Spiegelwelten:Frauke/Goldblum - Das Versöhnungsinterview
Die Vorgeschichte
Nachdem der Star Jeff Goldblum beim WA-Quiz mit Sergio Valdes abgeräumt hatte, bezichtigte der Reporter Ludwig Frauke im offiziellen Führer durch die Weltenausstellung 2009/1801, einem Blatt namens Expo Aktuell Goldblum des Betruges, da dieser ihn angeblich zur Seite geschubst habe, als Frauke eine Antwort nennen wollte. Auf diesen Vorwurf hin reagierte Goldblum gekränkt, weshalb er seinen Anwalt damit beauftragte, Frauke ein Ultimatum zu setzen, die unberechtigten Vorwürfe wieder aus der Welt zu schaffen.
Sehr geehrter Herr L. Frauke,
hiermit zeige ich an, dass ich die Interessen von Herrn Jeffrey Lynn Goldblum (Jeff Goldblum), Pennsylvania, vertrete. Auf Ihrer Presseseite veröffentlichen Sie unter dem Link http://www.stupidedia.org/stupi/Spiegelwelten:Expo_Aktuell verleumdende Äußerungen über meinen Mandanten. Eine wie auch immer geartete seriöse Form der Berichterstattung ist diesen Äußerungen nicht zu entnehmen, so dass ich Sie hiermit auffordern muss, diese beleidigenden Inhalte unverzüglich zu dementieren, da wir ansonsten weitere rechtliche Schritte einleiten müssen. Mit freundlichen Grüssen Dr. Connie Jochran, Rechtsanwalt |
Um einer Klage zu entgehen, ließ sich Frauke auf den Kompromiss ein, den Quiz-Vorfall in einem fairen Interview mit Goldblum zu besprechen. Es folgt daher nun die Aufzeichnung besagten Interviews.
Das Interview
Frauke: Herzlich willkommen, liebe Zuschauer, ich sitze heute dem berühmten Schauspieler Jeff Goldblum gegenüber, der schon in einigen bekannten Filmen wie Jurassic Park oder Die Fiege mitgespielt hat, um eine kleine Unregelmäßigkeit aus der Welt zu schaffen. Am Donnerstag, den 6.7. 2009, also dem Tag nach dem großartigem Quiz der Jungs aus Magica berichtete ich in meiner Zeitung, dass Goldblum mich mit dem Ellenbogen wegstieß, um sich selbst den Platz gegenüber von Moderator Sergio Valdes zu sichern! Diese erwiesene Tatsache leugnete dieser Mann mir gegenüber aber nicht nur das! Er warf mir, einem der angesehensten Journalisten der Alten Welt und Ozeanien doch tatsächlich vor, ihn beleidigt zu haben, und schickte mir sogar einen Anwalt auf den Leib! Nun, ich möchte keinen Streit und keine Verschwendung meiner wertvollen Zeit durch eine Gerichtsverhandlung, daher wird die Angelegenheit jetzt geklärt! Was haben Sie dazu zu sagen, Mr. Goldblum?
Goldblum: Ähm, also, ja, ich, Jeff Goldblum übrigens, ich war auch in Independence Day, würde Sie nicht unbedingt als seriösen Journalisten bezeichnen, jawohl. Sie sind, nun, ein sensationsgeiler Klatschreporter, genau, und Sie setzen absichtlich Skandale in die Welt, von wegen ich, der große Jeff Goldblum, würde bei einem Quiz betrügen, öhm, ja. Immerhin habe ich die Chaostheorie erfunden, jawohl!
Frauke: Wer verbreitet hier Skandale? Doch wohl Sie! Sie wollen doch nur wieder bekannt werden, weil Sie etwas aus dem öffentlichen Bewusstsein entschwunden sind, und jeder Regisseur Sie vergessen hat! Auch mich als schlechten Journalisten zu bezeichnen ist eine absolute Frechheit! Hunderttausende von Lesern können nicht irrren! Ok, ich habe mich einmal geirrt, aber da hatten die Italo-Amerikanischen Behörden mindestens genauso viel Schuld wie ich, das dürften Sie alle wissen! Nur mir diese unglückliche Affäre auf den Leib zu binden, um von sich abzulenken, und mich unglaubwürdig zu machen, ist absolut unfair! Wenn es nach Ihnen geht, habe ich mir den Ellenbogen wohl eingebildet, oder was?
Goldblum: Nun, ja, Sie scheinen sich ja so Einiges einzubilden, wenn ich Ihre Artikel lese, jawohl...
Frauke: Das wird ja immer dreister! Sie wissen schon, dass das eine deftige Schadensersatzklage nach sich ziehen wird? Sie versuchen hier systematisch, mein Blatt zu disskredieren! Geben Sie doch einfach zu, dass sie mich weggestoßen haben, als ich die Antwort auf die zweite Frage geben wollte! Schämen sie sich gar nicht, hier so eine Lügenummer anzuziehen?
Goldblum: Öhm, jawohl, ich denke, ja, Sie sind derjenige, der sich hier gehörig schämen sollte. Ich habe bei diesem Quiz fair kandidiert, Sie waren es, der nun ihr Versagen mit der Lüge kaschieren will, von wegen ich hätte betrogen, genau! Ähm, ich denke, Sie wollen ihrem minderqualitativen Käseblatt mit erfunden Promiskandalen zu einer höheren Auflage verhelfen, jawohl! Nun denn, ich, Jeff Goldblum, spiele nämlich bald in Criminal Intent mit, ja! Und, genau, ich bin hergekommen, um den Konflikt aus der Welt zu schaffen, und nicht mir ihre massenkompatiblen Boulevardpresseanschuldigen anhören zu müssen, ähm, ja!
Frauke: Ich brauche keine Tricks, meine Auflage ist schon wegen der WA-Exklusivrechte extrem hoch, nach der WA habe ich ausgesorgt, da sind mir die paar Skandälchen auch egal! Ich bin aber an der Offenlegung der Wahrheit interessiert! Wissen Sie das? Und ich fordere Sie auf, endlich aufzuhören, die Tatsache zu leugnen! Sie haben mich weggestoßen, um an das Geld zu kommen, das das Quiz versprach! Sie wären ja nicht der erste Schauspieler, der durch unseriösen Lebenswandel alles verloren hat!
Goldblum: Nun, ja, ähm, spielen Sie sich doch nicht so auf! Denn, öhm, lesen Sie Ihre Berichte überhaupt? Nur weil Sie die Exklusivrechte haben, jawohl, steigert das immer noch nicht die Qualität ihres Schundblattes, ja! Sie, aha, Sie hätten keine einzige Frage beantworten können, genau! Sie Wichtigtuer! Und nun, jaja, nehmen Sie endlich diese lächerlichen Betrugsanschuldigungen zurück! Öhm, dazu rate ich Ihnen zutiefst, ja, ich denke, eine Klage meines Anwalts würden sie nämlich, ähm, verlieren, ja!
Frauke: Meinen Sie, nur weil sie Jude sind, könnten Sie sich alles erlauben, oder was? Seit Jahrzehnten grenzen jüdische Organisationen gezielt die Presse- und Meinungsfreiheit ein, wissen Sie das? Sobald es gegen Juden geht, hört die nämlich auf! Im Grunde seid ihr doch alle gleich, verlogen und geldgierig!
Goldblum: Ähm, ja, was bitte schön wollen Sie sich denn noch erlauben? Sie Antisemit, das ist Volksverhetzung, jawohl! Nun, Sie sind doch hier der Geldgierige, wollen Sie mit erfundenen Skandalmeldungen Ihre Auflage steigern, öhm, Sie Faschist! Das lasse ich mir nicht bieten, genau! Wollten Sie den Konflikt, nun, beiseite schaffen? Dann tun Sie's und beleidigen Sie nicht rum, ja! Nun denn, Sie haben sich noch kein bisschen gerechtfertigt, ja. Ich, der großartige Jeff Goldblum, bin nämlich nicht der Betrüger hier, jawohl. Sie betrügen Ihre Leser, ja!
Frauke: Könnten Sie aufhören, immer das Gleiche zu erzählen?
Goldblum: Ja, jetzt, öhm, das sagt der Richtige! Nun denn, dann komme ich mal zu konkreten Anschuldigungen, jawohl. Ich habe nämlich einen Detektiv auf Sie angehetzt, jaja! Nun, aha, offensichtlich waren Sie nämlich, nun, beim besagten Quiz gar nicht erst anwesend! Und, haha, jetzt suchen Sie mal keine Ausflüchte, denn der Mann kann es beweisen, genau!
Frauke: Hä? Was soll das denn? Also, äh, also, äh, haben Sie etwa einen Schauspielerkollegen bestellt, der mir jetzt eine Geschichte vorspielt?
Goldblum: Nein, denn, jaja, es ist nämlich der weltberühmte Humphrey C. Marlowe, der ja durch seine Ermittlungen im Fall Pedone bekannt wurde, genau! Und, aha, ich, der tolle Jeff Goldblum aus Jurassic Park, habe ihn auch heute hierher gebeten, der hat Interessantes über Sie rausgefunden, denn, nun, Sie sind die größte Skandalnudel der Weltenausstellung, jawohl!
Frauke: Ich habe nichts zu befürchten! Soll er reinkommen! Begrüßen Sie mit mir: Humphrey C. Marlowe!
Marlowe: Nun, Mr. Frauke, da wäre ich mir aber nicht so sicher. Offenbar haben Sie auch nicht meine Ermittlungsakten studiert, so wie sie es in ihrem Blatt berichtet haben, sonst wüssten Sie, dass man in Little Chicago nur den Continental Club aufzusuchen braucht, wenn man nach einer Person oder einer konkreten Information sucht. Geben Sie es ruhig zu, Sie haben ein Alkoholproblem. Ich kann es beweisen, ich habe mir Ihre Krankenakte eingeholt.
Frauke: Das tut doch gar nichts zur Sache! Wenn das alles ist, was dieser Detektiv zu bieten hat, dann ist er ja eine Lachnummer! Ok, ich gönne mir ab und zu etwas zu viel, aber Sie Herr Marlowe wohl auch, oder sind Ihre Ermittlungsakten übertrieben? Jedenfalls hat dieser Jude hier mir den Ellenbogen ins Gesicht gerammt, nur, um an das Geld zu kommen! Das ist doch das, worum es geht!
Marlowe: Das ist eine Lüge, und das wissen Sie. An besagtem Tag waren Sie nämlich nicht beim Quiz anwesend, sondern im Alahambra, einem sehr fragwürdigen Etablissement. Und das können mehrere Leute bezeugen, nicht zuletzt die Dirnen, die Sie im angetrunkenen Zustand angepöbelt haben. Mr. Goldblum hier kann Ihnen folglich nicht den Ellenbogen ins Gesicht gerammt haben, weil er schließlich beim Quiz war und nicht im Alahambra.
Frauke: Ja und? Geht sie das was an? Es gibt schließlich da so etwas wie Privatsphäre! Und außerdem, was ist daran verwerflich, wenn ich mir ein paar Mädels für die Titelseite suche und halt ein bisschen was trinke?
Marlowe: Das Verwerfliche ist, dass Sie Ihren Lesern Falschinformationen geben, zu Lasten ernster Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie Mr. Goldblum. Ich habe Sie mehrere Tage lang beschattet und ich kann den Zuschauern versichern, dass Sie kein einziges Event der kompletten Weltenausstellung länger als fünf Alibi-Minuten lang besucht haben, einige sogar überhaupt nicht. Ihre Berichte schreiben Sie anhand irgendwelcher Informationen, die Ihnen zwielichtige Gestalten zustecken, wenn Sie sich wiederholt im Continental Club besaufen, oder Sie kopieren es aus anderen Blättern und Medien. Das führt natürlich zu inhaltlichen Mängeln, etwa dem Fehler bei der Voraussage des Berlusconi-Besuches, der überhaupt nicht angekündigt war! Sie sind ein Lügner und Sie erfinden Skandalmeldungen, um Geld zu scheffeln, da Sie Ihre Alkoholsucht pleite gemacht hat!
Frauke: Ja und, ein Journalist hat seine Quellen, und die gehen Anderen nichts an! Und zumindest hatte ich Recht mit Berlusconi, oder war der Typ, der euren tollen Pavillon besucht hat, auch so ein Schauspieler? Und Sie, Marlowe, Sie haben bei Pedone auch immer nur vertrauliche Personen befragt und waren nie abseits der Legalität! Halten Sie einfach Ihr Maul, sie Stümper!
Marlowe: Hier gibt es nur einen Stümper und das sind Sie. Sie haben schon einmal Mist gebaut mit Ihren Berichten und haben es unbeirrt weiter getan. Sie haben Tausenden von Lesern etwas vorgemacht. Nachdem Sie von ihm bereits ermahnt worden sind, habe ich Don Mascarpone über Ihre journalistische Arbeit in Kenntnis gesetzt. Er überlegt, Ihnen die Exklusivrechte an der WA zu entziehen, Ihre Schulden können Sie dann abbezahlen, indem Sie Märchenbücher schreiben. Das scheinen Sie ja wenigstens auf dem Kasten zu haben. Übrigens sind gerade mehrere Schläger der Familie Mascarpone im Studio, die Sie am Ende der Aufzeichnung abführen werden.
Frauke: Muss das denn sein? OK, ich habe ab und zu Mist geschrieben, Goldblum hat in der Tat nicht betrogen, es tut mir Leid! Mein Alkoholproblem werde ich bald in den Griff bekommen, sobald ich mir wieder eine Therapie leisten kann! Aber so schlimm war das doch auch nicht, oder? Das eine mal mit der Erstürmung des WA-Geländes, da war ich etwas vorschnell, und die Sache mit Ihnen, Herr Goldblum, klar, da wollte ich mich schon etwas profilieren, aber meistens stimmte es doch, oder? Ich meine, dadurch, dass ich vom SNC abgeschrieben hab, ging das ganz gut, die haben echt gute Arbeit geleistet! Trotzdem, meine Herren, wir können über alles reden...
Marlowe: Meine Angelegenheit ist das hier nicht mehr, darum werde ich jetzt gehen. Wenn Sie sich rechtfertigen wollen, dann vor Don Mascarpone, vor Mr. Jeff Goldblum, vor Ihrer Leserschar. Meine Damen und Herren, ich verlasse jetzt das Studio.
Frauke: Aber, aber, das, aber, das, aber, tut mir ja, aber...
Goldblum: Ja, aha, Sie Lügner, nun, ich erwarte von Ihnen eine öffentliche Entschuldigung in Ihrem Käseblatt und eine Zurücknahme aller falschen Behauptungen über mich und meine Kollegen, genau, falls Sie denn noch schreiben dürfen sollten. Schließlich war ich in Jurassic Park, öhm, ja. Ich denke, nun, jawohl, meine Unschuld dürfte bewiesen sein, darum, daher, ähm, aha, werde auch ich nun gehen. Ich, jaja, danke Ihnen für dieses, äh, Gespräch, das der Welt gezeigt hat, was für ein mieser Lügner und Antisemit Sie doch sind. Viel Spaß mit den Schlägern wünsche ich noch, haha, jawohl!
Frauke: Ich bin kein Antisemit, das ist mir nur so herausgerutscht, weil sie so ein Sturkopf waren, und entschuldigen wird ich mich natürlich auch und, aber das können Sie doch nicht machen, das ist doch unfair und außerdem habe ich so viel für die WA getan, so viel Publicity und, nein, das können Sie doch nicht machen...
Schläger: So, das war's jetzt. Signore Frauke, ich muss Sie bitten mit uns zu kommen, wenn es nicht anders geht, dann eben mit Gewalt!
Frauke: NEEIN, das können sie nicht machen, das hab ich nicht verdient!
Sprecher aus dem Off: Und nun geht es weiter mit Pig Brother! 20 Schweine müssen 100 Tage lang umgeben von Kameras in einem Stall miteinander klarkommen! Der Gewinner erhält eine Jahresportion Extra-Futter!
Die Weltenaustellung 2009/1801
Nationen aus ganz Ozeanien und der Alten Welt kamen zusammen, um ihr Land zu präsentieren. |
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