Spiegelwelten:Puerro Perdido
Puerro Perdido - ein vergleichsweise kleiner, junger und patriotischer Inselstaat mitten in der Spiegelwelt. Mit ihrer unverwechselbaren Kultur, den verhältnismäßig vielen und vor allen modernen Kraftfahrzeugen und ihrer ausgeprägten freien Landwirtschaft gilt dieser brüderliche Staat als der ungeschliffene Rohdiamant der Spiegelwelt.
Puerro Perdido wird in 16 Provinzen unterteilt. In jeder Provinz steckt das Leben der revolutionären Arbeitern und Bauern, in jeder Provinz ist man Stolz auf El Presidente und den sozialistischen Estado - falls nicht, muss man sich eben im Untergrund aufhalten, denn hier kommt niemand ohne Zulassung raus. Schon gar nicht wenn man eine imperialistische und kapitalistische westliche Zecke ist.
República Socialista del Puerro Perdido | |
Kontinent | Amerikanos |
Amtssprache | Spanisch |
Hauptstadt | Hoy En Dia |
Staatsform | Sozialistische Republik (aka. Kleine Diktatur mit Herz) |
Staatsoberhaupt | Juan Cienfuegos, besser bekannt unter dem Namen El Presidente |
Regierungschef | El Presidente |
Fläche | 365,33 km² |
Einwohnerzahl | 14.453.000 Genossen |
Bevölkerungsdichte | Weltweit größter Produzent von Rum. Selbsterklärend. Einwohner pro km² |
Währung | Puerro-Perdido-Peso (auch PPP, ₱ oder Peso Perdido genannt); manchmal wird auch mit Muscheln gehandelt. |
Gründung | Dieser großartige Staat ist erst dank der Revolución zu dem geworden, was es heute ist! (1959) |
Unabhängigkeit | 1990/1991 |
Nationalhymne | ¡Patria o Muerte! |
Nationalfeiertag | 1. Januar |
Internet-TLD | .pp |
Telefonvorwahl | .59 (kaum genutzt, da Telefone als Verräterutensilien selten erwünscht sind) |
Geographie
Lage der Insel
Puerro Perdido ist ein in der Südsee liegender Inselstaat in der Nähe des Aztekenreiches, mit einer Entfernung von nur wenigen Kilometern. Mit 1.974 Metern Höhe ist der Pico Turco der höchste Punkt Puerro Perdidos, und neben dem Tukan, Zigarren, Lauch, Lamas und Rum eines der Wahrzeichen des Landes. Am Fuße dieses Berges nutzte El Presidente früher seine Revolutionsbasis um den ehemaligen, den westlichen Verschwörern treuen Diktator Emanuel Batusjo zu stürzen.
Hoy En Dia ist mit über zwei Millionen Einwohner die Hauptstadt des revolutionären Inselstaates, gefolgt von den Städten Guevara, Ciudad del Castro und Santa Laura.
Klima
Die Insel hat das ganze Jahr über tropische Temperaturverhältnisse und immer ein angenehmes Klima. Es ist auch für seine kilometerlangen Sandstrände, den immer noch intakten Regenwaldstücken und für die schöne Flora und Fauna bekannt. Daneben ist Puerro Perdido auch als ein bekanntes Ziel der Party suchenden Hurrikane bekannt - konsumreich und kapitalistisch wie die meisten Feinde der genossenschaftlichen Republik richten diese, mit fast jedem Besuch der Insel, in den meisten Fällen größeren Schaden an und bringen die treuen Arbeiter und Bauern des Landes teilweise sogar in Existenznot.
Flora
Puerro Perdido lässt sich in drei Ökozonen einteilen. Trockenwald entlang einiger Küstenabschnitte, Feuchtwald in den Bergen des Landes und Mangroven entlang einiger weiterer Küstenabschnitte. Auf der abgeschiedenen Insel haben sich viele Tier- und Pflanzenarten entwickelt, die es nur hier gibt. Vor der Besiedlung durch die Andalusier waren große Teile Puerro Perdidos von dichtem Wald bedeckt, heute werden viele dieser Flächen als Tabak-, Zuckerrohr- und Ananasplantagen benutzt. Lediglich Regionen an der Nordküste sowie die höchsten Regionen der Revolutionsberge sind weitestgehend in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten, wobei Letztere bald zugunsten der Kupferindustrie auch ihr Ende finden werden.
Fauna
Die puerroanische Fauna ist von großer Vielfalt geprägt. Während Säugetiere im Norden des Landes relativ selten sind, prägen große Arten wie Jaguar, Gürteltier und Lama die einheimische Tierwelt. Das Lama, als beliebtestes Tier Puerro Perdidos, ist nicht nur an der Südküste beheimatet; im ganzen Land beschert dieses süße Pelztier der Bevölkerung ein angenehmes Lächeln. An Meerestieren finden sich interessante Vertreter der Haiwelt. Unter anderem der Weiße Hai, welcher seit Jehers her als Schwimmaufpasser unrevolutionärer Verräter des großartgen Puerro Perdidos arbeitet, ist hier vertreten. Auch Wale sind auf der schönen Insel heimisch; so werden diese noch heute wegen deren rohstoffreichen Körpern weiterverarbeitet.
Die Vogelwelt ist zudem viel zahlreicher als die Säugetierwelt. Geier, Enten, Papageien, Puerro Perdido bietet auch hier eine revolutionäre Vielfalt sowie nirgendwo sonst antreffbares Federviech an. Am bekanntesten ist der Tukan, welcher das, neben dem Lama, bedeutenste Nationaltier Puerro Perdidos darstellt und von der Bevölkerung geliebt wird.
Seit der Besiedlung durch die Andalusier ab dem 16. Jahrhundert wurden jedoch zahlreiche Nutztiere auf Puerro Perdido gebracht. Mit den Kolonialisten kamen Pferd, Rind die schwarzafrikanische Arbeitskraft; Schafe, Ziegen und Hase folgten mit der Zeit. Bis heute haben diese Arten der Fauna erheblichen Schaden hinzugefügt, unter Anderem sind sie für das Aussterben von dutzenden von endemischen Arten verantwortlich. Während Schafe und Ziegen die Pflanzenwelt an der Wurzel packten, sorgten Schwarzafrikaner und mit dem Schiff eingeschleppte Ratten dafür, dass Nistbestände mehrerer seltener Vogelarten verloren gingen.
Geschichte
Andalusische Kolonialzeit
Schon vor hunderten von Jahren, lange bevor spanischsprachige, christliche Kolonialisten um 1500 aus Al-Andalus auftauchten und die ersten Ananasplantagen auf dieser tropischen Insel gründeten, lebten Ureinwohner im heutigen Puerro Perdido. Spärlich bis überhaupt nicht bekleidet, merkwürdigen Göttern aus dem Aztekenreich huldigend und unbekannte, unverständliche Sprachen sprechend, ergaben sich die Eingeborenen nicht den Siedlern - bis gut 95% der Einheimischen an Pocken oder Selbstreduzierung durch Menschenopfer starben. Ab dem Moment war der Weg für den Anbau sämtlicher Tropenfrüchte frei.
Die Insel, welche bis zur Ankunft der Andalusier nur Ananas und Eingeborene als Exportprodukte besaß, entwickelte sich in den darauf folgenden Jahrhunderten ab etwa 1560 zum Hauptexportland von Ananas, Zigarren und Rum sowie, auf Puerro Perdido damals eine weltbewegende Veränderung, bekleidete Ureinwohner. In den Importländern, wo bekleidete Eingeborene so selten waren wie es die Diktatur heute in der wunderschönen Sozialistischen Republik ist, wurden diese zum sofortigen Exportschlager und bescherten der Insel jahrhundertelang Protz und Luxus. Als jedoch die Nachfrage nach diesen Produkten stagnierte ging die Wirtschaft des Landes schlagartig unter. Die Exportbilanz Puerro Perdidos wurde mit der Zeit so negativ, dass es nicht einmal mehr genug Kapital auf der Insel gab um Fleisch zu importieren - weswegen Gürteltierragout auch heute noch eines der bekanntesten Gerichte aus der Inselrepublik ist.
Machtübernahme durch Ramón Cabeza de Vaca
Bis Anfang der 1950er Jahre hörte man wenig von der Insel, die einst als Perle der Südsee galt, bis der imperialistische, menschenverachtende, kapitalistischte Schurke Ramón Cabeza de Vaca mit Hilfe ausländischer Verräter aus den USA die Macht ansich nahm. Aus Zufall durch ein Dimensionsportal nach Puerro Perdido gekommen, verhalfen diese kapitalistischen, geächteten Lobbyisten Cabeza durch einen Militärputsch zur Macht. Durch Scheinwahlen als Präsident Puerro Perdidos bestätigt, versetzte er die Bevölkerung des gutmütigen Landes durch Verschleppungen, Einschüchterungen und Folter in Angst und Schrecken. Während die Wirtschaft teilweise erneuert wurde, leidete das arbeitende Volk unter der Machtgier und des Personenkultes um Cabeza de Vaca. Das ohnehin schon kaum bekannte Land fing an sich zu isolieren, und nach anfänglichen wirtschaftlichen Reformen verließ auch das letzte Kilogramm Zucker zu einem Mindestpreis die Insel.
Glorreiche Revolución
Die nächsten knapp 40 Jahre, die die Machtergreifung Cabeza de Vacas seit 1951 prägten, waren von Armut und der Verdummung des Volkes durch kapitalistische Konsumpropaganda geprägt, bis, Ende 1990, die Bewegung des 1. Juli unter der Führung von Juan Cienfuegos, dem heutigen, großartigen El Presidente, mithilfe seiner Kameraden den gehassten Diktator aus dem Land wegzwang. Im Aztekenreich sammelte Juan Cienfuegos patriotische, puerroanische Exilanten um sich, die bereit waren, für einen Umsturz in ihrer glorreichen Heimat zu kämpfen. Während dieser Zeit traf Cienfuegos unter anderem auch den Arzt und Freikämpfer Rafael de la Serna, der sich seiner revolutionären Bewegung anschloss. In der Nacht des 28. November 1988 verließen die Kämpfer der erfolgreichen, puerroanischen Bewegung des 1. Juli unter Führung von Juan Cienfuegos mit rund zwei Kisten an Zigarren sowie mehreren Kisten an Munition und Proviant an Bord der Yacht Libertad den Hafen im Aztekenreich mit Ziel Puerro Perdido, um das verhasste und geächtete Cabeza de Vaca-Regime zu stürzen.
Am 4. Dezember 1988 erreichten sie, nach zwei Verlandungen im verräterischem Sand (dieser wurde nach der Revolution aus Rache in eine kochend heiße Brühe geworfen und schmückt seitdem als Rumglas das Arbeitszimmer El Presidentes)in Puerro Perdido bei der Playa De Las Piñas Colladas südlich der Stadt Noquiero. Nach der Landung war die Truppe um den zukünftigen El Presidente in einem Hinterhalt von verräterischen Soldaten Cabeza de Vacas beschossen worden, was der nach Freiheit und Demokratie strebenden Guerillatruppe mehreren Kämpfern das Leben kostete. Aufgrund der Guerillakapazitäten der Krieger konnten sie in den nahe gelegenden Wäldern Schutz suchen und sich, um sich zu stärken, aus Baumwurzeln ernähren; da sie sich mit der Flora des Landes auskannten starben auch nur zwei Krieger an den folgenden Vergiftungen durch giftige Wurzeln. Da die Unterstützung durch die Bevölkerung sehr groß war, konnten Nachschub wie Nahrungsmittel, Medikamente und Zigarren ohne größere Probleme in die südlichen, hügeligeren Regionen des Landes gebracht werden. Es folgte ein über zweijähriger, blutiger Guerillakampf in den Bergen des Südens der Insel, in dessen Verlauf die revolutionäre und kämpferische Rebellenarmee unter Führung Cienfuegos immer mehr Kämpfer und andere Proletarier rekrutieren und immer größere Erfolge gegen die Cabeza de Vaca-Armee verbuchen konnte. Das Generalkommando der großartigen Rebellenarmee lag am Fuße des Pico Turco, dem mit 1.974 Metern höchsten puerroanischen Berg. Trotz unaufhörlicher Suche und anhaltenden Bombardements gelang es der von Hass geblendeten Armee Cabeza de Vacas während des gesamten Guerillakampfes nicht, das gut versteckte Generalkommando zu lokalisieren und zu zerstören.
Kurz darauf begannen die glorreichen Rebellen ihre erfolgreiche Offensive. Inzwischen hatte sich die Rebellenarmee so sehr vergrößert, dass neben Comandante en Jefe Juan Cienfuegos weitere Comandantes ernannt worden waren, unter diesen Rafael de la Serna. Sie rückten in zwei Abteilungen vor. Die erste wurde von El Presidente befehligt und bewegte sich in den Nordteil der Insel mit der zweitgrößten Stadt, Guevara. Vor allem durch die geschickte Nutzung der Winde aus der Südsee verhalf es dieser revolutionären Truppe, die Soldaten des Diktators mithilfe von Zigarrenrauch auszuschalten. Die zweite wurde von Rafael de la Serna geführt und zog nach Westen, in Richtung der Hauptstadt Hoy En Dia. Die entscheidende Schlacht im Südwesten bei Santa Laura wurde zur Jahreswende 1990/91 von dieser zweiten Abteilung heroisch geschlagen und gewonnen. Am 28. Dezember 1990 griff die zweite Abteilung unter Führung de la Serna einen Zug voll beladen mit Waffen, Zigarren und Munition an. Nach einem mehrstündigen Gefecht fielen die Waffen in die Häne der siegenden Guerilleros, welche, auf Grund dieses schnellen Sieges, selbst Fotos mit dort zufällig reisenden Touristen machten. Die Eroberung der Stadt Santa Laura folgte unter regnerischem, für die immer weniger werdenden Soldaten verheerendem Wetter. Am 1. Januar 1991 floh der geschlagene Cabeza de Vaca ins Aztekenreich, am Tag darauf besetzten die Rebellen Hoy En Dia und Ciudad del Castro. Am 6. Januar erreichte Juan Cienfuegos Hoy En Dia und vollendete den glorreichen Sieg der Revolution über die blutenden Truppen Cabeza de Vacas am Fuße des von den Guerillakämpfern besetzten und geräumten Präsidentenpalastes.
Zeit seit der Übernahme durch den großartigen El Presidente
Cabeza de Vaca wurde jedoch, noch Jahre nach der glorreichen Revolution, von mehreren Staaten als legitimes Oberhaupt des Landes gesehen. Trotz der Tatsache, dass dieser schon 1991 bei einem schwerwiegenden Einkaufswagenunfall ums Leben kam, forderten mehrere Regierungen, vor allem die geographisch nahe liegenden Staaten, die Wiedergabe des Landes an ihn, und verhängten über das neuenstandene, sozialistische Puerro Perdido ein Embargo nach dem anderen. Die Wirtschaft stagnierte bis etwa 1993. Ab diesem Jahr erholte sie sich, nicht zuletzt aufgrund der gesteigerten Güterproduktion und des langsam aufkeimenden Tourismus, jedoch sehr schnell wieder. Dennoch blieb das Land rund 20 weitere Jahre weitgehend isoliert. Unter Anderem beim Ozeanienkonflikt sowie beim Sozialistischen Krieg entschied man sich nicht einzugreifen, da sonst eventuell das Image des Landes in eine aggressive Militärregierung ändern könnte. Da, nach dem Sozialistischen Krieg, das Bild des Sozialismus endgültig den Bach runterging, entschied sich die fortschrittliche Regierung El Presidentes sowie seiner Gefolgschaft dazu, sich ab Anfang 2012 der Weltgemeinschaft zu öffnen. Unseriöse Kritiker behaupteten, dass dies an der schwächelnden Wirtschaft und dem ausbleibenen Tourismus sowie auf die Konzentrierung des gesamten inländischen Personenkraftwagenaufkommens auf Oldtimer der 1950er liegt. El Presidente warf diese mitleidserregenden, parasitären Proteste seitens der Kritiker zurück, blieb jedoch weitesgehend demokratisch und erlaubte diesen, die Republik zugunsten eines besseren Ortes zu verlassen.
El Presidente
Der vom Volk geliebte und in Wirklichkeit Juan Cienfuegos heißende El Presidente ist der erste und zugleich der beste Líder seit der glorreichen Revolution den Puerro Perdido bisher gesehen hat. Er hat den Staat mithilfe von seinen Genossen wie der Arzt und Freikrieger Rafael de la Serna und seinen eigenen Händen aufgebaut, seine geliebten Zigarren musste er zeitweise aufgrund der schon benutzten Hände in seinen Mundwinkeln halten.
El Presidente behauptet, als Verfechter der sozialistischen Nation und des industriellen Fortschritts, dass Opposition sowie jede andere, ihm auch nur annähernd gleichkommende Macht auf Puerro Perdido den gesamten Staat zerstören könnte. Deshalb ist er, als Regierungschef des Landes, nicht nur Präsident des Ministerrates, sondern auch die Opposition zugleich; so erzielt er bei den reibungslos demokratischen Wahlen und Gesetzeneinwürfen immer die absolute Mehrheit, ab und zu übertrifft seine Genialität sogar die heilig anmutende Marke der einhundert Prozentpunkte. Der glorreiche Líder sieht alles, der glorreich Líder weiß alles - nur den Ozeanienkonflikt hat er weder kommen noch gehen sehen, so konnte sich Puerro Perdido bis vor einem kurzen Zeitraum auch nicht gerade bekannt machen, und auch heute noch assoziert man den Namen Puerro nur mit den gleichnamigen Zigarren.
Wirtschaft
Puerro Perdidos Wirtschaft geht es zurzeit prächtig, wie es sich einer Planwirtschaft auf proletarischen Grundbasen gehört. Sie beruht auf alles, was brüderlich, revolutionär und tropisch ist. Mais, Ananas, Tabak; ja sogar Zuckerrohr, Mangos und Kautschuk wird hier angebaut. Zudem ist Puerro Perdido der weltgrößte Exporteur von Wolle, Milch und Fleisch des Lamas, welcher auch, nicht zuletzt dank El Presidentes Vorliebe für diese regimetreuen Tiere, im ganzen Land beliebt sind. Kapitalistische Börsen, Banken und alles, was nicht auf genossenschaftlichen Prinzipien beruht, gehört auf den Scheiterhaufen, welcher natürlich mithilfe von Flaggen imperialistischer Schurkenstaaten angezündet wird. Wozu hat man denn sonst Luxusburg.
Der Industriesektor ist im Land zudem sehr brüderlich ausgeprägt. Aus Ananasfrüchten wird Ananaskonserveninhalt hergestellt, mithilfe von Mais stellt man Maissirup her, backt Brot und verwendet es als Futter für die süßen Lamas. Tabak ist zudem der Rohstoff für cool wirkende Zigarren und Zuckerrohr wird zu Rum und Zucker weiterverarbeitet. Produkte Puerro Perdidos sind in der gesamten Spiegelwelt begehrt, vor allem der Rum, die Zigarren und der Zucker sind überregional verbreitet. Wer kann denn nicht dem Geruch von frischen, handgerollten Zigarren wiederstehen?
Bis vor einiger Zeit waren viele gutverkaufte Produkte aus Puerro Perdido mit einem "Made in Lupercania"-Symbol übersehen, um den kleinen Staat zu verbergen. Nach dem verschwinden Amerikaniens und dem Einsetzen einer Reihe wichtiger Veränderungen auf der Welt hat sich der Inselstaat jedoch längst dazu entschieden, ihre Produkte auf legaler zu verkaufen, wie es einige weitere Menschen, so sagen es zumindest die antipuerroanischen Zeitungen der bösen westlichen Welt, auch machen.
Politik
Politik ist in Puerro Perdido relativ einfach zu verstehen. Hier wird eigentlich nur zwischen Außen- und Innenpolitik unterschieden; El Presidente hat dabei immer Recht und zeigt dem brüderlich erscheinenden Parlament wie man es richtig macht.
Innenpolitik
Innenpolitik wird am einfachsten erklärt: El Presidente entscheidet, wie bereits erwähnt, was gut für die Perle der Spiegelwelt ist und was nicht.. Einfaches Beispiel:
- Blumenkübel = Gut
- Homosexuelle, vor allem aber deren betrügerische Staatengebilde wie Gayland = Schlecht
Wer sich El Presidente widersetzt bekommt schlagkräftige Argumente seitens der revolutionstreuen, vom Volk geliebten Polizei zu spüren.
Puerro Perdido besitzt aber, auch wenn dies trotz El Presidentes Allwissenheit überflüssig erscheint, auch ein Parlament, in dem aus jeder Provinz des Landes 5 Wahlmänner deren Gebiet präsentieren. Einer wird vom Volk gewählt, die anderen sollten in Verbindung mit El Presidente sein damit sie es überhaupt bis über die jeweilige Provinzgrenze schaffen, ohne dabei zufällig ins Gras zu beißen..
Außenpolitik
Die meisten Staaten in den Spiegelwelten stehen Puerro Perdido mit neutralen Gefühlen gegenüber - einzige Ausnahmen waren beziehungsweise sind, unter Anderem, das mittlerweile nicht mehr bestehende, kapitalistische Amerikanien und das jetzige Bushland. Mit Bushland pflegt El Presidente eine vorbildhafte Hassliebe: El Presidente ist Bush ein Dorn im Auge, und El Presidente kann Bushs ständige imperialistische Propagandareden kaum mitanhören. Aber dennoch besitzen beide Staatsoberhäupter eine entscheidene Verbindung zueinander: deren Hass zum ehemaligen Amerikanien, mit dem kleinen, aber feinen Unterschied dass in Bushland Flaggen aus dem Kennedy-Reich nicht als Fußabtreter, sondern als Zündholz für Barbecuefeste auf texanische Art genutzt werden.
Kultur
El Presidente selbst bezeichnet die Kultur dieser einzigen Bastion des glorreichen Sozialismus auf Amerikanos als die schönste des Kontinentes; dazu trägt jedoch nicht nur seine Vorliebe für das populärste Tier des Landes, das Lama, bei. Im Gegensatz zu vielen anderen Staaten konnte Puerro Perdido die Originalität seiner Kultur bewahren, die zum Teil sogar noch auf alte Bräuche aus der Zeit vor der Ankunft der Kolonialisten beruht - die brüderliche Führung der Sozialistischen Republik dementiert jedoch jegliche Verbindung auf Traditionen aus dem Aztekenreich und behauptet mitunter auch, dass die Ureinwohner des Landes nicht aus dem Festland stammen - "alles sei originell und anders", liest man auf Propagandaplakaten.
Dennoch besteht, neuesten Erkenntnissen nach zufolge, die Kultur hauptsächlich aus dem kolonialen Erbe des Landes. Kathedralen, Rathäuser, Sprache - ja selbst das Niederschlagen und Ignorieren von nationalistischen Minderheiten kann man als Errungenschaft aus dem Mutterland erkennen. Bekannte Tänze wie Flamenco sind, wie auch das traditionelle Nutzen von Flaggen geächteter Länder als Brandbeschleuniger und eine lebhafte Voodookultur, ein wichtiger Teil des Landes.
Sprache
In Puerro Perdido wird hauptsächlich Spanisch gesprochen. Als offizielle Staatssprache sowie Muttersprache von über 98 Prozent der Bevölkerung gilt es als selbstverständlich, sich dort auf Spanisch, genauer gesagt auf Puerroanischem Spanisch, zu unterhalten. Das Puerroanische Spanisch zeichnet sich durch die im Hochspanischen unterschiedlichen Laute /θ/ (engl. th) und /s/ aus, welche auf Puerro Perdido immer wie /s/ ausgesprochen werden. Das Verschlucken einiger Konsonanten, wie des /s/ am Silben- und Wortende sowie des /d/ und /b/ zwischen Vokalen ist ebenfalls typisch. Auch wird häufig statt /r/ am Silbenende /l/ ausgesprochen: puerta (Tür) gerät dann zu puelta und por favor (bitte) zu pol favol. Zudem ist die Einheimische Variante des Spanischen vokabulartechnisch teilweise anders es die Standardsprache vorschreibt: Vor allem Lehnwörter aus den Aztekischen Sprachen (bedingt durch die geographische Nähe zum Aztekenreich) haben sich auf Puerro Perdido niedergelassen, als Beispiel seien hier macehualtin für Bauer sowie tzictlitlalcacáhuatl (wörtlich: Klebrige Kakaobohne aus der Erde) für Kaugummi zu nennen.
Die einzige nennenswerte Minderheitensprache, die im glorreichen Puerro Perdido gesprochen wird, ist, aufgrund von damaligen Händleraktivitäten, Niederländisch. Die Sprache, welche in Puerro Perdido jedoch, vor allem von Seiten der Regierung, eher als "Halskrankheit" eingestuft wird, ist trotz allem seit Jahren vom Aussterben bedroht. Die Regierung sieht darin jedoch keinen großen Verlust.
Kunst
Die puerroanische Kunst ist stark von dem Wirken der Revolution 1990/1991 gesprägt worden. So behandeln viele zeitgenössische Gemälde den Überfall des Cabeza de Vaca-Zuges durch die heroischen Rebellen als Thema, andere zeigen oft El Presidente als Porträt; die meisten dieser schönen und wahrheitsgemäßen Kunstwerke werden zudem vom Puerroanischen Ministerium für Kultur in Auftrag gegeben - mit Erfolg: so stieg der Anteil an wahrheitsgemäßen, den Staat glorifizierten Kunstwerken seit der Förderung durch das Ministerium in den vergangenden zehn Jahren von 15 auf 42 Prozent an.
Aber auch unabhängige Kunst wird gefördert - Bilder aus Puerro Perdido, die mit deren Farben und Formen die Psyche eines Menschen förmlich hypnotisieren, sind seit der Revolution sehr beliebt. Motive sind hauptsächlich nationale Symbole des Landes, puerroanische Städte, El Presidente sowie Alltagsszenen der Insel.
Puerroanische Küche
Die puerroanische Küche gilt als vielfältig und für Neuheiten willkommen. Neben traditionellen Gerichten wie Gürteltierragout oder gegrillte Ananas, die zum Teil noch aus der Kolonialzeit stammen, finden sich auf der Insel Einflüsse aus der gesamten Spiegelwelt wieder.
Traditionell sind puerroanische Speisen stark gewürzt - für den unerfahrenden Touristen aus den Industriestaaten, die an anderes gewohnt sind, öffnet die patriotische Küche Puerro Perdidos neue Geschmäcke. Sehr beliebt ist auf der Insel das Grillen; von Schweinen über Hühnern bishin zu Gürteltieren ist hier jeder Art des feurigen Bratens beheimatet, nicht zuletzt, weil Rohstoffe für Gasöfen traditionell Mangelware sind. Als bekanntestes Gericht des Landes gelten Tacos - mit Hühner- oder Rindfleisch, vegetarisch, mit oder ohne Zwiebeln oder auch am Jahresende, wo es wenig frische Nahrungsmittel gibt, mit Zeitungspapier - die Vielfalt der Zubereitung ist unermesslich.
Sport
Der Sport hat in Puerro Perdido aufgrund patriotischer Gedanken einen hohen Stellenwert. Sportarten wie Baseball, Fußball oder Verräter erschießen waren und sind sehr populär. In heutigen Tagen wird der Sport staatlicherseits stark gefördert.
Die populärste Sportart Puerro Perdidos ist Baseball. Puerroanische Baseballspieler genießen einen hohen Ruf selbst an Schulen gibt es jedes Jahr Baseballturniere. Fußball war bis weit ins 20. Jahrhundert eher eine Randsportart, die von wenigen Leuten professionell gespielt wurde. Ab der Jahrtausendwende änderte sich diese Einstellung jedoch, und die Sportart erfuhr eine weite Förderung durch die Regierung um den großartigen El Presidente. Die marode Fußballnationalmannschaft wurde nach und nach neu aufgebaut, und auch die puerroanische erste Liga erfuhr einen Neuanstrich. Aufgrund dieser großen Förderung, sowie die immer weiter steigende Begeisterung für den runden Lederball, einigte sich die puerroanische Mannschaft darauf, mit der Universumsmeisterschaft 2012 zum ersten Mal an einem internationalen Fußballturnier teilzunehmen.
Medien
Die puerroanischen Medien sind Staatseigentum. Der Verfassung der großartigen Republik nach dient das gesamte Medienwesen der Glorifizierung des sozialistischen, modernen Staates und dessen großartigen Führung um den beliebten und verehrten El Presidente sowie seiner treuen Gefolgschaft. Dementsprechend muss die Medienlandschaft langwierig vom Staat überprüft werden, damit nicht noch ein abtrünniger Puerroaner die Errungenschaften des großartigen, arbeitenden Volkes infrage stellt oder in den kapitalistischen, menschenverachtenden Dreck zieht und die Stabilität des tropischen Landes in Gefahr setzt.
Die Presse steht, glücklicherweise, hauptsächlich unter der Kontrolle der Führung des Landes und der Kommunistischen Partei Puerro Perdidos. Die einzige landesweite Zeitung ist El Puerro Libre, welche auch das zentrale Presseorgan des sozialistischen Staates darstellt. Neben lobenden Texten an die Bevölkerung, bildungsreichen Meinungen seitens der Partei und treuen, revolutionären Arbeitern werden zunehmend auch Themen aus der gesamten Spiegelwelt behandelt. Ein besonderes Merkmal der Zeitung ist zudem, dass El Presidente selbst - in einer eigens dafür bereitgestellten Sparte - eigene Meinungen und Reflexionen niederschreibt, und die Bevölkerung mit unabhängigen, persönlichen Gedankengängen bereichert, welche nur rein zufällig oft auch die Meinung der Zeitung und des Landes widerspiegelt.