Ronnie Bucknum
Nation: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Deutschland 1964
Letzter Start: Großer Preis von Mexiko 1966
Konstrukteure
1964–1966 Honda
Statistik
WM-Bilanz: WM-14. (1965)
Starts Siege Poles SR
11
WM-Punkte: 2
Podestplätze:
Führungsrunden:

Ronald James „Ronnie“ Bucknum (* 5. April 1936 in Alhambra, Kalifornien; † 14. April 1992 in San Luis Obispo, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Automobilrennfahrer.

Karriere

Obwohl Bucknum schon seit 1957 Sportwagenrennen in den USA fuhr, war seine Verpflichtung als Werksfahrer für das Honda-Team in der Automobil-Weltmeisterschaft 1964 für die Fachwelt eine große Überraschung. Honda suchte sich bewusst einen weitgehend unbekannten, aber durchaus talentierten Piloten, um sich in Ruhe auf die Herausforderung der höchsten Monoposto-Klasse vorbereiten zu können.

Bucknum gewann mit dem kleinen Honda-Sportwagen S600 (Nr. 15) am 3. Mai 1964 bei einem Auftaktrennen zum 2. Grand Prix in Suzuka in der Klasse bis 600 cm³ Er debütierte 1964 mit dem Honda RA271 beim Großen Preis von Deutschland am Nürburgring. Sein Debütrennen konnte er genauso wenig beenden, wie die beiden folgenden beim Großen Preis von Italien und beim Großen Preis der USA. Für die Saison 1965 verpflichtete Honda mit Richie Ginther einen Landsmann von Bucknum. Ginther, der nach seinen Jahren bei Ferrari, die letzten drei Saisonen bei B.R.M. fuhr, wurde neuer Nummer-1-Pilot. Bucknum hatte im Winter 1964/65 in Suzuka einen schweren Testunfall, brach sich dabei ein Bein und laborierte die gesamte Saison an den Nachwehen. Einzig zählbarer Erfolg, und die einzigen Punkte in seiner Automobil-Weltmeisterschafts-Karriere, blieb der fünfte Rang beim Großen Preis von Mexiko. Die gute Platzierung ging ob des ersten Honda-Sieges von Richie Ginther allerdings völlig unter.

Bucknum hatte sich inzwischen im Motorsport jedoch so gut etablieren können, dass er 1966 in die Mannschaft von Ford aufgenommen wurde, die ab Mitte der 1960er Jahre mit dem GT 40 ihren Sturm auf Le Mans begann. Schon 1965 war Bucknum an der Sarthe erstmals am Start gewesen. Mit Partner Herbert Müller pilotierte er schon damals einen Ford GT40 für die Schweizer Scuderia Filipinetti, fiel aber schon früh durch Motorschaden aus. 1966 wurde er in Le Mans gemeinsam mit Dick Hutcherson Dritter in der Gesamtwertung. Gegen Ende des Jahres setzte ihn Honda noch einmal ins Cockpit eines Formel-1-Rennwagens. Bucknum fuhr den neuen 3-Liter-Honda, den Honda RA273, beim Großen Preis der USA und beim Großen Preis von Mexiko. Nach einem Ausfall in den USA endete die Karriere in der Automobil-Weltmeisterschaft von Bucknum mit einem achten Rang in Mexiko.

Bucknum fuhr weiterhin Sportwagenrennen. In Le Mans wurde der für seine Ausdauer und seinen Kampfgeist bekannte Kalifornier 1970 auf einem Ferrari 512S des North American Racing Team Vierter. Er fuhr CanAm- und TransAm-Rennen in seinem Heimatland. Auch den Weg in die USAC-Serie fand er und feierte dort 1968 für Eagle einen sensationellen Sieg beim Rennen am Michigan International Speedway.

Eine schwere Diabetes-Erkrankung machte ihm in den frühen 1980er Jahren zu schaffen; seine Rennkarriere hatte er längst aufgegeben. An den Folgen seiner Krankheit starb er im Alter von 56 Jahren im April 1992.

Sein Sohn Jeff fuhr Mitte der 2000er Jahre in der Indy Racing League.

Statistik

Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft

Diese Statistik umfasst alle Teilnahmen des Fahrers an der Automobil-Weltmeisterschaft, die heutzutage als Formel-1-Weltmeisterschaft bezeichnet wird.

Gesamtübersicht

Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Rennrunden
Punkte WM-Pos.
1964 Honda R&D Company Honda RA271 Honda 1.5 V12 3
1965 Honda R&D Company Honda RA272 Honda 1.5 V12 6 2 14.
1966 Honda R&D Company Honda RA273 Honda 3.0 V12 2
Gesamt 11 2

Einzelergebnisse

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
1964
13 DNF DNF
1965
DNF DNF DNF DNF 13 5
1966
DNF 8
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1965 Scuderia Filipinetti Ford GT40 Herbert Müller Ausfall überhitzter Zylinder
1966 Holman & Moody Ford GT40 Mk.II Dick Hutcherson Rang 3
1967 Shelby American Inc. Ford GT40 Mk.IIB Paul Hawkins Ausfall Ventilschaden
1970 North American Racing Team Ferrari 512S Sam Posey Rang 4

Sebring-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1963 Donald Healey Motor Co. Austin-Healey 3000 Bob Olthoff Rang 12
1964 Precision Motor Cars Porsche 904 GTS Richie Ginther Rang 31
1966 Holman & Moody Ford GT40 MK.II A. J. Foyt Rang 12
1968 Shelby Racing Ford Mustang Jerry Titus Rang 5
1969 Roger Penske Racing Enterprises Lola T70 Mk.IIIB GT Mark Donohue Ausfall Führungslenker
1970 N.A.R.T. Ferrari 512S Spyder Sam Posey Bert Everett Ausfall Benzinpumpe
1971 North American Racing Team Ferrari 512S Sam Posey Ausfall kein Öldruck
1983 Marketing Corporation of America Ford Mustang John Bright Ausfall Motorschaden

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1963 Healey Motor Austin-Healey 3000  DAY  SEB  SEB  TAR  SPA  MAI  NÜR  CON  ROS  LEM  MON  WIS  TAV  FRE  CCE  RTT  OVI  NÜR  MON  MON  TDF  BRI
12
1964 Precision Motor
Carroll Shelby International
Porsche 904
Shelby Cobra
 DAY  SEB  TAR  MON  SPA  CON  NÜR  ROS  LEM  REI  FRE  CCE  RTT  SIM  NÜR  MON  TDF  BRI  BRI  PAR
31 6
1965 Scuderia Filipinetti Ford GT40  DAY  SEB  BOL  MON  MON  RTT  TAR  SPA  NÜR  MUG  ROS  LEM  REI  BOZ  FRE  CCE  OVI  NÜR  BRI  BRI
DNF
1966 Holman & Moody Ford GT40  DAY  SEB  MON  TAR  SPA  NÜR  LEM  MUG  CCE  HOK  SIM  NÜR  ZEL
DNF 12 3
1967 Carroll Shelby International Ford GT40  DAY  SEB  MON  SPA  TAR  NÜR  LEM  HOK  MUG  BRH  CCE  ZEL  OVI  NÜR
DNF DNF
1968 Carroll Shelby International
NART
Ford Mustang
Ferrari 275 GTB
 DAY  SEB  BRH  MON  TAR  NÜR  SPA  WAT  ZEL  LEM
4 5 9
1969 Team Penske Lola T70  DAY  SEB  BRH  MON  TAR  SPA  NÜR  LEM  WAT  ZEL
DNF
1970 NART Ferrari 365 GTB/4
Ferrari 512S
 DAY  SEB  BRH  MON  TAR  SPA  NÜR  LEM  WAT  ZEL
DNF DNF 4
1971 NART Ferrari 512S  BUA  DAY  SEB  BRH  MON  SPA  TAR  NÜR  LEM  ZEL  WAT
2 DNF DNF
1972 NART Ferrari 365 GTB/4  BUA  DAY  SEB  BRH  MON  SPA  TAR  NÜR  LEM  ZEL  WAT
DNF
Commons: Ronnie Bucknum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. The Pursuit of Dreams. The first 50 Years of Honda. Englische Ausgabe. Nigensha Publishing Co., Tokio 1998, ISBN 4-544-04060-4, S. 36.
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