Spiegelwelten:Das Überteam und die Pashtunen

Dieser Artikel ist in Arbeit Letzte Bearbeitung: 03.08.2017

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Anreise

Timerift: "Kennst du den schon? Also: >>Warum sind unsere Kampfmusiker so gute Botschafter?<<
Rekrut: "Warum denn?"
TR: ">>Weil sie ein gutes Taktgefühl haben!<< - Gut, oder?"
Rekrut: *grinsend* "Haha, ja, nicht schlecht"
Deadlock: *gereizt* "Kannst du bitte einmal etwas ernst nehmen? Wir sind auf dem Weg in einen Kampfeinsatz!"
TR: "Natürlich! Immer schön ernst bleiben, ist klar." *Er wandte sich wieder dem Rekruten zu* ">>Warum hat der Spion die Straße überquert?<<"
Rekrut: "Warum?"
TR: ">>Weil er nie wirklich auf deiner Seite gewesen ist!<< Hahahaha!"
Rekrut: "Hehehe, der ist Gut! Haha!"
DL: *seufzt entnervt*
TR: "Ach komm schon, Großer. Entspanne dich! Wir sind in friedlicher Absicht unterwegs, da wird schon nichts passieren."
DL: "Du bist ein unverbesserlicher Optimist."
TR: "Und du ein Schrank von einem Mann in Kampfrüstung mit Hammer. Und ein Realist. Also, was soll groß geschehen? Wir kämpfen schließlich gegen niemanden!"
DL: "Du hast leicht reden."
*er steht auf und spricht mit hoher Stimme*
"Ohh, seht mich an! Ich bin Timerift, und ich bin hier. Ach hupps, hier kommt eine Granate, jetzt bin ich dort!"
*er setzt sich wieder*
"Ich muss jeglichen Schaden einstecken."
TR: "Ich kann dich nicht hören. Deine schwere, kugelsichere Rüstung lässt weder etwas hinein, noch deine Stimme hinaus!"
Rekrut: "Ach kommt, ihr Beiden. Ihr seid Spezialisten, ihr habt immer gute Überlebenschancen. Die einfachen Soldaten, so wie ich, wir sind die Leidtragenden."
DL: "Auch für Soldaten gibt es Spezialtraining. Vielleicht kannst du den Einsatz nutzen, um zu beweisen, dass du dafür geeignet bist."
Rekrut: "Meinst du?"
TR: "Natürlich. Ich finde, du hast das Zeug dazu. Und das wird sich sicher zeigen."

Die drei schwiegen schließlich, sehr zu Deadlocks Erleichterung. So sehr er auch Timerift als Freund und Kampfgefährten mochte, so anstrengend konnte er als Begleiter sein. Der Neue schien sich daran jedoch nicht zu stören. Generell wirkte er recht locker. Er wirkte nicht im geringsten von der Enge der Korvette beeinflusst, genauso wenig vom raschen Tempo, das diese an den Tag legte.
Knapp einhundert Soldaten warne hier untergebracht, etwas mehr, Sanitäter und Spezialisten nicht mitgerechnet. In wenigen Stunden sollten sie im Diktatoriat landen, und dort der Bevölkerung helfen über die Runden zu kommen.
"Keine Kämpfe. Nicht einfach in die ersten Ankömmlinge losstürmen. Keine Ausschreitungen provozieren. Das kriege ich hin!" dachte Deadlock, während er seine Rüstung verwünschte, weil er seinen schmerzenden Rücken nicht massieren konnte. Er saß auf einem Generator, da der Platz sehr knapp war.
DL: "Wir haben noch gar nicht nach deinem Namen gefragt, Rekrut."
Rekrut: "Ich habe noch keinen Kampfnamen. Aber ich werde mich "Alpha" nennen."
DL: "Sehr bescheiden. Und dein Vorname?"
Rekrut: "Reney"
TR: "Sehr schön. In der ganzen Hektik haben wir dich irgendwie in unsere Gruppe aufgenommen, aber uns tatsächlich noch nicht vorgestellt. Ich bin Timerift, meines Zeichens Pilot. Der Griesgram hier heißt Deadlock."
RN: "Sehr erfreut!"

Ansager: >>Achtung! Wir erreichen in Kürze das Diktatoriat. Schalten Sie bitte Ihre Kommunikatoren auf Flugmodus und schnallen Sie sich an. Wir sind zwar kein Flugzeug, aber dennoch. Bereiten Sie sich gut vor. Sie wissen, was zu tun ist. Enttäuschen Sie uns nicht!<<

Zustimmende Rufe wurden unter den Soldaten laut, Deadlock stimmte von ganzen Herzen ein. Er war erpicht darauf, mehr von der Welt zu sehen, als nur sein Ausbildungslager.


Erste Eindrücke


DL: "Verdammte Scheiße, warum bin ich bloß in diese Karikratur eines beschissenen Staates gereist?"

Deadlock ächzte unter der Last einer Transportkiste, gefüllt mit Steinen. Da die radioaktiv verstrahlten Geröllbrocken aus den Wastelands der täglichen Nahrung der Diktatorianer am ehesten entsprechen, müssen die drei Fronstürmer nun als Maulesel für die Lieferung sorgen.
Timerift und den neuen hat es nicht besser getroffen. Ersterer muss das Essen an die misstrauische Bevölkerung verteilen, letzterer muss die besonders verzweifelte Bürgerschicht (die ganz reichen, vermutlich) davon abhalten, sich übermäßige Portionen zu stehlen.
TR: "Ich wollte schon immer als lebender Snackautomat dienen. Hey, du da! Du hattest schon, zieh Leine!"
RN: "Naja, die Leute brauchen es aber wirklich. Wie konnten die so lange unter jener Herrschaft überleben?"
TR: "Das würde ich auch gerne wissen. Ahh, Schei.." *Pflatsch*

Timerift, der sich mühte, einer besonders widerspenstigen Oma ihren Kieselsteinsuppe einzuflößen, verlor den Halt und landete mit dem Kopf vorran im Matsch. Die alte Dame nutzte die Chance um schnell zu verschwinden, nicht aber ohne Timerift zuvor noch eine mit ihrer Handtasche überzubraten.
DL: "Ich glaube, das waren alle. Endlich!"


Die drei Gefährten suchten sich einen schattigen Ort und fanden ihn unter einer dattelfreien Dattelpalme. Marke Diktatoriat. Zwei Wochen sind sie nun schon hier und von Tag zu Tag mussten sie neue Probleme lösen.
Am schwierigsten war der Umgang mit der Bevölkerung. Die Menschen hier waren dermaßen indoktriniert, dass sie gar nicht mehr an Menschen erinnerten, sondern mehr an die Mark-13 Omnics von vor 56 Jahren. Die, die noch mehr Automat als Roboter waren, die teilnahmslos auf Befehle warteten und über kaum Selbsterkenntnis verfügen. Deadlock, der zum ersten Mal in seinem Leben eine leichtere Rüstung ohne Helm anhatte (die Hitze im Diktatoriat war unerträglich, selbst für die Kühlungssyteme der Fronstürmer), nahm einen Holzscheit und warf ihn mit aller Macht über die naheliegenden Klippen. Das Dorf, in welchen sie waren, war klein und strukturiert. Vermutlich war derjenige der gesagt hatte, ein Dorf auf einer morschen Klippe zu errichten sei Schwachsinn, zu Tode verurteilt worden.

RN: "Hey, man kann von hier aus die Festung Kleinuntergolmland sehen."
DL: "Stimmt. Apropos: Steht unser Plan eigentlich?"
TR: *grinsend* "Und wie! Ich sage euch, das wird ein Spaß!"


Wer schleicht durch die Nacht?

Es war eine heiße, trockene, sternenlose, beschissene Nacht. Also so wie immer im Diktatoriat, das sich auflöste und nun Demokratariat heißt.
RN: "Also, um noch einmal alles durchzugehen. Sind wir alle da?
TR: *grinsend mit hoher Stimme* "Jaaaa!"
DL: *seufzte* "Wir sind nur zu dritt."
RN: "Alles nach Plan. Währen wir zu viert oder, Gott bewahre, zu fünft, dann hätten wir einen Spion in unseren Reihen!"
TR: "Apropos Spion: Wie funktioniert das eigentlich? Ich meine, diese "Meister der Täuschung" ziehen sich einfach eine Pappmaske mit einem Abbild einer Person über und alle glauben es! Neulich habe ich mit Deadlock geredet, bis er sich das Gesicht vom Schädel zog, um einen Dreiviertel Meter kleiner wurde und sich als Spion zu erkennen gab. Mit nichts als einer Pappmaske!"
RN: "Das ist jetzt unwichtig.
TR: "Nah, wir könnten doch ein paar dieser Dinger mitnehmen? Nur für den Fall. Zufälligerweise habe ich auch genau drei Masken für uns."

Der Rekrut und der Fronstürmer sahen den Piloten mit Erstaunen an. Normalerweise gibt ein Spion eher sein Leben, als irgendjemanden in sein Zigarettenetui zu lassen, der Ort, an dem diese Faltmasken aufbewahrt werden.
RN: "Wie hast.. Weißt du, ich will es gar nicht wissen. Bleib nur bitte ein paar Meter von mir weg, ich will meine Uhr nicht "verlieren", wenn du ver..."

Reney kramte erstaunt in seinen Taschen herum.

RN: "Hat jemand meine Uhr gesehen?"
TR: "Nö. Du hast sie sicher in Lager gelassen. Werden die uns eigentlich vermissen?"
DL: "Nein. Offiziell begleiten wir den Scouttrupp nach Lorkcjot. Inoffziliellerweise gehen wir zu den Pashtunen! Und machen dort... Aber das wisst ihr ja schon."
TR: "Ok, gut. Also Rekrut, möchtest du dann bitte mal mit der Inventur anfangen?"
RN: "Natürlich sir. Melde gehorsamst, dass meine Uhr verschwunden ist und ich nicht eher mit der Liste weitermache, bis sie wieder in meiner Tasche auftaucht!"
TR: "Wir haben jetzt wichtigeres als..."
RN: "Nicht ohne meine Uhr!"
DL: *seufzend* "Hier, bitte."

Eine kleine, goldene Taschenuhr tauchte in der gepanzerten Pranke des Fronstürmers auf. Er reichte sie Reney, der sie erstaunt entgegen nahm.
RN: "Du bist ein Hühne in einer Eisenrüstung mit riesigen Hammer. Wie hast du das gemacht, nein, wie hast du überhaupt deinen Finger in meine Tasche gebracht? Ich meine, der ist so groß wie eine Banane mit dieser Rüstung!"
DL: "Was in dieser Rüstung geschieht, bleibt in dieser Rüstung. Das gilt leider auch für Ausdünstungen und Körperflüssigkeiten."

Timerift und Reney nahmen gleichzeitig Abstand von dem Recken, dessen Rüstung im Schein der Öllampe glänzte. Reney legte eine Liste auf die Kiste, die ihnen als Tisch diente.
RN: "Also: Alle anwesend. Ausrüstungstechnisch... Wie sieht es da aus? Ich habe mein Pulsgewehr, ein paar biotische Felder und kleinere Überlebensmittelchen eingepackt." TR: "Mein Taschenteleporter ist einsatzbereit, genau wie mein Zeitlochgenerator. Man, ich hasse diesen Namen. Ich habe zwei vollautomatische Energiepistolen und eine Pulsgranate."
DL: "Meinen Hammer dürftet ihr ja wohl sehen, ansonsten müsstet ihr Blind auf beiden Augen sein. Ich selber bin mir Bewaffnung genug, meine Rüstung ist kampfeshungrig und mein Rucksack mit zwanzig Liter kühlem Blonden gefüllt. Ich bin bereit für alles was kommt!"
RN: "Sehr gut! Dann mal auf auf zu den Pashtunen und zur Festung in Kleinuntergolmland. Ich bin mir sicher, sie werden uns willkommen heißen, wenn wir unser Anliegen vortragen! Und ansonsten sind wir bereit, unseren Weg hinauszukämpfen! Hehehe"


Zu Land!

Der Bug des Bootes knirschte, als er auf dem rauhen Sandstrand aufsetzte. Der Streifen wurde von einer Öllampe schwach beleuchtet. Das Team hatte sich gegen eines ihrer Boote entschieden. Das würde nur ungewollte Aufmerksamkeit nach sich ziehen. Die hölzerne Nussschale, die ein dunkles Segel gesetzt hatte, erschien wie ein typisches Fischerboot, das mitten in der Nacht an Land anlegte.
Reney, der seine Uniform gegen Zivilbekleidung ausgetauscht hatte, sprang von Bord, die Silhouette der nahen Hügel musternd.
Reney: "Ich glaube, die Nacht ist sternenklar."

Nach Verwendung dieser meisterhaft verschlüsselten Botschaft tauchte Timerifts Statur an Bord auf. Die Öllampe am Mast zeigte, dass er sich einen Coat zugelegt hatte, der zwar fremd, aber universell als "bekannt" deklariert wird. Seine orangene Pilotenbrille hatte er jedoch aufgelassen. Er schlenderte zur Seilwinde, ließ den schweren, rostigen Anker herunter und rief in die Kajüte: "Klar Schiff!".
Diese nächste meisterhafte Chiffre war Deadlocks Zeichen, den schützenden Rumpf zu verlassen. Der muskelbepackte Fronstürmer hatte sich geweigert, seine Rüstung auszuziehen. Von daher wurde sie etwas weniger uniformell gemacht, er musste den Helm ausziehen und konnte hier in der Nacht vielleicht sogar als gut gebauter, großer Mann durchgehen. Von hinten. Bei Nacht. Von ganz weit weg. Bei Mondfinsternis.

TR: "Seht euch mal diese Festung an. Meine Fresse, beeindruckend, jedoch total unpraktisch. Ein Bombardement und weg ist sie."
RN: "Richtig. Die müssen ein paar unangenehme Überraschungen vorbereitet haben."
TR: "Befürchtest du nicht, dass unser Boot etwas auffällig sein könnte?"
DL: "Ach, iwo. Es kommt ja niemand her, der es von See aus sehen könnte. Und vom Land her habe ich keine Bedenken."
Deadlock schulterte seinen Rucksack und packte seinen Hammer mit beiden Händen. "Wir sind nicht alleine, Freunde."

In der Tat. Das Team sah sich plötzlich von pashtunischen Soldaten umgeben, die allesamt altmodische Waffen wie Speere oder Donnerbüchsen auf sie richteten. Sie standen auf den nahen Hügeln, trugen Fackeln zur Beleuchtung und schauten mit einem harten Blick auf die drei Gefährten.

Soldat: "Legen Sie ihre Waffen nieder und ergeben Sie sich."
Soldat 2: "Wir haben Sie umzingelt, zumindest von dieser Seite."

Das Team musterte ihre Gegenüber, während sie ihre Chancen einschätzten. Deadlock nahm einen tiefen Atemzug. Reney ging in die Hocke. Timerift kreuzte die Arme und stellte sich in eine lockere Pose hin. Er flüsterte:
TR:"Leute, ihre Bewaffnung ist ein Witz."
RN: "Sie sind aber zahlenmäßig weit überlegen."

Deadlock hielt sich nicht lange mit Überlegungen auf. "Mal schauen, wie sie darauf reagieren." knurrte er, während er seinen linken Arm vor seine Brust hob. Den Bruchteil einer Sekunde später spannte sich ein rechteckiger, blauer, drei Meter breiter Energieschild zwischen die Pashtunenmiliz und die Über'schen.
Die Pashtunen zogen sich vor dem schwach leuchtenden Schild ein wenig zurück, aufgeregtes Flüstern drang zu den Ohren der Gefährten.
Timerift hatte plötzlich seine beiden MPis in der Hand.
TR: "Obacht!"

Ein Kriegshorn ertönte. Die Pashtunen setzten zu einem bedrohlichen Kriegsschrei an. Reney hob sein Gewehr, Deadlock antwortete mit einem gespannten Schlachtruf, Timerift setzte zum Sprung an.
Plötzlich brannte ein helles Licht auf, so hell, dass Reney und Deadlock vor Schmerz die Hände vor die Augen warfen. Ein Netz, im Scheinwerferlicht metallisch glitzernd, stürzte auf die Soldaten nieder. Am Netz waren Gewichte angebracht, die Deadlock und Reney zu Boden zwangen.
Das Licht wurde ein wenig abgedämmt. Ein reichlich verzierter Soldat näherte sich den Gefangenen.
Soldat: "Wen haben wir denn da? Zwei Übersoldaten. Tja tja, eure fantastische Technik hat euch ja viel gebracht."
Timerift "In der Tat."

Alles wirbelte herum. Timerift stand hinter dem Feldwebel mit den meisten Orden, der gleichzeitig auf am weitesten von der Action entfernt stand. Eine Pistole zeigte auf den, mit einer schmucken Federkappe verzierten, Kopf, der ganz schön zitterte.

Soldat: "Heda, Freund der Wüste. Wie hast du das gemacht?"
Timerift: "Über'sche Spezialtechnik. Genauso wie diese MPi, die eurem Freund gleich den Kopf unter der Kappe wegblasen wird."

Der Gefangene schrie auf und rief hektisch etwas den Soldaten entgegen. Der Soldat, der das Wort an Deadlock und Reney gerichtet hatte, schüttelte den Kopf und sprach: "Wir sind in einem Patt, o Geschwinder Attentäter. Sagt mir euer Begehr und warum ihr hier anlegtet."

TR: "Wir sind hier, um die Kampfhandlungen der Pashtunen mit den Diktatorianern zu observieren. Gegebenenfalls werden wir die Festung sicher stellen."
Soldat: *lacht* "Und wie wollt ihr das anstellen, diese fiese Festung zu erobern, die wir seit Monaten belagern?"
TR: "Das müssen wir erst in Erfahrung bringen. Meinst du, euer Freund hier *er tippte den Kopf seines Gefangenen mit seiner Pistole an* hat was im Köpfchen, was uns helfen könnte?"

Der Soldat zögerte, dann lachte er. Er senkte seinen Fleischerhaken und rief etwas seinen Kameraden zu, die daraufhin das Netz um Deadlock und Reney lockerten.

Soldat: "Du hast Mut, Soldatenbruder aus Ueber. Ich bitte dich und deine Gefährten um Verzeihung für diesen rauhen Empfang, doch wir konnten kein Risiko eingehen, dass ihr die Diktatorianer unterstützen wolltet. Nennt mich Radan und erlaubt mir, euch die Hand zum Zeichen des Friedens anzubieten."

Timerift, Reney und Deadlock saßen vereint in einem pashtunischen Zelt und tranken ein bitteres Nationalgetränk. Ihnen gegenüber saß Radan, der sich als höchster Schlangenbeschwörer der pasthunischen Armee herausstellte.


Randan: "Dann sind wir uns also einig?"
TR: "Durchaus."
Radan: "Wunderbar. Dann erweitern wir hiermit die Waffenruhe zwischen unserer Völker zum Freundschaftsvertrag und besiegeln sie zu einem gemeinsamen Bündnis gegen den Feind in der dunklen Festung!"
DL: *streckte die Faust gen Himmel* "Darauf ein kühles Blondes!"
Radan: "Mit dem größten Vergnügen. Ich habe schon viel von dieser Köstlichkeit vernommen."
RN: "Besser nicht, Radan. Wir sollten nüchtern bleiben, damit wir die Festung nüchtern infiltrieren können."
TR: "Richtig. Es gibt nichts lauteres als einen betrunkenen Deadlock. Selbst unsere OR-15-Einheiten können sich leiser bewegen."

Deadlock zog einen Flunsch. "Hmph. Spaßverderber. Wie dem auch sei, der Trunk nach der Schlacht ist sowieso besser als alles andere!"
Radan stand auf. Er winkte einer Wache zu, die aus dem Zelt verschwand, ehe er sich wieder den Über'schen zuwand.

Radan: "Freunde, ich glaube, wir sollten uns beeilen. Die Nacht weicht bald der Morgensonne, und am Morgen sind Wüstenwölfe am wachsamsten. Wen wir den Versuch heute wagen wollen, dann lieber nun."
RN: "Richtig. Wenn alles gut geht, sind wir in Nullkommanichts in diesem Steinhaufen drinnen, noch bevor die Diktatorianer ihre Blaskapelle aktivieren können. Apropos: Radan, ihr versucht ja, Kleiuntergolmland mit Schlangen zu verseuchen, werdet jedoch von Fanfaren abgehalten. Warum zieht ihr keine Ohrenschützer an?"
Radan: "Gute Frage, lieber Freund. Hier lang, ich führe euch zur Festung. Also, die Idee ist eigentlich gut, jedoch frage ich dich: Was ist, wenn die Feinde versuchen, eure Schlangen zu verzaubern? Ihr müsst die Melodie hören und verstehen, damit ihr sie kontern könnt. Mit abgedeckten Ohren ist so etwas nur schwierig möglich, versteht ihr?"
RN: "Ähm.. Ok, verstanden, denke ich."

Der Pashtune führte die Über'schen aus dem Lager hinaus. Sie bildeten ein seltsames Quartett. Vorne der elegante Pasthune, ausgerüstet mit einem Schlangenkorb, einer Flöte, seinem Fleischhaken und einem Zeremonieschwert. Diesem folgte der über'sche Soldat in seiner Zivilbekleidung, der sein futuristisches Gewehr geschultert hatte und mit einer Taschenlampe an seiner Schulter den Weg leuchtete. Seitlich von ihnen ging der Pilot, mit seinem passenden-unpassenden Trenchcoat, und zum Schluss der große Fronstürmer, der seinen gewaltigen Hammer auf der Schulter ruhen ließ und die Umgebung betrachtete.


Eine unerwartete Geheimwaffe

... lieben sie! Wir lieben sie!
Autokratie! Autokratie!
Autokratie!
Autokratie!

Idi Amin: (an seinem Schreibtisch sitzend) "Ach, wunderbar. Wenn es doch immer so schön wäre ... und stattdessen werde ich belagert. Toll."
"Tja, da gibt es sicher angenehmere Jobs als diesen.", ertönt eine Stimme aus dem Hintergrund.
Idi Amin: "Fresse! Ein bisschen Krieg hat noch keinem geschadet! Aber nur weil dieser verdammte selbsternannte Superduperichbingrööfatz sich schon beim Gedanken daran ins Hemd macht, zuzugeben, dass er die Festung eh nicht mehr braucht, darf ich diese verdammte Belagerung ausbaden! Während er in seinem schicken Mahagonizimmer in seinem Palast hockt und fröhlich für die Couchsurfing-Meisterschaften trainiert!"
Stimme aus dem Hintergrund: "Mag sein, dass er ein Mahagonizimmer hat, aber Sie haben ja auch ein Bernsteinzimmer ..."
Idi Amin: "Papperlapapp! Ich will verdammt noch mal von hier weg! Erst labert dieser Depp mit Quadratbart, dass sein Land jetzt auf einmal friedlich sein will, dann fällt ihm ein, dass das Boot, mit dem er ganz Lorkcjot abtransportiert hat, im Hafen von Autokratiu abgesoffen ist, weil sein Neffe damit fahren wollte und heute telegrafiert er mich an, dass er uns nicht einmal mehr mit Lebensmitteln versorgen kann, weil das angeblich die internationale Bühne in den Glauben versetzen könne, wir wären eine Kriegsmacht. Verdammt, wir sind eine Kriegsmacht!"
"Der werte Oberste Heiler wird schon wissen, was er macht.", sagt die Stimme aus dem Hintergrund. Dann tritt sie ins Licht und die Sterne an ihrer Uniform geben zu erkennen, dass sie ein Militärischer Berater höchsten Ranges ist.
Idi Amin: "Ich habe ja nichts dagegen, einen Krieg zu führen, der absolut unsinnig ist. Das habe ich schließlich schon oft genug gemacht. (steht auf und durchschreitet unruhig den Raum) Die Eroberung von Westkolmia! Der Einmarsch in Kaff Küstenkliff! Alles von Größenwahn und Schwanzvergleichssucht gesteuerte Unsinnsattacken, die im Nachhinein nichts gebracht haben. Aber ich habe durchgehalten, bis zum Schluss. Bis der letzte Soldat erschossen, der letzte Zivilist versklavt und die letzte Armbanduhr geklaut war! Immerhin gab es damals noch ordentlich Lohn für ehrliche Arbeit! Und heute? Wenn ich diese Festung überhaupt halten kann, kriege ich wahrscheinlich nichtmal einen Orden, es gibt ein kleines Festbankett und das war's! Wenn ich hier überhaupt heil rauskomme!"
Namenloser Militärischer Berater höchsten Ranges: "Nun, darüber soll man sich bekanntlich erst Sorgen machen, wenn es soweit ist. Jetzt geht es darum, diese Festung zu verteidigen. Ich bedaure ja auch, dass man sich hier mangels Zivilisten gar nicht richtig austoben kann, aber ich akzeptiere diesen Zustand. Irgendwann wird sich schon ein Grund finden, in ein Land einzumarschieren, ein paar Dörfer niederzubrennen, Leute auszurauben, Frauen zu vergewaltigen, das ganze Programm, dass zu einer ordentlichen Invasion eben dazugehört. Jetzt fokussiere ich mich auf die Lage hier."
Idi Amin: "Denkst du, das tue ich nicht? Natürlich plane ich, was wir als nächstes unternehmen! Was auch sonst? Es bringt ja doch nichts, sich darüber aufzuregen, dass es hier weder billige Nutten noch einen leckeren Bissen Menschenfleisch gibt. Die Leute hier haben halt keine Kultur, was soll's? Jackpotfrage: Was machen wir? Die Pashtunen können uns nix, zumindest nicht mit dem, was sie bisher auffahren. Allerdings sind vor ein paar Tagen einige Übersche Kämpfer angekommen. Auch wenn ihre Bewaffnung mitunter etwas ... archaisch ... wirkt, sollte man sie nicht aus den Augen lassen. Nach dem, was wir von der SMG gehört haben, sind sie sehr gute Nahkämpfer. Was bedeutet, dass sie versuchen werden, nahe an uns heranzukommen. (beugt sich über einen Kartentisch) Möglicherweise wollen sie über einen Geheimgang eindringen und von denen gibt es hier so viele, dass nicht einmal ich alle kenne."
Namenloser Militärischer Berater höchsten Ranges: "Nun, dann sollten wir sehen, dass wir die Überschen mit ihren eigenen Waffen schlagen. Vielleicht einen Geheimgang so auffällig unauffällig ausstatten, dass wir sie in eine Falle locken können?"
Idi Amin: "Vielleicht. Allerdings sollen die Nahkampffähigkeiten wirklich überaus erstaunlich sein. Ich habe da mal ein Buch gelesen ... wenn das, was da drin steht, stimmt, müssen wir uns einen echt astreinen Trick einfallen lassen."
Namenloser Militärischer Berater höchsten Ranges: "Sie lesen sowas?" (denkt: 'Beinahe hätte ich gefragt: "Können Sie lesen?". Glück gehabt!')
Idi Amin: (verdächtigender Unterton in der Stimme) "Ja, allerdings, ich lese so etwas. Man darf ja auch nicht nur die schönen Seiten des Lebens genießen. Da darfs dann auch mal Rosamunde Pilcher sein. Wann hatte ich eigentlich das letzte Mal Zeit, was von ihr zu lesen? Auch schon wieder ewig her. Schmort wahrscheinlich immernoch in dem Kerker, in den ich sie gesteckt habe."
Namenloser Militärischer Berater höchsten Ranges: (hält die Luft an vor Erstaunen)
Rosamunde Pilcher: "Jetzt ... lass ... mich ... los, verdammtes Dreckschwein!"
Wachmann: (hält die kreischende Pilcher fest, sichtlich außer Atem) "Entschuldigen Sie, ich konnte sie nicht aufhalten. Ein Kollege von mir hatte ihre Zelle aufgeschlossen, weil sie krank aussah ... anscheinend gestellt. Plötzlich hat sie mit einer Handtasche auf ihn eingedroschen, keine Ahnung, wo sie die plötzlich herhatte. Und dann ist sie hier hoch gerannt und hat die halbe Festung K. O. geschlagen."
Rosamunde Pilcher: "Du Biest! Lass mich sofort los! Ich sage dir, lass mich los! Ich zähle bis drei! 3-2-1!"
Wachmann: (sackt plötzlich in sich zusammen. Pilcher schwingt eine Handtasche.) "Uh-uff ..."
Rosamunde Pilcher: (angriffslustig) "Na, will noch jemand es mit mir aufnehmen? Na?"
Idi Amin: (noch sichtlich geschockt) "Also so etwas habe ich ja noch nie gesehen. Wie haben Sie? Wie konnten Sie?"
Rosamunde Pilcher: "Willst du fetter Nutellastachelschwein etwa gegen mich kämpfen? Na?"
Idi Amin: "Nein, aber da draußen sind ein paar Leute, die sich ziemlich abscheulich über Ihre Romane geäußert haben. Ich will mich ja nicht ihn Ihre Angelegenheiten einmischen, aber ..."
Rosamunde Pilcher: "Glaubt das Nutellastachelschwein etwa, mir was befehlen zu können? Denkste! Ich will einfach nur raus hier!"
Namenloser Militärischer Berater höchsten Ranges: "Entschuldigen Sie, es gibt keinen ..." (klappt bewusstlos zusammen, Pilcher schwenkt ihre Handtasche)
Rosamunde Pilcher: "Wer will gegen mich kämpfen? Wer wohl, wer wohl? Bleibt ja nur einer übrig!" (ein halbes Heer Wachleute betritt den Raum und packt Rosamunde Pilcher. Diese ist machtlos und wird hinausgeschleift)
Idi Amin: "Schafft sie irgendwo nach draußen! So, dass sie den Überschen irgendwie ÜBER den Weg läuft, hehe!" (und leise zu sich selbst: "Die werden sich wundern ...")
Rosamunde Pilcher: (aus weiter Ferne durch die Flure schreiend) "Ich krieg euch! Ich krieg euch alle!"


Infiltration auf höchstem Niveau

Radan, Timerift, Deadlock und Reney standen unter der schwarz gefärbten und mit schwarzen Moos behangenen Mauer der Festung. Die Mauern waren mindestens zwanzig Meter hoch und erinnerten ein wenig an eine mittelalterliche Burg, doch die vielen Schießscharten, Kanonen und Flaggen vom Diktatoriat vernichteten diesen Eindruck.

Timerift: Ganz schön edgy!
Radan: Seht, o Gefährten aus Über! Dort drüben. Mir erscheint, wir haben einen geheimnisvollen Geheimgang in die Festung gefunden!

Im schwarzen Mauerwerk war ein eine weiße Tür untergebracht. Der Torbogen war mit Lichterketten behängt, die in verschiedenen Farben leuchteten. Zwei Schilder mit rot leuchtenden Pfeilen zeigten auf die Tür und ein beleuchteter Schriftzug meinte: >>Unkontrollierter Eingang zu Idi Amins Privatgemächern. Nur für zugelassenes Personal.<<

Deadlock: Nennt mich übervorsichtig, aber dieser überaus unauffällige Eingang ist echt verdächtig.
Reney: Du hast recht. Ich will hier wirklich nicht von einer Falle überrascht werden.
Timerift: Ach, überlegt nicht solange. Ich bin davor, dass wir es ausprobieren ehe wir übermäßig viel Zeit verschwenden.
Radan: Heißt euer Land eigentlich deswegen Über?
Timerift: Was?
Radan Nun, ihr verwendet eine ÜBERladung von dem Wörtchen "über". Na? War der gut?

*Badum-tss*

Die Gruppe fuhr zusammen. Deadlock hatte sofort seinen Hammer in der Hand, die Anderen waren nur erstaunt.

Timerift: Was zur ... Wer bist du schon wieder?
???: Ich bin der Reisende Schlagzeuger! Ich wandere durch die Länderreien, immer auf der Suche nach Gelegenheiten, die ich musikalisch untermauern kann. Hat einer von euch meinen Bruder gesehen, den traurigen Violinisten?
Reney: Nein, haben wir nicht. Warum bist du hier, das hier ist Kriegsgebiet.
Wandernder Schlagzeuger: Das schreckt mich nicht. Ich habe schon "Babylon by Bus" durch ein Minenfeld gejammt, also ist mir das herzlich egal. Und wie gesagt, ich suche nach meinem Bruder. Der traurige Violinist sucht, glaube ich, meinen Cousin, den faschistischen Flötenspieler. Der hält sich meistens nahe dem Diktatoriat auf, und da ich im Autokratoriat weder den Violinisten, noch meine Schwester, die geschmackslose Gitarristin finden konnte, suche ich hier nach ihm. Habt ihr was dagegen, wenn ich euch begleite?
Radan: Nein, gar nicht. Ich liebe den harten Rhytmus des Instruments, das man Schlagzeug nennt. Das könnte fantastisch werden.

Timerift, Deadlock und Reney sahen sich zweifelnd an. Timerift zuckte mit den Schultern.
TR: Ich meine, wir haben taktische Musikanten in unserer Armee. Ich denke, damit sollten wir klar kommen.
DL: Ja, stimmt. Anyways: Was machen wir mit der Tür?
TR: Ganz einfach. Ich gehe da rein. In dem Bruchteil einer Sekunde bin ich drinnen und wieder draußen, keine Falle kann mich erwischen.
RN: Aber du hälst nichts aus!
TR: pfff
RN Ich habe ein biotisches Feld. Wenn da Selbstschussanlagen sind, dann bin ich binnen Sekunden wiederhergestellt.
DL: Ich habe eine verdammt schwerer Rüstung an. Der Panzerbrecher muss erst erfunden werden, der durchkommt. Ich gehe!
TR: Radan, hast du nicht Schlangen in deinem Korb?
Radan: Ja?
TR: Kannst du die nicht vorschicken?

Radans Gesichtszüge entgleisten. Er starrte Timerift mit offenem Mund an.

Radan: ... Was?
*Trommelwirbel vom Schlagzeuger*
Radan: Hast du gerade vorgeschlagen, dass ich meine geliebten, guten Schlange zu deinem Vorteil in Gefahr zu bringen?
TR: Ähm, ja?
Radan: Du verdammtes MONSTER!! Wie kannst du es wagen?!
TR: Ich... Ich wollte nicht..
Radan: Sag einfach nichts mehr, Freund der Wüste.

Deadlock lehnte sich seufzend an die Wand, doch die Wand verhielt sich recht untypisch und gab nach. Deadlock fiel zu Boden in den Geheimgang.

DL: Ich glaube, wir haben unseren Eingang gefunden!


Das Team Schlich durch den dunklen Gang. Der Fakt, dass selbst dieser Geheimgang mit geschwärzten Ziegeln ausgekleidet war verbesserte die Situation nicht unbedingt.
Timerift: Ich werde hier noch depressiv. Wer steht denn hier so auf Schwarz?
Reney: Das Mauerwerk schluckt regelrecht das Lampenlicht. Ich würde auch gerne wissen, wer der Architekt von diesem Fort ist.
TR: Ich wette, dass war Vizepräsident Reyes' Bruder!

Das gesamte Überteam lachte, Radan und der Schlagzeuger, der seinen Einsatz verpasst hatte, bleiben schweigsam. Der Schlagzeuger, der ein Ein-Mann-Schlagzeug auf seinem Rücken geklappt hatte, musste aufpassen, dass er nicht ständig in Deadlock reinlief, da es dem Fronstürmer nicht leicht fiel, sich durch den engen Gang zu manövrieren.

RN: Leute, hier ist ein kreisrunder Raum mit einigen Durchgängen. Ich schaue mir das an.
Er verschwand um die Ecke. Einige Momente hörte man absolut gar nichts, keine Meldung über die Situation oder sonst etwas. Dann hörte man einen dumpfen Schlag, jemand stöhnte und ein gedämpfter Aufprall war zu hören. Deadlock fragte besorgt: "Wie sieht's aus? Bereich gesichert?"

RN: Nicht wirklich...
Radan: Was soll das heißen?
RN: Schwer zu sagen. Warum kommt ihr nicht einfach und macht euch ein Bild?

Timerift, Deadlock und Radan sahen sich an. Timerift zückte seine Pistolen und setzte an, um die Ecke zu gehen.
Klatsch - Bonk - Wupp

Deadlock knackte mit den Fingern und umwand die Ecke mit geballten Fäusten. Ein helles Geräusch ertönte, als eine rosafarbene Prada-Handtasche seine Rüstung traf.
Rosamunde Pichler: HAAAAA!!
DL: Lady, was zum.. Wer sind Sie?

Die Dame stand sprichwörtlich auf Reney und Timerift. Ihre Schuhspitzen ruhten auf den Kehlen der beiden Soldaten. Reneys Gesicht war mit einem Buch namens "Meine beiden Mütter" bedeckt. Die Alte fokussierte den perplexen Fronstürmer und schwang angriffslustig ihre Handtasche. Obwohl ihr Gegenüber fünf Köpfe größer war, schien sie dies nicht zu beeindrucken.

Rosamunde Pichler: Komm schon, du Riesenbaby! Ich werde dir schon beibringen, meine Romane wertzuschätzen!
DL: Wer zur Hölle sind Sie?
RP: Kennst du mich nicht? Lüge! Du bist einer dieser Kritiker, die das fette Nutellastachelschwein mit dieser Überflasche von General erwähnt hatte. MACH DICH AUF BRITISCHE GASTFREUNDLICHKEIT GEFASST!!
DL *Fasste sich wieder. Fasste auch seinen Hammer Mylady, es geht gegen meine Prinzipien, Ihnen weh zu tun.
TR: Scheiß auf deine Prizipien, man. Ich ersticke hier langsam!

Rosamunde Pichler zog als Antwort auf Deadlocks Hammer eine zweite Handtasche aus ihrer ersten Handtasche und begann, sie über ihrem Kopf zu kreisen.
Rosamunde Pichler: Na los, Riesenbaby! Ich werde dich aus deinem unmodischen Aufzug schon rausprügeln!
Radan: Rosamunde Pichler?

Alles erstarrte. Deadlock, der sich schon vorbereitete, seine Schubdüse anzuwerfen und die Alte bis nach Hy zu chargen, starrte auf den Pashtunen. Pichler ließ die Handtaschen sinken, schaute aber weiterhin misstrauisch.

Rosamunde Pichler: Mmja?
RD: O größte aller Schriftstellerinnen, ich bin ein glühender Verehrer! Alle Ihre Romane, die Liebesschnulzen, so romantisch!
RP: *Sichtlich geschmeichelt* Immerhin eine Person hier, die etwas Geschmack besitzt. Und wer sind Sie, charmanter junger Mann?
RD: O strahlendste Verfasserin der kitschigen Liebesgeschichten, ich bin Radan, ein unwürdiger Pashtune, der sich geehrt fühlt, sich in Ihrer Anwesenheit befinden zu dürfen.
RP: Hmmm... Schnuckelig, ich meine, Schnulzig? Hmpf, ich glaube, das ist trivial, aber korrekt. Und wer ist das Riesenbaby hier?
DL: Deadlock, zu euren Diensten, Mylady. Ich bin nicht euer Feind, Mylady
TR *stark röchelnd* Ichhhh auch niicht!!
RP: *Trat nach* Ruhe, du zappeliger Hooligan! Nimm dir ein Beispiel an deinem Kollegen, der ist ganz brav!
TR: Ichhh glaube, der ist schon im Hhhhimmeel, Aargh.
Radan: Teuerste Rosamunde, würden Sie einem treuen Fan, der alle Ihre Romane in drei Sprachen besitzt, die Bitte erfüllen, meine Gefährten frei zu lassen?
Rosamunde Pichler: Und so charmant. Hach, wäre ich doch ein paar Jährchen jünger... Nun gut, aber nur, weil du so nett fragst.

Sie lies Timerift und Reney los. Ersterer verschwand in einem Lichtblitz und tauchte sofort einige Meter weiter entfernt, immer noch liegend und schwer atmend auf. Letzterer tätigte einen gewaltigen Atemzug und rollte sich mühsam auf die Seite, heftig hustend.

Radan: O Wortgewaltigste, könntet Ihr euch dazu herablassen, mir Ihr Werk "Ende eines Sommers" zu signieren? Ich liebe diese Geschichte, da wir Wüstenbewohner immerwährenden Sommer haben, zumindest aus der Sicht von anderen Ländern.
Rosamunde Pichler: Mit Vergnügen. Hier, halt mal.
*Sie war Timerift, der sich gerade aufgerichtet hatte, eine Handtasche an den Kopf, der sofort wieder zusammenklappte.*
DL: Mylady, sehen Sie diesen Gang hier? Dieser führt in die Freiheit für Sie!
Rosamunde Pichler: Sage mich nicht, was ich zu tun habe! Ich entscheide selber, wohin ich gehe, und es gibt noch siebenunddreißig Banausen in dieser Festung, die noch keine Romane gekauft haben. Das werde ich ändern!

Rosamunde Pichler drehte sich und und stapfte hocherhobenen Hauptes eine von den vielen Treppen hoch. Sie hielt kurz an, zog erneut eine Handtasche aus ihrer Handtasche und setzte ihren Weg fort. Kurz darauf ertönten Schreie, Flüche und Kampfgeräusche, die sich beängstigend schnell entfernten.

Reney: Vorschlag: Lasst uns nicht da lang gehen!
Timerift & Deadlock: Einverstanden!


Die absolut endgültige Geheimwaffe

Wieder mal in Idi Amins Zimmer
Namenloser Militärischer Berater höchsten Ranges: "Und was machen wir jetzt? Wir konnten die Pilcher zwar mit äußerster Mühe in unserer besten Kerkerzelle wegsperren, aber ich befürchte, dass sie von dort über kurz oder lang wieder fliehen wird. Nebenbei dürften die Überschen Agenten bald in die wichtigen Bereiche unserer Festung vordringen. Gegen einen Angriff solcher Art sind wir nicht gut genug gewappnet und der getürkte Geheimgang war dann wohl doch nicht geheim genug als solcher angepriesen worden."
Idi Amin: "Ja, verdammt, liegt das denn alles an mir? Wenn ich mir wünschen könnte, wie diese verdammten Überesel angreifen, dann mit einem 350'000-Mann-Heer! Mit starken Truppen! Mit Haubitzen! Mit Panzern! Mit Material, welches man wunderbar auf einem Kartentisch hin- und herschieben kann! Auf diese Weise werden die großartigsten Schlachten ausgefochten! Und nicht mit solchen Jammerlappen von Infiltrationisten!"
NMBhR: "Nun gut, aber was machen wir jetzt?"
Idi Amin: "Jetzt brauchen wir unsere Geheimwaffe!"
NMBhR: "Aber die Pilcher ist doch so schwer zu kontrollieren ..."
Idi Amin: "Ich meine nicht die Pilcher. Die bleibt, wo sie ist. Ich meine die wirklich absolute Geheimwaffe. Komm mit!"
Idi Amin durchquert rasch sein Zimmer, betritt den Flur. Er ist sehr aufgeregt. Es geht zahlreiche Treppen hinab. In einem sehr tief gelegenen Flur öffnet Idi Amin eine Tür. Er und der NMBhR betreten einen Raum, in dem eine Person schlafend auf einer Matratze liegt. Einige medizinische Geräte stehen drumherum. Offensichtlich wurde die Person künstlich in Tiefschlaf versetzt.
NMBhR: "Wer ist das?"
Idi Amin: "Er ist unsere absolute Geheimwaffe. Lass es mich spannend machen. Das zieht zwar bloß die Story in die Länge und trägt nicht zur Handlung bei, fesselt aber die Leser und bereichert die Beitragsliste des Autors. Außerdem kann er dann auf Vierte Wand verlinken, weil wir die soeben durchbrochen haben." kichert
Idi Amin dreht an ein paar Knöpfen, schaltet ein paar Schalter und betätigt ein paar Hebel in unübersichtlicher Reihenfolge. Auch wenn es nicht so aussieht, als würde das irgendwas bringen, beginnt die betäubte Person, sich zu bewegen.
NMBhR: "Jetzt sag schon, wer ist das? Trägt so komische Kleidung, sieht ein bisschen altmodisch aus ..."
Idi Amin: "Warte noch ein paar Sekunden, ich möchte, dass er sich selbst vorstellt." Idis Grinsen befindet sich irgendwo zwischen Psychopath und Vorfreude
Die Person bewegt sich immer mehr. Dann steht sie auf und geht ein paar Schritte auf Idi Amin und den NMBhR zu. Dabei hingen eben noch einige Kanülen an seinem Arm, die solche Bewegungsfreiheit eher nicht gewährleisten. Sie sagt: "Guten Tag. Kenne ich die Herren? Nein? Dann darf ich mich vorstellen: James Earnborough, Seventh Clatchcletch of Clutchcliffthith."
NMBhR: "Ähm ... wie meinen?" Idi Amin grinst unverhohlen
James Earnborough: "Ich sagte, ich bin James Earnborough, the Seventh Clatchcletch of Clutchcliffthith."
Idi Amin: wirkt leicht enttäuscht "Aber Sie sind doch unter einem ganz anderen Namen viel besser bekannt ... den kennt sicherlich auch mein Berater hier."
James Earnborough: "Das ist tatsächlich wahr ... aber diesen Namen höre ich nicht so gern. Aber wenn es denn sein muss ..."
Idi Amin: "Sie können ihn ja flüstern."
James Earnborough: "Gute Idee." beugt sich zu Idi Amin rüber
Idi Amin: "Ich kenne ihn schon. Ihm müssen Sie's sagen." deutet auf den NMBhR
Earnborough flüstert dem NMBhR etwas ins Ohr. Dieser erschrickt.
NMBhR: "Wie heißen Sie? Jack the Ripper?"


Enge Gänge sind eng.

Timerift: Ziehen! Zu - gleich, zu - gleich!
Deadlock: Gaahh
Reney: Schieeb, Radan.
Radan: Mich dünkt, wir haben uns festgefahren.
Deadlock: Festgefahren?!
Schlagzeuger: *beeindruckendes Solo*
TR: *erschöpft* Das wird nichts. Großer, du hängst fest.
DL: Was ist das für eine verschissene Scheißburg? Schiebung!
Radan: Die Architekten der Burg sahen sicher keine Gänge für gepanzerte Hünen vor, lieber Freund. Meine Augen sind erstaunt über den Anblick, den eure Taille zwischen den nachtschwarzen Steinen bietet.
DL: Rede nicht herum, sondern befiehl deinen Augen weniger zu starren und deinen Händen mehr zu schieben! Ich habe einen Hammer und eine Stinkwut und will hier nicht bleiben, während ihr Bösewichte verkloppt.
Radan: Nun, hätte euer Rücken nicht den Hammer umgegürtet, dann würdet ihr jetzt nicht quer zwischen den neidvollen Mauern stecken.
DL: Schnauze!
Schlagzeuger: *unterbricht sein Solo* Das ist die Punchline von jemand Anderem.
TR: Prost, Leute. Die Kavallerie kommt.
Schlagzeuger: Dein Ernst? Wow, das war einfach nur schw...
TR: Nein, ernsthaft. Schaut!

Er deutete aus einer Schießscharte hinaus. Auf dem Meer, hinter dem Exerzierplatz, links der Panzerbrigade und ganz knapp hinter den Mauern einer umzäunten Landebahn sah man am Horizont ein Schiff auftauchen.
Es war eine edle Dampfyacht, die, obgleich der obligatorischen Dampfschwade, erstaunlich viele kleine Rauchschwaden von sich ließ.
Timerift lehnte sich aus dem Fenster.

TR: Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, das ist ein Partyschiff.
Radan: Dieses Schiff habe schon zuvor gesehen. Mein Herz vermittelt mir jedoch ein ungutes Gefühl hier.
DL: Klar, genießt ruhig den Anblick des Schiffes anstatt mir zu helfen. Ich häng' hier nur so rum, kein Problem.
TR: Sorry. Aber was sollen wir machen?
RN: Zurücklassen werden wir ihn sicher nicht.
DL: Ach, danke, danke. Ich war schon besorgt, dass ihr mich mitten in einer feindlichen Festung zurücklassen würdet.
TR: Komm jetzt mal runter. Pass auf, wir können dir im Moment nicht helfen und wir haben auch kein Equipment für diesen Fall mit. Wir machen es jetzt folgendermaßen: Radan und der Schlagzeuger sitzen sowieso hinter deinem fetten Arsch fest. Sie bleiben hier und ich gehe mit Reney nach geeignetem Werkzeug suchen. Irgendetwas, womit wir dich losschneiden können.

Deadlock sog scharf die Luft ein und stieß sie mit einem gespannten 'Hmmpf' wieder aus. Er langte mit seinem geschützten Arm nach hinten und zog eine Schrotflinte hervor.

Timerift: Ich dachte, du verabscheust Schusswaffen? Passt doch perfekt zu einer Nahkampfeinheit wie dem Fronstürmer.

Deadlock besah die alte Schrotflinte melancholisch und legte seinen Kopf schief. In seinen grauen Augen tauchte eine Träne auf.

DL: Diese Flinte erledigte seinerzeit meinen Bruder. Ich trage sie seitdem mit mir, nur für den Fall. *er fing sich wieder* Und eine Flinte taugt zum Kämpfen, nicht zum Anschauen. Geht jetzt. Von vorne kommt niemand vorbei, ich habe auch noch meinen Schild. Und von hinten...

Radans Flöte ertönte, gefolgt von einem grausigen Zischen. Ein bräunlicher Schlangenkopf tauchte hinter Dreadlocks Silhouette auf. Dann noch einer, und noch einer, und noch einer, bis schließlich fünfzehn oder mehr Schlangen im Einklang hinter der Schulter des Frontstürmers hin und her wiegten. Der wandernde Schlagzeuger beendete mit einem feurigen Schwung sein Spiel und zog zwei Langdolche aus seinen Stöcken hervor.
Mit einem Lächeln meinte Radan: "Der Weg hier hinten ist auch sicher."


Der Morgen der Männer mit den langen Messern

Timerift und Reney huschten durch den Gang, der nur wenige Abbiegungen vorher Deadlock festhielt. Die Wände waren ausnahmslos schwarz, lediglich einige Schießscharten und kläglich glühende Fackeln erhellten dann und wann die Finsternis. Timerift sah auf sein Handgelenk. 0522. Sonnenaufgang. Die Festung würde bald erwachen, und sie hatten immer noch keine Ahnung, wie sie vorgehen sollten.
Timerift dachte angestrengt nach.
>>Mit einer gesamten Festung können wir es wohl kaum aufnehmen. Hätten wir Reyes, den Präsidenten, oder irgendeinen Helden dabei, dann vielleicht. Aber nicht so.<<
Er stolperte über einen unebenen Stein. Reney fing ihn geistesgegenwärtig auf. Timerift nickte ihm zu, strich sich übers Gesicht und lief weiter. Der Korridor schien nicht enden zu wollen.

Reney: *leise* Wer baut bitte einen ewig langen Gang ohne Inhalt?

Timerift wusste es nicht. >>Wir haben eigentlich nur eine Chance. Wir müssen den Obermotz der Festung finden und dazu bewegen, mit den Pashtunen Frieden zu schließen. Nur was sollen wir eigentlich machen? Ihn töten? Dann gehen wir die Gefahr eines Krieges mit dem Autokratariat ein. Ihn leben lassen? Mal abgesehen davon, dass wir damit unsere Rückfahrkarte verbrennen, haben wir dann einen Feind fürs Leben. Die diktatoriatische Führerschicht ist schrecklich von sich eingenommen. Moment, das ist es!<<

Reney: Verdammt, du sollst leise sein!
Timerift: *flüsternd ´Tschuldige, das ist mir rausgerutscht.
Reney: Schon gut. Was hast du erkannt?

Timerift blieb stehen. Er sah seinen Freund intensiv an, dessen Augen ihn neugierig musterten.

TR: Ich weiß, wie wir Idi kleinkriegen. Sein Schwachpunkt ist sein Ego. Von allen diktatorischen Führern, die mir gerade einfallen, gab es keinen Einzigen, der sich nicht für den Überficker schlecht hin hielt. Wobei keine dieser faschistischen Pappnasen ein echter Hingucker ist, von den gelegentlichen Sprach,- und Geistesstörungen ganz abgesehen. Wenn wir...

Er unterbrach sich. Reney hatte es auch gehört. Ein unterdrücktes Geräusch, wie eine Flöte drang ganz ganz sacht zu ihnen. Reney drehte sich um.

Timerift: Ich glaube, der Schlagzeuger hat recht gehabt, zumindest teilweise. Anstelle des faschistischen Flötenspielers haben wir hier, hmm, die flüsternde Barrikade?
Reney: *schüttelte den Kopf* Ich glaube nicht, dass die Mauer die Quelle der Musik ist.
TR: Nicht? Schade, ich hätte den Schlagzeuger gerne damit aufgezogen, das sich sein Verwandter in Mauerwerk verwandelt hat. Ich meine, mir haben meine Eltern zwar auch immer gesagt, ich könnte werden, was ich wollte, aber eine Wand war nun nicht gerade das, was ich mir unter einem Traumjob vorstellte. Ist man da eigentlich Gewerbepflichtig?
Heda, Wand! *er hieb auf die Steine ein* Haben Sie ihr Gewerbe korrekt angemeldet? Besitzen Sie eine Lizenz für Ihre...

Nach einem zweiten Hieb fielen die Steine einfach um. Sie gaben den Blick auf eine Pappattrappe und ein rötliches (kein schwarzes!) Gewölbe frei. Reney nahm sein Impulsgewehr in Anschlag und betrat den Korridor. Jener war sogar ordnungsgemäß mit elektrischen Licht beleuchtet. Timerift zögerte einen Augenblick, folgte dann jedoch seinem Freund in die Abzweigung.
Mehrere Minuten lang tat sich nichts. Dann aber tat sich direkt neben dem roten Geheimgang ein gelber auf. Die Farben wirkten deplatziert in dem schwarzen Mauerwerk.
Ein hoch gewachsener Mann trat aus dem gelben Gang. Er trug einen Coat und hatte eine gräuliche Arbeiterkappe auf seinem Kopf. So deplaziert wie die beiden grellfarbigen Durchgänge wirkte auch dieser Mann. Mit schwungvollem Schritt huschte er den roten Weg entlang. Kurz bevor er sich anschickte, die hinabführende Treppe zu nehmen, stoppte er kurz und zog ein beängstigend langes Messer aus seinem Mantel...


Ein Wolf in Kleidern

Reney stieg vorsichtig die Stufen hinunter. Er spürte Timerifts unterdrückten Atem in seinem Nacken.
>>Hier steht jemand auf Monochromie<< dachte er sich beim Anblick der nun einheitlich roten Backsteine.
Sie erreichten eine Stahltür. Das leitende Flötenspiel verstummte plötzlich und ein Gekicher war zu hören. Reney legte eine Hand an den Knauf. Fragend drehte er sich zu Timerift um. Der nickte mit grimmigen Blick und gezogener Pistole. Lautlos zählte Reney bis drei und öffnete die Türe.
Überraschenderweise wurde nicht sofort das Feuer eröffnet, stattdessen sahen sie sich plötzlich ein paar knapp bekleideten Frauen gegenüber. Besagte Damen sahen auf. Die Fremden Waffen und verwirrten Gesichter der in zivil bekleideten Neuankömmlinge schienen sie nicht zu verwenden. Im weiblichen Kollektivverstand begannen sie unisono zu kokettieren, lediglich eine schöne Rothaarige, offensichtlich die Rädelsführerin, erhob sich und schritt auf die beiden Soldaten zu.
Rothaarige: Willkommen, willkommen, in Idi Amins Hobbyraum! Darf ich euch beiden etwas zu trinken anbieten?
Reney: Danke, ich brauche nichts. Du?
Timerift: Nein, auch nicht. Sagen Sie, Miss...
Rothaarige: Juliane Morgan, aber bitte, nenn mich Jill.
TR: Miss Jill, haben Sie
Jill: Du!
TR; Hast du auch so ein Flötenspiel gehört? Wir sind nämlich ...
Jill: Aber ja. Ist auch nicht schwer, das hat schliesslich Anne erzeugt.

Sie zeigte auf eine hübsche Frau mit kaffeebrauner Haut, die sie verschmitzt anlächelte und eine Flöte an die Lippen führte.
Anne: Ich kann euch gerne zeigen, von wem ich sie habe. Dazu müsst ihr nur mit mir mitkommen.

Sie blinzelte verschwörerisch und winkte den Beiden. Reney und Timerift sahen sich an, ehe sie ihr zaghaft durch eine Nebentür folgten.
Anne lies die beiden Soldaten in einen Raum eintreten, schloss die Türe hinter sich und drehte sich um. Weg war die freundliche Dame im Spitzenkleid. Sie funkelte ihre Gegenüber mit wütendem Blick an. Sie zischte:
Anne: Spinnt ihr eigentlich?!

Timerift und Reney sahen sich an. Reney spannte sich und setzte zu einem gezielten K.O-Hieb auf die Schläfe des Mädchens an. Anne erwies sich jedoch als wehrhaft.
Sie wehrte den Schlag des Soldaten ab und warf ihn mit einer geschickten Drehung quer durch den Raum. Reney landete unsanft auf einem Holztisch, der mit beleidigen Knarzen zu Bruch ging.
Timerift verlor keine Zeit und versuchte, mit einem kurzen Sprung durch den Raum hinter Anne zu gelangen, doch irgendwie sah sie das voraus und schlug Timerift während des Teleports zu Boden.
Da lagen die beiden ausgebildeten Soldaten Übers nun und ächzten im Chor.
Anne beugte sich bedrohlich über Reney und funkelte ihn an. Reney erwartete einige höhnische Kommentare gefolgt von einem lauten Knall, der ihn ins Reich des Schöpfers bringen würde.

Anne: Ihr Idioten lässt noch meine Tarnung auffliegen.
Timerift: Was?
Anne: Hast du es noch nicht geblickt?
Reney: Wer bist du?
Anne *rollte mit den Augen* Anna Anubis. Ich weiß, seltsamer Name. Leutnant in der über'schen Armee. Meines Zeichens Spionin.
Timerift: Timerift, Pilot. Er ist Reney, ein Soldat. Sagen Sie mir Ihre Kennummer, Soldatin.
Anna: SPY-007.
Timerift: Ausgesprochen subtil. Irrelevant. Leutnant, wir stehen Ihnen zu Diensten.
Anna: *nickte kurz* Danke, Soldat. Ich bin in verdeckter Operation unterwegs, von daher bin ich nicht eure Vorgesetzte, sondern Verbündete. Was macht ihr hier?
Reney: Wir haben beschlossen, den Krieg zwischen Pashtunen und Diktatorianern zu beenden.

Anna starrte ihn ungläubig an.

Anna: Eigenmächtig?!
Timerift: Ja.

Anna schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Sie setzte zu einer Schimpftirade an, unterbrach sich jedoch über das Geräusch schwerer, metallbeschlagener Stiefel auf der Treppe.

Anna: Verdammt, das ist Idi! Versteckt euch!
Reney: Wo?!
Anna: Irgendwo! Unter dem Bett, im Schrank! Los doch.
TR: Warte. Hier, setz diese Pappmaske auf! Das wird ihn täuschen.
RN: Das kann nicht dein Ernst sein.
TR: Doch! Moment, ich muss nur noch dein Gesicht fertigkritzeln... So! Schnell
RN: Das klappt niemals.

Viel Zeit für Streitigkeiten blieben nicht. Gerade als Reney die Maske aufgesetzt hatte, flog die Tür auf und Idi Amin trat ein.
Er musterte die drei Über'schen mit zusammengekniffenen Augen. Die beiden Soldaten, die instinktiv in Habachtstellung dastanden, die eine weiße Pappmaske mit eilig aufgezeichneten, irgendwie deformierten Frauengesichtern, schienen ihn nicht zu stören.

Anna: Heil Idi, dem Obersten der Oberen!
Idi Amin: *grummelt* Heil mir. Wer sind die Neuen, Anne?
Anna: *flötete* Oh, die sind gerade dazugekommen. Haben noch nicht so viel von deinem willensmanipulierenden Gas erhalten, sind also noch ein wenig ungeformt. Aber das gibt sich schon noch.
Idi Amin: Selbstverständlich. Schließlich ist das mein Gas und meine Idee! Aber immerhin muss ich zugestehen, dass es hübsche Mädchen sind. Wegtreten.

Amin verließ den Raum. Reney schickte sich an, die Maske abzusetzen, Timerift hinderte ihn jedoch daran.

Reney: Wie?! Wie hat das Funktioniert?? Ich sage dir, der hat uns durchschaut und wartet jetzt nur auf uns!
Timerift: Nein. Ich weiß, das klingt unglaublich, aber ich habe mich mal als Deadlock verkleidet. Als Deadlock! Der ist vier Köpfe größer als ich! Und niemanden ist es aufgefallen. Ich weiß nicht, auf welche magische Weise diese Masken funktionieren, aber sie tun es unfassbar gut.
RN: Unglaublich... Ähm, Anna, als was arbeitet ihr eigentlich hier für Idi?
Anna: Hast du das noch nicht erraten? *Sie deutete auf ihre knappe, aufreizende Bekleidung.*
TR: Oh. Mein Beileid, ...
Anna: Och, eigentlich ist es ganz ok. Idi ist gar nicht so schlecht.
RN: Das ist ... mehr Detail, als ich wissen wollte.
Anna: Wieso? Idi ist ein guter Maler. Er wurde seinerzeit von der Kunstschule Vien in Nod abgewiesen, aber es ist immernoch seine große Leidenschaft. Wir posieren für ihn und er mal uns.
TR: Oh.. Ok, gut... Lasst uns jetzt überlegen, wie wir hier rauskommen und Deadlock befreien können.
Anna: Deadlock?
TR: Ein Fronstürmer.
Anna: Ein Fronstürmer in der Festung?! Ihr seid echt für einiges an Überraschungen gut...


Tarnung und Täuschung

Deadlock hasste es, untätig zu sein. Er zog Timerift immer gerne wegen seiner Unruhe auf, doch insgeheim konnte er es ebenso wenig ausstehen, nicht seinen Freunden beistehen zu können.
Er sann gerade darüber nach, ob er Granaten wohl wie beim Golfen mit seinem Hammer beseitefegen könne, als eine schmale Gestalt im Trencoat vor ihm auftauchte
Deadlock richtete sofort die Schrotflinte auf den Neuankömmling, welcher beruhigend die Arme hob.
???: Ruhig Blut, ich bin ein Freund.
Deadlock: Kaufe ich dir nicht ab. Runter auf die Knie.
???: Mein Name ist Jack und ich bin keiner dieser stinkenden, unzivilisierten Diktatorianer. Ich will euch helfen.
DL: Nett von dir, Jack. Die Knie bitte.
Jack: Hör mal...
*Deadlock zog geräuschvoll den Hebel nach; Jack ließ sich zu Boden gleiten.*
Jack: Pass auf, willst du nicht frei kommen? Die Wendeltreppe hört gleich hinter dieser Stelle auf, und ich habe etwas bei mir, womit du frei kommst... Was ist das eigentlich für eine Musik?
DL: Jungs! Macht mal Pause.
Radan: Gerne. Dieser ungebildete Spielmann trifft sowieso keinen einzigen Ton.
Schlagzeuger: Ein Schlagzeug hat keine Töne, nur Takt. Im Gegensatz zu dir und deiner beschissenen Querflöte mit Downsyndrom.
Radan: *empört* Das ist das offizielle Musikinstrument meines Landes! Warte nur, wenn ich zurückkehre, sorge ich eigenhändig dafür, dass dein "Schlagdingens" bei unseren Göttern verboten werden wird!

Eine dieser seltsamen Stillen trat ein. Jack blickte verwirrt auf Deadlock, der schwer seufzte.

DL: Einmal mit Profis arbeiten... Nun, was hast du bei dir?
Jack: Traust du mir?
DL: Nein.
Jack: Das ist gut. Manchmal traue ich mir selbst nicht. Hier, das ist das Nationalgetränk der Diktatorianer. Ausgesprochen fett, und ein wenig verstrahlt.
DL: Was die Wastelands nicht fertigbringen, schafft ein wenig autokratisches Gebräu auch nicht.
Jack: Diktatorisches!
Schlagzeuger: Wie heißt das eigentlich? Sag nicht, Nuka-Kola.
Jack: Ich habe keine Ahnung, unbekannter. *zu Deadlock* Wie viele sind dahinten eigentlich?
DL: Soweit ich weiß nur zwei. Und jetzt schütte den Scheiß über mich, ich habe Diktatorianer zu vermöbeln.


Jack beugte sich näher an Deadlock heran. Der Mann hatte ausgeprägte Narben im Gesicht, zusammen mit kalten, abschätzenden Augen. Eine Spur quer über sein Gesicht wirkte, als hätte eine Frau mit sehr ungepflegten Fingernägeln seine Wange als Kratzbaum benutzt.


Jack: Soo, hier noch ein wenig und fertig ist die Laube. Versuch mal, dich zu bewegen.
DL: Hahaha, vielen Dank, mein Freund! Kennst du dich hier aus?
Jack: Klar, aber ich brauche eure Hilfe.
Radan: Nichts für ungut, O Jack, doch woher wusstest du eigentlich von uns?
Jack: Ihr habt doch noch zwei Freunde, oder? Der eine einen halben Kopf größer und ein Gewehr im Anschlag, der andere keine sichtbaren Waffen, aber hat so ein komisches blaues Glühen auf der Brust. Die haben von euch gesprochen. Und sind jetzt in Schwierigkeiten.
DL: Wenn du uns hinbringst, dann helfen wir dir bei deinem Belangen, das schwöre ich dir.
Jack: So sei es. Mir nach, wir haben nicht viel Zeit...


Timerift und Reney befanden sich, immer noch als Idis Malerei-Mädchen verkleidet, auf einem Podest.
Zusammen mit Anna und Jill nahmen sie eine Position ein, die man von billigen Strandwachen-Serien kennt. Ein typisches Badenixen-Szenario. Den beiden Männern hätte es sicher gefallen, dicht neben zwei schönen Frauen zu liegen, allerdings störten Bikini und weite Hotpants das Erlebnis doch recht einschneidend.
Timerift lehnte sich ein wenig zu Reney hinüber und zischelte:
TR: Es hätte schlimmer kommen können.
RN: Wie denn?
TR: Stell dir vor, er hätte uns einen Stringtanga aufgedonnert.

Reney schauderte es bei der Vorstellung. Er war niemand anderes als Idi Amin persönlich, der - völlig ausgewandlet - mit begeisterten Schwüngen die vier "Mädchen" malte.

Anna: Ach, Idi? Tut mir leid, dich zu stören, aber ich hätte eine winzige Frage.
Idi: Was denn, meine Liebe?
Anna: Ich weiß ja, dass du beim Malen auf ganz andere Gedanken kommst, aber ich und die anderen Mädchen machen uns Sorgen.
Idi: Worüber denn?
Anna: Naja, die Pashtunen machen so einen starken Druck. Wie lange halten wir das denn noch durch?
Idi: Solange es sein muss.
Anna: Aber was, wenn..
Idi: Ruhe jetzt, Weib, sonst reiße ich dir die... *der nächste Strich beruhigte ihn sofort wieder, seine Züge wurden sanfter.*
Ich weiß es einfach nicht. Vielleicht geschieht ja ein Wunder, und jemand kommt uns zu Hilfe.. Oder wir können die Eindringlinge als Geisel nutzen.

Anna: Welche Eindringlinge?
Idi: *Winkte ab* Nichts wichtiges. Wenn alles schiefgeht, dann jage ich die Festung einfach mit unseren Feinden hoch.
Anna: *geschockt* Aber Idi! Was geschieht dann mit deinem ganzen Kunstwerken?
Idi: *traurig* Die haben eh keine Ahnung von Kunst. Alles Kritiker. Noch niemand ist bereit, für so fantastische Werke, weißt du.
Jill: Aber du darfst die Festung nicht hochjagen..
Idi: Natürlich nicht. Aber ich habe im Machtvollrausch schon so viele komische Dinge getan, da würde es mich nicht wundern. Zum Beispiel habe ich letztens erst eine vierte elektrische Kammer installieren lassen.
Anna: Idi, du weißt doch, die Dinger viel zu gefährlich.
Idi: Ach, papperlapapp. Ein paar Stromschläge haben noch niemanden geschadet. Aus den mir unterstellten Kindern der Uldenswald-Jugend ist schließlich auch was geworden.

Idi stutze plötzlich. Er zeigte auf Timerift.

"Merkwürdig. Schon zum dritten Mal stelle ich dich, Mädchen, mit einem blauen Schimmer um die Brust dar. Ich glaube, ich bin überarbeitet. Machen wir mal Pause, während ich einen Speichellecker zum Begutachten der Bilder rufe."
Amin klingelte, doch niemand kam. Idi runzelte die Stirn, und wurde wieder zum Alten. Er klingelte erneut.
Ein lautes Krachen durchpeitschte die Luft.

Idi: Was zum..?

Die Türe flog auf, und niemand anderes als Deadlock höchstselbst kam hereingestürmt. Seine Rüstung hatte einige Einschusslöcher, doch die Bewaffnung der Diktatorianer war nicht stark genug gewesen, die Legierung zu durchdringen.
Deadlock schnaufte wild, sah dann Timerift und Reney in weiblicher, knallrosaner Badewäsche und hielt inne.
Deadlock: Okay, was hat der Fronstürmer verpasst?
Idi: Verdammte Abschussrampe, wer bist du und wo ist mein Speichellecker?!
DL *deutete nach draußen* Alle ausgeknockt. Hammer, nicht wahr? Hi Leute.

Idi stutze und drehte sich herum. Timerift und Reney, die wild gestikulierten, um Deadlock begreiflich zu machen, dass sie einander nicht kennen, stoppten in der Bewegung und versuchten, die Pappmasken einen unschuldigen Blick erzeugen zu lassen.

Deadlock: Nun denn, Amin. Haben wir Sie gefunden. Also, sind Sie bereit, Verhandlungen bezüglich einer Kapitulation aufzunehmen?
Amin: Gerne. Wie wäre es damit, dass ihr einfach aufgebt? Als Belohnung verspreche ich, dass ich dich nicht hier und jetzt mit meinen bloßen Händen ersticken werde!


Man konnte über Amin sagen was man wollte, doch es verlangt eine gehörige Portion Mut, einem Fronstürmer so eine Antwort zu geben.


DL: Geben Sie auf, Amin. Sie haben keine Chance.
Jack: Ja, ganz genau, Amin. Geben Sie lieber auf. Sie sitzen ja sowas von in der Falle.
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Amin begann, schallend zu lachen.
Deadlock drehte sich herum und bekam den Griff eines Fischermessers volle Kanone ins Visier. Er fiel zu Boden, betäubt. Jack hatte ein Drahtseil in der Hand, mit welchem er den über'schen Soldaten mit geübten Griffen fixierte.

Amin: Gute Arbeit, Ripper.
Jack: Danke. Aber es ist noch nicht vorbei. Hier unter deinen Mädchen treiben sich noch zwei Eindringlinge um!
Amin: Was? ... Ja könnte es sein.


Er drehte sich um und näherte sich Timerift. Die Zeit schien still zu stehen, als er den Körper des Piloten abtastete, und männliche Proportionen statt weiblichen Rundungen fühlte. Er berührte den Soldaten im Gesicht, spürte die Pappe und nahm ihm die Maske ab.
Timerift: Buh!

Der Pilot blinkte sich zu dem überraschen Ripper, verpasste ihm einen Kinnhaken und stürzte sich auf ihn, während Reney sich auf Amin warf.
Begleitet wurde diese Szenerie von dem wandernden Schlagzeuger und von Radan, die begeistert den Track einer Barschlägerei anstimmten.
Der Kampf dauerte nur kurz. Timerift war schneller als Jack The Ripper, dieser jedoch kräftiger. Auch wenn der Pilot ein trainierter Kommandosoldat war, so was Jacks Kampstil komplett anders, altmodisch und irgendwie nicht von dieser Welt.
Timerift konnte den Ripper, der sich überraschend gut aus seinem Griff befreien konnte, nicht zu Fall bringen. Er musste aufpassen, dass er von den wirbelnden Klingen des Mörders nicht getroffen wurde, während der kleine Raum nur wenig Möglichkeiten zur Teleportation bot.
Reney indes hatte weniger Probleme mit Amin. Dieser mochte mit Sicherheit viele Kämpfe hinter sich gehabt haben, so lagen diese jedoch lange zurück, und ein faires Gefecht war sicher nicht darunter gewesen.
Reney rang den Kommandanten der Basis zu Boden. Dieser strich dem Soldaten in der Verzweiflung mit einem roten Pinsel über das Gesicht, was Reney um eine Lackierung bereicherte. Er revanchierte sich darin, Amin seinerseits einen Farbroller in die Nase zu stecken und hustend von ihm abzulassen.
Als er aufsah, schaute er in den Lauf eines Revolvers.
Jack hatte den sich verzweifelnd wehrenden Timerift in die Ecke gedrängt. Mit einem triumphierenden Lacher stürzte der sich auf den Piloten. Der Todesstoß ging ins nichts, da Timerift mit einem leisen Fump im Nichts verschwand.
Der Ripper wirbelte herum und zwei Herzschläge später tauchte der Pilot vor seiner Nase wieder auf.
Jack bewies eine hervorragende Reaktionszeit und streckte den jungen Mann, der sich im Vorteil gewähnt hatte, mit einem gezielten Faustschlag zu Boden.

Jack zog ein dünnes Messer aus einer Manteltasche und kniete über Timerift.
Jack: Schauen wir mal, wie viel Blut in dir drinnen ist.
Timerift: Ripper, schau! Eine Frau in einer Seitengasse hinter dir!


Jack fuhr mit blitzenden Augen herum. Der Tritt des Piloten traf ihn unvorbereitet.
Timerift zog endlich eine Pistole und zielte auf Jack.
Jill: An deiner Stelle würde ich das sein lassen.

Sie hatte ihrerseits Reney in Gewahrsam. Timerift zögerte kurz, ließ dann die Pistole sinken und wurde sofort von einem wuchtigen Schlag neben seinen Freund befördert.
Jack: Danke dir, Jill.
Reney: Jack und Jill. Wow, wie offensichtlich, und wir haben es nicht geschnallt.

Jack nahm den Revolver aus Jills Hand. Mit ausladender Geste tätigte er ein paar Schritte weg von den beiden Soldaten und hob die Waffe. Er lächelte, genoss den Augenblick und trat noch einen Schritt zurück.
Genau hinter Anna.
Mit einem schmerzerfüllten Schrei griff der Ripper über seine Schulter, das Gesicht in der Pein zu einer Maske aus Schmerz verzogen. Er ging in die Knie, als ihn das Leben verließ und sackte zusammen.
Ein kleines, unscheinbares Butterfly-Messer steckte in seinem Rücken.

Jill: Du hattest schon immer einen Hang fürs Drama, Jack. Steh auf.
Anna: Der wird nicht mehr aufstehen. Schon einmal etwas von einem Backstab gehört? Nein? Gut. Teil der Spionageausbildung auf Über. Jedes humanoide Wesen, selbst Maschinen, haben einen Punkt, an den sie mit einem Messer verwundbar sind und bei einem Stick sofort sterben. Klingt komisch, ist aber so.
Jill: Wir sind doch nicht in irgendeinem Videospiel!
Schlagzeuger: Aber in einer geilen Story!

Jill drehte sich um und bekam die stumpfe Seite von Radans Fleischerhaken ab. Sie taumelte, wollte sich an der Wand abstützen.
Doch diese gab einen weiteren Geheimgang nach. Dieser führte jedoch ein paar hundert Meter in die Tiefe.
Jill hing, den Bruchteil einer Sekunde, schwerelos in der Luft, ehe sie mit einem grässlichen Schrei verschwand.
Kurz darauf hört man ein leises, gedämpftes Aufprallen.
Das Überteam, Anna, Radan und der Schlagzeuger tauschten aufgeregte Blicke miteinander.
Nur Idi, der mit einem Farbroller in der Nase nicht sonderlich einschüchternd wirkte, funkelte seine Feinde hasserfüllt an.

Showdown, Klappe die Erste

Erkundungsmission

Schlagzeuger: "Badumm-tsssssssss! Und was machen wir jetzt?"
Timerift: "Woher soll ich das wissen?"
Schlagzeuger: "Ich hab dich doch gar nicht gefragt."
Timerift: "Und wen dann?"
Schlagzeuger: "Such's dir aus."
Timerift: "Ok. Anna."
Anna: (rollt genervt mit den Augen) "Warum ich? Na gut, egal. Ich würde sagen, wir gehen durch die Tür da. Die führt in die Festung."
Deadlock: "Und was machen wir da? Können wir nicht einfach abhauen? Wenn rauskommt, dass wir Idi gefangengenommen haben, geben die doch sicher klein bei."
Reney: "Ähem."
Deadlock: "Achso. Stimmt. Also müssen wir einen anderen Weg finden."
Radan: "In meinem Land heißt es, wenn ein Weg in die Höhle des Löwen und ein anderer in das Haus deiner Schwiegermutter führt, nimm den Weg, bei dem eine Chance besteht, dem Unheil zu entkommen. Löwen schlafen, Schwiegermütter nie."
Timerift: "Also in die Festung?"
Reney: "Stimmen wir doch ab. Wer ist für die Festung?"
(Alle Hände heben sich.)
Idi Amin: "Demokratie ist unfair!"

Tief, tief, geht's hinab...

Jill: (benommen) "Verdammt, was ... wie ... wo bin ich?"
???: "In Sicherheit."
Jill: "Oh ... verdammt ... ich fühle mich ... so ... aua."
???: "Kann ich verstehen, war ja ein Mordssturz.
Jill: "Wer ... bist ... du?"
(Die Person hält eine Laterne hoch. Jill erkennt, dass sie auf einer Matratze liegt, die die Person in den Schacht geschoben hat. Dann hält sich die Person die Laterne vors Gesicht: es ist Rosamunde Pilcher.)
Jill: "Rosa ... munde ... Pilcher?"
Pilcher: "Ja. Wer hat dich so zugerichtet? Das Nutellastachelschwein?"
Jill: "Nein ... ein Pashtune ... er ... heißt ... "
Pilcher: "Verdammt, wach auf! Das war eine fucking Matratze! Davon stirbt man doch nicht! Ich will wissen, wer das war! Wer war es!?"
(Rosamunde Pilcher holt ihre Handtasche raus und verpasst Jill damit eine Ohrfeige. Dann holt sie aus der 15*20cm-Handtasche einen Defibrillator, bei dem jede der Elektroden mindestens so groß wie ein Bügeleisen ist. Und mit rosa Plüsch bezogen.)
Pilcher: (zu sich selbst) "Also in jedem halbgaren Krimi klappt das. Jetzt ... mach!"
(Jill beginnt zu zucken. Dann kommt sie zu sich.)
Jill: "Ich ... lebe."
Pilcher: "Zum Glück. Und jetzt sag mir: wer hat dir das angetan?"
Jill: "Dieser ... Pashtune Radan. Er hat mich hier ... runtergeschubst."
Pilcher: (Faust drohend gen Tunneldecke gereckt) "Na warte, Radan, du kannst was erleben! Mich erst vollsülzen und dann eine Frau schlagen! Schämst du dich gar nicht? Dir heize ich ein!" zu Jill: "Komm mit! Kannst du kämpfen?"
Jill: "Vielleicht."
Pilcher: "Das muss reichen! Warte nur, Radan, warte nur!"

Unseliges Wiedersehen

Radan: "Oh edle Herrschaften, zu welchen hochherrschaftlichen Räumlichkeiten sind wir nun eigentlich unterwegs?"
Anna: "Hochherrschaftliche Räumlichkeiten? Unser erstes Etappenziel entspricht diesem Bild wohl eher nicht sonderlich ..." (grinst)
Radan: "Wunderschöne Dame, was meint Ihr damit?"
Anna: "Das wirst du gleich sehen. Wir sind nämlich da."
Deadlock: "Und was soll hier sein? Hier ist ein langer Gang, zwar etwas breiter und dezent beleuchtet, aber ohne jedwede Tür."
Anna: "Ach wirklich? Nein, hier ist die Geheimtür zu Idi Amins begehbarem Kleiderschrank. Er erstreckt sich unter der halben Festung und außer mir, Idi und Jill kennt ihn niemand. Idi haben wir bei uns und Jill wird das Geheimnis niemandem mitteilen können. Auch weil ich den Flur nur bis zu diesem Punkt kenne und wir bald auf alles gefasst sein müssen, war meine Idee, Idi hier zu deponieren."
Timerift: "Klingt gut. Stimmen wir ab?"
Idi Amin: "Neeeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiin!!!!!!!!!"
Timerift: "Also ja."
Idi Amin: "Ah. Hauptsache ihr stimmt nicht darüber ab. Diese Mehrheitsentscheidungen halte ich im Kopf nicht aus!"
(Anna öffnet irgendwie die Geheimtür und Idi wird in den begehbaren Kleiderschrank gestoßen.)
Deadlock: "Sollten wir ihn nicht irgendwie fesseln?
Anna: "Gute Idee. Womit?"
Deadlock: (durchwühlt einen der dutzenden und aberdutzenden Kleiderschränke) "Hier ist ein richtig fesches Ballerinakleid. Hoffen wir mal, dass der Stoff hält." (Deadlock fesselt Idi, der keinen großen Widerstand leistet.)
Reney: "Dann auf ins Getümmel!"
Anna: "Okidoki." (sie schließt die Geheimtür)

Rund eine Viertelstunde später sind Timerift, Deadlock, Anna, Reney und Radan am Ende des Flurs angekommen. Dieser wird von einer unscheinbaren Tür verschlossen, welche weder Klinke noch Schlüsselloch noch irgendeine andere Möglichkeit, sie zu öffnen, zu besitzen scheint.
Timerift: "Was machen wir jetzt?"
Deadlock: "Na das!" Er drischt mit seinem Hammer mit voller Wucht auf die Tür ein. Diese bewegt sich keinen Zentimeter. Deadlock wiederholt dies noch einige Male, mit demselben Ergebnis.
Radan: "Werte Herrschaften, dürfte ich um ihre Aufmerksamkeit bitten?" Er nimmt Anlauf und springt mit voller Wucht und mit den Füßen voran gegen die Tür. Seine Fußsohlen treffen direkt unterhalb der Stelle auf, wo normalerweise das Türschloss wäre. Die Tür gibt ein leises Knacken von sich und kippt aus den Angeln - zu den überschen bzw. pashtunischen Kämpfern hin.
Schlagzeuger: "Dun-tsssss, dun-tsssss, badumm-badumm-badumm-dumm-dumm-tsssssss!"
Radan: "Solche Spezialtüren sind eine pashtunische Spezialität. Sie können nur mit einer speziellen Technik, die der des Backstabs nicht unähnlich ist, geöffnet werden. Nach Ihnen, meine Damen und Herren! Ladies first!"
Anna: "Einfach unglaublich ..."
(nachdem alle die Tür durchschritten haben) Radan: "Diese Tür kann jetzt übrigens ohne Probleme wieder eingehängt werden und wird wieder ganz normal funktionieren. (tut genau das und die Tür rastet mit einem leisen Pfeifen ein.)
Timerift: "So, und wohin jetzt?"
Anna: "Keine Ahnung, ich kenne mich hier nicht aus."
Rosamunde Pilcher: (zeigt auf Radan) "Du! Du! Du wirst mich kennenlernen!"
Deadlock: "Sieht aus, als hätten wir hier erstmal genug Probleme."
Rosamunde Pilcher und Jill stehen in einem Seitengang. Plötzlich springt die Pilcher los und auf Radan zu.
Radan: "Aber edle Dame..." Er begreift aber, dass Höflichkeit nun auch nicht mehr hilft und springt ihr entgegen. Nur Sekundenbruchteile später sind beide ein Knäuel von zwei Kämpfenden, aus dem wütende Schreie schallen: "Lass mich dich verprügeln, du pashtunischer *****! Jetzt lernst du mich kennen!"
Deadlock: "Und was machst du hier?"
Jill: "Na rate mal!" sie holt zu einem Karateschlag aus, verfehlt Deadlock aber
Timerift: "Daneben!"
Jill: "Ach ja?" Holt zu einem Tritt gegen ihn aus, der aber ins Leere geht und sie quer durch den Raum fliegen lässt.
Timerift: "Schon wieder daneben!" Er grinst unverhohlen.
Jill startet alle möglichen Angriffe auf Timerift, die aber alle fehlschlagen, jeder begleitet von einem Ruf wie "Ich zeig's dir!", "Jetzt aber!" oder "Warte nur!". Die Anderen schauen grinsend zu, nur Radan nicht, denn der ist noch mit der Pilcher beschäftigt. Timerift kann ob der miserablen Kampf"künste" von Jill kaum mehr an sich halten vor Lachen.
Jill: "Jetzt bist du dran!" Anna, Deadlock und Reney können nur grinsen und bemerken dabei nicht, dass Timerift vom Lachen völlig erschöpft und kampfunfähig am Boden liegt.
Jill springt und trifft diesmal genau ins Schwarze. Timerift ist viel zu erschöpft vom Lachen, um irgendetwas unternehmen zu können, und wird daher fachmännisch ausgeknockt. Mit einem lauten "Hyyyyyaaaaaaaahhhhhhhh!" katapultiert Jill sich erneut in die Luft und kickt mit einer Reihe extrem schneller Sprünge erst Deadlock und dann Reney weg, sodass diese ohnmächtig liegenbleiben. Mitten im Anflug auf Anna stockt sie und bleibt stehen. Sie steht vor Dör Grööfatz.
Anna (als Dör Grööfatz): streng militärisch "Spöonön ond Modöll Dschöll [Jill], Hobochtstöllong!"
Jill: "Ja, oberster Heiler!" Anna holt aus und verpasst ihr eine fürchterliche Ohrfeige, Jill klappt weg.
Anna versucht, Deadlock, Reney und Timerift wachzurütteln, doch dies klappt nicht. Währenddessen hat Radan Rosamunde Pilcher überwältigt und beide verlassen den Raum. Radan tritt wahllos eine Tür ein, beide gehen hindurch und Radan steckt die Tür wieder in ihren Rahmen.

Die Maske der Rettung!

Radan: "Edle Dame, was sollen wir nun tun?"
Anna: "Keine Ahnung, ich bin nur die Spionin. Zum Glück hat die Aktion mit Dör Grööfatz geklappt. Er ist der einzige, den ich auf die Schnelle zeichnen konnte."

Befreiung

Jill und Rosamunde Pilcher kommen zu sich
Jill: "Verdammt, was war das? Warum war Dör Grööfatz hier?"
Pilcher: "Egal. Fesseln wir die drei Kämpfer hier mal. Schade, dass dieses pashtunische Dreckschwein Radan entkommen ist."
Jill: "Und womit sollen wir sie fesseln?"
Pilcher: "Keine Ahnung. Dann müssen wir sie wegsperren."
Jill: "Und wo?"
Pilcher: "Irgendwo hier. DA zum Beispiel!" sie schlägt mit ihrer Handtasche genau an die Stelle, an der sich die pashtunische Spezialtür öffnen lässt. Diese kippt aus dem Rahmen und auf Rosamunde Pilcher zu.
Jill: "Da ist nur ein langer Gang. Was da wohl sein mag?"
Jill packt Deadlock und Rosamunde Pilcher Timerift und Reney. Die beiden Frauen schleppen ihr Fracht den Gang entlang. Plötzlich ist ein leises "Mmmpfff" zu hören.
Jill: "Was war das?"
Pilcher: "Schauen wir doch nach."
Jill: "Aber natürlich!" schlägt sich vor die Stirn "Idi Amins Kleiderschrank. Vielleicht haben sie ihn hier eingesperrt."
Pilcher: "Das Nutellastachelschwein? Das soll bleiben, wo es ist!"
Jill: "Nein! Idi ist zum Einen mein Boss und zum anderen der einzige, mit dem Sie sich an dem Pashtunen rächen können."
Pilcher: "Na dann. Wie macht man die Tür eigentlich auf? Abgesehen davon, dass ich sie nichtmal sehe."
Jill: "So." plötzlich ist da eine offene Tür, wo vorher keine war
Idi Amin: "Hmmmpf. Wrrrrrrg. Krrrrmmmmffff!"
Jill: "Er ist gefesselt und geknebelt. Wie machen wir das auf? Ich hab kein Messer."
Pilcher: "Ich auch nicht, aber dafür einen besonders starken Nagellackentferner." Sie träufelt eine Flüssigkeit aus einem Fläschchen auf Idis Fesseln, die sich daraufhin zischend auflösen.
Idi Amin: traurig "Das war mein schönstes Kleid." eine Träne kullert aus seinem linken Auge
Jill: "Und was machen wir mit den drei überschen Kämpfern?"
Idi Amin: "Uns an ihnen rächen natürlich ..." ein gieriger Blick erscheint in seinen Augen
Jill: "Nein, nicht das, Idi. Das ist illegal."
Idi Amin: "Was denn sonst?"
Jill: "<offtopic>Wie lange dauert es eigentlich noch bis zur Stunde Null?"
Idi Amin: schaut auf seine Armbanduhr "Exakt 3 Stunden, 37 Minuten, 22 Sekunden, 11 Millisekunden, 79 Mikrosekunden, ..."
Pilcher: "Was für eine Stunde Null?"
Jill: "Ähm ... dann kannst du dich an Radan rächen."
Pilcher: "Waaaaaaas? Noch drei Stunden? Wie soll ich das aushalten?"
Jill: "Das schaffst du schon. Aber erstmal müssen wir die drei Kerle hier wegbringen."
Pilcher: "Den ganzen Weg zurück?"
Jill: "Genau."
Idi Amin: diabolisches Grinsen "Ich kann ja auch einen nehmen ..."
Jill: "Ne danke, Idi, lass mal."
Rosamunde Pilcher und Jill packen die drei Kämpfer. Insgesamt zu sechst begeben sie sich zu der altbekannten pashtunischen Spezialtür und öffnen sie auf ebenfalls alsbekannte Weise. Dann treten sie hindurch.

Erkundungsmission, die Zweite

Radan und Anna huschen schon seit einiger Zeit die Gänge entlang. Es begegnet ihnen kein Mensch.
Anna: "Es ist ruhig hier. Zu ruhig."
Radan: "Wie recht du hast. Wir sind eindeutig im zentralen Bereich der Festung, aber kein Mensch zu sehen."
Anna: "Wahrhaft seltsam. Gibt es hier irgendwo eine Waffenkammer?"
Radan: "Das könnte möglich sein, schließlich befinden wir uns in einer Festung."
Anna: "Dann sollten wir zusehen, dass wir eine finden."
Beide reißen abwechselnd Türen auf, ohne jedoch eine Waffenkammer zu finden. Nacheinander kommen eine Besenkammer, eine spartanisch eingerichtete Küche und ein Schlafraum hinter den Türen zum Vorschein.
Anna: nähert sich einer Tür "Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hinter dieser Tür etwas Besonderes ist."
C21H22N2O2: "Hast du etwa heimlich ins Drehbuch geschaut?"
Radan: "Nein, werter Herr Erbschaftsbeschleuniger, das war ich. Und ich konnte ihr diese Information einfach nicht vorenthalten ..."
C21H22N2O2: "Grrrrrrrrr! "
Radan: "Anna, wir müssen uns vorsehen. Dahinter wartet unser größter Feind."
Anna: "Also suchen wir erst einmal eine Waffenkammer."
Radan: "Nein, denn in kurzer Zeit wird eine sogenannte Stunde Null erreicht sein. Um was es sich dabei handelt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen, aber es ist sicher nützlich, dabei zu sein."
Anna: "Na ok."
Radan tritt die Tür ein und beide betreten den Raum. Wobei man von einem Raum kaum sprechen kann, eher von einer großen Arene, auf deren Feld sie sich befinden. Die Ränge sind leer. Auf dem Boden liegen Timerift, Reney und Deadlock, die gerade mühevoll zu sich kommen.
Timerift: "Verdammt, was war das? Wieso hat Jill mich so reinlegen können?"
Deadlock: "Tja, hab ich dir doch gleich gesagt, dass das schief geht."
Plötzlich kippt ein rund zwanzig Sitze breiter und fünf Sitzreihen hoher Bereich weg und eine Tribüne kommt zum Vorschein. Auf ihr steht Idi Amin.

Die klassische Szene, in der der Böse seine Pläne verrät

Idi Amin: "Tja, das hättet ihr wirklich nicht geglaubt, oder?"
Anna: "Idi ... was ... ?"
Idi Amin: "Das verschlägt dir die Sprache, oder? Mir hingegen verschlägt es die Sprache, wenn ich daran denke, von dir zu kosten ..."
Deadlock: "Na also Timerift, das haben wir von deiner Leichtsinnigkeit."
Timerift: "Sieh das Ganze doch mal locker: noch leben wir."
Deadlock: "Noch."
Reney: "Stimmt irgendwie. Wobei er noch nicht gesagt hat, dass er von uns kosten will, nur von Anna."
Idi Amin: gemein-gieriges Grinsen "Muss ich vergessen haben. Sorry. Ihr seid natürlich auch noch dran."
Anna: "Wo sind wir hier eigentlich überhaupt?"
Idi Amin: "Dieses Stadion wurde in den 60ern von meinem Vater Baschar Amin erbaut ... beziehungsweise von den 10000 würgmenischen Leiharbeitern, die er dafür eingekauft hat. Es ist im Stil des Amphitheaters von Basura-Ilog errichtet worden. Warum es hier steht, ist eine interessante Geschichte. Sie begann damit, dass der damalige Dunkle Lord von Basura-Ilog auf die unselige Idee kam, das Diktatoriat zu überfallen. Er war tragischerweise so blöd, eine offizielle Kriegserklärung zu versenden - mal im Ernst, wer braucht so einen Scheiß denn? Jedenfalls waren wir bis auf die Zähne bewaffnet, als er einen Monat später hier ankam. Glücklicherweise war mein Vater so klug, ihn einfach mal auf eine seiner Parties einzuladen und beide haben sich tatsächlich auf Anhieb verstanden. Sie haben zusammen Wodka gesoffen, wehr- und rechtlose Sklavinnen vergewaltigt und Hallenhalma gespielt. Und wurden beste Freunde, zumindest bis zur Abreise. Da kam es zu einem fürchterlichen Streit um eine angefangene Colaflasche und mein Vater ließ ihn hinrichten. Aber der damalige Dunkle Lord hat die Grundidee für dieses Stadion geliefert! Und es ist wahrhaft gelungen!"
Jill tritt neben Idi auf die Tribüne
Jill: flüsternd, sodass nur Idi sie hören kann "Idi, was soll das ganze eigentlich?"
Idi Amin: ebenfalls flüsternd "Du weißt doch, bis die Generatoren aufgeladen sind, dauert es noch ein Weilchen. Ich muss Zeit schinden."
Jill: "Und wie lange willst du das durchhalten?"
Idi Amin: "Wir verwickeln die da unten in einen Kampf. Hauptsache, sie gehen nicht drauf, das wär schade. Aber das dürfte bei denen auch schwer sein."
Jill: "Ok, dann mach ich mich mal wieder an die Arbeit."
Idi Amin: laut "So, dann wollen wir mal sehen, wie gut ihr kämpfen könnt!" er ergreift eine Fernbedienung und drückt ein paar Knöpfe
Mehrere Tore öffnen sich und dutzende Mocanchen-Indianer strömen in die Arena. Idi verlässt die Tribüne und begibt sich in einen Raum dahinter, in dem Jill an allen möglichen Armaturen hantiert.
Jill: "Es ist gleich soweit. Noch fünf Minuten."
In der Arena haben Radan, Anna, Timerift, Deadlock und Reney einen Kreis gebildet und strecken einen Mocanchen nach dem nächsten nieder.
Timerift: zu Deadlock "Na, Opa, kommst du klar?"
Deadlock: "Ja klar. Diese Kerle hier sind zwar fürchterlich aggressiv, aber altertümlich bewaffnet."
Radan: "Es ist jedenfalls nicht die faire Art, wie sie kämpfen."
ein beliebiger Mocanche: "Mohaxtluxaxtlan!"
Paul Steinfeld, der hobbylose Phonologe: "/βɞɧɜɖ͡ʐɫɯ̃ʋɨt̠͡ɕɮəɥɳ/"
Stein Paulfeld, der hobbylose Übersetzer: "Das heißt: ich werde dein pochendes Herz braten und essen!"
Anna: "Was macht denn der hier?"
Deadlock: "Wer?"
Timerift: "Ich kann also tatsächlich Bauchreden! Yeeeeeehaaaaaa!"
Idi betritt wieder auf die Tribüne
Idi Amin: "Also wirklich, ihr schlachtet hier mit Hightech-Waffen eine wehrlose Minderheit ab, tststs. Das geht ja nun gar nicht. Das werde ich der UNOA mitteilen, ihr könnt euch auf was gefasst machen."
Idi drückt einen anderen Knopf auf der Fernbedienung und ein lautes Knacken ertönt. Es ist ein wahrhaft kosmischer Laut, der alles durchdringt.
Idi Amin: "Das kleine Gemetzel hier war nur etwas Zeitschinderei, bis die Generatoren aufgeladen waren. Das sind sie nun, und unsere Festung ist bereit zum Abmarsch!"
Reney: "Was soll das denn heißen?"
Idi Amin: "Das wirst du gleich sehen ..." geheimnisvolles Grinsen, er verlässt die Tribüne

Raus hier!

Mit einem Mal ertönt eine Serie noch lauterer Knalle. Dann ein Erdstoß.
Deadlock: "Timerift!"
Timerift: "Was soll ich denn bitte damit zu tun haben?"
Reney: "Machen wir, dass wir hier rauskommen. Bevor noch alles einstürzt oder sonstwas."
Die vier Überschen und Radan rennen auf eines der Tore zu, welches sich direkt vor ihnen auftut. Die fünf hasten die Gänge entlang, während immer mal wieder Erdstöße den Boden erzittern lassen. Der Gang wird immer ursprünglicher und schließlich zu einem schartigen, in den Fels gehauenen Tunnel. Plötzlich: eine Abzweigung. In einen Gang zeigt ein Pfeil: HIR TSU AUßGANK !!
Deadlock: "Diesen Gang nehmen wir wohl besser nicht."
Timerift: "Und warum nicht? Die wissen doch, wie schlau wir sind, und dass wir niemals einen ausgewiesenen Gang nehmen würden. Also ist der Weg, der als richtig ausgeschildert ist, tatsächlich der richtige."
Reney: "Jetzt entscheidet euch mal, welchen Gang nehmen wir?"
Deadlock: "Wir können uns ja aufteilen. Wir in den sicheren Gang und Timerift in den sicheren Tod."
Timerift: "Nanana. Nicht so pessimistisch."
Deadlock: "Und warum nicht?"
Timerift: "Weil ich was dagegen hab. Kennst du eigentlich den vom Polarforscher in der Sahara?"
Deadlock: "Nein. Und ich will ihn jetzt auch nicht ..." Timerift huscht in den ausgeschilderten Gang, der bald um eine Ecke führt, und verschwindet.
Deadlock: "Na toll. Also hinterher."
Anna, Deadlock, Reney und Radan folgen Timerift. Inzwischen wackeln buchstäblich die Wände. Plötzlich ist hinter einer erneuten Biegung Tageslicht zu erkennen. Timerift verlässt den Tunnel als erster.
Timerift: "Ratet mal, wo wir sind?"
Deadlock: "Nö, kein Bock."
Jetzt sind auch alle anderen draußen und können sehen, dass sie sich am Eingang des "Geheimgangs" befinden. Sogar der Schriftzug Unkontrollierter Eingang zu Idi Amins Privatgemächern. Nur für zugelassenes Personal. steht noch da.
Timerift: "Und, kennt einer den vom Polarforscher in der Sahara?"
Radan: "Ja, ich. Und du kennst ihn nicht, aber er war auch ganz schön schlecht, ne?"
Timerift: "Och menno. Aber dann erzähl ihn wenigstens."
Radan: "Nein, das ist mir nicht erlaubt. Dieser Witz ist tatsächlich dermaßen schlecht, dass ich das nicht darf. Dieser Witz darf niemals erzählt werden, denn sonst ... dramturgische Pause ... werden die Hühner von Hy aufhören, "Ich bin nicht!" zu denken!"
Schlagzeuger: "Badumm-tsssss!"
Da plötzlich geht ein Riss durch die Erde, und das Land, auf dem die Festung sich befindet, löst sich. Alle springen auf und müssen mit ansehen, wie sich die Festung von ihnen wegbewegt. Einige Minuten darauf ist sie komplett ins Meer gerutscht und schwimmt. Man kann sehen, wie sie immer weiter aufs Meer hinausfährt. Gleichzeitig kommt aus einer anderen Richtung eine Yacht angefahren, von der ein immer wiederkehrender Gesang laut herüberschallt.
Grölende Fußballfans: "Heeeeeeyaaaaaaaa, Kaff Küstenkliff! Kaff Küstenkliff wird Meister!"
Und plötzlich taucht oben auf der davonschwimmenden Festung eine Gestalt auf: Rosamunde Pilcher.
Pilcher: "Ich kriege dich, Radan! Iiiiiiich kriiieeeeeeegeeeeeee diiiiiiiiich! Und dann sollst du mich kennenlernen!"
Schlagzeuger: "Das ist doch meine Stiefschwester, die cholerische Cellospielerin!"


Epiloguette?

Anna: Fuck!
Radan: Das war aber nicht sehr damenhaft...
Anna: Zum Teufel mit der Etikette! Ist dir klar, was das schwimmende Scheißteil zu bedeuten hat?
Timerift: *düster* Dass unsere Mission ein Teilerfolg war. Die Kriegsgeschicke sind beendet, doch Amin und seine Schergen sind entkommen. Wir haben ein Problem.
Schlagzeuger: Wo issn das Problem? Wir leben und darauf kommt es an.
Reney: Stimmt. Zieht keine langen Gesichter, Freunde...
DL: Du verstehst nicht. Wir haben uns unerlaubterweise von der Hauptarmee getrennt. Sind auf eine eigene Mission gegangen. Die Regeln besagen, dass wenn die Mission erfolgreich ist und Über einen Vorteil bietet, wir rehabilitiert werden. Wenn nicht, dann droht uns das Kriegsgericht.
TR: *lächelt* Es sei denn..
DL: Kte'rache?
TR: ȷs. Milrik, eccto.

Der Schlagzeuger und Radan sahen sich verwirrt an. Während nun auch Anna und Reney sich in das Gespräch einmischten, und für die beiden unverständlich auf Watch aufeinander einbrüllten, betrachteten sie die Festung, die gemächlich von dannen zog.
Es war ein seltsames Bild. Mehrere tausend Tonnen geschwärztes Gestein schwimmen langsam, wegen der eigenen Masse eingebremst, über den Ozean, während eine Fähre mit Hooligans sich dem Strand näherte.
Radan seufzte und meinte, dass es für ihn wohl besser wäre, zu deinem Volk zurück zu kehren.
Just in diesem Moment kam der Streit zu seinem Höhepunkt. Deadlock redete verärgtert auf Timerift ein, der den Kopf schüttelte und den Hühnen wütend anfunkte. Anna hatte eine Taschenuhr gezogen und sagte etwas in einem eindeutig rechthaberischen Ton, was entrüstete Antworten forderte, ehe Timerift mit einem bellenden Befehl Ruhe erzeugte.
Der Pilot, der normalerweise so ausgelassen war, funkelte seine Freunde mit einem düsteren Feuer in den Augen an. Sein Ton machte deutlich, dass er das Kommando übernommen hatte und keinen Widerspruch duldete.

Schlagzeuger: Eh, alles ok? Wollt ihr einen fetzigen Takt, um euch zu prügeln?
Radan: Unser Freund wollte wohl eher damit ausdrücken, dass wir es bevorziehen würden, in Eifer eures Gefechtes nicht von euren wohlgesinnten Waffen zerstückelt zu werden.
Timerift: Keine Sorge, wir haben uns geeinigt. Passt auf, folgende Situation: Vor uns schwimmt langsam und gemütlich die Festung davon. Idi ist sogar so dumm, seine Visage rauszustrecken und uns provokant nachzuwinken. Hätten wir einen Scharfschützen dabei, wäre das erledigt. Haben wir leider nicht. Wir haben dafür zwei Möglichkeiten vor uns. Entweder, wir alarmieren die Armee. Die sollten binnen einer halben bis zwei Stunden bei uns sein. Wenn wir alles erklären, schicken Sie vielleicht die Nakonja oder den Agetar. Allerdings droht uns dann das Kriegsgericht.
Deadlock: Weswegen dieser Plan auch [Γect'îr] ist!
Reney: Aber recht hat er schon. Gegen den Agetar hätte die Festung keine Chance. Im Ernstfall pflügt er mit seinem massiven Rumpf einfach durch den Berg durch.
Anna: Wir können es uns nicht leisten, diese Technologie und den Feind zu vernichten. Ich meine, einen dermaßen großen Komplex zum Schwimmen bringen? Das haben selbst unsere Hartheads nicht drauf! Ergo müssen wir...
TR: Den guten Timerift mal ausreden lassen. Danke Anna, das hast du sehr gut gesagt. Fast zumindest. Wie auch immer: Die zweite Option besteht daraus, auf eigene Faust nach Über zurück zu kehren. Wir waren auf der Fete dabei, betrunken, sind nicht rechtzeitig zurück... Damit kommen wir durch.
Radan: Entschuldige die Unterbrechung, Freund aus Über, doch werden die Soldaten deines Landes nicht positionell überwacht?
TR: Nur im Kampfeinsatz.

Während sie so diskutierten, hatte sich die pashtunische Armee genähert. Sie observierten das sich nähernde Schiff gespannt und riefen etwas nach Radan.
Der verzog das Gesicht. Seinen Kopfschmuck, den er sich wieder aufgesetzt hatte, lies ihn wie einen philippinischen Häuptling auf Steroiden wirken. Er drehte sich um, verneigte sich vor den Soldaten (und dem Schlagzeuger) und verabschiedete sich mit den Worten:
Radan: Ich danke euch, meine Freunde. Ihr habt unserem Volk die Rache verweht, jedoch weiteres Blutvergießen verhindert. Wir bleiben Übers Verbündete - Vorerst. Ich bin mir sicher, dass das das Schicksal unsere Schritte wieder zueinander lenken wird, doch jetzt muss ich auf die besorgten Rufe meiner Männer hören. Das Bier wird knapp, und ich brauche meinen Anteil!
Lebt wohl!
Das Überteam: Lebewohl, Radan von den Pashtunen.

Während Radan und der Schlagzeuger, der mit ihm gehen wollte, von dannen zogen, bleiben die vier Gefährten zurück.
Die Wellen rauschten am Strand entlang, gelegentlich schrie eine Möwe oder ein ausgelassener Pashtune, die in Windeseile ihr Militärlager in ein Volksfest verwandelt haben.

Timerift: Mein lieber Schöpfer, sie feiern gerade mal fünf Minuten und schon ist das Bier knapp. Möchtest du ihnen von deinen Vorräten erzählen, Locke?
Deadlock: Um nichts in der Welt. Ok, passt auf. Ich lasse diesen Arsch mit Ohren und sein artverlorenes Kreuzfahrschiff auch nur ungerne ziehen, aber für uns ist das einfach besser so. Wir werden bestenfalls suspendiert, schlimmstenfalls exekutiert!
Reney: Mach keine Witze. Abgesehen davon, dass die Exekution de facto verboten ist, ist das Gerücht von Reyes Mordkammer erstunken und erlogen.
DL: Ich werde die ausgeblichenen Überreste deiner de-regenerierten Zellen dann gerne nachfragen, ob sie ihre Meinung geändert haben.
Anna: Hat eigentlich ein Ranghöherer nach eurem Aufbruch sein Leben gelassen?
TR: Ja, Leondje von der Sechsten. Ist besoffen vom Balkon gekippt, der Spinner. Wer auch immer N-Potiss einen Tag vor einem Fest feiert, hat es sowieso nicht anders verdient.
Anna: Warum behauptet ihr nicht einfach, er hat - vermutlich im Suff - die Mission genehmigt.

Diese Aussage stieß auf drei verdatterte Blicke. Wieder einmal wurde Anna schmerzlich bewusst, wie falsch doch der Militärdrill angesetzt war. Die Armee hat einige Schlupflöcher und eine verdammt hohe Toleranz zur Eigeninitiative - warum wird diese denn nicht auch außerhalb des Kampfes gefördert?

TR: Das ist... eine gute Idee. Blöd nur, dass ich trotzdem gleich hierbleiben kann.
DL: Hä?
TR: Sturr. Ich brauche ihn, ansonsten kann ich mir meine Rückkehr abschminken.
Reney: Der ist doch wieder auf Jeles?
Anna: "Dschelés?"
Reney: Milizjargon für Jail-Island.
Anna: Und was willst du von dem König der Halbaffen dort?
TR: Erkläre ich dir später. Dorthinten kommt die Kavallerie.

Die "Kavallerie" bestand aus drei über'schen ARX-Helikoptern. Drei stählerne, matt glänzende Kampfvehikel, die in grimmiger Eleganz zu den Koordinaten des Transponders auf Annas Ringfinger flogen. Die Ungetüme waren zwölf Meter lang, vier Meter hoch und drei Meter breit. Ihre parallel angeordneten Langestreckenflügel klappten sie auf ein unsichtbares Kommando gleichzeitig ein. Im selben Augenblick verringerten die Piloten den Schub, so dass die Hubschrauber von ihrem eigenen Kielwasser überholt wurden. Diese weißliche Welle besaß die Kraft, einem Fensterputzer drei von vier Gebäudeseiten abzunehmen.
Die Maschinen bremsten weiter ab, fächerten sich auf, scannten das Gebiet. Sie waren schwer gepanzert, eindeutig für Rettungseinsätze im großen Stil konzipiert. Auf der Unterseite befand sich eine schwenkbare Maschinenkanone. Der Name kommt nicht von ungefähr.
Stolz erfüllte Anna beim Anblick der beiläufigen Eleganz und Sicherheit, mit welcher das erprobte Manöver durchgeführt wurde. Sie war stolz, Teil der best strukturiertesten Armee der Welt zu sein. Stolz, ihrem Land dienen zu können, es für immer vor Gefahren sichern zu können.
Das ARX-Geschwader trennte nur noch einige Kilometer von der Küstenlinie. Zweifelsohne war ihnen sowohl die schwarze Festung, die geschätzte zweihundert Meter vorangekommen war, als auch das Partyschiff aufgefallen, das direkt unter ihnen schwamm.
Aber diese Profis mussten sich nicht fürchten. Für jeden Normalsterblichen, selbst die, die nichts über Über oder seine Armee wussten, war klar, dass diese Maschinen unkaputtbare, mächtige, respekteinfößende Waffen waren.
Diese Ansicht teilte der schwarzgewandte Mann auf dem Bug des Partyschiffes nicht. Finster und furchteinflößend stand er da. Ihn anzusehen erzeugte einen Schauer, der Anna über den Rücken lief. Noch beeindruckender wäre es gewesen, hätte der Mann nicht rabenschwarze Boxershorts unter seinem Umhang getragen und wäre er ein bisschen weniger schmächtig gewesen.
Nichtsdestotrotz erhob der Stehende die Hand und streckte sie gegen einen ARX. Er zögerte, schien sich unsicher, was er tun sollte, doch diese Unsicherheit schüttelte er ab.
Er fuchtelte mit seiner Extremität herum und ein lautes Krachen ertönte, begleitet von einem leuchtend roten Lichtblitz. Der Strahl aus Energie traf einen ARX in der Seite, durchschlug die Verkleidung und zwang ihn aus der Luft.
Anna zuckte zusammen, der Rest des Teams sog scharf die Luft ein. Sie wusste nicht, was da vorgefallen war. Sie hoffte nur vom Herzen, dass der Pilot nicht mit dem ARX verschmolzen war. Der Schock der sterbenden Maschine riss den Piloten nicht selten mit in den Tod.
Regungslos starrte das Überteam den Mann auf dem Partyschiff an. Die beiden verbleibenden ARX-Helikopter wichen in unterschiedliche Richtungen aus, die den Aggressor vor eine Wahl stellten. Dieser hob den Arm erneut. Anna konnte sich täuschen, doch schwor sie, ein grausames Lächeln auf dem Gesicht des Mannes sehen zu können.

Boom Baby

Mit einer ausladenden Bewegung schnellte Dans Hand in die Luft und richtete sich erneut auf die zweite ARX-Drohne. Neben ihm stand Kante, der mit einem reichlich belämmerten Ausdruck im Gesicht einen Chor aus Fußball-Hooligans dirigierte. Die stark verkaterten Küstenkliffer waren vom dunklen Lord dazu verdonnert worden, die Szene mit epischer Musik zu untermalen. Nun gaben sie sich verzweifelt Mühe, besonders episch "Schalalalala" zu grölen. Die einst so prächtige Yacht auf der sie sich befanden, wirkte als habe ein inkontinenter Elefant auf ihr, zusammen mit Udo Lindenberg seinen Junggesellenabschied gefeiert. Das Deck war schlüpfrig vom vielen Bier und überall wehte abgerolltes Klopapier im Wind. Mit weit offenem Mund sah Kante zu, wie ein gleißender Strahl den zweiten Helikopter traf und in Flammen aufgehen ließ. Die Hooligans grölten der weiterhin "Schalalalala". Ein dicker Tropfen Speichel perlte von der Lippe des belämmerten Dieners und klatschte aufs Deck. Euphorisch warf sich der dunkle Dan in Pose und tänzelte vor Freude auf der Stelle umher.

Dunkler Lord: Ha, Boom Baby.
Kante: Das war aber nicht sehr nett.

Reichlich genervt wandte sich der Herrscher seinem Freund zu.

Dunkler Lord: Kante, diese Flugzeuge sind böse. Sie haben mir meine Festung gestohlen.
Kante: Aber Flugzeuge haben auch Gefühle! Meine Mama hat immer gesagt dass der, der anderen wehtut Böse ist!

Versöhnlich beugte sich der Herrscher zu seinem Gehilfen herunter. Er bemühte sich nun besonders langsam und freundlich zu Sprechen.

Dunkler Lord: Aber Kante. Bin ich etwa Böse?
Kante: Nun ja, also...
Dunkler Lord: Natürlich nicht !. Glaubst du etwa es macht mir Spaß, diese Hubschrauber zu zerstören?
Kante: Du hast gelacht als du sie abgeschossen hast...
Dunkler Lord: Nein macht es mir nicht!
Kante: Aber warum...
Dunkler Lord: Ich will unser Volk schützen! Kante, wenn wir die Wikinger nicht Aufhalten dann wird Basura brennen! Willst du das?
Kante: Nein, natürlich nicht! Aber hattest du nicht vor dich zu Verkleiden und in die Festung zu Schleichen? Ein schneller Schlag ohne viel Aufsehen zu Erregen. ja, genau das hast du gesagt.
Dunkler Lord:Ja, na und ?
Kante: Das hier nennst du Unauffällig?
Dunkler Lord: Nein! Das nenne ich eine kreative Planänderung. Du Schwachkopf!

Grinsend nahm der Herrscher Maß und zielte mit Ausgestrecktem Arm auf den letzten verbliebenen AWAX, der Kopflos im Kreis herumflog und keinerlei Anstalten machte sich zu wehren.

Dunkler Lord: Und Tschüss

Ein Laserstrahl zerriss die Drohne in der Luft. Da zündete am Strand ein Raketenantrieb.

Dunkler Lord: Kante siehst du das?

Als sich der Herrscher Umwandte fehlte von seinem belämmerten Diener jede Spur. Dort wo dieser noch vor einigen Augenblicken gestanden hatte flimmerte die Luft. Ein lautes Jaulen ließ ihn herumfahren. Keinen Moment zu früh um den gewaltigen Krieger auszumachen, der über das Wasser auf den Dampfer zugerast kam.

Dunkler Lord: Was zum!?

Funken Stoben als ein Massiver Düsenhammer den eilig Beschworenen Energieschild des dunklen Lords traf. Der Aufschlag warf den gepanzerten Angreifer zurück, der mit der Anmut eines nassen Sacks Mehl auf dem Deck des Partyschiffs landete.

Dunkler Lord: Was bist du denn für eine Frutte!

Keifte der böse Herrscher aus der Sicherheit seines rot schimmernden Schutzes hervor. Langsam erhob sich der Massive Frontstürmer aus der reichlich verbogenen Reling.

Deadlock Ein Zauberer. Das hat mir gerade noch gefehlt. Hey, Bibi Blocksberg! Warum schießt du unsere Flieger vom Himmel.
Dunkler Lord: Bitte! Zeig mal etwas Respekt! Deine Freunde haben mir meine Festung gestohlen! Ich Verteidige hier mein Eigentum!
Deadlock Deine Festung ? Egal. Du hebst jetzt schön die Hände und lässt dich Gefangennahmen. Alles weitere Entscheiden dann die Jungs und Mädels in Synthos.

Unbemerkt von Deadlock hatte Dan begonnen mit seiner rechten Hand hinter dem Rücken zu gestikulieren. Mit der Linken hielt er weiterhin seinen Schild Aufrecht.

Deadlock Komm schon, mach das hier nicht schwerer als es ist.
Dunkler Lord: Hm, ich glaube da lässt du mir keine WAL!!!

Urplötzlich brach der Schutzschild in sich zusammen und der dunkle Herrscher riss beide Arme hoch in die Luft. Gischt spritzte über Deck als ein Blauwal hinter Deadlock aus dem Wasser schoss und über dem Bug in der Luft schwebte.

Deadlock Ach Verdammt
Dunkler Lord: Platsch!

Mehrere Tonnen Walfleisch begruben den Frontstürmer unter sich, als Dan das wabbelige Säugetier auf das Deck schlagen ließ.

Dunkler Lord: Was für eine Flasche.

Mit einer schnellen Geste schnippte der Herrscher den Wal vom stark ramponierten Bug des Dampfers. Grinsend nähte er sich Deadlock.

Dunkler Lord: Kante! KAAANNTTE! Verdammt, komm sofort her du Schwachkopf!

Nach einer Weile öffnete sich eine nahe Kabinentür und der Adjutant schlenderte in Begleitung zweier Matrosen aufs Deck. Der dunkle Lord bildete sich kurz ein, er habe ein eigenartiges Glühen auf der Brust des linken Wahrgenommen. Mit Versteinerter Miene nährten sich die drei dem Bewusstlosen Deadlock.

Kante: Mein Lord ?
Dunkler Lord: Wo warst du Schwachkopf? Diese Frutte da hat Versucht mich Umzubringen!
Kante: Bitte um Verzeihung mein Lord.
Dunkler Lord: Hat da jemand einen Knigge gefressen? Bring diesen Penner sofort unter Deck und Sperr ihn ein. Ich werde mich ihm später widmen und herausfinden wo er meine Festung versteckt hat.

Die beiden Matrosen traten zu dem Bewusstlosen Frontstürmer und Pachten ihn bei den Armen. Unter Anstrengung all ihrer Kräfte zogen sie den Gerüsteten von Deck in die nahe Kabine.

Kante: Was nun mein Lord. Sollen wir die Festung verfolgen?
Dunkler Lord: Aber Hallo. Sag dem Käpten er soll losbrettern. Ich hole mir zurück was mir gehört! Und schick ein Telegramm an diese Hohlbratzen vom SMG. Die sollen mal was für ihr Geld tun.
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