Strava
Strava ist die neueste Informationsbeschaffungsmaßnahme der Vereinigten Internationalen Geheimdienste GmbH & Co. KG (VeIGe), die durch ihr Wesen den Informationsbeschaffungsaufwand für die verantwortlichen Organisationen drastisch reduziert. Auf den ersten Blick kommt sie dabei als soziales Netzwerk für Sportler daher, auf dem diese ihre mit GPS-fähigen Geräten aufgezeichneten Fahrrad- und Lauftouren teilen und auswerten können.
Strava | |
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Zwei Strava-Nutzer on Tour | |
Kategorie | Soziales Netzwerk für Ausdauersportler |
Tatsächliche Kategorie | Spionagemaßnahme von denen da oben |
Entwickler | VeIGe |
Entstehung
Bisher war die Erfassung umfassender Daten und die Erstellung von Personenprofilen ein aufwändiger Job, der große Kapazitäten von den Geheimdiensten abverlangt. Wenn dann auch noch Agenten aus den eigenen Reihen diese geheimen Operationen auffliegen lassen und die ganze Welt schlagartig sicherheitsbewusster wird, macht das die Sache auch nicht gerade leichter. So kamen amerikanische Behörden, die sich insgeheim immer noch ärgern, seinerzeit GPS der breiten Masse zugänglich gemacht zu haben, zu dem Schluss, dass sich dieser Fauxpas doch zumindest zu ihrem Vorteil nutzen lassen muss. Mit Blick auf das Projekt Facebook starteten sie Operation Strava – die Nutzer sollten ihre Bewegungsprofile von sich aus hergeben und sich gut dabei fühlen. Immerhin haben die Behörden ja sowieso ein Recht darauf, schließlich würde der teure Schnickschnack des Pöbels ohne ihre Gnade gar nicht erst funktionieren. Und es ist ja sowieso zur eigenen Sicherheit, denn wer seinen Körper bewegen kann, kann auch öffentlichen Raum betreten und ist somit ein potentieller Terrorist. Die anderen Geheimdienste waren ebenfalls begeistert und boten den US-Geheimdiensten für die eigene Partizipierung je 150 Suchschlagworte, die zur „Sicherung“ des eigenen Zuständigkeitsbereichs genutzt werden, zur freien Verfügung.
Funktionsweise
Das Prinzip von Strava ist eigentlich recht simpel: Nach seiner Anmeldung darf der Nutzer, der vom System generell als „Sportler“ oder „Athlet“ bezeichnet wird, obleich seine tatsächliche Fitness gar nicht geprüft wird, einige Daten in sein Profil eintragen. Name, Alter, Größe, Gewicht, Wohnort, Körbchengröße, Bankverbindung – alle üblichen Daten werden abgefragt. Nachdem er auch noch sein Equipment (Fahrräder, Laufschuhe) katalogisiert hat, kann er auch schon losgehen. Oder -laufen. Oder -fahren. Jedenfalls hat Strava zu dem Zeitpunkt bereits alle aktuell abgreifbaren Daten abgegriffen, sodass der Nutzer (ob athletisch oder nicht, sei mal dahingestellt) sich auf den Weg machen muss, um neue zu generieren. Er greift sich also seinen GPS-Tracker oder sein Smartphone mit praktischer Strava-Tracking-App und setzt sich idealerweise auf sein Moped, um so zu tun, als würde er radfahren.
Wieder daheim angekommen, lädt er seine Tour auf Strava hoch und kann sich anschließend an detailreichen Karten, großen Zahlen und bunten Diagrammen auf der Analyseseite erfreuen. Auf Wunsch und mit ausreichend dimensioniertem Geldbeutel kann er auch Premium-Nutzer werden. Dies gewährt ihm dann Zugang zu noch detailreicheren Karten, noch größeren Zahlen und noch bunteren Diagrammen, die bestenfalls seine Motivation steigern, schlechtestenfalls für Epilepsie sorgen. Da aber bewusstlose Menschen keine Daueraufträge canceln können, ist das – zumindest für Strava – auch nicht wirklich schlimm.
Sollte der Nutzer noch bei Bewusstsein sein, kann er sich über sogenannte Segmente anschließend mit anderen Nutzern vergleichen. Segmente sind Strecken im realen Straßennetz, auf denen die Software anschließend die Zeiten der Nutzer nimmt, die sie abfahren, und sie in einer Bestenliste darstellt. Dies gibt dem Nutzer die Möglichkeit, zu sehen, welche Zeiten physikalisch machbar, aber für ihn niemals erreichbar sind und soll ihm ebenfalls Motivation einbringen.
Dieser Extra-Motivationskick steht aber selbstverständlich nicht jedem Nutzer zur Verfügung; steht es dem Nutzer zwar frei, zu entscheiden, ob er seine Touren mit der Öffentlichkeit und den staatlichen Autoritäten oder nur mit den staatlichen Autoritäten teilen möchte, können nur die Offeneren den vollen (oder halbvollen, je nach Bezahlung) Funktionsumfang der Software genießen. Wenn man schon „nichts zu verbergen hat“, dann kann man seine Touren natürlich auch gleich auf Facebook und Twitter teilen. Für die Sicherheitsbewussten, die ihren Wohnort nicht veröffentlichen wollen, gibt es eine zuschaltbare Sicherheitsbarriere. Diese zieht auf der Karte einen roten Kreis um den Wohnort, um zu verdeutlichen, wo der Nutzer nicht wohnt.
Auch Herausforderungen gibt es; mit Aufgaben des Typs „Schaffst du es, diesen Monat 2000 km auf dem Rad zurückzulegen?“ wird der Nutzer motiviert, am Ball zu bleiben und fleißig weiter Daten zu sammeln. Teilweise gibt es auch Gewinne – so bekommt man beispielsweise 5 Euro Rabatt auf das nächste Markenrennrad, wenn man es schafft, das Äquivalent einer Tour de France zu fahren oder einen freundlichen Schubs, wenn man den Mount Everest erklommen hat.
Klientel
Das Spektrum der Nutzer von Strava ist breit gefächert – vom Hobby-Nordic-Walker bis zum tatsächlichen Rennradprofi ist alles dabei. Dies hängt wahrscheinlich mit dem kompetitiven Hintergrund der Seite zusammen; wer möchte sich nicht einmal mit seinem Lieblingsdoper Lieblingssportler messen, um zu sehen, wie viel besser er ist, als man selbst? Außerdem kommt die Stalking-Komponente dem Zulauf von Strava zugute; nirgends kann man so gut auskundschaften, wo man sich am besten auf die Lauer legt, um Jan Ullrich zu kidnappen – und der Standort eines passenden Vehikels, um zu diesem Punkt zu gelangen, ist auch nur ein paar Klicks entfernt. Dennoch lassen sich die Nutz… pardon, Athleten auf Strava in einige Kategorien einteilen:
Die Couchpotato
Dieser Typ Nutzer erklärt sich eigentlich von selbst. Er meldet sich auf Strava an, in der Hoffnung, dadurch fitter zu werden, und schließt oft noch ein Premium-Abo ab. Leider verhält es sich dabei ziemlich genau wie mit Fitnessstudio-Mitgliedschaften; von der Rechnung allein wird man selbst nicht schlanker, nur der Geldbeutel. Dies ist ein weitverbreitetes Missverständnis.
Die ambitionierte Couchpotato
Sie ist der normalen Couchpotato sehr ähnlich. Sie zeichnet sich aber dadurch aus, es zumindest mal versucht zu haben. Anschließend hat sie aber gemerkt, dass Sport nichts für sie ist und es seingelassen. Sie ist meist an ein, zwei hochgeladenen Aktivitäten von vor drei Jahrtausenden zu erkennen.
Der Technikjunkie
Die Technikjunkies sind die Haupteinnahmequelle von Strava. Sie haben in der Regel mindestens ein Carbon-Rennrad mit allem Schnickschnack und ein vollgefedertes Downhill-Mountainbike. Auf dem Lenker finden sich dreißig verschiedene Geräte – preislich selbstverständlich in der Oberklasse angesiedelt – und die Premium-Mitgliedschaft hätten sie am liebsten dreimal abgeschlossen. Leider bekommt man von alledem außer bei Besuchen nicht viel zu sehen, denn im Grunde sind sie nichts anderes als Couchpotatoes mit Geld – natürlich nur, um die teuren Räder nicht zu verkratzen.
Der Amateursportler
Amateursportler meinen es ernst mit der Fitness – sie schmeißen sich möglichst täglich aufs Rad und laden das alles natürlich auch brav auf Strava hoch, weshalb sie die Hauptzielgruppe der Seite sind. Sie sind es, die am ehesten auf die Motivationsmaßnahmen der Seite anspringen, weshalb viele auch den Schritt zur Premiummitgliedschaft wagen.
Der Profisportler
Der Profisportler ist da schon einen Schritt weiter; er hat die Ambition eines Amateursportlers und die Ausrüstung eines Technikjunkies. Er war schon bei ein, zwei lokalen Rennen dabei und sieht sich bereits auf einer Stufe mit seinen Idolen bei der Tour de France. Und damit ist natürlich die oberste Stufe des Treppchens gemeint.
Der echte Profisportler
Er hat es tatsächlich schon zu etwas gebracht und verdient sein Geld, indem er für ein großes Team fährt. Er hat einen persönlichen Trainer, weshalb er die Motivation und Auswertung, die Strava bietet, eigentlich gar nicht bräuchte. Es ist aber gute PR, weshalb er trotzdem angemeldet ist. Seine Leistungen sind völlig jenseits der Möglichkeiten des Strava-Durchschnittsnutzers, weshalb er für gewöhnlich alle Bestenlisten anführt und andere damit in den Wahnsinn treibt.
Der Schummler
Der Schummler ist im Grunde nichts anderes als eine Couchpotato, verhält sich auf Strava aber wie ein echter Profisportler. Er setzt sich am liebsten mit Tracker ins Auto und lädt das dann als Rennradfahrt hoch. Er gibt ehrlichen Sportlern damit gar nicht die Chance, sich an der Spitze von Bestenlisten zu platzieren und fühlt sich dadurch überlegen.
Datenschutz
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Kritik
In der Netzgemeinde wird Strava überwiegend positiv aufgenommen. „Seit ich mich angemeldet habe, fühle ich mich schon viel fitter!“, schreibt zum Beispiel so mancher Nutzer. Radfahrer bemängeln jedoch, dass Strava ihre Sportart anonymisiere und den Sportlern durch den ständigen Wettbewerb die Freude am Fahren an sich nehme; die Zahlen stünden inzwischen im Vordergrund. Solche Kritik ist aber nicht ernstzunehmen; schließlich wird heutzutage alles und jeder miteinander verglichen, Inhalte geteilt und der Austausch anonymer. Warum sollte Radfahren da eine Ausnahme sein?
Trivia
- Die NSA hat mit diesem Unternehmen nichts zu tun.[1]
- Das Wort „Strava“ setzt sich aus „strawberry“, „raspberry“ und „vanilla“ (engl. Erdbeere, Himbeere und Vanille) zusammen, den Bestandteilen des Lieblingssmoothies des NSA-Chefs.[1]
- Trotzdem hat die NSA mit diesem Unternehmen nichts zu tun.[1]
- Doch, hat sie.[2]
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