55. Eurovision Song Contest
Motto Share the Moment (dt.: Teile den Moment)
Datum 25. Mai 2010 (Halbfinale 1)
27. Mai 2010 (Halbfinale 2)
29. Mai 2010 (Finale)
Austragungsland Norwegen Norwegen
Austragungsort
Telenor Arena, Bærum
Austragender Fernsehsender
Moderation
Nadia Hasnaoui, Erik Solbakken und Haddy N’jie
Eröffnungsact Finale: Alexander Rybak: Fairytale
(Musik/Text: Alexander Rybak)
Pausenfüller Erstes Halbfinale: Human sounds
Zweites Halbfinale: Video über einen jungen Breakdancer, der auf die Bühne gelangt für einen Breakdance-Act
Finale: Madcon: Glow
(Musik/Text: Hitesh Ceon, Kim Ofstad, Tshawe Baqwa, Yosef Wolde-Mariam)
Teilnehmende Länder 39
Gewinner Deutschland Deutschland
Siegertitel Lena Meyer-Landrut: Satellite
Zurückkehrende Teilnehmer Georgien Georgien
Zurückgezogene Teilnahme Andorra Andorra,
Montenegro Montenegro,
Tschechien Tschechien,
Ungarn Ungarn
Abstimmungsregel Jedes Land verteilt an die zehn besten Titel der Abstimmung 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 Punkt(e). Die Abstimmung fand zu jeweils 50 Prozent per Jury- und Televoting statt.
Russland ESC 2009 Deutschland ESC 2011

Der 55. Eurovision Song Contest fand vom 25. bis zum 29. Mai 2010 in der Telenor Arena im Ballungsraum der norwegischen Hauptstadt Oslo statt. Das Land war damit zum dritten Mal Veranstaltungsort, nachdem der norwegische Beitrag Fairytale von Alexander Rybak im Vorjahr den 54. Eurovision Song Contest in Moskau gewonnen hatte. 39 Länder nahmen teil. Alle drei Sendungen wurden von Erik Solbakken, Haddy N’jie und Nadia Hasnaoui moderiert. Der deutsche Beitrag Satellite, ein Lied der US-amerikanischen Songwriterin Julie Frost und des dänischen Komponisten John Gordon, wurde von der Sängerin Lena Meyer-Landrut vorgetragen und errang den Sieg beim Wettbewerb.

Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Share the Moment“. Vor den Auftritten der Künstler wurden kurze Videoclips gezeigt, die im jeweiligen Teilnehmerland entstanden waren. Im Finale wurden zusätzlich am Anfang der Sendung und nach jedem Lied Bilder aus Wohnzimmern des jeweiligen Landes eingeblendet. Zwischen der Präsentation der Lieder und der Bekanntgabe der Ergebnisse wurden Bilder vom sogenannten Eurovision Flash Mob Dance aus verschiedenen europäischen Städten gezeigt.

Abstimmungsregel

Das 2009 eingeführte System, im Finale Zuschauerstimmen und die Wertungen einer Jury in eine „50/50-Liste“ zusammen zu rechnen, wurde auch 2010 beibehalten. Es wurde erstmals auch in den Halbfinalen angewandt. Im Vorjahr wurden neun von zehn Liedern fürs Finale nach den Zuschaueranrufen ausgewählt und ein Beitrag qualifizierte sich per Juryentscheid. Wie im Vorjahr wurden später auch die einzelnen Ergebnisse offiziell bekanntgegeben. Die deutschen Juroren waren Hape Kerkeling, Mary Roos, Hadnet Tesfai, Johannes Oerding und Jochen Rausch. Neu war auch, dass Anrufe bereits ab dem ersten Lied möglich waren. Dies wurde von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) eingeführt, da es logischer sei, für ein Lied anzurufen, wenn man es hört, anstatt bis zum Ende der Vorstellungen zu warten. Im Finale wurden – wie in den Jahren seit 2006 – die Punktzahlen 1 bis 7 nur noch angezeigt, vorgelesen wurden nur die drei höchsten: acht, zehn und zwölf Punkte.

Teilnehmer

Im Vorfeld des Eurovision Song Contests 2009 hatte die Europäische Rundfunkunion erklärt, ein Full House beim Wettbewerb 2010 erreichen zu wollen, doch dies misslang: Neben den gewünschten potenziellen Rückkehrern Italien, Luxemburg, Monaco und Österreich verzichteten auch die Vorjahresteilnehmer Andorra, Montenegro, Tschechien und Ungarn. Die Sender Andorras, Montenegros und Ungarns haben sich primär aus finanziellen Gründen vom Wettbewerb verabschiedet, wobei nicht außer Acht gelassen werden sollte, dass alle drei Länder in den letzten beiden Jahren nicht im Finale vertreten waren. Die tschechischen Zuschauer zeigten wegen der schlechten Platzierungen kein hinreichendes Interesse am Wettbewerb mehr.

Georgien kehrte zum Wettbewerb zurück, nachdem es sich im vorigen Jahr wegen Streitigkeiten um das ausgewählte Lied zurückgezogen hatte. Dem Titel We Don’t Wanna Put In der Gruppe Stefane & 3G wurde nachgesagt, politischer Natur zu sein, was beim Eurovision Song Contest verboten ist.

Im Vorfeld kam es in manchen Ländern zu Forderungen oder Spekulationen über Rückzüge, die sich nicht alle bewahrheiteten. In Mazedonien überlegte das dortige Fernsehen sich zurückzuziehen, wenn sich die Qualifikationsregeln nicht ändern würden. Die Kandidaten des Landes waren zweimal hintereinander im Halbfinale auf den zehnten Platz gekommen, qualifizierten sich aber aufgrund der Jurywertung nicht für das Finale, was als ungerecht empfunden wurde. Als die Regeln geändert wurden, bestätigte Mazedonien seine Teilnahme. Nachdem Aserbaidschan beim Vorjahreswettbewerb gegen die Regeln verstoßen hatte, galt die Teilnahme des Landes bis zur Ankündigung der (vorläufigen) Straffreiheit als unsicher. Wegen der Ankündigung, dass Aserbaidschan ohne Strafe bleiben würde, war die armenische Teilnahme lange Zeit unklar. Erst als die EBU Geldstrafen gegen Aserbaidschan und Spanien, das ebenfalls gegen die Regeln verstoßen hatte, verhängte, bestätigte das Land seine Teilnahme.

Wiederkehrende Teilnehmer

Land Interpret Vorherige(s) Teilnahmejahr(e)
 Griechenland Jenia Evgenios Buli (zusammen mit Giorgos Alkeos als Mitglied der Friends) Begleitung: 2009 für  Albanien
 Irland Niamh Kavanagh 1993
 Island Hera Björk Begleitung: 2008 und 2009
Kristján Gíslason (Begleitung) 2001 (als Mitglied von Two Tricky)
 Kroatien Feminnem 2005 für  Bosnien und Herzegowina
 Mazedonien Gjoko Taneski Begleitung: 2005

Halbfinale

Auslosung

Seit es zwei Halbfinale gibt, ist eine Halbfinalauslosung (englisch Semi-Final Allocation Draw) nötig geworden, um die Länder in die jeweiligen Vorrunden zuzulosen. Die Halbfinalauslosung zum Eurovision Song Contest 2010 fand am 7. Februar 2010 in Oslo statt. Im Vorfeld wurden die 34 Länder in fünf Töpfe einsortiert. Dies geschah nach verschiedenen Gesichtspunkten. Die fünf Länder, die direkt fürs Finale qualifiziert sind (Deutschland, Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich als große Geldgeber (Big Four) sowie Norwegen als Gastgeber) wurden außerdem auf die beiden Halbfinale verteilt, in dem sie jeweils stimmberechtigt waren.

Topf 1 Topf 2 Topf 3 Topf 4 Topf 5

Als Ergebnisse der Halbfinalauslosung wurden die Länder Bosnien und Herzegowina, Estland, Finnland, Lettland, Moldau, Russland, Serbien und die Slowakei der ersten Hälfte des ersten Halbfinales zugeordnet, während Albanien, Belarus, Belgien, Griechenland, Island, Malta, Mazedonien, Polen und Portugal der zweiten Hälfte zugeordnet wurden. Abstimmberechtigt waren zunächst Deutschland und Spanien, allerdings äußerte Frankreich am 31. März 2010 den Wunsch, im ersten Halbfinale abstimmen zu können. Dem wurde stattgegeben; im Gegenzug wird der Sender France 3 den Contest intensiv bewerben und alle Sendungen übertragen.

Im zweiten Halbfinale starten demnach Armenien, Aserbaidschan, Dänemark, Israel, Litauen, Schweden, die Schweiz und die Ukraine in der ersten Hälfte. Im hinteren Teil treten die Kandidaten aus Bulgarien, Georgien, Irland, Kroatien, den Niederlanden, Rumänien, der Türkei und Zypern auf. Abstimmberechtigt sind Gastgeber Norwegen und das Vereinigte Königreich.

Erstes Halbfinale

Das erste Halbfinale fand mit 17 Teilnehmern am 25. Mai 2010 um 21:00 Uhr (MESZ) statt. Die zehn bestplatzierten Länder qualifizierten sich für das Finale. Sie sind hier hellgrün unterlegt.

 Deutschland,  Frankreich,  Spanien und die Teilnehmerländer des ersten Halbfinals waren in diesem Halbfinale stimmberechtigt.

 Belarus und  Serbien durften sich ihre Startnummern aussuchen und wählten 16 sowie 7.

Platz Startnr. Land Interpret Lied
Musik (M) und Text (T)
Sprache Übersetzung
(Inoffiziell)
Punkte
1. 10  Belgien Tom Dice Me and My Guitar
M/T: Tom Eeckhout, Jeroen Swinnen, Ashley Hicklin
Englisch Ich und meine Gitarre 167
2. 13  Griechenland Giorgos Alkeos & Friends
Γιώργος Αλκαίος & Friends
OPA (ΩΠΑ)
M: Giorgos Alkaios; T: Giannis Antoniou, Friends
Griechisch Und los 133
3. 17  Island Hera Björk Je ne sais quoi
M/T: Örlygur Smári, Hera Björk
Englisch, Französisch Ich weiß nicht, was 123
4. 14  Portugal Filipa Azevedo Há dias assim
M/T: Augusto Madureira
Portugiesisch Tage wie dieser 89
5. 7  Serbien Milan Stanković
Милан Станковић
Ovo je Balkan
M: Goran Bregović; T: Goran Bregović, Marina Tucaković, Ljiljanna Jorgovanović
Serbisch Das ist der Balkan 79
6. 12  Albanien Juliana Pasha It’s All About You
M: Ardit Gjebrea, T: Ardit Gjebrea, Pirro Çako
Englisch Es geht nur um dich 76
7. 2 Russland Peter Nalitch & Friends (MKPN)
Пётр Налич & Friends
Lost and Forgotten
M/T: Pjotr Nalitsch
Englisch Verloren und vergessen 74
8. 8  Bosnien und Herzegowina Vukašin Brajić Thunder and Lightning
M/T: Dino Šaran
Englisch Donner und Blitz 59
9. 16  Belarus 3+2 feat. Robert Wells Butterflies
M: Maxim Fadeev; T: Malka Chaplin
Englisch Schmetterlinge 59
10. 1  Moldau SunStroke Project & Olia Tira Run Away
M: Anton Ragoza, Sergey Stepanov; T: Alina Galitcaia
Englisch Laufe weg! 52
11. 5  Finnland Kuunkuiskaajat Työlki ellää
M/T: Timo Kiiskinen
Finnisch (mit Karelischem Titel) Man lebt auch vom Arbeiten 49
12. 11  Malta Thea Garrett My Dream
M: Jason Cassar; T: Sunny Aquilinay
Englisch Mein Traum 45
13. 9  Polen Marcin Mroziński Legenda
M: Marcin Nierubiec; T: Marcin Mroziński
Englisch, Polnisch Legende 44
14. 3  Estland Malcolm Lincoln & Manpower 4 Siren
M/T: Robin Juhkental
Englisch Sirene 39
15. 15  Mazedonien Gjoko Taneski
Ѓоко Танески
Jas ja imam silata (Јас ја имам силата)
M/T: Kristijan Gabrovski
Mazedonisch Ich bin stark genug 37
16. 4  Slowakei Kristina Horehronie
M: Martin Kavulič; T: Kamil Peteraj
Slowakisch Horehronie 24
17. 6  Lettland Aisha What For?
M: Janis Lusens; T: Guntars Račs
Englisch Wofür? 11

Punktetafel erstes Halbfinale

Abstimmungsergebnisse
Startnr. Land Platz Punkte
AL

BY

BE

BA

EE

MK

FI

FR

DE

GR

IS

LV

MT

MD

PL

PT

RU

RS

SK

ES
1 Moldau10.5210273478515
2 Russland7.7412521231310112814
3 Estland14.3911112121254
4 Slowakei16.24152556
5 Finnland11.49771036621322
6 Lettland17.1165
7 Serbien5.79331211012473332466
8 Bosnien und Herzegowina8.59748653162125
9 Polen13.44636774263
10 Belgien1.16748484101012101281261212107108
11 Malta12.4522636122413121
12 Albanien6.76871242512106424
13 Griechenland2.13310510823848887710710810
14 Portugal4.89543526810774525412
15 Mazedonien15.37121014181
16 Belarus9.59451655837123
17 Island3.1238612717568210101068377

Statistik der Zwölf-Punkte-Vergabe (Erstes Halbfinale)

AnzahlLanderhalten von
5  BelgienDeutschland, Island, Malta, Polen, Portugal
3 RusslandBelarus, Estland, Moldau
2  AlbanienGriechenland, Mazedonien
 EstlandFinnland, Lettland
 SerbienBosnien und Herzegowina, Frankreich
1  BelarusRussland
 Bosnien und HerzegowinaSerbien
 IslandBelgien
 MazedonienAlbanien
 MaltaSlowakei
 PortugalSpanien

Zweites Halbfinale

Das zweite Halbfinale fand mit 17 Teilnehmern am 27. Mai 2010 um 21:00 Uhr (MESZ) statt. Die zehn bestplatzierten Länder qualifizierten sich für das Finale. Sie sind hier hellgrün unterlegt.

 Norwegen, das  Vereinigte Königreich und die Teilnehmerländer des zweiten Halbfinals waren in diesem Halbfinale stimmberechtigt.

Die  Schweiz sowie  Bulgarien durften sich ihre Startnummern aussuchen und wählten 5 sowie 13

Platz Startnr. Land Interpret Lied
Musik (M) und Text (T)
Sprache Übersetzung
(Inoffiziell)
Punkte
1. 17  Türkei maNga We Could Be the Same
M: maNga; T: Evren Özdemir, maNga, Fiona Movery Akinci
Englisch Wir könnten gleich sein 118
2. 7  Aserbaidschan Safura
Səfurə
Drip Drop
M: Stefan Örn, Anders Bagge; T: Sandra Bjurman
Englisch Tropf, tropf 113
3. 16  Georgien Sofia Nizharadze
სოფო ნიჟარაძე
Shine
M/T: Hanne Sørvaag, Harry Sommerdahl, Christian Leuzzi
Englisch Glänze! 106
4. 10  Rumänien Paula Seling & Ovi Playing with Fire
M/T: Ovidiu Cernăuțeanu
Englisch Mit dem Feuer spielen 104
5. 4  Dänemark Chanée & N’Evergreen In a Moment like This
M/T: Thomas G:son, Henrik Sethsson, Erik Bernholm
Englisch In einem Augenblick wie diesem 101
6. 2  Armenien Eva Rivas
Եվա Ռիվաս
Apricot Stone
M: Armen Martirosyan; T: Karen Kavaleryan
Englisch Aprikosenkern 83
7. 8 Ukraine Alyosha
Aльоша
Sweet People
M: Olena Kucher, Borys Kukoba, Vadim Lisitsa; T: Olena Kucher
Englisch Süße Leute 77
8. 3  Israel Harel Skaat
הראל סקעת
Milim
(מילים)
M: Tomer Adaddi; T: Noam Horev
Hebräisch Worte 71
9. 12  Irland Niamh Kavanagh It’s for You
M/T: Niall Mooney, Mårten Eriksson, Jonas Gladnikoff, Lina Eriksson
Englisch Es ist für dich 67
10. 14  Zypern Jon Lilygreen & The Islanders Life Looks Better in Spring
M: Nasos Lambrianides, Melis Konstantinou; T: Nasos Lambrianides
Englisch Das Leben sieht im Frühling besser aus 67
11. 6  Schweden Anna Bergendahl This Is My Life
M: Bobby Ljunggren; T: Kristian Lagerström
Englisch Dies ist mein Leben 62
12. 1  Litauen InCulto East European Funk
M/T: InCulto
Englisch Osteuropäischer Funk 44
13. 15  Kroatien Feminnem Lako je sve
M: Branimir Mihaljević; T: Pamela Ramljak, Neda Parmać
Kroatisch Alles ist einfach 33
14. 9  Niederlande Sieneke Ik ben verliefd (Sha-la-lie)
M/T: Pierre Kartner
Niederländisch Ich bin verliebt (Scha-la-lie) 29
15. 13  Bulgarien Miro
Миро
Angel si ti (Ангел си ти)
M/T: Miroslaw Kostadinow
Bulgarisch, Englisch Du bist ein Engel 19
16. 11  Slowenien Roka Žlindre & Kalamari Narodnozabavni rock
M: Leon Oblak; T: Marino Legović
Slowenisch Nationale Unterhaltungsrockmusik 6
17. 5  Schweiz Michael von der Heide Il pleut de l’or
M: Michael von der Heide, Pele Loriano; T: Michael von der Heide, Heike Kospach, André Grüter
Französisch Es regnet Gold 2

Punktetafel zweites Halbfinale

Abstimmungsergebnisse
Startnr. Land Platz Punkte
AM

AZ

BG

HR

CY

DK

GE

IE

IL

LT

NO

RO

SI

SE

CH

NL

TR

UA

UK
1 Litauen12.4421218125427
2 Armenien6.838121012110531048
3 Israel8.718714573581265
4 Dänemark5.10156243347581210125465
5 Schweiz17.22
6 Schweden11.623221125312110623
7 Aserbaidschan2.1137101051210522883611212
8 Ukraine7.77108666372210451232
9 Niederlande14.29413436125
10 Rumänien4.1044548846861047438312
11 Slowenien16.651
12 Irland9.67143637642128110
13 Bulgarien15.195716
14 Zypern10.676351271046644
15 Kroatien13.3371321127
16 Georgien3.106121010777612272151071
17 Türkei1.11812128106881731087108

Statistik der Zwölf-Punkte-Vergabe (Zweites Halbfinale)

AnzahlLanderhalten von
3  AserbaidschanGeorgien, Türkei, Ukraine
2  ArmenienIsrael, Zypern
 DänemarkRumänien, Schweden
 GeorgienArmenien, Litauen
 SchwedenDänemark, Norwegen
 TürkeiAserbaidschan, Bulgarien
1  IrlandSchweiz
 IsraelNiederlande
 KroatienSlowenien
 LitauenIrland
 RumänienVereinigtes Königreich
 ZypernKroatien

Finale

Das Finale fand am 29. Mai 2010 um 21:00 Uhr (MESZ) statt. Die Länder der Big Four (Deutschland, Frankreich, Spanien, Vereinigtes Königreich) und das Gastgeberland Norwegen waren direkt für das Finale qualifiziert. Hinzu kamen je zehn Länder aus den beiden Halbfinals, sodass im Finale 25 Länder antraten. Alle 39 Teilnehmerländer waren abstimmungsberechtigt. Die Startnummer des deutschen Beitrags zum Eurovision Song Contest 2010 konnte mittels einer Wildcard frei gewählt werden.

 Serbien nahm nach zwei Jahren,  Belarus und  Irland nach drei Jahren,  Zypern nach fünf Jahren und  Belgien nach sechs Jahren wieder am Finale teil. In den beschriebenen Zeiträumen schieden die genannten Länder jeweils bereits im Halbfinale aus.

Zwischen der Präsentation der Lieder und der Bekanntgabe der Ergebnisse der Länder wurde der Titel Glow der norwegischen Band Madcon gespielt. Es wurden Bilder von Flashmobs in verschiedenen europäischen Städten gezeigt, zu denen der Veranstalter aufgerufen hatte. Zu sehen waren Livebilder aus Oslo und Hamburg sowie Aufzeichnungen aus L’Alfàs del Pi (3. Mai 2010), Reykjavík, Ljubljana (29. April 2010), Göteborg (11. Mai 2010), Vilnius (19. April 2010), London (8. Mai 2010), Düsseldorf (23. April 2010) und Dublin (6. Mai 2010). Außerdem wurden Bilder aus Wohnzimmern von 38 der 39 Teilnehmerländer eingeblendet (außer Mazedonien), ebenfalls wurde die zum Flashmob tanzende Kronprinzessin Mette-Marit und ihre beiden Kinder Ingrid Alexandra und Marius gezeigt.

Deutschland übernahm nach der siebten Wertung aus Kroatien die Führung von Griechenland und gab diese nicht mehr ab. Schon nach 33 von 39 Länderwertungen stand der Sieg des deutschen Beitrags fest.

Ergebnisliste

Platz Startnr. Land Interpret Lied
Musik (M) und Text (T)
Sprache Übersetzung
(Inoffiziell)
Punkte Bild
1. 22  Deutschland Lena Satellite
M: Julie Frost, John Gordon; T: Julie Frost
Englisch Satellit 246
2. 14  Türkei maNga We Could Be the Same
M: maNga; T: Evren Özdemir, maNga, Fiona Movery Akinci
Englisch Wir könnten gleich sein 170
3. 19  Rumänien Paula Seling & Ovi Playing with Fire
M/T: Ovidiu Cernăuțeanu
Englisch Mit dem Feuer spielen 162
4. 25  Dänemark Chanée & N’Evergreen In a Moment like This
M: Thomas G:son, Henrik Sethsson, Erik Bernholm; T: Thomas G:son, Henrik Sethsson
Englisch In einem Augenblick wie diesem 149
5. 1  Aserbaidschan Safura
Səfurə
Drip Drop
M: Stefan Örn, Anders Bagge; T: Sandra Bjurman
Englisch Plitsch, platsch 145
6. 7  Belgien Tom Dice Me and My Guitar
M/T: Tom Eeckhout, Jeroen Swinnen, Ashley Hicklin
Englisch Ich und meine Gitarre 143
7. 21  Armenien Eva Rivas
Եվա Ռիվաս
Apricot Stone
M: Armen Martirosyan; T: Karen Kavaleryan
Englisch Aprikosenkern 141
8. 11  Griechenland Giorgos Alkeos & Friends
Γιώργος Αλκαίος & Friends
OPA!
M: Giorgos Alkaios; T: Giannis Antoniou, Friends
Griechisch Und los! 140
9. 13  Georgien Sofia Nizharadze
სოფო ნიჟარაძე
Shine
M/T: Hanne Sørvaag, Harry Sommerdahl, Christian Leuzzi
Englisch Glänze 136
10. 17 Ukraine Alyosha
Aльоша
Sweet People
M: Olena Kucher, Borys Kukoba, Vadim Lisitsa; T: Olena Kucher
Englisch Süße Leute 108
11. 20 Russland Peter Nalitsch & Friends (MKPN)
Пётр Налич & Friends
Lost and Forgotten
M/T: Pjotr Nalitsch
Englisch Verloren und vergessen 90
12. 18  Frankreich Jessy Matador Allez olla olé
M/T: Hugues Ducamin, Jacques Ballue
Französisch, Englisch 82
13. 8  Serbien Milan Stanković
Милан Станковић
Ovo je Balkan
M: Goran Bregović; T: Goran Bregović, Marina Tucaković, Ljiljanna Jorgovanović
Serbisch Das ist der Balkan 72
14. 24  Israel Harel Skaat
הראל סקעת
Milim
(מילים)
M: Tomer Adaddi; T: Noam Horev
Hebräisch Worte 71
15. 2  Spanien Daniel Diges Algo pequeñito
M:/T: Jesús Cañadilla, Luis Miguel de la Varga, Alberto Jodar, Daniel Diges
Spanisch Etwas Kleines 68
16. 15  Albanien Juliana Pasha It’s All About You
M: Ardit Gjebrea, T: Ardit Gjebrea, Pirro Çakoy
Englisch Es geht nur um Dich 62
17. 6  Bosnien und Herzegowina Vukašin Brajić Thunder and Lightning
M/T: Dino Šaran
Englisch Donner und Blitz 51
18. 23  Portugal Filipa Azevedo Há dias assim
M/T: Augusto Madureira
Portugiesisch Tage wie dieser 43
19. 16  Island Hera Björk Je ne sais quoi
M/T: Örlygur Smári, Hera Björk
Englisch, Französisch Ich weiß nicht was 41
20. 3  Norwegen Didrik Solli-Tangen My Heart Is Yours
M/T: Hanne Sørvaag, Fredrik Kempe
Englisch Mein Herz ist deins 35
21. 5  Zypern Jon Lilygreen & The Islanders Life Looks Better in Spring
M: Nasos Lambrianides, Melis Konstantinou; T: Nasos Lambrianides
Englisch Leben im Frühling ist leichter / Das Leben sieht im Frühling besser aus 27
22. 4  Moldau SunStroke Project & Olia Tira Run Away
M: Anton Ragoza, Sergey Stepanov; T: Alina Galitcaia
Englisch Renn' weg! 27
23. 10  Irland Niamh Kavanagh It’s for You
M/T: Niall Mooney, Mårten Eriksson, Jonas Gladnikoff, Lina Eriksson
Englisch Es ist für dich 25
24. 9  Belarus 3+2 feat. Robert Wells Butterflies
M: Maxim Fadeev; T: Malka Chaplin
Englisch Schmetterlinge 18
25. 12  Vereinigtes Königreich Josh That Sounds Good to Me
M/T: Pete Waterman, Mike Stock, Steve Crosby
Englisch Das klingt für mich gut 10

Punktetafel Finale

Alle 39 Länder, die am ESC teilnahmen, waren stimmberechtigt.

Land Punkte
AZ

ES

NO

MD

CY

BA

BE

RS

BY

IE

GR

UK

GE

TR

AL

IS

UA

FR

RO

RU

AM

DE

PT

IL

DK

EE

SK

FI

LV

PL

MT

MK

LT

CH

SE

NL

SI

BG

HR
Votings
Aserbaidschan 145 77710756318124128722812321222
Spanien 68 412742471214585215
Norwegen 35 2623573349
Moldau 27 6411064
Zypern 27 121213447
Bosnien und Herzegowina 51 1286564107
Belgien 143 3510610174512510310641010772622
Serbien 72 1123105710718811
Belarus 18 312214
Irland 25 72621617
Griechenland 140 5212612101231284738857173521
Vereinigtes Königreich 10 24314
Georgien 136 811554475552710125845121616725
Türkei 170 123210633110588128106631043582101226
Albanien 62 5310177112128512
Island 41 6823434569
Ukraine 108 1086710571257827367718
Frankreich 82 2433468266373718213320
Rumänien 162 710101282617482552311088136524105729
Russland 90 31012410102101068512
Armenien 141 8677157106666127124154112822
Deutschland 246 1121248108824101035336112121212127481012124103633
Portugal 43 621846461510
Israel 71 5512183443181010615
Dänemark 149 448212621212154457210128238212225
Die Tabelle ist horizontal und vertikal nach dem Auftritt im Finale geordnet sowie horizontal nach dem Auftritt in den Halbfinalen.

Statistik der Zwölf-Punkte-Vergabe (Finale)

AnzahlLanderhalten von
9  DeutschlandDänemark, Estland, Finnland, Lettland, Norwegen, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien
5  DänemarkIrland, Island, Polen, Rumänien, Slowenien
4  AserbaidschanBulgarien, Malta, Türkei, Ukraine
 GriechenlandAlbanien, Belgien, Zypern, Vereinigtes Königreich
3  ArmenienIsrael, Niederlande, Russland
 TürkeiAserbaidschan, Frankreich, Kroatien
2  GeorgienArmenien, Litauen
1  BelarusGeorgien
 AlbanienMazedonien
 BelgienDeutschland
 Bosnien und HerzegowinaSerbien
 RumänienMoldau
RusslandBelarus
 SerbienBosnien und Herzegowina
 SpanienPortugal
 ZypernGriechenland

Split-Ergebnisse von Jury- und Televoting (Finale)

Am 28. Juni 2010 veröffentlichte die EBU auf ihrer Internetpräsenz eine Tabelle, in der sie das tatsächliche Ergebnis des „combined votings“ den fiktiven Punkten gegenüberstellte, die es bei reiner Jury- oder Zuschauerabstimmung gegeben hätte. Daraus geht hervor, dass sich zwar der erste und der letzte Platz Deutschlands bzw. des Vereinigten Königreiches in beiden Varianten bestätigt hätten, es ansonsten aber zu großen Unterschieden kam. Beispielsweise wurde der am Ende auf Platz sechs gelandete belgische Beitrag in der Summe aller Jurys auf Rang zwei gewertet, von allen Zuschauern jedoch nur auf Rang 14. Auch bei Frankreich, Serbien und Israel kam es, wie die EBU schreibt, zu „signifikant abweichenden Punktehöhen von Jurys und Televotern“:

Finale
PlatzKombiniertes VotingPunkteTelevotingPunkteJuryvotingPunkte
1 Deutschland246 Deutschland243 Deutschland187
2 Türkei170 Türkei177 Belgien185
3 Rumänien162 Dänemark174 Rumänien167
4 Dänemark149 Armenien166 Georgien160
5 Aserbaidschan145 Aserbaidschan161 Israel134
6 Belgien143 Rumänien155 Ukraine129
7 Armenien141 Griechenland152 Dänemark121
8 Griechenland140 Frankreich151 Türkei119
9 Georgien136 Georgien127 Aserbaidschan116
10 Ukraine108 Serbien110 Armenien116
11 Russland90 Russland107 Griechenland110
12 Frankreich82 Spanien106 Albanien97
13 Serbien72 Ukraine94 Portugal69
14 Israel71 Belgien76 Bosnien und Herzegowina65
15 Spanien68 Island40 Russland63
16 Albanien62 Bosnien und Herzegowina35 Irland62
17 Bosnien und Herzegowina51 Albanien35 Norwegen61
18 Portugal43 Moldau28 Zypern57
19 Island41 Israel27 Island57
20 Norwegen35 Portugal24 Spanien43
21 Zypern27 Norwegen18 Serbien37
22 Moldau27 Belarus18 Frankreich34
23 Irland25 Zypern16 Moldau33
24 Belarus18 Irland15 Belarus22
25 Vereinigtes Königreich10 Vereinigtes Königreich7 Vereinigtes Königreich18

An gleicher Stelle veröffentlichte die EBU auch die Ergebnisse des „split votings“ für beide Halbfinals.

Punktesprecher

Die Punktesprecher geben die Ergebnisse der Juryabstimmung ihrer Länder bekannt. Folgende Reihenfolge wurde durch die EBU festgelegt.

Nr.LandPunktesprecherAnmerkungen
1 RumänienMalvina Cservenschi
2 IrlandDerek Mooney
3 DeutschlandHape Kerkeling
4 SerbienMaja Nikolić
5 AlbanienLeon Menkshi
6 TürkeiMeltem Ersan Yazgan
8 PolenAleksandra Rosiak
9 Bosnien und HerzegowinaIvana Vidmar
10 FinnlandJohanna Pirttilahti
11 SlowenienAndrea F
12 EstlandRolf Roosalu
13 RusslandOxana Gennadjewna Fjodorowa
14 PortugalAna Galvão
15 AserbaidschanTamilla Shirinova
16 GriechenlandAlexis Kostalas
17 IslandJóhanna Guðrún JónsdóttirTeilnehmerin 2009
18 DänemarkBryan Rice
19 FrankreichAudrey Chauveau
20 SpanienAinhoa Arbizu
21 SlowakeiĽubomír Bajaník
22 BulgarienDesislava Dobreva
23 UkraineIryna Zhuravska
24 LettlandKārlis BūmeistersTeilnehmer 2005 (als Teil von Valters & Kaža)
25 MaltaChiara SiracusaTeilnehmerin 1998, 2005 und 2009
26 NorwegenAnne Rimmen
27 ZypernChristina MetaxaTeilnehmer 2009
28 LitauenGiedrius Masalskis
29 BelarusAljaksej Hryschyn
30 SchweizChrista Rigozzi
31 BelgienKatja Retsin
32 Vereinigtes KönigreichScott Mills
33 NiederlandeYolanthe Sneijder-Cabau
34 IsraelOfer Nachshon
35 MazedonienMaja Daniels
36 MoldauTanya Cerga
37 GeorgienMariam Vashadze
38 SchwedenEric SaadeTeilnehmer 2011
39 ArmenienNazeni Hovhannisyan

Marcel-Bezençon-Preis

Zum bisher einzigen Mal gewann der Beitrag eines Landes alle drei Kategorien des Marcel-Bezençon-Preises. Der Künstler-Preis wurde das erste Mal von den Fernseh-Kommentatoren gewählt. Preisträger waren:

  • Presse-Preis für den besten Song:  IsraelMilim (מילים) – Harel Skaat
  • Künstler-Preis für den besten Künstler:  IsraelHarel SkaatMilim (מילים)
  • Komponisten-Preis für die beste Komposition/Text:  IsraelTomer Hadadi (M) und Noam Horev (T)Milim (מילים) – Harel Skaat

Übertragung

Fernsehen

Erstmals wurde der Eurovision Song Contest in Deutschland über Das Erste HD in hochauflösendem Fernsehen übertragen. Auch in anderen europäischen Ländern war dies über deren HD-Programme möglich.

Das erste Halbfinale wurde am 25. Mai um 23:00 Uhr auf Einsfestival, das zweite in der Nacht zum 28. Mai um 00:55 Uhr im NDR Fernsehen wiederholt. Ebenfalls auf Einsfestival fand in der Nacht zum 30. Mai eine Wiederholung des Finales um 01:05 Uhr statt. Den Kommentar der deutschen Übertragungen sprach wieder Peter Urban, der bereits von 1997 bis 2008 kommentierte, im Jahr 2009 allerdings aufgrund einer Operation durch Tim Frühling ersetzt werden musste.

Übertragungen im deutschen Rundfunk
Datum Sendung Uhrzeit Fernsehsender Moderation/Kommentar Zuschauer Marktanteil
Gesamt 14 bis 49 Jahre Gesamt 14 bis 49 Jahre
25. Mai 2010 1. Halbfinale 21:00 Uhr Kommentator: Peter Urban 0,64 Mio. 2,4 %
27. Mai 2010 2. Halbfinale 21:00 Uhr
29. Mai 2010 ESC 2010 – Der Countdown 20:15 Uhr Moderatoren: Sabine Heinrich und Matthias Opdenhövel 5,32 Mio. 2,81 Mio. 19,9 % 27,4 %
Finale 21:00 Uhr Kommentator: Peter Urban 14,7 Mio. 8,38 Mio. 49,1 % 61,6 %
Grand Prix Party 00:15 Uhr Moderatoren: Sabine Heinrich und Matthias Opdenhövel 6,63 Mio. 4,31 Mio. 45,8 % 52,4 %

Hörfunk

Der Eurovision Song Contest wurde auch im Hörfunk gesendet.

Übertragungen im deutschen Hörfunk
DatumSendungUhrzeitRadio-ProgrammModeration/Kommentar
29. Mai 2010 Warm-Up zum ESC20:03 Uhr

Moderatoren und Kommentatoren: Thomas Mohr und Tim Frühling
Finale21:03 Uhr

In der Schweiz wurde das zweite Halbfinale sowie das Finale auf SF zwei übertragen. Im Vorfeld lief jeweils eine Sonderausgabe von Die größten Schweizer Hits zu den Schweizer Beiträgen beim ESC. Eine Übertragung des ersten Halbfinales erfolgte nicht, ebenso wenig eine Übertragung in High Definition auf HD suisse. Das nicht teilnehmende Österreich übertrug den Eurovision Song Contest 2010 nicht, ebenso wie Italien, wobei der Empfang im österreichischen Staatsgebiet und in der Region Trentino-Südtirol über Das Erste möglich war. In Ungarn übertrug der Sender Duna Televízió anstatt des EBU-Mitglieds MTV alle drei Sendungen live. Im Kosovo wurde der Wettbewerb, ebenso wie in Australien, Kasachstan und Neuseeland übertragen, obwohl diesen Ländern eine Teilnahme am Contest nicht möglich ist. Über die offizielle Website eurovision.tv war der gesamte Eurovision Song Contest als Live-Stream im Internet zu sehen.

Sonstiges

Anders als in den Jahren zuvor wurde der Green Room, in dem sich die Delegationen der teilnehmenden Länder nach ihrem Auftritt befanden, nicht in einen separaten Raum gelegt, sondern in die Haupthalle, in der das eigentliche Event stattfand. Damit wollte man die Künstler näher an die Fans bringen und möglich machen, dass man die Auftritte der anderen Länder nicht nur über einen Bildschirm, sondern vor den eigenen Augen erleben konnte. Dies setzte sich durch und wurde bei jedem Contest ab diesem angewandt, mit Ausnahme von 2013 und 2019, als sich der Greenroom in einer separaten Halle mit eigenen Publikumsrängen befand.

Die Auswahl des ukrainischen Beitrags wurde mehrmals geändert: Zunächst wurde der Sänger Wassyl Lasarowytsch vom Fernsehsender NTU ausgewählt, das Land zu vertreten. Am 6. März 2010 stellte er sechs Lieder vor, von denen der Titel I love you  ausgesucht wurde. Nach einem Führungswechsel bei NTU wurde Lasarowytsch jedoch am 17. März mit der Begründung, eine senderinterne Wahl des Interpreten sei zu undemokratisch, disqualifiziert. Am 20. März wurde eine neue Vorentscheidung mit zwanzig Beiträgen veranstaltet, welche die Sängerin Alyosha mit dem Lied To Be Free gewann. Es stellte sich heraus, dass das Lied bereits 2008 veröffentlicht wurde und zudem ein Plagiat war, so dass ein neuer Titel gefunden werden musste. Schließlich wurde das Lied Sweet People derselben Sängerin ausgesucht, allerdings nicht innerhalb der Einsendefrist, so dass der Ukraine eine Geldstrafe auferlegt wurde.

Während des Finales am 29. Mai 2010 schlich sich der spanische Flitzer Jimmy Jump in die Tanzchoreographie des Spaniers Daniel Diges ein. Dabei ahmte er Tanzbewegungen der Künstler nach, so dass zunächst unklar war, ob er zum Auftritt gehört oder nicht. Erst durch das Eingreifen des Sicherheitspersonals wurde seine Störungsaktion beendet. Diges, der mit der Startnummer zwei ins Rennen gegangen war, durfte nach dem 25. Teilnehmer (Dänemark) nochmals auftreten.

Die Produktionskosten für die staatliche Rundfunkgesellschaft in Norwegen NRK beliefen sich auf etwa 25 Millionen Euro. Zur Finanzierung wurden mehrere Fernsehserien vorübergehend eingestellt sowie die Übertragungsrechte der Fußball-WM wieder verkauft.

Der australische Fernsehsender SBS strahlte die beiden Halbfinale und das Finale des 55. Eurovision Song Contest jeweils mit einem Tag Verzögerung am Abend aus. Wie jedes Jahr fand unter den australischen Zuschauern ein Televoting statt. Der türkische Beitrag (44,163 Punkte) wurde knapp vor Griechenland (43,480) auf Platz eins gewählt. Der deutsche Siegertitel belegte mit Abstand (16,138 Punkte) den dritten Platz unter den 25 Finalteilnehmern. Die Beiträge aus Serbien (Platz vier), Island (8.), Bosnien und Herzegowina (10.) sowie Irland (14.) konnten sich weitaus besser platzieren, wohingegen Aserbaidschan (18.) und Dänemark (19.) im hinteren Drittel des Teilnehmerfelds landeten.

Siehe auch

Commons: Eurovision Song Contest 2010 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stella Floras: "An enormous production". Eurovision Song Contest 2010 dates confirmed. In: ESCToday. 27. Mai 2009, archiviert vom Original am 29. Mai 2009; abgerufen am 27. Dezember 2010.
  2. Gil Laufer: Now known as Fornbu Arena. Telenor Arena to host Eurovision 2010. In: ESCToday. 3. Juli 2009, archiviert vom Original am 5. März 2012; abgerufen am 27. Dezember 2010.
  3. Sietse Bakker: 39 countries to be represented in Oslo! In: Eurovision.tv. Europäische Rundfunkunion, 31. Dezember 2009, abgerufen am 27. Dezember 2010.
  4. Sietse Bakker: Nadia, Haddy and Erik to Host 2010 Eurovision Song Contest. In: Eurovision.tv. Europäische Rundfunkunion, 10. März 2010, abgerufen am 27. Dezember 2010.
  5. Juries Also Get 50 % Stake in Semi-Final Result. In: Eurovision.tv. Europäische Rundfunkunion, 11. Oktober 2009, abgerufen am 27. Dezember 2010.
  6. Die deutsche Jury beim ESC. NDR, archiviert vom Original am 20. August 2010; abgerufen am 11. Mai 2015.
  7. Sietse Bakker: Oslo 2010: Televoting During Entire Shows. In: Eurovision.tv. Europäische Rundfunkunion, 26. Oktober 2009, abgerufen am 27. Dezember 2010: „It is more logic to pick up the telephone and cast your vote while hearing and seeing a song, rather than at the end the performances. Experiences from several national selections also show that this extended voting window is beind used with success.“
  8. 1 2 Punkte, Plätze, Politik. In: Eurovision.de. Norddeutscher Rundfunk, archiviert vom Original am 20. Januar 2011; abgerufen am 27. Dezember 2010.
  9. Stella Floras: Italy, Monaco and Austria in sights! EBU Working for Eurovision Full House in 2010. In: ESCToday. 23. Januar 2009, archiviert vom Original am 20. Januar 2009; abgerufen am 27. Dezember 2010.
  10. 1 2 Victor Hondal: Lithuania returns. 39 Countries to Participate in Eurovision 2010. In: ESCToday. 31. Dezember 2009, archiviert vom Original am 3. Januar 2010; abgerufen am 27. Dezember 2010.
  11. Barry Viniker: Unhappy with non-qualification. FYR Macedonia Threatens Eurovision Withdrawal. In: ESCToday. 20. Mai 2009, archiviert vom Original am 23. Mai 2009; abgerufen am 27. Dezember 2010.
  12. EBU: Geldstrafen für Spanien und Aserbaidschan. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Eurofire.blog.de. 8. Dezember 2009, archiviert vom Original am 1. Juli 2010; abgerufen am 27. Dezember 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Sietse Bakker: France Requests to Vote in First Semi-Final. In: Eurovision.tv. Europäische Rundfunkunion, 31. März 2010, abgerufen am 27. Dezember 2010.
  14. 1 2 Vgl. Wer hat welche Chancen?. In: Hamburger Abendblatt, 29. Mai 2010, Nr. 122, S. 6.
  15. Marco Lambrecht: Portugal: Filipa Azevedo. NDR, archiviert vom Original am 29. März 2010; abgerufen am 11. Mai 2015.
  16. Kommentar von Peter Urban im Finale des Eurovision Song Contest (Memento vom 2. Juni 2010 im Internet Archive) (ARD, 29. Mai 2010, 0:37:12 min, Videos in der Mediathek nur wenige Tage online erreichbar)
  17. Marco Lambrecht: http://eurovision.ndr.de/teilnehmer/marcinmrozinski100.html. NDR, archiviert vom Original am 15. März 2010; abgerufen am 11. Mai 2015.
  18. Marco Lambrecht: Mazedonien: Gjoko Taneski. NDR, archiviert vom Original am 15. März 2010; abgerufen am 11. Mai 2015.
  19. Eurovision Song Contest 2010 Semi-Final (1) - Scoreboard. In: eurovision.tv. 16. Mai 2013, abgerufen am 23. März 2020.
  20. Vergleiche Michael Brumlik: Ein vergnügliches Lehrstück in antideutscher Kritik: Lena – antideutsch gesehen. taz.de, 31. Mai 2010; abgerufen am 31. Mai 2010.
  21. Kroatien: Feminnem. NDR, archiviert vom Original am 29. März 2010; abgerufen am 11. Mai 2015.
  22. Marco Lambrecht: Niederlande: Sieneke. NDR, archiviert vom Original am 10. Januar 2011; abgerufen am 11. Mai 2015.
  23. Vgl. Lied bei lastfm.de; abgerufen am 31. Mai 2010
  24. Marco Lambrecht: Slowenien: Ensemble Roka Žlindra & Kalamari. NDR, archiviert vom Original am 23. September 2010; abgerufen am 11. Mai 2015.
  25. Marco Lambrecht: Schweiz: Michael von der Heide. NDR, archiviert vom Original am 15. März 2010; abgerufen am 11. Mai 2015.
  26. Eurovision Song Contest 2010 Semi-Final (2) - Scoreboard. In: eurovision.tv. 16. Mai 2013, abgerufen am 23. März 2020.
  27. Lena Meyer-Landrut startet beim Eurovision Song Contest 2010 auf Platz 22
  28. Flashmob für den ESC 2010. NDR, 26. März 2010, archiviert vom Original am 21. September 2010; abgerufen am 11. Mai 2015. (NDR)
  29. Facebook-Gruppe „Eurovision Song Contest 2010 Flash Mob Dance“
  30. Eurovision 2010 Flash Mob Dance (HD) (YouTube-Video)
  31. Eurovision Flash Mob Dance (1-4) ESC 2010 Oslo / USFO (YouTube-Video)
  32. Spanien: Daniel Diges. NDR, 10. März 2010, archiviert vom Original am 23. März 2010; abgerufen am 11. Mai 2015.
  33. 1 2 Sietse Bakker: EBU reveals split voting outcome, surprising results. (deutsch: EBU zeigt getrennte Abstimmungen, überraschende Ergebnisse). eurovision.tv, 28. Juni 2010, abgerufen am 27. Juni 2015.
  34. Israeli grand slam in the Marcel Bezençon Awards. eurovision.tv, abgerufen am 31. Mai 2012.
  35. ESC 2010: Alle Fernsehtermine im Überblick. In: Eurovision.de. Norddeutscher Rundfunk, abgerufen am 27. Dezember 2010.
  36. Sensation: Lenas Triumph holt beinah unfassbare Quote. DWDL.de
  37. Wow! Lena-Sieg pulverisiert die Konkurrenz. Quotenmeter.de
  38. Grand Prix-Warm up: ARD-Show mau, Raab stark. DWDL.de
  39. ESC-Finale live im Radio. NDR, 4. Mai 2010, archiviert vom Original am 10. Mai 2010; abgerufen am 11. Mai 2015.
  40. Österreich: Kein Song Contest 2010 im ORF! (Nicht mehr online verfügbar.) In: Eurofire.blog.de. 18. März 2010, archiviert vom Original am 31. August 2010; abgerufen am 27. Dezember 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  41. Häppchen vom Eurovision Song Contest. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 29. April 2010; abgerufen am 30. April 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  42. Stella Floras: Back in 2011? Hungary: Duna TV to Broadcast All Three Eurovision Shows. In: ESCToday. 24. April 2010, archiviert vom Original am 26. April 2010; abgerufen am 27. Dezember 2010.
  43. Sietse Bakker: Delegates „Impressed“ After NRK Presentations. In: Eurovision.tv. Europäische Rundfunkunion, 22. März 2010, abgerufen am 27. Dezember 2010.
  44. First Semi-Final of the 2010 Eurovision Song Contest. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Eurovision.tv. Europäische Rundfunkunion, archiviert vom Original am 20. April 2010; abgerufen am 30. April 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  45. Olena Omeljantschuk: Ukraine: Vasyl Lazarovych Loves You! In: Eurovision.tv. Europäische Rundfunkunion, 6. März 2010, abgerufen am 27. Dezember 2010.
  46. Olena Omeljantschuk: Update: The List of Participants in the Ukrainian Final Released. In: Eurovision.tv. Europäische Rundfunkunion, 17. März 2010, abgerufen am 27. Dezember 2010.
  47. Olena Omeljantschuk: Update:The Ukrainian Entry for Oslo Is Still Discussed. In: Eurovision.tv. Europäische Rundfunkunion, 21. März 2010, abgerufen am 27. Dezember 2010.
  48. Sietse Bakker: Ukrainian Entry Not Delivered in Time, EBU Imposes Fine. In: Eurovision.tv. Europäische Rundfunkunion, 22. März 2010, abgerufen am 27. Dezember 2010.
  49. Der Spiegel: Eurovisions-Finale: Showdown der Show-Sternchen, abgerufen am 29. Mai 2009.
  50. Espen A. Eik: Eurovision Song Contest: Warum die Norweger nicht gewinnen wollen. Der Tagesspiegel, 27. Mai 2010, abgerufen am 30. Mai 2010.
  51. Vgl. Glen Webb: Australian Televoters Choose their Winner. eurovision.tv, 31. Mai 2010; abgerufen am 2. Juni 2010.
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