Peter „Handschuh“ Peter (* 1943 in Wien) ist ein österreichischer Unternehmer und ehemaliger Autorennfahrer. Er ist der Vater von Philipp Peter.

Karriere als Rennfahrer

Peter Peter zählte in den 1960er-Jahren zu den jungen österreichischen Rennfahrern, die als wilde Hunde die damals noch neue Formel V dominierten. Zu dieser erfolgreichen Truppe zählten unter anderem Dieter Quester, Helmut Marko, Gerold Pankl, Günther Huber, Michael Walleczek und Lothar Schörg. Später stiegen auch Erich Breinsberg, Harald Ertl und Niki Lauda in diese Rennserie ein. Peter Peter fuhr die Kaimann-Rennwagen des legendären Kurt „Masta“ Bergmann, wurde zweimal Vize-Europameister und war mehrmals beim Formel-V-Vergleichskampf USA gegen Europa auf dem Daytona International Speedway am Start.

Neben den Formel-V-Einsätzen bestritt Peter Touren- und Sportwagenrennen. Seine größten Erfolge gelangen ihm 1969 in der Tourenwagen-Europameisterschaft. Gemeinsam mit Günther Huber beendete er das 6-Stunden-Rennen von Brands Hatch und das 6-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring auf einem BMW 2002 ti an der dritten Stelle der Gesamtwertung. Mit Partner Niki Lauda wurde er 1970 im Porsche 906 Gesamtsechster beim 1000-km-Rennen von Zeltweg.

Der Tod von Jochen Rindt beim Training zum Großen Preis von Italien 1970 war für Peter Grund, im Herbst dieses Jahres die Rennkarriere aufzugeben. Schockiert von Rindts Unfall und nach einem Machtwort seines Vaters beendete er seine Fahrerlaufbahn. Seinen einzigen schweren Unfall hatte er nicht bei einem Renneinsatz, sondern bei einer privaten Trainingsfahrt. Mit Michael Walleczek als Beifahrer erkundete er in den 1960er-Jahren die Nürburgring-Nordschleife auf einem Porsche 911. Im Streckenabschnitt Antoniusbuche kam der Porsche von der Fahrbahn ab und blieb nach mehreren Überschlägen in Strauchwerk liegen. Übrig blieben neben einem Totalschaden und einem verschreckten Beifahrer eine irreparable Hüft- und Wirbelsäulenverletzung, die ihn beim Rennfahren aber nicht behinderte.

Unternehmer

Peter Peter ist Sprössling einer Wiener Unternehmerfamilie und führte nach seiner Fahrerkarriere jahrzehntelang die 1838 gegründete Handschuhmanufaktur Handschuhpeter in vierter Generation. Dieser familiäre Hintergrund führte zu seinem Spitznamen Handschuh.

Familie

Peter Peter ist zum dritten Mal verheiratet und Vater dreier Kinder, zweier Töchter und eines Sohnes. Sohn Philipp wurde Profirennfahrer. Im Unterschied zu seinem Vater, dessen Start 1969 mit Rudi Lins im Porsche 910 nicht zustande kam, fuhr Philipp Peter auch erfolgreich in Le Mans. 2002 wurde er dort mit Michael Krumm und Marco Werner im Werks-Audi R8 Gesamtdritter.

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
1967 Racing Team Holland Porsche 906  DAY  SEB  MON  SPA  TAR  NÜR  LEM  HOK  MUG  BRH  CCE  ZEL  OVI  NÜR
DNF
1968 Peter Peter Porsche 910  DAY  SEB  BRH  MON  TAR  NÜR  SPA  WAT  ZEL  LEM
10
1969 Elan Racing Team Porsche 910  DAY  SEB  BRH  MON  TAR  SPA  NÜR  LEM  WAT  ZEL
15
1970 Bosch Racing Team Porsche 908  DAY  SEB  BRH  MON  TAR  SPA  NÜR  LEM  WAT  ZEL
6

Literatur

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.
Commons: Peter Peter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 6-Stunden-Rennen von Brands Hatch der Tourenwagen 1969
  2. 6-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 1969
  3. 175 Jahre Handschuhpeter
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