Paralyse

Unter Paralyse (teilweise im Sammelkartenspiel als Lähmung bezeichnet) versteht man eine der sechs primären Statusveränderungen, die bereits seit der ersten Generation besonders Pokémon-Kämpfe der Hauptreihe prägen. In den Spielen wird sie durch „PAR“ abgekürzt. Sie reduziert in der Regel die Initiative des betroffenen Pokémon und kann verhindern, dass es überhaupt zum Angriff kommt.

Effekt

Ist ein Pokémon paralysiert, beträgt seine Initiative im Kampf nur noch ein Viertel seines ursprünglichen Wertes, ab der 7. Generation wird der Wert nur noch auf die Hälfte des ursprünglichen Wertes reduziert. Zudem besteht in jeder Runde die 25%-ige Wahrscheinlichkeit, dass das Pokémon aufgrund der Paralyse nicht angreifen kann. Die Paralyse hält auch nach dem Kampf an und verschwindet nicht von selbst.

In der fünften Generation ist der Sprite eines paralysierten Pokémon leicht gelb eingefärbt und es bewegt sich etwas langsamer. Ab der sechsten Generation bleibt die langsamere Bewegung des Modells bestehen, statt der gelben Färbung wird die Paralyse hier allerdings durch kleine Blitze und Funken um das Pokémon herum dargestellt.

Bugs der ersten Generation

In der ersten Generation führt ein Fehler in der Programmierung dazu, dass die Initiative des paralysierten Pokémon immer auf ein Viertel seines aktuellen Wertes reduziert wird, sobald der Gegner einen beliebigen Statuswert des Pokémon senkt. Nach einer Attacke wie beispielsweise Silberblick besitzt das Pokémon demnach nur noch 6,25 Prozent seiner ursprünglichen Initiative. Der Wert wird bei jeder statuswertsenkenden Attacke noch einmal geviertelt, bis schließlich der Initiative-Wert 1 erreicht ist und er damit nicht mehr weiter sinken kann. Nur, wenn die Initiative selbst gesenkt wird, wird der Wert nicht nach diesem Mechanismus gesenkt, da zur Berechnung der neuen Initiative der Initiativ-Wert verwendet wird, den das Pokémon außerhalb von Kämpfen besitzt, und somit die unrechtmäßigen Senkungen nicht miteinbezogen werden.

Verändert im Gegenzug einer der beiden Kontrahenten einen eigenen Statuswert, z. B. durch Einigler, wird die Initiative des Gegners auf ein Viertel seines aktuellen Werts reduziert. Dabei ist egal, welches der beiden Pokémon paralysiert ist.

Ein weiterer Bug in den Spielen der ersten Generationen führt dazu, dass der Einsatz von Agilität den Initiative-Abfall durch die Paralyse ignoriert und den Wert außerhalb des Kampfes zur Berechnung der neuen Initiative verwendet. Der Abfall durch die Paralyse wird erst dann wieder dazu gerechnet, wenn der Gegner eine Attacke einsetzt, die einen Statuswert ändert.

Weiter führt die Heilung der Paralyse in Pokémon Grün, Rot, Blau und Gelb nicht immer dazu, dass die Initiative des Pokémon wieder seinen normalen Wert annimmt. Er bleibt stattdessen solange auf ein Viertel reduziert, bis der Initiative-Wert neu berechnet werden muss, sprich eine Attacke wie Agilität vom Pokémon selbst oder Fadenschuss vom Gegner eingesetzt wird. Dies geschieht beispielsweise, wenn ein NPC sein Pokémon heilt, der Spieler Top-Genesung einsetzt und dabei gleichzeitig KP des Pokémon wiederherstellt oder die Paralyse mithilfe von Erholung geheilt bzw. dem daraus resultierenden Schlaf-Status überschrieben wird.

Bugs der zweiten Generation

Auch in der zweiten Generation ist die Paralyse noch etwas verbuggt. Setzt ein Pokémon mit Paralyse Staffette ein, so wird die Initiative des dadurch eingetauschten Pokémon erst dann auf den richtigen Wert reduziert, wenn es einer Attacke ausgesetzt ist, die ebenfalls seine Initiative verändert und so zu einer Neuberechnung des Wertes führt. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn das neu eingewechselte Pokémon Agilität einsetzt. In Pokémon Stadium 2 wird der Initiativwert nur dann korrekt angepasst, wenn es sich bei der letzten initiativeverändernden Attacke um eine Attacke handelte, welche den Initiative-Wert erhöht, bei Attacken wie Grimasse, welche selbst die Initiative senken, wird der Abfall durch Staffette ignoriert.

Auslöser

Fähigkeiten

Paralyse kann auf verschiedene Wegen ausgelöst werden, wie etwa durch die Fähigkeit Statik oder Sporenwirt, die bei Kontakt ausgelöst werden können. Bei Statik besteht die 30%-ige Wahrscheinlichkeit, dass der Angreifer paralysiert wird, bei Sporenwirt hingegen wird mit derselben Wahrscheinlichkeit eine zufällige primäre Statusveränderung, nämlich Paralyse, Vergiftung oder Schlaf ausgelöst. Die Chance, dadurch paralysiert zu werden, beträgt demnach etwa 10%. Zudem kann ein Pokémon gelähmt werden, wenn es selbst einen Gegner mit der Fähigkeit Synchro paralysiert.

Attacken

Wesentlich häufiger wird ein Pokémon allerdings durch Attacken paralysiert, wobei die meisten Attacken mit Paralysewahrscheinlichkeit dem Typ Elektro angehören. Es folgt eine Liste aller Attacken, die das Statusproblem hervorrufen können, wobei sich sämtliche Werte auf die achten Generation beziehen:

Attackenname Wahrscheinlichkeit Genauigkeit Stärke Schadensklasse Typ
Giga-Blitzhagel 100% 100% variiert variiert
Blitz-Wellenritt 100% 100% 175
Knisterladung 100% 100% 60
Wangenrubbler 100% 100% 20
Donnerwelle 100% 90%
Schlangenblick 100% 100%
Stachelspore 100% 75%
Blitzkanone 100% 50% 120
Giga-Voltschlag 50% 100% variiert variiert
Giga-Benebelung 33,3% 100% variiert variiert
Plätschersurfer 30% 100% 90
Bodyslam 30% 100% 85
Ladungsstoß 30% 100% 80
Funkensprung 30% 100% 65
Feuerodem 30% 100% 60
Kraftwelle 30% 100% 60
Schlecker 30% 100% 20
Frostvolt 30% 90% 140
Sprungfeder 30% 85% 85
Donner 30% 70% 120
Blitzschlag 20% 85% 130
Volttackle 10% 100% 120
Donnerblitz 10% 100% 95
Cryptoblitz 10% 100% 75
Donnerschlag 10% 100% 75
Donnerschock 10% 100% 40
Donnerzahn 10% 95% 65
Triplette 6,67% 100% 80

Besitzt der Angreifer die Fähigkeit Edelmut, verdoppelt sich jeweils die Wahrscheinlichkeit, dass das Ziel durch einen Zusatzeffekt paralysiert wird.

Bei den beiden Attacken Schleuder und Geheimpower kann ebenfalls Paralyse ausgelöst werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Bei Schleuder muss das geworfene Item ein Kugelblitz sein und der Gegner wird zu 100% paralysiert. Bei Geheimpower ist der Ort des Kampfes entscheidend, üblicherweise muss der Kampf im Inneren eines Gebäudes stattfinden, um den Gegner mit 30%-iger Wahrscheinlichkeit zu paralysieren. Abhängig von der Generation, in der gespielt wird, kann dies aber variieren. So tritt dieser Effekt in Pokémon Platin Edition beispielsweise auch in der Zerrwelt auf.

Außerhalb des Kampfes

Es gibt auch bestimmte Orte, an denen ein Pokémon außerhalb des Kampfes paralysiert werden kann. Einer davon ist die Kampfipitis in Pokémon Smaragd-Edition, wo in einem Raum ein Zwirrklop die eigenen Pokémon mit 20%-iger Wahrscheinlichkeit paralysiert, und die andere Stelle findet sich in den Kampfarkaden der 4. Generation, wo der Zufallsgenerator die eigenen Pokémon unter Umständen paralysiert. In beiden Fällen ist ein Boden-Pokémon gegen die Paralyse immun.

Heilung

Neben den generellen Heilungs- und Schutzmöglichkeiten gibt es auch Methoden, die nur bei diesem Statusproblem Wirkung zeigen. Geheilt werden kann Paralyse durch das Item Para-Heiler, abhängig von der Generation existieren auch zwei Beeren, mit denen das Pokémon sich selbstständig kuriert, wenn es sie trägt, nämlich die Antiparbeere in der zweiten Generation und die Amrenabeere, die in der dritten Generation eingeführt wurde und seitdem in den Spielen gefunden werden kann.

Die Attacke Heilung befreit das ausführende Pokémon von der Paralyse. Ebenso tun dies Aromakur und Vitalglocke für Anwender und Team-Pokémon, wobei Vitalglocke in der dritten und vierten Generation auf Pokémon mit Lärmschutz keine Wirkung hatte. Psybann heilt den Anwender, wenn das Ziel paralysiert werden kann. Durch Erholung wird das Statusproblem mit Schlaf überschrieben. Auch durch die Statusattacken Heilopfer und Lunartanz wird eine Paralyse bei dem Pokémon geheilt, welches nach ihrem Einsatz eingewechselt wird.

Die Attacke Riechsalz fügt paralysierten Pokémon doppelten Schaden zu, heilt aber auch die Paralyse. Läuterung kuriert ebenso Ziele von dem Statusproblem. In der ersten Generation kann Dunkelnebel den Gegner von jeglichen Statusproblemen heilen.

Pokémon mit der Fähigkeit Innere Kraft werden beim Tausch geheilt. Expidermis besitzt eine 30% Chance, am Ende der Runde das Pokémon vom Statusproblem zu heilen, Pokémon mit Heilherz eine 30% Chance, Mitstreiter zu heilen. Wenn es regnet, werden Pokémon mit Hydration kuriert. Flexibilität heilt ein Pokémon sofort von der Paralyse, wenn es sich diese Fähigkeit aneignet oder durch Überbrückung paralysiert wurde.

Schutz

Pokémon mit der Fähigkeit Flexibilität können nicht paralysiert werden. Bodyguard und Nebelfeld (letzteres nur für Pokémon am Boden) schützen Pokémon vor jeglichen Statusproblemen. Unter starkem Sonnenschein sind Pokémon mit Floraschild gegen Statusprobleme immun. Dauerschlaf verleiht volle Immunität gegen Statusprobleme.

Rasanz schützt zwar nicht vor Paralyse, verhindert aber, dass die Initiative des Pokémon durch diese gesenkt wird und erhöht sie zudem um 50%. Die Möglichkeit, vollkommen gelähmt zu sein, bleibt hingegen weiter bestehen.

In der vierten Generation verhindert Magieschild, dass das Pokémon vollständig gelähmt ist, die Reduzierung der Initiative bleibt allerdings bestehen. In späteren Generationen ist dies nicht mehr der Fall.

Ab der sechsten Generation können Elektro-Pokémon nicht mehr paralysiert werden, zuvor war das noch möglich. Boden-Pokémon sind zwar gegen viele Elektro-Attacken, die Paralyse auslösen, immun, nicht aber gegen das Statusproblem selbst, so kann etwa Bodyslam oder eine Donnerwelle, die durch Regulierung den Typ Normal annimmt, ein Boden-Pokémon paralysieren.

Strategie

Paralyse ist insbesondere im Kampf gegen Sweeper sehr nützlich, da diese besonders von ihrer hohen Initiative profitieren. Besitzen sie nur noch ein Viertel ihrer ursprünglichen Geschwindigkeit, werden sie hingegen stark in ihrer Effektivität eingeschränkt. Aufgrund der 25%-igen Wahrscheinlichkeit, vollkommen gelähmt zu sein, eignet sich Paralyse aber auch generell für alle anderen Gegner. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass der Gegner nicht durch eine Fähigkeit wie beispielsweise Rasanz selbst einen Vorteil erhält, der den Kampf zu dessen Gunsten entscheiden könnte.

In Spin-offs

Pokémon Mystery Dungeon

In Pokémon Mystery Dungeon führt der Paralyse-Status dazu, dass das Pokémon sich etwas langsamer bewegt und keine Attacken mehr ausführen kann, auch reguläre Angriffe sind nicht möglich, bis die Paralyse geheilt wird oder von selbst nach einigen Runden abklingt. Das Pokémon muss jedoch Schaden erleiden um geheilt zu werden. Es können allerdings noch Items eingesetzt werden.

Pokémon Rumble

Ist das Pokémon in Spielen der Rumble-Reihe, wie z. B. Pokémon Rumble World paralysiert, zittert es für einige Sekunden ununterbrochen und kann sich weder bewegen, noch angreifen. Ein Spieler kann die Dauer durch Drücken von Knöpfen auf minimal zwei Sekunden reduzieren.

Pokémon Conquest

In Pokémon Conquest verringert sich die Initiative des Pokémon und es besteht die Möglichkeit, dass es eine Runde aussetzen muss. Der Krieger bzw. Kriegsherr kann aber noch immer eigene Fähigkeiten oder Items einsetzen. Durch die geringere Initiative verringert sich auch die Trefferquote des Pokémon und die Wahrscheinlichkeit, einer Attacke auszuweichen.

In Pokémon Conquest kann Paralyse ebenfalls durch Attacken und Fähigkeiten ausgelöst werden, aber auch durch bestimmte Fallen. Um sie zu heilen, ist eine Kriegerfähigkeit oder ein Item nötig. Auch, wenn es seinen Zug in einer heißen Quelle beendet, wird die Paralyse geheilt.

Icon in Quest

Pokémon Quest

In Pokémon Quest ist man für eine Weile bewegungsunfähig. Dieser Effekt kann durch einen Haltbarkeitsstein beeinflusst werden.

Pokémon Masters EX

In Pokémon Masters EX verhält sich die Paralyse größtenteils wie in den Hauptspielen, allerdings können auch Elektro-Pokémon paralysiert werden.

Im Anime

Paralyse in Pokémon Reisen

In mehreren Episoden des Anime werden Pokémon, weil sie von Elektro-Attacken getroffen werden oder durch die Fähigkeit eines gegnerischen Pokémon paralysiert. Dies führt dazu, dass sich die Pokémon kurzweilig nicht fortbewegen und keine Attacken einsetzen können. Somit haben paralysierende Attacken oder Fähigkeiten auch im Anime einen strategischen Mehrwert in Pokémon-Kämpfen. Man erkennt die Statusveränderung daran, dass der Körper des paralysierten Pokémon von einer Art Strom durchströmt wird. Ab Pokémon Reisen: Die Serie ändert sich das Aussehen dieser Statusveränderung. Einen ähnlichen Effekt haben paralysierende Attacken – wie etwa Stachelspore – auch auf Menschen.

Im Folgenden werden einige Episoden aufgeführt, in denen ein Mensch oder ein Pokémon paralysiert wird. Erstmals sieht man einen paralysierten Menschen in der Episode Alpollo vs. Kadabra, als Alpollo versehentlich Misty mit Schlecker attackiert. In Gefahr im Verzug! wird Professor Ivy bei dem Versuch ein Rattikarl zu behandeln durch die Stachelspore-Attacke einer Horde Giflor ebenfalls paralysiert.

Paralyse vor Pokémon Reisen

Ashs Relaxo ist das erste Pokémon im Anime, das paralysiert wird: In Orden Nummer 8! bewirkt Clairs Seedraking diese Statusveränderung durch den Einsatz von Feuerodem. Jacksons Magneton paralysiert in Ein entschiedenes Unentschieden Ashs Pikachu und Feurigel mit Donnerwelle.

In der Episode Power zum Umfallen! zeigt sich während des Arenakampfs gegen Norman, dass Pikachu über die Fähigkeit Statik verfügt, was in verschiedenen Episoden auch in Kämpfen zum Tragen kommt. So paralysiert es Brandons Regice in Alles auf eine Karte! gleich zweimal.

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