Diverses:Das Jenseits

Nach dem Ableben kommen alle Menschen mit langen Güterzügen ins Jenseits. Das Jenseits ist ein großes Gebäude mit verwirrend vielen Gängen und abschreckend vielen einzelnen Zimmern. Das Jenseits sieht zwar von außen sehr klein und gemütlich aus, von innen hat es allerdings eine unendliche Weite, die sich in unlogischer Logik in drei verschiedene Etagen aufteilt: Die erste Etage, in der man ankommt, wenn man frisch verstorben ist und noch nicht einmal seine Leichenstarre erreicht hat, ist das sogenannte Erdgeschoss. Dieser Name beruht auf der irdischen Herkunft der Neuankömmlinge. Bereits im Erdgeschoss gibt es verschiedene Zimmer, doch dazu später mehr. Die Etage, in die man hineinkommt, wenn man auf der göttlichen Waagschale mehr Gutes als Böses zu bieten hat, ist der 17. Stock. Die dritte Etage des Jenseits ist das 8. UG.

Betreibergesellschaft des Jenseits ist die Gott Ltd. mit Sitz in Stuttgart. Die Gott Ltd. ist eine Holding mit 20% Beteiligung der katholischen Kirche, 17% Beteiligung eines deutsch-türkischen muslimischen Kulturveins aus Berlin-Kreuzberg und 33% Anteil des Großrabbiners von Jerusalem. Die anderen 40% gehören stillen Teilhabern, die teilweise nur wenige Anteile besitzen - wie z.B. die Königin von England. Man munkelt, dass auch Yussuf Islam und Charles Manson zu den stillen Gesellschaftern gehören, genaueres ist aber nicht bekannt und allenfalls den Klatschseiten der Yellow Press zu entnehmen.

Die Stupidedia ist vielfältig!    Zum Thema Das Jenseits gibt es folgende Versionen:
 Enzyklopädisch  Kreativ  

Teil 1: Das Erdgeschoss

Das Jenseits: Unendliche Wartezeiten

Das Erdgeschoss besteht nur aus vergleichsweise wenigen Räumen. Zentral befindet sich das Empfangszimmer, die sogenannte "Rampe". Dort steht ein greiser alter Mann mit nachthemdgleichem Kittel und einem großen Schlüssel in seiner rechten Hand und entscheidet für die Neuankömmlinge die entscheidende Frage: Kommt man zur Rolltreppe in achte Untergeschoss oder darf man sich in den Fahrstuhl in den 17. Stock begeben!? Eine wichtige Frage für die Neuankömmlinge, denn die Antwort auf diese Frage hat Auswirkungen auf den Komfort des Aufenthalts. Während ein Aufenthalt im 17. Stock mehr einer All Inclusive Luxusreise ins Schlaraffenland gleicht, stehen die Heizungen im Untergeschoss auf voller Power und auch die Innenausstattung lässt stark zu wünschen übrig.

Die Rampe

An der Rampe herrscht dichtes Gedränge. Die Sterbequote auf der Erde ist durch die steigende Bevölkerungszahl in den letzten Jahrhunderten stark angestiegen und die baulichen Veraussetzungen für den Empfang beruhen auf einer soziodemographischen Studie des frühen Barock. Enge, lange Anstehzeiten und Wartenmarken bestimmen den Charakter der Rampe. Mehrjährige Wartezeiten gehören zum Normalfall und nur die VIP-Gäste werden an den Warteschlangen vom geflügelten Fachpersonal direkt in die VIP-Lobby geleitet. Für alle anderen, die sich zeitlebens nicht für die VIP-Zone qualifiziert haben, stellt der Aufenthalt im Erdgeschoss eine Zwischenphase statt, bis sie zur Selektion durch Dr. Petrus vordringen.

Der VIP-Raum

Der VIP-Raum ist die Wartezone für besonders previlegierte Neuankommende. Päpste und andere kirchlichen Würdenträger werden hier besonders bewirtet und Diktatoren genießen hier eine Vorzugsbehandlung. Canapées werden gereicht und es gibt sogar Fernsehen mit Pay-TV. Gewinner von Castingshows werden allerdings in den VIP-Raum nur nach persönlichem Vorsingen eingelassen.

Die Metzgerei

Die Metzgerei ist ein besonderer Warteraum für entkörperte Körper. Hierhin kommen nur vollkommen entleibte Leiber, die man sorgsam wieder nach chirurgischen und theologischen Grundprinzipien zusammentackert. Je nach Dematerialisierungszustand dauert der Aufenthalt in diesem Raum bis zu 44 Monate!

  1. Opfer von Flugzeugkatastrophen
  2. Opfer von Sprengungen
  3. Hauptdarsteller aus Kurzgeschichten von Stefan Andres
  4. Dematerialisierte und vapourisierte Star Trek Gestalten

Reinigungsservice "Feuer GmbH"

Vor allem die Umverpackungen von verschiedenen Fast-food-ketten entwickelten sich in den letzten Jahren zu einem echten Problem im Jenseits. Für die Sauberkeit im Erdgeschoss gibt es schon seit Reinigungsfachkräfte, zu erkennen an einem kleinen kitschigen fliederfarbenen Besen. Diese werden von Herrn Jonathan Feuer, einem 1901 verstorbenen Gas- und Wasserinstallateur aus New York, gemanaged. Die Reinigungsfachkräfte gehören zu den wenigen, die eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis im EG haben. Hinter vorgehaltener Hand haben die Reinigungstrupps übrigens den Spitznamen "Das Fegefeuer", eine Bezeichnung die die Angestellten selber gar nicht gerne hören.

Die Selektion

Wenn die Güterwagen mit frischverstorbenen aus dem Diesseits anreisen, ziehen alle Neuankömmlinge eine Wartemarke an den dafür vorgesehenen Automaten. Wie sie sich die Zeit (hier ein sehr relativer Begriff) bis zur Selektion vertreiben, bleibt ihnen selber überlassen - viel zu sehen gibt es aber im Erdgeschoss noch nicht. Vollverkachelte Wartezonen und ergonomische Funktionsmöbel verbreiten den schlichten Charme eines Kreißsaals und die Tatsache, dass alle Bewohner vollkommen nackt sind, ist für die meisten neuverstorbenen sehr sehr gewöhnungsbedürftig. Nichtsdestotrotz erfreuen sich zotige Witze über die primären und sekundären Geschlechtsteile immer wieder erstaunlicher Beliebtheit: "Was sagt ein Elefant, wenn er Dich so sehen könnte? --- ...und damit willst Du atmen??"

Hat man es endlich geschafft, bis zur Selektion vorzudringen, geht alles furchtbar schnell. Schneller als man das Wort "endlich" aussprechen kann, beginnt dann schlagartig die Unendlichkeit. Herrn Dr. Petrus wird ein Schnellhefter gereicht in dem die Aktenlage des "für" und "wider" in wenigen knappen Stichpunkten zusammengefasst ist. Die Entscheidung oben oder unten? trifft er, nachdem er die ersten Seiten kurz überflogen hat. Rechts! Zack! Der Nächste bitte. Rechts. Der nächste bitte. Usw. Über die prozentualen Anteile der Verbringung, so der Fachbegriff, ist wenig bekannt, aber man schätzt in der Fachpresse, dass weniger als 3% der Verbrachten im 17. Stock enden. Der Rest sieht einer hochofengleichen Zukunft entgegen.

Teil 2: Der 17. Stock

Im 17. Stock herrschen buchstäblich paradiesische Zustände. Während die Fahrt im hochmodernen Aufzug nur wenige Sekunden dauert, empfindet man im allgemeinen den Aufenthalt als Ewigkeit. Verschiedene Zimmer tragen zum Komfort der Bewohner bei und sind ihrer Zweckbestimmung nach unterteilt:

Das Restaurant

Im Restaurant wird ganzjährig erlesenste Kost vom Feinsten aufgetischt. Die Engel vom Dienst bekellnern die Gäste mit Gerichten nach Wunsch - Wartezeiten und Engelshaar in der Suppe gibt es nicht. Futtern wie bei Muttern ist genauso aktueller Speisentrend wie auch die haute cuisine aller Herren Länder. Die Essensaufnahmen dauern wahlweise nur wenige Minuten, wenige Stunden oder aber auch wenn gewünscht mehrere Jahre. An der hinteren Wand vor Kopf sitzen in einer lukullischen Schicksalsgemeinschaft Marlon Brando und Kaiser Nero bereits seit Brandos bedauerlichen Hinscheiden und genießen in einem mehrjährigen orgiastischen Fressrausch nach Herzenslaune die Speisenkarte rauf und runter.

Die Kegelbahn

Warnhinweis: samstags morgens bleibt die Kegelbahn zu!

Auf der Kegelbahn gibt es ein buntes Gemisch aller Bevölkerungsgruppen, Nationalitäten und Schichten. Aufgrund einer gesonderten göttlichen Dienstanweisung ist jeder Wurf ein Volltreffer. Rundenweise Alkohol wird ausgeschenkt und die Stimmung ist vor allem am späteren Abend in keinem der anderen Räume des Jenseits besser!
Doch Vorsicht: Die Kegelbahn ist samstags morgens geschlossen; Betriebskegeln der zwölf Apostel!

Das Fernsehzimmer

Im Fernsehzimmer läuft Wunschprogramm. Was die Intendanten und Programmdirektoren des Pay-TV immer versprachen - hier wird es umgesetzt! Lediglich Weihnachten, Yom Kippur und am Tag des Fastenbrechens ist das Zimmer durch LIVE-Übertragungen von religiösen Veranstaltungen in Beschlag genommen. Wahlweise kann man hier z.B. ganzjährig ein Champion's League Finale anschauen oder auch eine Aufzeichnung des olympischen Finals im Synchronschwimmen. Man kann gleichzeitig alle (alle!) Folgen der Lindenstraße sehen, auch die, die auf der Erde erst in einigen Jahren ausgestrahlt werden werden. Auch LIVE-Übertragungen aus fremden Schlafzimmern oder aus den Umkleidekabinen wild pubertierender Jugendlicher erfreuen sich steigender Beliebtheit!

Die Eckkneipe

In der Eckkneipe treffen sich Verstorbene mittleren und fortgeschrittenen Alters. Wirt ist ein Erzengel, dessen Pilskronen heiligenscheinartig 3cm über dem gefüllten Glas schweben. Hauptdiskussionspunkte an der eng'lischen Theke sind vor allem Geschichten von früher, als das Leben noch lebenswert war. Die Getränke sind stark alkoholisch, erzeugen jedoch nur einen angenehmen Rausch, der ohne Komplikationen am nächsten Tag auch schmerzfrei vergeht.

Der Salon ohne Sessel

Dies ist das erste von zwei nahezu identischen Zimmern. Wenn man dieses Zimmer betritt sieht man Pinguine beim Schach-, und Drachen beim Billardspielen zu. Der Raum hat mauvefarbene Tapeten. Es gibt keine Sitzgelegenheiten in diesem Raum, aber an den Wänden sind Büchrregale.

Der Salon mit Sessel

Dies ist das zweite von zwei fast identischen Zimmern. Wenn man dieses Zimmer betritt sieht man Pinguine beim Schach-, und Drachen beim Billardspielen zu. Der Raum ist in orange dekoriert. Es gibt nur einen Sessel, zwei Billardtische und einen Schachtisch in diesem Raum.

Der Rummelplatz

Der Rummelplatz ist ein Zimmer, das aufgrund seienr Deckenhöhe oft mit einem Außengehege verwechselt wird. In der Mitte des Zimmers stehen das Riesenrad und 47 Achterbahnen. Verschiedene Themen-Attraktionen wechseln sich dazwischen mit Schießbuden und Süßigkeitenverkäufern ab. Der Preis zum Eintritt und zum Erwerb der Süßigkeiten ist ein kurzes Lächeln und ein freundschaftlicher Händedruck.

Das kleine Internetcafe

Dieses kleine Internetcafe ohne Internetzugang ist der geheime Stützpunkt - der größten Hackervereinigung im ganzen Jenseits. Hacker aus dem ganzen Jenseits versuchen sich hier in das nicht vorhandene Internet einzuhacken. Das ist sehr gefährlich, weil alle drei Stunden die Putzfrauen vorbeikommen. Der Anführer der Hacker ist Zwerg Nase, der mit Schneewittchen verheiratet ist. Sie planen die Welt zu erobern, in dem sie es orange-weiß-gestreifte Gummibärchen regnen lassen wollen.

Teil 3: Das 8. Untergeschoss

Im achten Untergeschoss endet die lange und meist hoffnungslos überfüllte Rolltreppe. Sofort nach Betreten der Rolltreppe steigt die Temperatur ins Unermessliche. Nicht selten werden 58 °C Raumtemperatur erreicht. Zu trinken gibt es nichts. Wenn die verantwortlichen Verwaltungsbeamten mal einen humorvollen Tag haben, vernimmt man gelegentlich den Running Gag, dass einer unvermittelt "Hitzefrei!" brüllt. Dieser Zwischenruf wird jedoch von den Bewohnern meistens nur mit einem genervten Blick strafend quittiert.

Auch das Untergeschoss ist in verschiedene Räume aufgeteilt. Allerdings bekommt jeder Neuankömmling seine eigenen Räume und muss sich völlig auf sich allein gestellt seinem eigenen, handverlesenen Betreuungspersonal ausliefern.

Die Windmühle

Die Inneneinrichtung des Windemühlenzimmers ist zwar ausgesprochen originell, hat jedoch mit einer Windmühle rein gar nichts zu tun. Orangene Flammen lodern ihre unvermeidlichen Hitzewellen durch den Raum und brennende Scheiterhaufen von Bildern von Rubens und Van Gogh erhitzen das Szenario noch zusätzlich. Die Bewohner des Raums bewegen sich in Holzschuhen aus glühender Holzkohle und in einem schier unerträglichen Rausch der Vorfreude weht auch noch der sanfte Duft von stark THC-haltigem Superskunk über allem (Rem)Brand. In allen vier Ecken befinden sich kleine Fernsehmonitoren: In einer Ecke gibt es einen Bildschirm, auf dem in unendlich andauernder Wiederholung das WM-Finale von 1974 gezeigt wird, in einer anderen Ecke sieht man eine (zugegebenermaßen gestellte) Szene auf Repeat, in der Königin Beatrix beim Bungeejumping das Seil reißt. In der dritten Ecke läuft auf dem Monitor eine LIVE-Übertragung des spanisch-niederländischen Kriegs von 1567 und der Flutung bewohnter Landstriche. Höhepunkt des Windmühlenraums ist die vierte Ecke - in der gibt es einen Bildschirm, auf dem in unendlich andauernder Wiederholung immer und immer wieder im 10 Sekunden Takt Gerd Müllers 2-1 aus dem WM-Finale von 1974 gezeigt wird

Das Klassenzimmer

Hier finden sich nach dem Ableben alle Lehrer ein, eine Berufsgruppe aus der nahezu alle Leute im 8. Untergeschoss enden. Es unterrichtet ein Vollzugsbeamter mittlerer Gehaltsstufe und höherer Foltererlaubnis (Lizenz H!). Die Fächer, die der Bewohner unterrichtet bekommt stehen allerdings im diametralen Gegensatz zu seinen Wissengebieten. Hier wird Latein, Griechisch, Hebräisch und/oder Physik, Chemie und Technik unterrichtet. Für die paar wenigen Lehrer mit gutem Allgemeinwissen gibt es noch Sport und Religion, wobei letztes Fach in Aramäisch unterrichtet wird. Die Prügelstrafe ist erlaubt. Beim falschen Beantworten einer Frage gibt es unendlich viel Schläge, bei einer 6 in einer Klassenarbeit sogar das Doppelte!

Das Ziegenzimmer

Im Ziegenzimmer befinden sich relativ viele trinkfeste Leute. Allerdings wird dort ausschließlich Altbier ausgeschenkt, das die Bewohner sich literweise einflößen lassen müssen. In jeder Ecke des Zimmers findet eine 24/365 Ziegenverbrennung statt. Alle verbrennenden Ziegen heißen Hennes und die Flammen ihrer Scheiterhaufen werden mit Autogrammkarten von Christoph Daum, Toni Schumacher und Wolfgang Overath genährt. Wenn man durch eines der zahlreichen Fenster des Raums nach draußen schaut, sieht man an jeder Seite die Silouette Düsseldorfs neben einer Zweitligatabelle.

Das Kaminzimmer

Ein Blick ins Kaminzimmer!

Im Kaminzimmer ist die Temperatur, selbst für jenseitige Verhältnisse, höllisch hoch. Ein Heimeligheit vorgaukelnder Kamin täuscht den Neuankömmling, den vor ihm befinden sich keine gemütlichen Sitzmöbel, sondern vollausgestattete Zahnarztstühle. Auch das Fachpersonal hat sich um das Gesamtbild zu vervollkommnen verkleidet und behandelt in weißen Kitteln und mit weißen, kochfesten Hufeisen. Bohrer und Wurzelöffner, Kratzer und Spritzen, Zahnfleischheber und Dosenöffner sind im Dauereinsatz und lassen die diesseitig als Zahnärzte tätig gewesenen Patienten jenseitige Ahnung entwickeln, was sie ihren diesseitigen Patienten antaten.

Das Moderatorenzimmer

Fernsehmoderatoren sitzen hier jeweils auf einzelnen Holzhockern aus glühender Holzkohle vor einem kleinen Monitor und müssen sich unendlich viele Wiederholungen ihrer eigenen Anmoderationen, Interviews, Versprecher und Cliffhanger anschauen.

Die Fahrschule

In der Fahrschule ist im 8. Untergeschoss der einzige Raum, in dem es unendlich viel Alkohol gibt. Sowohl zeitlich als auch mengenmäßig. Der Alkohol wird allerdings nicht getrunken, sondern auch intravenös verabreicht. Die Insassen qualifizieren sich für diesen Raum durch Alkohol am Steuer im Vorleben. Im Anschluss an die Zuführung des Alkohols beginnt die Fahrstunde in einem Auto ohne Bremse. Schulkinder sowie alte und gehbehinderte Menschen rennen von allen Seiten in ungeahnten Geschwindigkeiten vor die Stoßstange des Fahrschulwagens und der behufte Fahrlehrer quittiert dies mit lakonischen Kommentaren: "Fahren Sie doch nicht so schnell! Jetzt haben Sie schon wieder einen Rollstuhlfahrer erwischt!" oder etwa "Wenn Sie glauben, das sei ein Kopfsteinpflaster: Nein! Das war eine Pfadfindergruppe!"

Das Guillotinenzimmer

Männliche Vergewaltiger, Kinderschänder und Ehebrecher formieren sich ordentlich in Warteschlangen vor den an den Zimmerwänden hüfthoch angebrachten kleinen Löchern. Zack! Der nächste bitte!

Die Apotheke

Die Apotheke mit der Liege

Ein Zimmer, das immer häufiger Neuzugänge zu verzeichnen hat, ist so angelegt, dass seine Inneneinrichtung einer Apotheke ähnelt. In der Apotheke stehen allerdings keine vollen, sondern leere Behälter. Auf den Behälter stehen verschiedene Aufschriften, die vermuten ließen, dass sich Heroin, LSD, Amphetamin, Betablocker und allerlei andere Sachen drin befänden. Mitten im Raum steht eine Liege, auf der von den Verwaltungsangestellten des Jenseits abwechselnd die Insassen des Raumes festgeschnallt werden: Die Produzenten tötlicher Drogen, die Weiterverkäufer auf den Schulhöfen und die Vermittler von Dopingmitteln an junge Spitzensportler in aller Welt. Ist der Insasse auf der Liege platziert, wird ihm mithilfe einer auf 200°C erhitzten Injektionsnadel im 20 Sekunden-Takt eine Überdosis des von ihm gehandelten Stoffes intravenös iniziert.

Der Gerichtssaal

Im Gerichtssaal sind die Insassen immer die Angeklagten. Hier finden sich Verstorbene ein, die im Leben auf der Erde Richter, Staatsanwälte, Rechtspfleger, Anwälte und Juristen jedweder Art waren. Dem Angeklagten wird dann in einem kurzen Prozess ein Mord vergeworfen, den er nicht begangen hat und er wird dann schnell ohne eigene Aussagemöglichkeit aufgrund fadenscheiniger Indizien zum Tode durch verbrennen verurteilt. Dann erhöht sich die Temperatur im Raum von 58°C schlagartig auf 280°C, bis der höllische Verteidiger Berufung einlegt und das Verfahren in identischem Wortlaut von vorne beginnt. Immer und immer wieder.

Weitere Zimmer

Es gibt im achten Untergeschoss noch etwa 200 weitere Zimmer. Auch diese sind für den aktuellen Bedarf maßgeschneidert. Es kommt allerdings auch öfter vor, dass einzelne Leute gleichzeitig in vier, sechs oder sogar elf verschiedenen Räumen gleichzeitig büßen. So wurde ein holländischer Bewohner einmal gefragt, was ihm hier unten denn am besten gefalle, und er anwortete schlicht mit seinem starken Akzent: "Dass ich in meinem Leben nie Jurist war!"

Siehe auch

Dieser Artikel aus den Namensräumen „Diverses“ oder auch „Spiegelwelten“ besitzt aufgrund seiner Qualität die Urkunde „Schatzkistentauglich“ und wird daher im Portal Rumpelkiste gelistet.
This article is issued from Stupidedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.