Pokémon Bank

Bei Pokémon Bank handelt es sich um eine Software zum Lagern von Pokémon für den Nintendo 3DS. Sie wurde mit den beiden Hauptspielen Pokémon X und Y eingeführt und kann ausschließlich über den Nintendo eShop bezogen werden. Die Software für die sechste und siebte Generation basiert auf dem Prinzip des Cloud Computing. Sie enthält daneben die Zusatzsoftware PokéMover, welche es ermöglicht Pokémon aus der fünften Generation, sowie aus den Virtual Console-Titeln zu übertragen.

Ankündigung und Veröffentlichung

In Japan und Südkorea erschien die Software, wie angekündigt, zunächst am 25. Dezember 2013. Durch Serverüberlastungen im Nintendo Network war die Software jedoch bereits nach etwa sechs Stunden nicht mehr nutzbar, sodass die Veröffentlichung einen Tag später wieder zurückgezogen wurde. Bis zur Neuveröffentlichung am 22. Januar 2014 war es in Japan und Südkorea nicht mehr möglich, die Software neu herunterzuladen. Wer sie bereits am 25. oder 26. Dezember erfolgreich heruntergeladen hatte, konnte die Software aber weiterhin nutzen, als die Serverprobleme behoben waren. Die Neuveröffentlichung erschien als Version 1.1. Laut offiziellen Angaben wurden mit diesem Software-Update Maßnahmen getroffen, um den Serverüberlastungen entgegenwirken zu können.

In Europa, Australien und Nordamerika sollte die Software ursprünglich am 27. Dezember 2013 erscheinen. Aufgrund der Serverüberlastungen in Japan und Südkorea wurde die Software jedoch nicht, wie geplant, veröffentlicht. Erst viele Wochen später, am 4. Februar 2014, erschien die Software in der Version 1.1 in Europa und Australien, ohne vorherige Ankündigung im Nintendo eShop. Die Veröffentlichung für Nordamerika folgte einen Tag darauf – am 5. Februar 2014.

Ein weiteres Software-Update für Pokémon Bank erschien am 18. November 2014, das die Software auf die Versionsnummer 1.2 hochstuft. Durch die Aktualisierung wird die Kompatibilität mit den beiden Hauptspielen, Pokémon Omega Rubin und Alpha Saphir, gewährleistet. Eine ausführliche Analysierung des Software-Updates durch Kapothics ergab, dass die Icons der Pokémon, die Icons der Items, Bonus-Ei-Attacken, Attacken beim Levelaufstieg und diverse Item-Texte teilweise hinzugefügt und ersetzt worden sind.[1]

Am 25. Januar 2017 erschien weltweit ein Update für Pokémon Bank (Version 1.3) und PokéMover, durch welches die Kompatibilität zu Pokémon Sonne und Mond sowie den bis dato veröffentlichten Virtual Console-Spielen (Pokémon Rot, Blau, Grün und Gelb) nachgerüstet wurde. Auch die Funktion des Nationalen Pokédex, den es in Pokémon Sonne und Mond nicht gibt, ist seit dem Update in Pokémon Bank verfügbar.

Das bisher letzte Software-Update erschien am 20. November 2017 und machte Pokémon Bank mit Pokémon Ultrasonne und Ultramond kompatibel, sowie den in der Zwischenzeit erschienenen Virtual Console-Titeln zu Pokémon Gold und Silber. Das Update machte Pokémon Bank zudem auch schon mit der Virtual Console-Variante von Pokémon Kristall kompatibel, die erst am 26. Januar 2018 erschienen ist.

Am 29. Mai 2019 wurde bekannt gegeben, dass für zukünftige Spiele mit Pokémon HOME ein neuer Lagerungsservice mit ähnlichem Prinzip veröffentlicht wird. Pokémon von Pokémon Bank können auf den neuen Service übertragen werden, eine Übertragung in die andere Richtung wird jedoch nicht möglich sein.

Konzept zur Funktionsweise der Software

Lagern

Nach dem Download der Software kann man in 100 Online-Boxen, in denen je 30 Pokémon Platz haben, insgesamt bis zu 3000 Pokémon lagern. Diese werden auf Online-Servern gespeichert und können rund um die Uhr verwaltet werden. Neben den normalen Boxen im PC des Spiels kann man also viele weitere Pokémon online lagern. Auch falls das Spiel verloren geht, können die gelagerten Pokémon in ein neues übertragen werden; die Pokémon sind also nicht an ein Spielmodul gebunden, wie es zum Beispiel bei My Pokémon Ranch der Fall war. Mit einer Suchfunktion kann sich der Spieler auch bei großen Mengen an Pokémon zurechtfinden.

Das Ablegen von Items ist in Pokémon Bank nicht möglich. Alle getragenen Items werden vor dem Ablegen automatisch in den Beutel des Spiels übertragen.

Lizenz

Die Software Pokémon Bank ist kostenlos im Nintendo eShop herunterladbar, allerdings ist eine Lizenz zwingend erforderlich, um die Software zu nutzen. Eine Jahreslizenz für Pokémon Bank kostet in Japan 500 Yen, in den USA 4,99 USD, in Europa 4,99 EUR und in der Schweiz 7 CHF.

Während der Probezeit, die bis zum 14. März 2014 andauerte, wurde allen Benutzern eine 30-tägige Gratis-Lizenz eingeräumt, die ab dem ersten Benutzen der Software startete.

Wenn die eigene Jahreslizenz abgelaufen ist und man sie nicht verlängert, werden die Pokémon in den Online-Boxen bei Pokémon Bank nach einer gewissen Zeit gelöscht. Es ist daher ratsam, eine neue Jahreslizenz zu erwerben oder sämtliche Pokémon wieder zurück auf die Spiele zu transferieren.[2]

Nicht übertragbare Pokémon

Es ist nicht möglich, Items auf Pokémon Bank abzulegen, deswegen werden von übertragenen Pokémon gehaltene Items automatisch in den Beutel der genutzten Edition abgelegt. Auch Eier können nicht abgelegt werden. Folgende Pokémon sind zudem grundsätzlich von Pokémon Bank ausgeschlossen:

Pokémon, die in einem Spiel der siebten Generation erhalten bzw. per Pokémon Bank auf ein solches Spiel übertragen wurden, sowie Pokémon, die in einem Spiel der ersten oder zweiten Generation erhalten wurden, können nicht (zurück) auf ein Spiel der sechsten Generation übertragen werden. Dies gilt für von der sechsten Generation übertragene Pokémon auch dann, wenn sie im Spiel der siebten Generation nie verwendet wurden.

Auch innerhalb einer Generation gibt es ein paar Limitationen, da in Pokémon Omega Rubin und Alpha Saphir bzw. Ultrasonne und Ultramond eingeführte Pokémon-Arten, Attacken und Formen nicht in X und Y bzw. Sonne und Mond einprogrammiert sind. Deswegen können Groudon, Kyogre, Rayquaza, Hoopa und Farbeagle nicht auf X oder Y übertragen werden, wenn diese Abgrundsklinge, Ursprungswoge, Zenitstürmer oder Dimensionswahn beherrschen.

Die in Pokémon Ultrasonne und Ultramond eingeführten Pokémon Venicro, Agoyon, Muramura, Kopplosio und Zeraora können nicht auf Sonne oder Mond übertragen werden, ebenso wenig wie Necrozma und Farbeagle mit einer der neuen Attacken Photonen-Geysir, Knallkopf und Plasmafäuste, Wuffels mit der Fähigkeit Tempomacher, Wolwerock in der Zwielichtform und das mit einem QR-Code freischaltbare Film-Pikachu.

Geschenke

„Pokémon-Link“ im Hauptmenü von XY.

Gelegentlich gibt es als Dank für die kostenpflichtige Nutzung von Pokémon Bank einen Bonus (von Linette „Geschenk“ genannt), der je nach Art auf ein Spiel der sechsten oder siebten Generation übertragen werden kann. Wenn ein neuer Bonus verfügbar ist, wird es direkt nach dem Hauptmenü von Linette vorgestellt. Dieses wird nach Wunsch via „Pokémon-Link“ an ein Spiel der sechsten Generation übertragen. Anschließend kann es im Hauptmenü des entsprechenden Spiels empfangen werden (rechts abgebildet). Um weitere Geschenke aus Pokémon Bank empfangen zu können, muss zunächst Platz geschaffen werden, indem das vorherige Geschenk über „Pokémon-Link“ abgeholt wird.

Poké-Meilen und Gewinnpunkte

Beim ersten Softwarestart und in regelmäßigen Abständen gibt es für die Nutzung von Pokémon Bank Poké-Meilen als Geschenk. Die Menge der verschenkten Poké-Meilen steigt mit der Anzahl und der Dauer der eingelagerten Pokémon. Auf diesem Weg erhaltene Poké-Meilen können auch direkt als Gewinnpunkte (GP) eingelöst werden. Jeweils 10 Poké-Meilen entsprechen dabei einem Gewinnpunkt. Maximal können 65.535 Poké-Meilen oder 6.553 Gewinnpunkte angesammelt werden.

Celebi

Linette übergibt dem Spieler das Celebi.
→ Hauptartikel: Events/6. Generation/Europa#Celebi (Pokémon Bank)

Alle Benutzer erhielten ab Veröffentlichung der Software einschließlich bis zum 30. September 2014 das Pokémon Celebi als Bonus. Dieses konnte, wie oben beschrieben, empfangen werden. Dies war pro Nintendo Network ID lediglich einmal möglich. Celebi erschien erst nach dem Abholen der ersten Poké-Meilen bzw. Gewinnpunkte über den Menüpunkt „Pokémon-Link“ in den Spielen. Pokémon Bank musste somit auch mindestens zwei Mal genutzt werden, damit Celebi schließlich erschien.

Tornupto, Impergator und Meganie

→ Hauptartikel: Events/6. Generation/Europa#Johto-Starter (Pokémon Bank)

Ungefähr ein ganzes Jahr später fand die nächste Bonus-Verteilung statt. Dieses Mal wurden die Johto-Starter-Pokémon in ihren Endformen verteilt. Tornupto, Impergator und Meganie besitzen außerdem ihre versteckten Fähigkeiten. Die Verteilung fand im Zeitraum vom 27. Februar 2015 bis zum 30. November 2015 statt.

Regirock, Regice und Registeel

→ Hauptartikel: Events/6. Generation/Europa#Regi-Trio (Pokémon Bank)

Vom 3. März 2016 bis zum 31. Oktober 2016 fand eine weitere Bonus-Verteilung statt, bei der alle Benutzer Regirock, Regice und Registeel mit ihren versteckten Fähigkeiten empfangen konnten.

Mewnium Z

Vom 25. Januar bis zum 2. Oktober 2017 erhielt jeder Nutzer von Pokémon Bank als Bonus einen Mewnium Z, mit dem Mew in den Spielen der siebten Generation eine besondere Z-Attacke namens Supernova des Ursprungs einsetzen kann.

Silvarro, Fuegro und Primarene

→ Hauptartikel: Events/7. Generation/Europa#Alola-Starter (Pokémon Bank)

Im Jahr 2018 wurden die Alola-Starter-Pokémon in ihren Endformen ausgehändigt. Silvarro, Fuegro und Primarene besaßen außerdem ihre versteckten Fähigkeiten. Die Verteilung fand vom 8. März bis zum 31. Oktober 2018 statt.

Kommandutan und Quartermak

→ Hauptartikel: Events/7. Generation/Europa#Kommandutan und Quartermak (Pokémon Bank)

Im Jahr 2019 werden Kommandutan und Quartermak mit ihren versteckten Fähigkeiten ausgegeben. Diese waren bis dato nicht in den Spielen erhältlich. Die Verteilung findet vom 28. März bis zum 31. Oktober 2019 statt.

Charaktere

Linette

→ Hauptartikel: Linette

Linette ist der Hauptcharakter von Pokémon Bank und PokéMover. Sie ist auf beiden Startbildschirmen abgebildet und begleitet den Nutzer bei jedem Starten der Software. Beim erstmaligen Benutzen der Software führt sie den Spieler in das System von Pokémon Bank ein. Sie besitzt eine Schwester namens Lanette und feierte ihren ersten Auftritt bereits in Pokémon Box: Rubin und Saphir.

Kritik

Pokémon Bank und PokéMover ist bei der breiten Masse ganz gut weggekommen und hat durchschnittliche Werte bei der Fachpresse als auch von den Nutzern erhalten. Kritisiert wurde jedoch, dass aufgrund der Verbindung zu ausländischen Servern und der ständigen Synchronisation lange Ladezeiten anfallen. Des Weiteren wurde die zwingend erforderliche Verbindung von PokéMover zu Pokémon Bank kritisiert, da, um Pokémon aus den älteren Generationen übertragen zu können, eine Pokémon Bank-Lizenz erforderlich ist und die Software nur im Zusammenspiel mit Pokémon Bank funktioniert.

Bildmaterial

In anderen Sprachen

Sprache Name
Deutsch Pokémon Bank
Englisch Pokémon Bank
Japanisch ポケモンバンク Pokémon Bank
Spanisch Banco de Pokémon
Französisch Banque Pokémon
Italienisch Banca Pokémon
Koreanisch 포켓몬 뱅크 Pokémon Bank
Chinesisch 寶可夢虛擬銀行 Bǎokěmèng Xūnǐ Yínháng
Pokémon Bank im Nintendo eShop.

Einzelnachweise

Gen. I Project Studio: Rote Edition und Blaue Edition
Gen. III Box: Rubin und Saphir | Pokémate
Gen. IV My Pokémon Ranch
Gen. V Pokédex 3D | Pokédex 3D Pro | Pokédex für iOS
Bank | PokéMover | TV
Gen. VI Jukebox | Fotobude
Gen. VII Kartendex | Pass
Gen. VIII HOME
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