Lars Eje Elgh (* 15. Juni 1953 in Karlskoga) ist ein ehemaliger schwedischer Automobilrennfahrer.

Motorsport

Monopostorennen

Elgh versuchte in den 1970er Jahren den klassischen Weg durch die Monoposto-Formeln von der Formel Vau Richtung Formel 1. In den späten 1970er Jahren galt er in Schweden als großes Talent und wurde von schwedischen Motorsportjournalisten bereits als Nachfolger der knapp hintereinander verstorbenen Gunnar Nilsson und Ronnie Peterson gesehen. Gemanagt wurde er in den 1970er und 1980er Jahren vom früheren Rennfahrer Torsten Palm.

Über die Formel-Super-Vau, die schwedische und die europäische, kam er 1977 in die Britische Formel-3-Meisterschaft. Nicht zuletzt deswegen, weil die meisten Formel-1-Teams ihre Fabriken in Großbritannien hatten, und wegen der großen Dichte an talentierten Fahrern galt die britische Meisterschaft als Sprungbrett in die Formel 1. Die Saison 1977 bestritt der Schwede für das Chevron Racing und wurde knapp hinter Derek Daly ex aequo mit Stephen South Zweiter in der Meisterschaft.

Nach einem ersten Rennen 1977 stieg er 1978 von der Formel 3 in die nächsthöhere Rennklasse, die Formel 2 auf und ging für das Team von Fred Opert an den Start. Opert wurde später Teammanager im ATS Racing Team. Die erste Saison – Einsatzfahrzeug war ein Chevron B42 – verlief für einen Rockie durchaus erfolgreich. In Pau wurde er mit einem Rückstand von knapp 20 Sekunden auf Bruno Giacomelli, der einen Werks-March 782 fuhr, Zweiter und beendete die Rennen in Rouen-les-Essarts und Hockenheim als Sechster. In der Schlusswertung der Meisterschaft platzierte er sich als Gesamtelfter.

1979 wechselte er zu Tiga Race Cars, die einen March 792 einsetzten und gewann am Autodromo di Pergusa sein erstes Formel-2-Rennen. Sein bestes Jahr in der Formel-2-Europameisterschaft war die Saison 1981. Schon im Jahr davor war er zu Maurer Motorsport gewechselt und hatte eine katastrophale erste Saison ohne Zielankunft erlebt. 1981 siegte er in Vallelunga, beendete die Rennen in Thruxton (hinter Teamkollegen Roberto Guerrero) und das Eifelrennen auf der Nordschleife des Nürburgrings (hinter Thierry Boutsen) als Zweiter sowie die Rennveranstaltung in Spa als Dritter. Diese Position nahm er auch in der Endwertung der Meisterschaft ein.

Trotz dieser Erfolge gelang dem Schweden der Sprung in die Formel-1-Weltmeisterschaft nicht, daher suchte er neue Herausforderungen in Asien. Bereits Anfang der 1980er-Jahre wechselten viele europäische Rennfahrer in die lukrativen japanischen Monopostoserien. Elgh fuhr dort erfolgreich in der japanischen Formel-2- und Formel-3000-Meisterschaft.

Sportwagenrennen

Mitte der 1980er Jahre begann die Tourenwagen- und Sportwagen-Karriere des Schweden. Er wurde Werksfahrer bei Dome und fuhr 1984 Tourenwagenrennen für das Volvo-Team seines Landsmanns Robert Kvist. Gemeinsam mit Ulf Granberg wurde er Zweiter beim 500-km-Rennen von Mugello, dem zwölften Wertungslauf der Tourenwagen-Europameisterschaft 1984.

Bis zum Ende seiner Karriere 1995 war er eng mit Dome und dem Sportwagenteam von Toyota verbunden, für die er fast durchgehend engagiert war. Elgh galt als starker Entwicklungsfahrer und loyaler Teamplayer, der auch zu Zeiten bei Toyota blieb, als Erfolge weitgehend ausblieben. Sein erstes Langstreckenrennen gewann er 1985; mit Partner Geoff Lees triumphierte er beim 500-km-Rennen von Suzuka, einem Rennen der All Japan Sports Prototype Championship auf einem Dome 84C. Sein Letzter der vier Erfolge in der japanischen Sportwagen-Meisterschaft war der Gesamtsieg beim 500-km-Rennen von Sugo 1991; wieder mit Lees als Partner, diesmal im Toyota 91C-V.

Zehnmal war beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Start. Sein Debüt gab er 1982; sein bestes Ergebnis erzielte er 1993 mit dem sechsten Gesamtrang.

Seit dem Ende seiner Rennkarriere arbeitet er in Schweden als TV-Kommentator.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1982 March Racing Team March 82G Patrick Nève Jeff Wood Ausfall Elektrik
1985 Dome Team Dome 85C Geoff Lees Toshio Suzuki Ausfall Kupplungsschaden
1986 Dome Co. Ltd. Dome 86C-L Beppe Gabbiani Toshio Suzuki Ausfall Turboschaden
1987 Toyota Team Tom’s Toyota 87C-L Geoff Lees Alan Jones Ausfall kein Benzin
1988 Takefuji Schuppan Racing Team Porsche 962C Jean-Pierre Jarier Brian Redman Rang 10
1989 Team Schuppan Porsche 962C Gary Brabham Vern Schuppan Rang 13
1990 Team Schuppan Porsche TS962 Thomas Danielsson Thomas Mezera Rang 15
1991 Team Salamin Primagaz Porsche 962C  Roland Ratzenberger  Will Hoy Ausfall Zylinder überhitzt
1992 Toyota Team Tom’s Toyota 92C-V Roland Ratzenberger  Eddie Irvine Rang 9
1993 Nisso Trust Racing Team Toyota 93C-V Steven Andskär George Fouché Rang 6

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1978 BMW Sweden BMW320  DAY  SEB  MUG  TAL  DIJ  SIL  NÜR  LEM  MIS  DAY  WAT  VAL  ROD
12
1979 March Engineering BMW M1  DAY  SEB  MUG  TAL  DIJ  RIV  SIL  NÜR  LEM  PER  DAY  WAT  SPA  BRH  ROA  VAL  ELS
DNF
1982 March Engineering March 82G  MON  SIL  NÜR  LEM  SPA  MUG  FUJ  BRH
DNF
1983 Dome Motorsport Dome RC83  MON  SIL  NÜR  LEM  SPA  FUJ  KYA
DNF
1984 Dome Motorsport Dome 84C  MON  SIL  LEM  NÜR  BRH  MOS  SPA  IMO  FUJ  KYA  SAN
7
1985 Dome Motorsport Dome 85C  MUG  MON  SIL  LEM  HOK  MOS  SPA  BRH  FUJ  SEL
DNF 9
1986 Dome Motorsport Dome 86C  MON  SIL  LEM  NÜN  BRH  JER  NÜR  SPA  FUJ
DNF 28
1987 Team Tom’s
Dome Motorsport
Toyota 87C-L
Dome 87C-L
 JAR  JER  MON  SIL  LEM  NÜN  BRH  NÜR  SPA  FUJ
DNF DNF
1988 Schuppan Racing Porsche 962  JER  JAR  MON  SIL  LEM  BRÜ  BRH  NÜR  SPA  FUJ  SAN
10 7
1989 Team Davey Porsche 962  SUZ  DIJ  JAR  BRH  NÜR  DON  SPA  MEX
12
1990 Team Davey
Brun Motorsport
Kremer Racing
Porsche 962  SUZ  MON  SIL  SPA  DIJ  NÜR  DON  MOT  MEX
9 12 9 DNF
1991 Courage Compétition
Team Salamin
Porsche 962  SUZ  MON  SIL  LEM  NÜR  MAG  MEX  AUT
8 DNF DNF DNF
1992 Team Tom‘s Toyota 92C-V  MON  SIL  LEM  DON  SUZ  MAG
9
Commons: Eje Elgh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Britische Formel-3-Meisterschaft 1977
  2. Formel-2-Rennen in Pau 1978
  3. Formel-2-Rennen in Rouen 1978
  4. Formel-2-Rennen in Hockenheim 1978
  5. Formel-2-Europameisterschaft 1978
  6. Formel-2-Rennen in Pergusa 1979
  7. Formel-2-Rennen in Vallelunga 1981
  8. Formel-2-Rennen in Thruxton 1981
  9. Eifelrennen 1981
  10. Formel-2-Rennen in SPA 1981
  11. Formel-2-Europameisterschaft 1981
  12. 500-km-Rennen von Mugello 1984
  13. 500-km-Rennen von Suzuka 1985
  14. 500-km-Rennen von Sugo 1991
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