Schrankgespenst
START_WIDGET574418bcca7cf5fc-0END_WIDGET Das Schrankgespenst gehört - neben der Motte und Jesus - zu den fiesesten Schrankbewohnern der Welt und teilt sich meist ein Zimmer mit dem Monster unter dem Bett.
Dieser Artikel ist richtig unheimlich und nichts für schwache Nerven. Also: Licht aus und Knatterfolie bereithalten! Aber keine Angst, wir sind ja bei dir. Falls es dir zu viel wird, schau dir lieber eine andere Seite an, bevor es noch nasse Hosen gibt. |
Allgemeines
Beim Begriff Schrankgespenst gilt nicht der Grundsatz "Nomen est Omen". Das Schrankgespenst lebt zwar in Schränken, kann aber auch außerhalb solcher agieren, beispielsweise in der Küche, dem Wohnzimmer oder dem Badezimmer. Beliebt sind auch Dachstuhl und Keller, die die Menschen als "gruseligste Orte des Hauses" ansehen. Das haben diese Zimmer nicht zuletzt dem Schrankgespenst zu verdanken. Dass ein Schrankgespenst Schrankgespenst heißt, ist lediglich darauf zurückzuführen, dass es in einem Schrank geboren wird, aufwächst und dort den Großteil seines Lebens verbringt. Ein Schrankgespenst ist ein äußerst intellektuelles Wesen, das die Kunst der Musik liebt und gerne Bücher liest.
Lebensraum
Schrankgespenster beziehen alle Arten von Schränken. Darunter fallen auch Waffenschränke. Sollte allerdings ein Schrankgespenst ein gesetzliebendes Wesen sein, wird es umgehend die Polizei informieren. Es empfiehlt sich daher, keinen Waffenschrank im Haus zu haben. In der Regel bezieht ein Schrankgespenst allerdings den Kleiderschrank des Wirtes. Es verscheucht zwar die Motten, macht nachts aber einen unglaublich großen Krach, was es kaum möglich macht, einzuschlafen. Vor den Schrank stellt das Schrankgespenst einen klobigen, kaum zu entfernenden Briefkasten. Sollte der Geplagte versuchen, diesen zu entfernen, wird spätestens 24 Stunden später ein neuer, noch besser befestigter Briefkasten vor dem Schrank stehen. Am liebsten mag es das Schrankgespenst jedoch, nachts gegen drei Uhr ordentlich durch die Schrankwand zu bollern.
Charakter
Ein Schrankgespenst entsteht ausschließlich aus Personen, die Minderwertigkeitskomplexe haben. Sie verkriechen sich aus Scham in fremden Schränken und versuchen, durch erschreckendes Verhalten, ihre Minderwertigkeitskomplexe zu kompensieren. Daher ist es ratsam, einem Schrankgespenst mit Verständnis und Empathie zu begegnen. Es bringt rein gar nichts, zu schreien, wegzulaufen oder es zu ignorieren. Man sollte in jedem Falle versuchen, mit dem Schrankgespenst zu sprechen und es darauf hinzuweisen, dass das, was es tut, nicht der richtige Weg ist. Es solle sich stattdessen doch lieber in psychiatrische Behandlung begeben. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten. Viele Schrankgespenster reagieren erzürnt über derartige Bemerkungen. Dem Schrankgespenst sollte auf jeden Fall gezeigt werden, dass man es nur gut meint. Ihm sollte der Eindruck gegeben werden, dass man Freundschaft mit ihm schließen möchte. Vielleicht - aber nur äußerst selten - schließt man tatsächlich Freundschaft mit einem Schrankgespenst, da diese im Grunde ihres Herzens relativ sozialr Wesen sind, weswegen sie sich auch in fremden Schränken verstecken. Zusammenfassend sind Gespenster des Schrankes ziemlich sensible Wesen, die lediglich durch die Gesellschaft, aber auch durch eigenes Fehlverhalten, das geworden sind, was sie sind.
Vorgehen
Schrankgespenster suchen sich ihre Opfer genauestens aus. Dazu studieren sie die Lebensläufe der jeweiligen Personen und wählen denjenigen, der am ehesten an das Schrankgespenst glaubt.
Kinder
Dieses Humankapital ist relativ häufig vorhanden, da sehr vielen Kindern Geschichten von Schrankgespenstern erzählt werden und diese sie auch glauben. Daher wühlt das zukünftig im Schrank lebende Gespenst zunächst alle Schränke im Zimmer des Kindes durch und möbliert schließlich einen Schrank für sich. Im Allgemeinen wird das nicht bemerkt. Vielmehr werden die Kinder von ihren Eltern darauf hingewiesen, doch mal das Zimmer aufzuräumen, obwohl sie eigentlich keine Unordnung machen. Meist ballert das Schrankgespenst einfach nur das Inventar aus den Schränken, um Platz zu finden.
Erwachsene
Für Erwachsene, die zumeist nicht mehr so sehr an Geister und Gespenster glauben, hat das Schrankgespenst etwas ganz dreistes parat. Es immitiert das Geräusch eines tropfenden Wasserhahns oder hält ein Mikrofon an die tickende Uhr, damit sie lauter erscheint, als sie normal wäre. Zudem ist ein Schrankgespenst äußerst geschickt darin, Socken verschwinden zu lassen. Im stillen Kämmerchen belacht es sich förmlich darüber, wie verzweifelt ein erwachsener Mensch doch werden kann, wenn ihm eine Socke fehlt. In der Regel bastelt sich das Schrankgespenst aus den entwendeten Socken einen Schlafsack, denn: auch Schrankgespenster mögen Wärme und eine kuschelige Decke. Der Grund dafür, warum sie hauptsächlich Socken aus Waschmaschinen klauen, liegt darin, dass stinkende Socken selbsterklärenderweise nicht gern gesehen sind.
Gegenmaßnahmen
Um einem Schrankgespenst entgegen wirken zu können, muss man jedes Mal, wenn man das Zimmer betritt, den suspekten Schrank öffnen und dort drin mit einem dicken Knüppel wüten. Das Schrankgespenst bekommt meist Angst, wenn man Glück hat, erwischt man es allerdings auch am Kopf, sodass es nicht mehr weiß, wieso es überhaupt im Schrank hockt, seine Sachen packt und geht. Um dem Schrankgespenst vorzubeugen, knüppelt man am besten durch alle Schränke im Haus, auch durch die Glasvitrinen. So kann sichergestellt werden, dass sich auch wirklich nirgends ein Schrankgespenst einnistet.
Mystisches
Es gibt Vermutungen, im Schrank des Schrankgespenstes hause ebenfalls ein Schrankgespenst, womit dieses Gespenst ein Schrankschrankgespenst wäre. Diese Theorie fällt unter das Wirkliche-Matrix-hinter-der-Matrix-Prinzip. Da auch die Matrix aus einem Schrank stammt, ist genaugenommen auch sie schon ein Schrankgespenst. Schrankgespenster werden tagsüber von heftigen Alpträumen heimgesucht. Wissenschaftler sind sich bisweilen uneinig darüber, woher diese stammen. Man tendiert allerdings stark zu dem oben genannten Prinzip als Erklärung.