Spiegelwelten:UM-Spiel 2008 Aquanopolis vs. Scoutopia (Gruppe C)
Grüss Gott die Herren, küss'die Händ' die Damen, hier ist wieder Ihr Iggy Guttapercha, für Sie unterwegs in den Stadien dieses Universums.
Heute berichte ich live von der Partie Aquanopolis - Scoutopia, dem dritten Vorrundenspiel beider Mannschaften in der Gruppe C, einer der vier härtesten Vorgruppen dieser UM. Hier und heute geht es allerdings um nichts mehr, denn für beide Teams ist der Zug bereits abgefahren. Für die Aquanopolitaner in Richtung Viertelfinale, denn sie stehen bereits vor der heutigen Partie praktisch als Gruppensieger fest, für die Scoutopianer in Richtung Heimat, denn ihnen nützt ein noch so hoher Sieg heute nicht die Bohne.
Gute Voraussetzungen eigentlich für ein entspanntes, ein gutes Fußballspiel, in dem beide Mannschaften zwanglos ihren schönsten Fußball zeigen könnten. Nichtsdestotrotz hat die FIFA eines ihrer strengsten Schiedsrichtergespanne auf diese Partie angesetzt. Leiten wird die Begegnung der für sein beherztes Eingreifen berüchtigte Referee Stirchophren aus Augsburg, Adelsspross und wahrer Vertreter des alten Hamunaptra. An den Linien assistieren werden ihm die wieselflinken und als äußerst
scharfäugig bekannten Schiri-Geschwister Ottmar und Fritz Walter aus der Pfalz.
Ich sitze hier in der Sprecherkabine des Corned-Beef Fields in Sparerip-City und ich muss sagen, der Gastgeber hat sich diesmal nicht lumpen lassen! Das bekannte Künstler-Mutter-Sohn-Paar Schann und Plastimiehl Christo hat das Spielfeld in cornedbeeffarbene Tücher verhüllt, unter denen sich eine Art bebaute Landschaft abzeichnet, aber, liebe Sportsfreunde, noch können wir nicht erkennen, was genau unter dieser geschmackvollen Verpackung verborgen ist.
Das, wie man leider ja sagen muss, etwas langweiligewierige Absingen insbesondere der aquanopolitanischen Hymne ist beendet, die Superbande KraftZwerk und der wie stets live mitsingende aquanopolitanische Staatsführer Örg werden gerade in ihrer Gondel zum Zeppelin Luftmacht Eins hochgezogen, in der, wie ich sehe, auch Ben Paul, Staatsoberhaupt aus Scoutopia sitzt. Beide Nationen verbindet ja bekantlich eine respektvolle Freundschaft.
Und während Steakduft die Arena mit ihren gefüllten Rängen durchzieht, werden jetzt durch etwa 400 Helfer die Tücher vom Spielfeld gezogen und, ja Donnerwetter, das hat nun wohl niemand hier erwartet, eine kleine Siedlung im klassisch-olmthekischen Stil mit seinen reizvollen Holzarchitekturen enthüllt sich vor unseren Augen. Und da kommen sie auch schon, die Kämpfer beider Teams und auch hier, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, sie hören es am tosenden Beifall der Zuschauer, ist Staunenswertes zu sehen!
Beide Teams laufen nicht in ihren üblichen Fußballdresses auf, sondern tragen, geschmackvoll in ihren Nationalfarben gehalten, Baseball-Trikots, dazu schmucke Helme und prächtige Schläger. Und damit nicht genug, beide Teams nehmen an der Spielfeldumrandung Aufstellung und ... schlagen mit ihren Baseys je eine Handvoll gebratene Klopsburger hoch zu den jubelnden Fans. Ja das ist ein Auftakt nach Mass, liebe Sportsfreunde, und die durchaus vorhandenen Plakate "Fußball ist Teufelswerk - Baseball ist Gottesdienst!" werden sofort eingerollt. So gewinnt man im Fluge die Herzen der Zuschauer.
Wie allerdings in dieser Ausrüstung auf diesem Spielfeld Fußball gespielt werden soll, das, meine lieben Freunde daheim und unterwegs, das ist mir und auch den anderen internationalen Berichterstattern hier im Stadion ein Rätsel!!
Erste Halbzeit
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Doch Referee Stirchophren winkt die beiden Mannschaftsführer zu sich in die Mitte des angedeuteten kleinen Dorfplatzes, platziert sie links und rechts von sich, wirft zwei, ja, um was handelt es sich denn überhaupt, Schriftrollen(??) in die Luft, pfeift, ruft "Jump!" und springt zur Seite. Grumbartsch und der heutige scoutianische Mannschaftsführer Andre Schlagweizen, schauen zunächst sich verblüfft an und drehen sich hilfesuchend zu ihren Trainern um, aber die können ihnen in diesem Moment auch nicht helfen. Atemlose Stille im Stadion, was wird als nächstes geschehen?
Ein Pfiff aus Stirchophrens Trillerpfeife stört die nachmittägliche Andacht. Mit barscher Gestik winkt er Grumbartsch und Schlagweizen zu sich und, ja, das hat es auch noch nicht gegeben, zeigt beiden die Gelbe Karte wegen Spielverzögerung! Es folgen einige längere Worte Stirchophrens an beide Spieler, zu deren offenbar besserer Verinnerlichung der Referee beide Spieler ordentlich an den Ohren zieht und mit dem Einsatz seines Dreschflegels droht. Und nun wiederholt er das seltsame Anstossprocedere. Diesmal springen beide Teamführer wie die Kängurus nach den Schriftrollen, ergattern je eine und rennen sofort zu ihren jeweiligen Teams, die das Treiben mit nicht allzu klug wirkendem Gesichtsausdruck bislang verfolgt haben. Von mehreren Seiten schleichen Mikrophonjungen an die diskutierenden Teams heran, um auch uns Zuschauer teilhaben zu lassen. "Plan ... ", "Bälle ... irgendwo versteckt... finden ...", "die anderen hindern ..." hört das staunende Publikum und auch wir Reporter vor Ort nun über die Stadionlautsprecher.
Hmmm, was auch immer dies bedeuten mag, liebe Sportsfreunde, ich hoffe, sie daheim haben da mehr Durchblick als ich hier, jedenfalls haben die Akteure beider Mannschaften offenbar die Mikrophonjungen entdeckt, denn diese kassieren gerade böse Hiebe mit den Baseballschlägern. Und nun ... tja, offenbar haben beide Mannschaften sich ein Hauptquartier in diesem Holzhüttengewirr auserkoren und ziehen sich dorthin zu geheimer Beratung zurück.
Das Publikum nimmt es mit Geduld, sind die doch typischen Spielzüge eines Baseballspiels nicht weniger langweiliggut vorbereitet. Man schmaust, man fidelt auf mitgebrachten Violinen und harrt der Dinge, die da hoffentlich noch kommen werden.
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Hmmmm ... ef tut sich waf ... verzeihen sie, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, da erwischen sie mich doch glatt bei einem kleinen Hamburgerimbiss. Es tut sich was dort unten auf dem Spielfeld. Ja, tatäschlich, drei Scouts, ich meine Asrael, Wassertreter und Bob den Harten erkennen zu können, schleichen sich Richtung des vermuteten aquanopolitanischen Hauptquartieres, offenbar um einen Lauschangriff zu starten. Nein, ich sehe, sie haben Hämmer und Nägel dabei, und nun, ja Tatsache, nageln sie tatsächlich die Türe dieser Holzhütte zu. Eine perfekte Aktion liebe Sportsfreunde, wenn, ja wenn tatsächlich wenigstens ein Spieler der Squadra sich in dieser Hütte aufgehalten hätte. So aber handelt es sich natürlich um grobe Sachbeschädigung, direkt angezeigt vom fachkundigen Ottmar Walter an der Seitenlinie: Gelb für Asrael und Wassertreter, nur Bob der Harte konnte sich noch rechtzeitig hinter einem Busch vor dem strengen Zugriff des herbeigeeilten Stirchophrens retten.
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Allenthalben entfalten sich nun Aktivitäten auf dem Spielfeld, welche die Zuschauer von ihren erhöhten Rängen perfekt verfolgen können. Ersichtlich haben beide Teams sich aufgeteilt in Spähtrupps, Störeinheiten und Ballsucher, die nun in diesem Hüttengewirr, sich gegenseitig belauernd, umherschleichen.
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Ganz offenbar haben die Scoutianer erhebliche Spielvorteile, meine lieben Sportsfreunde. Nicht nur, dass sie um Längen eleganter Einherschleichen als die doch reichlich grob daherstampfenden Squadraspieler, nein, auch in jeder Einzelaktion zeigt sich die Überlegenheit ihrer pfadfinderischen Grundausbildung. Herrlich, wie gerade Schlagweizen und Anlagentech Nik eine Fallgrube an einem Durchgang tief in der aquanopolitanischen Hälfte ausheben und sie geschickt und nahezu unerkennbar mit ein paar Brettern, Laub und Gras tarnen. Und ... oh je ... Bob und Schweißi spannen gerade Stolperdrähte, und das in einer Höhe, die normalgewachsenen Gegnern die Beine wegreissen würde, die eher kleingewachsenen Squadraspieler aber durchaus den Hals kosten kann!! Ein Trupp um Ginsbold hingegen scheint den ersten versteckten Ball gefunden zu haben ... jedenfalls verbirgt er hastig einen runden Gegenstand unter seinem Wams und wird unter Deckung seiner Kameraden zurück zum Hauptquartier gelotst.
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Spektakuläre Einzelaktionen nun an verschiedenen Ecken des Spielfeldes. Sagte ich vorhin noch, dass die konzeptionelle Überlegenheit der Scoutianer mit Händen zu greifen sei, so erweist sich jetzt der Vorteil der schieren Masse über spielerische Intelligenz. Gegen die Übermacht von 144 Aquanopolitanern kommen die 11 Scoutianer offenbar nicht an. Hinter nahezu jeder Ecke, jedem Busch oder Baum lauert, die meiste Zeit einfach lässig ins Gras gestreckt, ein Squadraspieler um, sobald sich ein anschleichender Scout blicken lässt, aus dem Hinterhalt heraus ein Trommelfeuer von Baseballschlägen auf dessen, gottlob ja behelmten Kopf zu starten.
Aber nun, vielleicht bringt das den Scouts ein wenig Entlastung. Ein Suchtrupp um Flönsbart, ich zähle etwa 15 Helme von hier oben, ist soeben beim Überqueren einer angesägten Holzbrücke böse abgestürzt und reibt sich die Allerwertesten. Mit diesen aufgeplatzten Hosenböden lässt der sittenstrenge Referee sie jedenfalls nicht weiterspielen und bis die genäht sind, dürften einige Minuten vergehen. Kostbare Zeit, die die Scouts nun nutzen sollten.
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Brandender Zwischenapplaus von allen Rängen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer!! Beide Teams haben gerade, in etwa zeitgleich, eine der mit frischen Klopsburgern gefüllten Jokerkisten gefunden, die nach Spielregeln sofort per Baseballschlag unter die Zuschauer zu verteilen sind. Und während Fritz und Ottmar Walter die korrekte Burgerverteilung überwachen, kommt soeben der Dreschflegel Stirchophrens erstmalig zum Einsatz. Letzterer ist gerade tief in ein mit Rochenscheiße gefülltes Loch eingebrochen, und, messerscharf schliessend, dass es sich hierbei nur um eine Falle der Squadra handeln kann, hat er sich den erstbesten, ich glaube, es ist Trunkwart, Squadraspieler geschnappt und lässt nun seinen Flegel auf dessen Buckel tanzen! Dass Stirchophrens prunkvoller Federhelm nur so vor Rochenscheiße tropft, dürfte dabei seinen Zorn kaum mindern, liebe Sportsfreunde.
Doch da, ja herrlich, welch ein Beispiel von Gerechtigkeit und Gleichheit vor dem Gesetz, da eilen schon Ottmar und Fritz Walter herbei und ... zeigen Stirchophren die Gelb-Rote Karte wegen grober Tätlichkeit!! Und ... dazu bekommt Trunkwart sogar noch einen Freistoss zugesprochen, den er nun, mit 10 Meter Anlauf, unter dem tosenden Beifall aller Spieler und Zuschauer, per Kopf in die Magengrube des Referees ausführt. Bravo!! Bravissimo!!!
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Stirchophren ist zumindest soweit wieder hergestellt, dass er die Partie weiterführen kann, wenn auch mit sichtlich angestrengtem Gesicht. Beide Teams haben offenbar derzeit einige weitere Bälle gefunden und versuchen nun, diese in ihr Hauptquartier zu schaffen. Wenn ich richtig zähle, haben die Scouts aktuell 5, die Squadraspieler 4 Bälle in ihrem Besitz. Einige Scouts sind, verständlich angesichts der nahenden Halbzeitpause, damit beschäftigt, ein Lagerfeuer zu entfachen, um später zünftig Stockbrot zubereiten zu können.
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Böse, ja, wie drücke ich es nun korrekt aus, böse taktische Eigentore, sag ich mal, nun auf beiden Seiten. Während soeben eine Zweiergruppe Scouts selbst in eine ihrer eigenen, so perfekt getarnten Fallgruben gestürzt ist und wohl in dieser Halbzeit sich nicht mehr daraus wird befreien können, hat sich ein Trick der Squadra ebenso als Bärendienst erwiesen. Helmboldt, offenbar sich oberschlau wähnend, wollte mit den paar Brocken Scoutianisch, die er während des ozeanischen Krieges gelernt hatte, einen Trupp Scouts in einen Hinterhalt locken. Allerdings bestand dieser Trupp aus ca. 30 seiner eigenen Mannschaftskameraden, die erst, nachdem sie Helmboldt und seine Helfer ungespitzt in den Boden gerammt hatten, bemerkten, wem sie da die Jacke vollgeklopft hatten.
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Pünktlich auf die Sekunde pfeift Referee Stirchophren zur Halbzeit ab. Und während das Trio in Schwarz in Richtung Duschen verschwindet, entfalten sich erfreuliche Pausenaktiviäten in den Hauptquartieren beider Teams. Die Scouts lasse es sich bei Stockbrot und Wasser gut gehen, während die Squadra drei Dutzend der Steakverkäufer, die mit ihren Bauchgrills auf den Rängen ihren Geschäften nachgehen, herangewunken haben.
Der Spielstand, liebe Sportsfreunde, ist derzeit nur äußerst schwierig abzuschätzen. Keiner weiß genau, wieviele Bälle sich aktuell im Besitz beider Teams befinden und, was noch viel wichtiger ist, am Ende zählen ja auch lediglich die Bälle, die korrekt ins eigene Tor verfrachtet wurden!! Bleiben sie an den Empfängern, daheim und unterwegs, wenn es in wenigen Minuten hier weitergeht.
Zweite Halbzeit
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Mit frischem Helm und auch sonst wohlauf, hat Stirchophren die zweite Halbzeit angepfiffen und sofort sind beide Teams vom Anstosskreis direkt wieder in ihre Verstecke geschlichen.
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Gelungene Aktion nun einer Gruppe um Grumbartsch, den Mannschaftskapitän und alten Haudegen aus dem Ozeanienkonflikt. Ihm ist es doch tatsächlich gelungen, Schlagweizen seinen Spielplan zu entwenden und das nun wirklich mit einem billigen Trick, einer Aktion, die ja bereits so einen Bart hat, liebe Sportsfreunde, die aber offenbar immer noch bei Anfängern ihre Wirkung erzielt.
Auf der Lauer liegend, hat er doch tatsächlich dem vorbeischleichenden Schlagweizen einfach nur zugerufen "Schlagweizen ... Tellllefoooon", woraufhin dieser, alles fallen und liegen lassend, an den Spielfeldrand rennt und vom Trainer sein Handy verlangt. Mein Gott, was für ein Dämel!!!
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Meine Damen und Herren, ich nehme alles, aber auch wirklich alles zurück, was ich vorhin über Schlagweizen äusserte. Die letzten Minuten haben mich, die Zuschauer hier im Stadion und die Squadra eines anderen, eines wahrlich besseren belehrt. Und zwar passierte Folgendes.
Nunmehr im Besitz des gegnerischen Planes ließ die Squadra jegliches Versteckspiel sein und marschierte mit ihrer geballten Feldmacht von 144 Spielern direkt zum ersten auf dem Plan bezeichneten Ballversteck, welches sich jedoch als leer erwies. Nun, das mochte daran gelegen haben, dass die Scouts diesen Ball bereits selber gefunden hatten, dachten die Kurzen offenbar. Doch nachdem auch die weiteren drei, vier, sieben, acht Verstecke sich als leer erwiesen, dämmerte auch dem letzten Squadraspieler die bittere, die demütigende Wahrheit. Man war einem Trick der Sonderklasse aufgesessen, doppeltgefinkelt, wie unsere Wiener Freunde sagen würden, ein Einserschmäh der Oberklasse. Schlagweizen hatte sich mit Absicht eine gefälschte Karte abluchsen lassen und während die Squadra siegestrunken übers Spielfeld stampfte, konnten die Scouts unbehelligt drei, vier weitere Bälle finden und sicher in ihr Versteck bringen. Beifall, meine Damen und Herren, tosender Beifall von den Rängen, eine La Ola belohnt jetzt diese gelungene, ja vielleicht den Sieg bringende Aktion der Scouts!! Und erste Hohngesänge auf die Squadra machen die Runde.
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Der Beifall der Massen ist eine Hure, liebe Sportsfreunde. Das bewahrheitet sich auch hier und heute wieder einmal. Drei Kisten Klopsburger, direkt aus dem Mannschaftsquartier der Aquanopolitaner brutzelnd heiß ans Spielfeld gebracht und von zwei Dutzend Squadraspielern unters Volk geschlagen, und schon ertönen "Hoch lebe Aquanopolis"-Gesänge. Auf dem Spiefeld hingegen tun sich im verborgenen erstaunliche Dinge. Offenbar plant die Squadra, statt sich selber auf die Suche nach Bällen zu begeben, nun einen Überfall auf das Hauptquartier der Scouts, um sich derer Bälle zu bemächtigen. Um die Lage des Hauptquartieres herauszubekommen, hat man soeben einen der Scouts in einen Hinterhalt gelockt und gefangen genommen, Ben Schweißi, wie ich sehe. Oh je, ist das das Aus für Scoutopia?!
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Böse böse, verehrte Zuhörer und Zuhörerinnen!! An einen Pfahl gefesselt soll offenbar Ben Schweißi gefoltert werden, um das Geheimnis des scoutianischen Hauptquartieres preiszugeben. Noch beratschlagen die Squadraspieler, welche Foltermethode wohl die geeignetste ist. Da wedelt Trunkwart mit einer der Pfauenfedern vom Helm Stirchophrens, die jener beim Sturz in die Rochenscheiße wohl verloren hat und wie aus einem Munde rufen alle Kurzen: "Zu Tode kitzeln!!" Grumbartsch selber nimmt die Kitzelfeder und nähert sich bedrohlich Schweißi, während vier seiner Kameraden dem armen Scout die Schuhe von den Füssen zerren, um seine Fußsohlen der Kitzelfolter auszusetzen.
Ein böser Fehler, meine Damen und Herren, ein katastrophaler Fehler, ja mein Gott, wie konnte denn das passieren?!? Wer bei der Squadra hat denn da bei der Vorbereitung auf das heutige Spiel dermassen geschlafen?!? Ben Schweißi!! Nicht nur, dass reihenweise die Squadraspieler ins Reich der Ohnmacht abheuern, nein, der Geruch lockt auch seine Mannschaftskollegen heran, die seit mehreren Minuten nach ihm suchen. Und dafür kassieren die Scouts nun gerne ein paar Gelbe oder auch Gelb-Rote Karten. Bis Stirchophren heran ist und das Spiel unterbricht, tanzen lustig die Baseys auf den Rücken der Kleinen.
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Die Squadra ähnelt momentan mehr einer Lazarettbelegschaft denn einer schlagkräftigen Fußballtruppe. Humpelnd und ächzend hat man sich auf eigenes Terrain zurückgezogen, während die Scouts wie wild um ihr Lagerfeuer tanzen und offenbar bereits ihren ersten vermeintlichen Sieg feiern. Dass sie hierbei aber den Inhalt einer soeben entdeckten Joker-Kiste selbst verzehren, zieht ihnen schlagartig den Unwillen sämtlicher Zuschauer zu. Rosenkränze und spitzige Holzkreuze zuhauf fliegen den Spielern um die Ohren und es kostet sie eine Gesangseinlage (zu Elft bringen sie tatsächlich den Bach-Choral "Oh Jesu, meine Freude" zu Gehör), um die Massen wieder zu besänftigen. Tja, Hochmut, meine Damen und Herren, Hochmut kommt allemale vor dem Fall.
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In der Zwischenzeit haben die Kurzen, wohl nicht zuletzt durch einige Salben und Pflaster aus den Labors von Agaton Mars, sich wieder einigermassen berappelt und auch die Scouts haben offenbar begriffen, dass der Sieg noch nicht unter Dach und Fach ist. Beide Teams versuchen nun wieder einen soliden Spielaufbau mit Täuschung des Gegners bei gleichzeitigem Suchen weiterer Bälle. Haarscharf, wie da Frönslieb dem Schuss einer Pfeil und Bogen-Selbstschussanlage entgeht, während Anlagentech Nik ebenfalls nur knapp dem Tode entrinnt, indem er einer mit Seeigeln gespickten vom Baum fallenden "Birne" in letzter Sekunde ausweicht. So langsam, liebe Sportsfreunde, gerät die Partie hier in die letzte, die heisse Phase. Beide Teams wissen um ihre Chancen und beide suchen offenbar nun die Entscheidung.
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Meine lieben Freunde, ich weiß, sie sind es gewohnt, und dies auch zu Recht, präzise Informationen von mir, Iggy Guttapercha, zu erhalten, aber ... ich weiß es wirklich nicht, wie der aktuelle Spielstand zu bewerten ist. Soeben hat Referee Stirchophren die letzten 7 Minuten Spielzeit signalisiert und auch Ottmar und Fritz Walter haben diese Information durch Rufen selbst in die entlegensten Fallgruben und Hütten des Spielfeldes weitergegeben. Sieben Minuten noch, in denen nun beide Teams die von ihnen gefundenen Bälle in ihre jeweiligen eigenen Tore bringen müssen, denn nur die Bälle, die beim Abpfiff dort drinnen sind, werden gewertet.
Von hier oben, aus meiner luftigen Reporterkabine, offenbart sich ein seltsames Bild. Ähnlich der römischen Schildkrötentechnik wälzt sich ein Trupp von mindestens 100 Squadraspielern von deren Hauptquartier, einer (welch hervorragende Tarnung!) Holzeisenbahn Richtung eigenes Tor. Eine zweite Gruppe hingegen, die erfahrensten Haudegen und ganz offenbar auch mit einigen sekundärsportlichen Ausrüstungsgegenständen aus der Entwicklung von Ingenieur Sax versehen,versucht sich an die Scouts heranzuschleichen, welche nun, ich zähle bis auf linker Sturm und rechter Aussensturm alle Scouts, ebenfalls versuchen, im Schutz der Gruppe ihre Bälle in ihr Tor zu verfrachten.
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Ein ohrenbetäubendes Krachen erfüllt das Stadion, meine Damen und Herren, da bleibt einem selbst der saftigste Burger im Halse stecken. Die gesamte Schildkröte der Squadra ist in eine dieser teuflischen scoutianischen Fallgruben gestürzt. Und während linker Sturm ob der Anstrengungen der letzten Minuten mit der Leuchtkraft eines Schweißblitzes die Squadraspieler blendet, mopst sich der lediglich durch seine Sonnenbrille ortbare rechte Aussensturm sämtliche von der Squadra gefundenen Bälle und rast damit Richtung eigenes Tor. Noch knapp 4 Minuten zu spielen, liebe Sportsfreunde überall im Universum!! Ist das die Vorentscheidung, oder gar die Entscheidung?? Der erste Sieg für Scoutopia in diesem Fußballturnier der Überklasse?!!
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Nein, nein, nein, nein und nochmal nein!!! So saudoof, meine Damen und Herren, so abgrundtief dämlich kann doch niemand sein?!!
Da hat die Squadra einen simplen Holzwegweiser aufgestellt, mit der Aufschrift "Scoutianisches Tor". Und diese Volldeppen, diese Ausbünde an Dummheit, diese Hornochsen vor dem Herrn, sie folgen doch tatsächlich diesem Wegweiser und stolpern prompt in die Falle des aquanopolitanischen Trupps, der dort mit Fischernetzen, Angelschnur und unterstützenden kräftigen Baseyschlägen die Scouts nicht nur sauber außer Gefecht setzt, sondern sich obendrein sämtlicher Bälle bemächtigt und nun seinerseits Richtung eigenes Tor rast, um dort die wertvolle Fracht sicher und siegbringend zu deponieren.
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Während also der überwiegende Teil beider Mannschaften nun, dem Koma nahe oder den Tränen, jedenfalls aber völlig hilflos in irgendwelchen Netzen oder Gruben zappelnd, das Ende der Partie erwartet, schaufeln, werfen oder treten die restlichen Spieler die erbeuteten Bälle in ihre Tore. Hierbei haben es die Scouts zwar etwas einfacher, dafür sind sie aber auch nur zu zweit. Die Squadra hingegen muss sich quasi in der hohen Kunst des Basketballs versuchen, um ihr "Tor" zu befüllen. Ein gellender Pfiff, Referee Stirchophren, der zuguterletzt die Partie wieder sicher im Griff hatte, pfeift dieses etwas bizarre, aber offenbar den Geschmack der Zuschauer durchaus getroffen habende Spiel ab. Tosender Beifall für beide Teams von den vollbesetzten Rängen.
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Ottmar ist in den Mast des Holzschiffes geklettert, während seine Schwester Fritz die scoutianischen Treffer auswerten wird. Beide Linienrichter werfen nun abwechselnd je einen Ball aus den Toren, während das Publikum lautstark mitzählt.
"Zwölf" ruft Ottmar, und "Zwölf" ruft Fritz und "Zwööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööölf" brüllt das ganze Zuschauerrund ...
Zwölf zu zwölf, meine Damen und Herren, Gleichstand, Remis, unentschieden endet dieses Spiel, welches, ich muss es so sagen, auch keinen Verlierer verdient hat. Beide Mannschaften hatten ihre ganz eigene Spielweise, ihre eigene Stärke, aber auch spezifische Schwäche. Beide Teams haben alles gegeben, sich nichts geschenkt. Und ganz besonders die Scoutianer können erhobenen Hauptes die Heimreise antreten. Sie haben eine gute Reklame hier gemacht heute nachmittag, für sich, für ihren Sport und für ganz Scoutopia!!
Und während die Spieler, die sich mittlerweile befreit haben, eine Ehrenrunde laufen und ihre Helme und Baseballschläger ins Publikum werfen, darf ich mich hier aus Sparerip-City verabschieden, liebe Zuhörer und Zuhörerinnen, überall da draußen im Universum. Bis bald, Ihr und Euer Iggy Guttapercha.
Zusammenfassung
Squadra Aqua (Aquanopolis) |
UM-Vorrundenspiel (Gruppe C) | Das Scoutanische Fußballteam (Scoutopia) | |
17. Juni 2008; Sparerip-City, Bushland Zuschauer: 80 000 (ausverkauft) |
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Beste Spieler: alle Dutzendzwölfs |
Beste Spieler: Nachtingal, Phantom | ||
Universumsfußballmeisterschaft 2008 Die Stupi berichtet vom Sport-Ereignis des Jahres |
Das Fußballfieber bricht aus! |