Baumkult
Der Baumkult ist eine der ältesten religiös sektenhaften Glaubensrichtungen der Erd- oder nach der Lehre der Baumkultler der Baumgeschichte.
Diese Religion stellt den Baum in den allgemeinen Mittelpunkt.
Glaube
Der gemeine Baumkultler ist nicht unbedingt davon überzeugt, dass man Bäumen die Weltherrschaft überlassen sollte. Er ist eher der Meinung, dass der Baum bei allem, was wir tun, in Mittelpunkt stehen sollte. Der Baum soll Grund für unseres Tuns und Ziel unseres Tuns sein. Ausgangs- und Endpunkt. Und auch zwischendurch darf der Baum nicht fehlen. Die Baumkultler behandeln die Bäume wie Götter. Götter, denen man nicht unbedingt die Weltherrschaft überlassen sollte, aber als solche, denen man folgen würde, wenn sie sie innehätten.
Bleibt nur die Frage: Warum?
So ein Baum ist groß, schön, stark und sexy - Grund genug ihn anzuhimmeln, mögen jetzt einige denken. Das sind aber nicht die hauptsächlichen Gründe dafür, warum die Bäume im Zentrum einer ganzen Religion stehen. Der Glaube an die Bäume bezieht seinen Ursprung aus dem Glauben an Mutter Natur, der von den Baumkultlern heutzutage verachtet und verabscheut wird. Er besagt, dass die Natur Ursprung allen Lebens ist. Doch dieser Grundsatz beinhaltet fatale Denkfehler. Denn auch die Natur selber ist Leben, was hieße, dass die Natur Ursprung ihrer selbst ist, was sich zwar nicht komplett ausschließen lässt, sich aber extrem doof anhört. Genau das verstanden die ersten Baumkultler als Aufruf, den Glauben an die Natur fallen zu lassen und sich einen anderen zu suchen, einen mit Zukunft.
Die Bäume halfen ihnen bei der Suche nach einer neuen Religion. Die wurde dann aber auch fallen gelassen, da man den Bäumen einfach zu dankbar dafür war, dass man die Bäume selbst zum Religionsinhalt machte, für den es sich wirklich glauben lohnte. Man hatte die Erfahrung gemacht, dass Bäume, glaubt man nur an sie, immer und überall aus jeder Situation helfen können. Der Baumkult war geboren.
Leben
Aufgrund ihrer Glaubensgrundlage führen die Gläubigen ein ganz anderes Lebens, als es der durchschnittliche Nicht-Baumkulter gewohnt ist. Natürlich wird es auch Menschen geben, die diese Lebensweise pflegen und keine Baumkultler sind, diese Menschen werden aber oftmals völlig zurecht als gemeingefährliche Psychopathen abgetan und weggesperrt.
Bräuche und Rituale
Als ernst zu nehmende Sekte und teilweise anerkannte Religion praktiziert auch der Baumkult verschiedene Rituale; so, wie das viele andere teilweise anerkannte Religionen und ernst zu nehmende Sekten auch täglich vornehmen. Da wird angebetet, gepriesen und verehrt, was der Baum hergibt. Doch im Gegensatz zu anderen Sekten bleiben die Baumkultler auf dem Boden der Tatsachen. Baumkultler machen nur das, was auch Bäume machen. Deshalb ist zum Beispiel das Flugzeug ein Tabu: Bäume fliegen, anders als zum Beispiel Enten, nicht. Baume steigen, anders als zum Beispiel Enten, die man in Flugzeuge schleppen kann, nicht in Flugzeuge.
Nach dem Motto "Was der Baum kann, kann ich auch" wird in den religiösesten Kreisen von manchen Baumkultlern sogar mit der Frisur die Baumkrone nachgeahmt. Meist misslingt ein solcher Versuch aber, der Gläubige schämt sich, rennt in den nächstbesten Wald und entschuldigt sich schriftlich bei jedem Baum für seinen Fehler.
So richtig schwierig wird es für die Baumkultler aber erst, wenn sie wirklich ihr ganzen Leben wie die Bäume leben wollen und so ihre Bräuche zum Alltag machen wollen. Viele Gläubige mussten sich lange Zeit zurückziehen und verkümmert auf irgendeinem Dachboden hocken, um darüber nachzudenken, ob es wirklich richtig ist, ein Baum zu werden. Kann ich als menschlicher Baum überhaupt noch allen Ritualen nachkommen? Bin ich dann überhaupt noch würdig ein Baum zu sein, wenn ich als Baum nicht mehr allen Ritualen nachkommen kann, die ich erst praktizieren muss, um ein Baum zu werden, damit diese Rituale keine Rituale mehr sind, sondern ein Lebensinhalt, wie es nur im Leben eines Baumes sein kann?! Solche und andere Fragen müssen beantwortet werden und gehören mittlerweile zum Alltag eines Baumkultlers und werden auch als Brauch angesehen.
So richtig kompliziert wird die Sache aber spätestens, wenn sich ein Baumkultler auch so fortpflanzen will wie ein Baum. So richtig mit Blüten, Bienen und Bestäuben. Der erste Eindruck sagte einem, dass das vollkommen unmöglich und pervers ist, und auch nach längerem Nachdenken wird man dieser Meinung bleiben. Manche Baumkultler probieren es trotzdem aus. Näher darauf einzugehen wäre einfach nur unschön.
Lebenseinstellung und das Verhältnis zu anderen Religionen
Der Baumkult duldet aus Prinzip keine anderen Religionen neben sich. Damit sollen sich die anderen Glaubensrichtungen gefälligst abfinden. So ist das einfach. Der Baumkult ist nicht nur der am längsten bestehende Kult, sondern auch der einzige, der nicht für den Tod von tausenden Menschen verantwortlich ist, weil er irgendeinen religiösen Glaubenskrieg angezettelt hat. Nein, die Baumkultler sind einfach davon überzeugt, dass das, was sie machen und woran sie glauben, das einzig Richtige ist, und dass sie anderen diesbezüglich gar nichts beweisen brauchen. Ihnen genügt es, einfach besser zu sein.
Der Baumkultler belässt es dabei, Nicht-Baumkultler als Heiden zu beleidigen, da die nicht an Bäume, folglich an etwas falsches glauben, und sich im Ruhme ihres (selbst erteilten) Titel als Superkult zu sonnen.
Vorurteile
Viele Vorurteile machen den Baumkultlern ihr Leben zur baumigen Hölle auf Erden.
So leiden sie unter Vorurteilen, die jeder von uns schon mal beim Stammtisch gehört hat und mit denen man jedes mal beim Kegeln mit seinen Kegelklub-Freunden über die Baumkultler herfährt, was hin und wieder auch mal ein Polizist herausfindet, weshalb der Kegelklub wegen Totschlages unter Einfluss von Alkohol für drei Jahre hinter Gittern kommt und der Baumkultler unter einen Baum. Denn der ist ja tot.
Auch werden der Baumkult und seine Anhänger immer wieder mit verschiedenen Phrasen in Verbindung gebracht. Häufig müssen sie sich beim Bummeln durch die Stadt Bemerkungen von ungebildeten Heiden unserer Zeit anhören. Sie werden mit "Weil Baum"-Zurufen geschmissen, wie sonst nur kleine Kinder beim Karneval mit Karamell.
Ein Sprichwort aber findet seinen Ursprung im Hänseln von Baumkultlern: "Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen". Diese Redewendung entspringt der neckischen Bezeichnung der Baumkultler als "Bäume", eine heute im Volksmund immer noch häufig verwendetes Synonym. Befanden sich mal wieder viele eher menschliche "Bäume" unter den eher nicht so menschlichen Bäumen im Wald, so war das ein oder andere mal die spöttische Bemerkung, man könne "den Wald vor lauter Bäume nicht mehr sehen", von alten wie jüngeren Dorftrotteln zu hören. Die fanden das natürlich total witzig und rannten, nachdem sie diesen tollen Witz mit den Bäumen und dem Wald gerissen hatten, kichernd zurück in ihr Hütten, um dort rum zu grölen, wie geil die Aktion doch war und ob nicht jemand mitkommen wollte, das ganz zu wiederholen.
Weihnachtsbaum
Der Weihnachtsbaum hat nun wirklich gar nichts, und das sollte man wissen, gar nichts mit dem Baumkult zu tun. Er ist eine billige Kopie der Christen und anderer menschenverherrlichenden Nicht-Baumkultler, die herausgefunden haben, dass an der Sache mit den Bäumen doch was dran ist, es anders aber nicht zugeben wollten.
Die Baumkultler haben keinen Weihnachtsbaum und hatten nie einen. Wahrscheinlich werden sie auch nie einen haben. Das Fest um diesen heidnischen Baum bezieht sich auf menschliche Leistungen und die wurden nun mal nicht von Bäumen vollbracht, weshalb der Baum nicht in Verbindung mit dem Baumkult stehen kann.
Die Ringe der Religion
Baumkultler schrecken davor zurück, die Vergangenheit ihrer Kultur als Geschichte oder Ähnliches zu bezeichnen. Lieber vergeben sie einzelne Jahresringe an einzelne Zeitperioden und fassen diese dann in Oberbegriffe zusammen. So befinden wir uns zur Zeit etwa im Ring 2021, und zwar in der Zeitperiode der Rinde. So wollen die Gläubigen ihren Vorbildern, den Bäumen, näher kommen. Mögliche Parallelen zu anderen Religionen und deren Kalendern wurden stets als extrem lachhaft abgetan.
Von dem ersten Zeitpunkt an, an den sich der Baumkultler erinnern kann, bis zur großen Apokalypse wurden vier weitere Zeitabschnitte für die Prognosen der Lebenserwartung der Kultur aufgestellt. Diese sind zu vergleichen mit den 4 Jahreszeit. Nach dem Glauben an den großen Baum, befindet sich die Kultur aktuell eher im Spätsommer als irgend woanders, weshalb viele Baumkultler versuchen, die kommenden Generationen auf den Weltuntergang vorzubereiten, und pflanzen deshalb monatlich einen Baum mehr als normal.
Zeitalter der Inneren Kreise
Der innere Kreis umfasst die Anfangsphase der Religion. Die ersten Ringe nach der Gründung. Die Zeit der spirituellen Orientierungsversuche, in denen besonders die vermeintlich Gelehrten, die aus Baumorakeln lesen konnten und jedem eine grüne Zukunft aus den unterschiedlichen Zusammenspielen der Winde mit den Ästen und deren Ausrichtung zur Venus las. Die zockten alle ab und wurden als große Propheten gefeiert - wie das nun mal in jeder Religion zu Anfang ist. Am Anfang herrscht Verwirrung; keiner weiß nach den ersten religiösen Erleuchtungen, welchen Baum, er zu welcher Tageszeit anbeten soll und ob denn nun der eigene oder der Namenstag des Lieblingsbaumes der wichtigere ist. Strukturen mussten rein. Regeln, die regeln, was noch nicht geregelt worden war. Bis hin zur Frage, ob Bäume zu Blutsbrüdern werden, wenn sie jemandem das Leben retten und wenn ja, wie man das verdammt noch mal anstellen sollte, alles diese Fragen brauchten eine Antwort, die den Bäumen würdig war.
Wer, dachte man sich, wer könnte all diese Fragen besser beantworten, als die Bäume selbst, um die es schließlich ging? Zu einer richtigen Antwort sind die früher Baumkultler nie wirklich gekommen. Also beschloss man, solange zu warten, bis so ein großer, intelligent aussehender Baum die Antworten und Regelungen preisgibt. Die Baumkultler waren und sind immer noch sehr geduldige Menschen. Deshalb warteten sie lange. Sehr lange... Bis es dann irgendwann dann doch ein kleines Bisschen zu lange dauerte und sich eine kleine Gruppe Gläubiger knappe zweieinhalb Wochen nach der Entscheidung zu warten entschloss, doch nicht zu warten und sich lieber ein paar provisorische Übergangsleitsätze aus den Finger zu ziehen. Diese gelten bis heute.
Zeitalter der Äußeren Kreise
All die bestimmt sehr interessanten Geschehnisse, die sich im mittleren Kreis abgespielt haben, sind natürlich auch nennenswert, wenn sie nicht so unglaublich unwichtig gewesen wären. Deshalb ist nur gut, sich dem äußeren Kreis zu widmen, der die anderen sowieso alle überschattet.
Nach den Zeitperioden, in denen viele ach so tolle Propheten von sich Rede machten und ganze heidnische Weltreligionen schufen, wurde es schließlich Zeit für Abwechslung im tristen Glaubensalltag der Baumkultler. Viele waren ausgewandert in das neue Land. Auch einige Baumkultler. Dort angekommen fand man viele neue Baumarten. Viele tausend neue Bäume, die den ganzen lieben langen Tag angebetet werden konnten. In den unendlichen Weiten dieses neuen Baumkultlerparadieses konnte so manch ein Gläubiger seiner ganzen Überzeugung freien Lauf lassen, dem Glauben seine Überzeugung verdeutlichen und den Bäumen all seine Liebe geben - körperliche Liebe.
In so manch einem unbeobachtetem Moment und manchmal, wenn niemand guckte, setzte sich der Brauch durch, den perversesten Fantasien mal freien Lauf zu lassen. Und oft blieb es nicht beim Zungen-Ast-Kuss. Solch sonderbares Verhalten verwunderte sogar die Eingeborenen, die sonst eigentlich sehr viel von der Natur hielten, und ließ sie nur noch zum Feuerwasser greifen.
Zeitalter der Rinde
Die bis jetzt letzte zeitlich eingegrenzte Zeitperiode ist die der Rinde. Diese zieht sich bis in die heutigen Tage und noch ein Stückchen weiter.
So wie kleine Kröten, die sie, wenn man sie illegal in andere Länder schleust, explosionsartig in allen Ecken vermehren und das ganze Ökosystem der neuen Region zerstören, ist das mit den Baumkultlern nicht. Die sind zwar auch überall, aber kreuzen immer nur in kleinen Mengen auf, vor denen nicht der normal heidnische Nicht-Baumkultler nicht fürchten muss, außer er provoziert indem er eins, zwei Äste durchbricht.
Die Vertreter des Baumkultes agieren heutzutage eher im Untergrund, greifen aber immer wieder in das Leben eines jeden von uns ein. Sie versuchen, die Bevölkerung zu hintergehen, um mehr und mehr Leute positiv dem Baumkult stimmen zu können. Sie wollen mehr Befürworter ihres Glaubens finden, was nicht unbedingt immer gelingt. Die häufig als Baumschutzaktivisten auftretenden Baumkultler habe es in der heutigen Gesellschaft schwer, sich zu behaupten. Bäume sind eben in einer Zeit, in der sie die Welt vor der Klimakatastrophe retten könnten, nicht sehr beliebt. Sie könnten alles kaputtmachen, was man sich jahrelang durch das Erbauen von Kraftwerken aufgebaut hat.
Verbreitung des Glaubens
Trotz der langen Geschichte des Baumkultes blieb die Anzahl der Anhänger immer eher niedrig. Sehr niedrig. So unterirdisch niedrig, dass pessimistische Baumkultler sie unter die Wurzel setzen würde - was für Baumkultler das Unterste ist, das es überhaupt gibt, praktisch das Nonplusultra des Negativen.
Um mehr Menschen zum Glauben zu bewegen, wurde lange Zeit über kampagnenähnliche Vorgehensweisen nachgedacht, ist aber zu keinem Ergebnis gekommen, als dass man nicht mit fairen Mitteln arbeiten wolle. Man entschloss sich also, im Untergrund zu agieren, um die Gesellschaft mittels teuflischer Pläne zu hintergehen.
Überzeugung via Tabaluga
Seit Jahrzehnten werden die Kinder dieser Welt mit einfachsten Mitteln darauf getrimmt, sich an Bäume zu wenden, wenn etwas Schlimmes passiert ist, oder sie Hilfe benötigen: Der Serienheld Drache Tabaluga vermittelt in der gleichnamigen Zeichentrickserie den Glauben an die Bäume. Über dieses Format werden den Jüngsten unserer Gesellschaft, die hilflos der Serie ausgeliefert sind, die Heiligtümer des Baumkultes näher gebracht: Der Baum des Lebens, fester Bestandteil der Serie, wird auch zum festen Bestandteil im Leben der Kinder. Das Fundament für eine baumige Zukunft der Baumkultler ist gepflanzt.
Rettung des Amazonas
Die Kinder für die Zukunft. Das hört sich toll an, reicht vielen aber nicht. Sie wollen mehr. Auch deren Eltern sollen an die Bäume glauben. Um das zu verwirklichen, musste ein ausgeklügelter Plan her, mit dem man die Allgemeinheit überzeugen kann. So kam es dann, dass man den wohl populärsten Baumkultler Günther Jauch als Fürsprecher für die Rettung des Regenwalds nahm. Der Kunde sollte möglichst viel Bier trinken, damit die Bäume gerettet wurden.
Insgesamt ein recht ausgeklügelter Plan: Der Kunde trinkt, wird betrunken, man kann ihm über die Werbung unterschwellige Botschaften zukommen lassen, er trinkt noch mehr. Und ganz nebenbei werden die Bäume gerettet. Allerdings nicht immer. Dass Personen im Suff Waldbrände ausgelöst haben, ist auch schon vorgekommen.
Große Bäume
Als sogenannte Große Bäume bezeichnen die Baumkultler die ganz besonderen unter vielen anderen einfach nur so besonderen Bäumen. Es sind die großen Baumlegenden, von denen Mutti Baum ihren Kindern vor dem Einschlafen immer Heldengeschichten vorliest. Es sind die großen Heiligtümer des Baumkults, von denen niemand genau weiß, ob sie wirklich existieren geschweige denn jemals existiert haben - was natürlich niemand zugibt.
Baum des Lebens
Der allseits bekannte "Baum des Lebens". Der Name lässt zwar darauf hoffen, dass er den Tod und andere Sachen, die in diese Richtung gehen, verkörpert, aber man lese und staune: Das tut er nicht.
Er ist nicht nur auf vielen kleinen Grußkarten zu sehen, die überall von Heiden verkauft werden. Als einer der sagenumwobenste Bäume des ganzen Kultes steht dieser Baum oft in Zusammenhang mit Suiziden: Gläubige wollen dem Leben ganz nah sein und opfern sich selbst für den Baum des Lebens. Ein tragischer Tod, den nur die wenigsten nachvollziehen können - oft die, die kurz darauf aus den eben genannten Gründen auch Selbstmord begehen. Das Ganze gerät aber in den Hintergrund: Die Grußkärtchen sind einfach viel interessanter. Manche leuchten sogar im Dunkeln!
Guter Baum
Der "Gute Baum" bringt den Menschen Hoffnung. Er soll nach Angaben mehrerer unseriöser Quellen mehreren Menschen im Traum oder bei der Gartenarbeit begegnet sein. Dann soll der Baum Weisheiten diktiert haben, nach denen sich der Baumkult richten solle. Natürlich ist das großes Quatsch. Jeder Baumkultler weiß, dass Bäume nicht reden, geschweige denn diktieren können. Da mag der Baum auch noch so gut sein. So etwas muss über eine mentale Verbindung geschehen. Das wird jedem Nachwuchsbaumkultler sehr früh beigebracht, um sicherzustellen, dass nach einer Begegnung mit dem Guten Baum nicht wieder so ein Stuss berichtet wird, wie das bis jetzt immer der Fall gewesen war. Das kommt dann immer so rüber, als sei man nach einem faszinierenden Erlebnis ganz außer Atem und wolle allen etwas total Geiles erzählen - und das will nun wirklich niemand.
Böser Baum
Als einziger der Großen Bäume ist der "Böse Baum" wirklich als realer Baum nachzuweisen. Nur hier kann man bestätigen, dass es ihn gibt. Doch diese Tatsache macht ihn unheimlich. Dieser Baum ist also der einzige Baum aus den Legenden, dachten sich so manche Baumkultler, den es scheinbar wirklich gibt. Also ist er anders. Folglich muss er, wenn die anderen Bäume gut sind - was sie sind - böse sein.
Daraufhin wurden den Legenden noch ein paar letzte Sätze wie "Und als sie ihn anfassten, starben sie alle. Und wenn sie nicht doch noch am Leben sind, sind sie dank des Bösen Baumes gestorben" hinzugefügt. Das Gerücht machte sich breit, dass der Böse Baum extrem böse sei. Mittlerweile nimmt er im Baumkult eine Position ein, die dem christlichen Teufel ähnelt.