träumt bereits vom Bundesligaaufstieg und daraus folgend einem in Bälde folgenden Champions League-Finals gegen den FC Barcelona. Heißt das One Hit-Wonder aber nicht gerade Hoffenheim, verkackt es am Ende noch komplett und landet sogar noch hinter Greuther Fürth. Weil anschließend die fünf einzigen Spieler mit halbwegs Profi-Niveau an die Reservemannschaften von Bundesligisten verscherbelt werden, steigt das Team im nächsten Jahr sang-und klanglos mit einer Tordifferenz von -126 und maximal 8 Punkten in bester Tasmania Berlin-Manier wieder ab und wird nie wieder gesehen.

Aufbau eines Zweitligateams

Vorbildlich: Willi Landgraf, der Prototyp eines 08/15-Zweitligaspielers: 15 Jahre lang im Unterhaus umhergegrätscht, einen Haufen komplett unnützer Rekorde gesammelt und pünktlich zum Aufstieg seiner Mannschaft zu einem Regionalligisten gewechselt - da darf man kleidungstechnisch auch mal den Cristiano Ronaldo markieren.

Jede Mannschaft der 2. Liga hat verschiedene Typen von Spielern, die sich letztendlich in meist gleichen Anteilen zum Team zusammensetzen.

Eine feste Institution ist hierbei natürlich der abgehalfterte Bundesligaspieler. Hat in der Regel schon 5-10 Jahre erste Liga und 200 BL-Spiele hinter sich, ist aber irgendwann mal in einer Saison 6-mal getunnelt worden und wurde anschließend als zu schlecht für die Eliteklasse befunden und zu einem Abstiegskandidaten in der 2. Liga abgeschoben, weil er sich mit 36 noch "zu jung und spritzig" für Dubai und Katar fühlt. Ist meistens aber selbst für die 2. Liga zu langsam und bringt spielerisch nix mehr, wird aber von Verantwortlichen gelobt, weil er "unheimlich viel Erfahrung und Ruhe in die Mannschaft bringt".

Aufgefüllt wird ein Zweitligakader immer mit einigen absoluten Durchschnittsfußballer, den 08/15-Zweitligaspielern. Er spielt in der zweiten Liga, weil er halt nichts anderes gelernt hat und lieber 30 Saisonspiele auf halbleeren Sportplätzen mit kaputter Flutlichtanlage macht, als sich für viel Gehalt die ganze Spielzeit auf die Ersatzbank eines Champions League-Teilnehmers zu chillen und 3-mal in der Saison in Old Trafford und Santiago Bernabeu eingewechselt zu werden. Ein 08/15-Zweitligaspielertritt stattdessen seine ganze Karriere in der zweiten Liga gegen den Ball und hat eine Ausstiegsklausel im Vertrag, für den unwahrscheinlichen Fall, dass sein Verein mal aufsteigen sollte und er in der verhassten ersten Liga ranmüsste.

In jedem anständigen Zweitligateam verkehren auch 2-3 aus absoluten Fußball-Entwicklungsländern, vorwiegend aus Nationen wie Georgien, Mazedonien, Sambia und sogar Österreich. Sie sind irgendwann aus ihrer Heimatliga nach Deutschland gekommen (solange es die politischen Strukturen in ihrem Heimatland zugelassen haben) und wurden vom Manager ihres neuen Klubs strahlend als "international überragend und einer der besten Fußballer in seiner Heimat" angepriesen. Geben auf Reisen mit der Nationalmannschaft immer an, "in der besten zweiten Liga der Welt" zu spielen und überflügeln ihre Kollegen, die in der 6. französischen Liga kicken. Häufig kommt diese Spezies aber auch als inzwischen 34-jähriger Ex-Nationalspieler einer nur zweitklassigen Landesauswahl (beliebt z.B. Dänemark, Finnland, Kanada) ins deutsche Unterhaus, wo sie zunächst als absoluter Top-Tranfer gefeiert und zum Mittelpunkt jeder Spielberichterstattung werden, allerdings nach anderthalb Jahren mit sage und schreibe 6 Spielen ihre Karriere wegen "schlimmem Rücken" beenden.

Sehr beliebt in einer Zweitligamannschaft ist auch der gelernte Kreisligakicker. Der hat bis zu seinem 21. Lebensjahr in seinem Heimatverein als Stürmer gespielt und war zweimal Torschützenkönig in der Kreisklasse, dann ist er irgendeinem Regionalligisten aufgefallen und weil solche Vereine generell keine Außenverteidiger haben, spielt er seitdem halt auf der Position. Und weil alle gelernten Außenverteidiger im deutschen Profifußball (13 an der Zahl) früher oder später in die Bundesliga wechseln, kommt auch der gelernte Kreisligakicker, meistens noch über den Umweg 3. Liga zu einem Verein in der zweiten Liga und weiß selber nicht ganz warum.

Die Zweitligaklubs sind auf ein nachhaltiges Jugendkonzept angewiesen, weil sonst Matthias Sammer wütend wird und die Mauer wieder aufbaut. Deshalb gibt es auch in jedem Verein mindestens 2 vom Trainer so bezeichnete, angebliche Supertalente. Die debütieren schon mit 17 Jahren in der zweiten Liga, allerdings nicht, weil sie hochbegabt sind, sondern weil das gesamte Stammpersonal samt zweiter Mannschaft und A-Jugend schon auf ganzer Linie versagt hat. Besonders in Krisenzeiten versuchen die Klubs so, ihre geballte Unfähigkeit durch dasEinbauen von Nachwuchsspielern zu überspielen und darauf hinzuweisen, dass man dabei ist, "ein perspektivfähiges Team zusammenzustellen und junge Spieler aus der hervorragenden Jugendabteilung zu integrieren, die natürlich ihre Zeit brauchen." Von diesen Supertalenten setzen sich allerdings nur die wenigsten durch, die meisten enden in der zweiten Mannschaft von talentgeilen Klubs wie 1899 Hoffenheim oder Schalke 04.

Ergänzt wird dieses Gebilde in fast jedem Zweitligateam durch einige ausgeliehene Erstligaspieler. Die sind für ihren Verein in der Bundesliga zu schlecht und denken, dass wenn sie eine Saison gegen Ingolstadt und Oberhausen anstatt gegen Schalke und Bremen spielen, einen Riesenschritt in ihrer Entwicklung machen und dann auch in der Bundesliga alle an die Wand spielen. Für ihre Stammvereine ist das auch toll, da sie die unbegabten Vollpfosten, die man nur wegen der üppigen Abfindung noch nicht vor die Tür gesetzt hat, nun nicht mehr auf der Gehaltsliste stehen haben und erst mal ein Jahr Ruhe und technisch bessere Hütchenaufsteller haben. Die ausgeliehenen Spieler verlassen ihren Leihverein dann im Sommer darauf erwartungsfroh, um spätestens 2 Jahre später endgültig wieder zurückzuwechseln und nun als "abgehalfterter Bundesligaspieler" zu gelten. Ein Teufelskreis.

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