TSG 1899 Hoffenheim
Die THopp 2010 Hoppenheim ist ein badischer Fußballverein und gilt als letzter echter Marketingsverein in Deutschland.
Die traditionsreiche Geschichte der TSG Hoppenheim
Gründung und traditionsvolle Anfangsjahre
Die TSG Hoffenheim entstand im harten Winter 1899 im verrauchten Hinterraum einer Eckkneipe in der damaligen Millionenmetropole Hoffenheim als Fusion zweier verfeindeter Thekentruppen, die harten politischen Zeiten entgegensahen und wussten, dass sie nur gemeinsam ihre große Leidenschaft, den Fußball, für die sie sterben würden, ausleben konnten. In diesem Moment wussten sie noch nicht, dass sie soeben einen Mythos geschaffen hatten. Verständlich, sie wussten ja auch nicht, wie viele Jägermeister sie schon geleert hatten. Eine Legende voller Tradition war geboren. Obgleich zunächst nur die Gründungsmitglieder berechtigt waren, für Hoffenheim zu spielen, erarbeitete sich die Mannschaft durch mehrere auf harten Aschenplätzen errungenen Turniersiege schon bald deutschlandweites Ansehen, obwohl sämtliche Erfolge mit nur 8 Spielern gefeiert wurden, da diese die einzigen Vereinsmitglieder waren, ihre zahlenmäßige Unterlegenheit allerdings durch immense Kampfkraft und unbändigen Siegeswillen kompensierten konnten - die Weichen für den Kultclub waren somit gestellt.
Im Finale um die erste deutsche Meisterschaft 1903 unterlag die Hoffenheimer Acht, die sich während des Spieles nach mehreren offenen Knochenbrüchen auf eine Hoffenheimer Vier dezimierte, nach viereinhalb Stunden Spielzeit und mehrfachem Ausfall der Flutlichtanlage im dritten Wiederholungsspiel gegen die Spvgg 03 Hoyerswerda e.V. mit 0:1. Nachdem in den nächsten Jahren die Pforten für jedermann geöffnet wurden und sich immer mehr Menschen der TSG anschlossen, gelang Hoffenheim jedoch der Gewinn der deutschen Meisterschaft in den Jahren 1909-1912 sowie 1915-1917 und 1922. Besonders in Erinnerung blieb hierbei das legendäre Finale im Krisenjahr 1916, als die Mannschaft in einem denkwürdigen Spiel mit 5:4 über den amtierenden Rekordmeister, den SV Delmenhorst triumphierte und Spielführer Karl-Heinz Obasi, Urgroßvater des heutigen Stürmers Chinedu Obasi, trotz Genickbruchs leichten Grades, den er sich beim Wimpeltausch mit dem ein Meter 50 größeren Kapitän der gegnerischen Mannschaft zugezogen hatte, die Partie durchspielte und in der vorletzten Minute mit einem Hechtkopfball für die Entscheidung sorgte. 2 Tage später erlag der heutige Ehrenspielführer seinem Leiden im Hoffenheimer City-Krankenhaus. Seine letzten Worte "Boar, war das geil, wie ich den Ball versenkt hab" wurden in die Kabinengänge des Stadions eingemeißelt und verkörpern den ungezähmten Ergeiz und die völlige Hingabe, mit der sich der Verein bis heute identifiziert.
Unwichtige, aber unheimlich traditionsreiche Jahre dazwischen
Da das Spiel Hoffenheim gegen Delmenhorst gleichzeitig das Duell der beiden einzigen Millionenstädte zu dieser Zeit darstellte und das Finale somit über hohen Symbolcharakter verfügte, wurde die Stadt Hoffenheim in den nächsten Jahren zur kulturellen Hochburg schlechthin in Deutschland und Anlaufstelle für alles, was Rang und Namen haben wollte. Hoffenheim war durch seinen Fußballklub zum Zentrum der goldenen Zwanziger geworden. Aber wie es sich für einen anständigen Traditionsverein gehört, folgt auf ein solches Hoch dann auch mal ein Tief, in dem sich die wahren Freunde des Vereins beweisen - im Falle Hoffenheims stellte sich diese Frage allerdings nicht, da sich der Verein bereits damals eine beinharte Anhängerschaft geschaffen hatte und sich ausdrücklich von sämtlichen Erfolgsfans und neureichen Vereinen distanzierten. Aber aufgrund einiger kleiner Veränderungen in der deutschen Landespolitik lief die Hoffenheimer Elf zwischen 1933 und 1945 unter dem Namen SSV Braun-Weiß Hoffenheim 1888 auf und konnte in dieser Zeit keine einzige deutsche Meisterschaft gewinnen, wobei diese ab 1938 sowieso siebenmal in Folge an Rapid Wien ging. Auch die Stadt Hoffenheim erlitt so einige Einbußen, verlor hundertausende von Einwohnern und seinen Status als Weltstadt.
Dennoch sah sich die TSG, nun wieder unter ihrem alten Namen agierend, trotz der prekären Lage dazu gezwungen, die alten Hoffenheimer Tugenden aufzugreifen und weiter um jeden Zentimeter zu kämpfen. So baute man erneut eine schlagkräftige Truppe zusammen, die zwischen 1949 und 1960 insgesamt 7 mal deutscher Meister wurde. Auch beim "Wunder von Bern", dem Symbol für den erneuten Aufstieg Deutschlands, standen in der Anfangself der Finalmannschaft gleich 6 Spieler der TSG Hoffenheim und sorgten bei strömendem Regen, dem sogenannten "Hoffenheim-Wetter" beinahe im Alleingang für den ersten Weltmeistertitel für Deutschland.
Hochzeit in der Bundesliga - aus Tradition
Selbstverständlich war der Traditionsklub aus Hoffenheim 1963 auch ein Gründungsmitglied der neuformierten 1. Fußball-Bundesliga. In den ersten Jahren spielte die TSG auch stets um die Meisterschaft mit, besonders dank dem Hoffenheimer Spieler des Jahrhunderts, dem genialen Mittelstürmer Dietmar Hopp, einem echten Hoffenheimer Original, der trotz seines überragenden Fußballvermögens stets bescheiden blieb und auch unter seinen Verhältnissen lebte. Hopp, "Deutschlands letzter echter Straßenfußballer" (Spiegel Online über Thomas Häßler) sicherte sich zwischen 1963 und 1979 gleich 5 mal die Torjägerkanone, wurde siebenmal zu Deutschlands sowie zweimal zu Europas Fußballer des Jahres ernannt und ist bis heute Rekordtorschütze der deutschen Nationalmannschaft, mit der er ebenfalls diverse Titel errang. Auch seinen ersten und bis heute einzigen Klub, die TSG Hoffenheim, schoss der Dritte in der ewigen Torschützenliste der Bundesliga (hinter Frank Ordenewitz und Ailton) zur deutschen Meisterschaft in den Jahren 1969, 1973, 1974 und 1978. Im Alter von 39 Jahren beendete er schließlich seine aktive Karriere 3 Tage nachdem er die TSG zu ihrem ersten internationalen Titel, selbstverständlich dem unheimlich traditionsreichen Europapokal der Pokalsieger, geschossen hatte. Beim monumentalen 5:4-Finalsieg über Eiserner Vorhang (Geographie) Leningrad steuerte Hopp 1979 sämtliche Treffer bei und verhinderte in der letzten Spielminute außerdem ein RAF-Attentat auf einen Kameramann der CNN (Craichgauer Nochrichte un Neuichkaide). Trotz zahlreicher lukrativer Auslandsangebote, etwa der Sa. Petersburg oder dem FC Bonzelona, hat Hopp nie für einen anderen Klub als die TSG seine Tore geschossen. Als Begründung eines geplatzten Transfers zu Sapdoria Genua nannte er, die Tradition des Vereins sei nicht mit der von Hoffenheim zu vergleichen.
1899 stand in dieser Zeit sicherlich nicht für den schönsten Fußball, jedoch, wie es sich für eine wahre Traditionsmannschaft gehört, wurde bis zum Schluss gekämpft und, wenn nötig, bereits in den 60ern das Fußballfeld spontan in einen Rollrasen verwandelt. Auf rein kommerzielle, in dieser Zeit allerdings übliche Spielchen wie das Einführen von Trikotwerbung, teure Spielerwechsel oder Schiedsrichterbestechung verzichtete die TSG komplett. Ihr Wahlspruch lautete damals wie heute schon "Wer Tradition hat, braucht kein Geld."
Trauriger, aber traditionsvoller Niedergang
Aber ein Traditionsverein wäre kein Traditionsverein, wenn er nicht auch richtig harte Zeiten gehabt hätte, in der alles nur noch grau in grau erscheint. Und so ging es auch der TSG Hoffenheim. Nach Hopps Karriereende ging es stetig bergab und nach zwei Jahren im Mittelfeld der Tabelle musste die TSG 1983 den harten Gang in die zweite Liga antreten. Bis zu diesem Zeitpunkt war 1899 Hoffenheim gemeinsam mit zwei weiteren Vereinen, den anderen großen Traditionsklubs VfL Wolfsburg und Bayer 04 Leverkusen, die einzige Mannschaft gewesen, die seit Gründung der Bundesliga ununterbrochen die Klasse gehalten hatten. Doch das alles half nichts: Am 33. Spieltag der Saison 82/83 war der Abstieg durch eine 1:4-Niederlage beim späteren Meister Borussia Neunkirchen endgültig besiegelt und die Tränen flossen - nicht nur im großen Ballungsgebiet Kraichgau, sondern in fast ganz Deutschland, denn jeder anständige Fußballfan hatte die TSG wenigstens zum Teil in sein Herz geschlossen.
Für die große TSG 1899 Hoffenheim begannen im Unterhaus nun harte Jahre mit Spielen gegen Provinzklubs wie Tennis Borussia Berlin, Fortuna Köln, 1860 München oder Concordia Hamburg. Nachdem der Dauerkartenverkauf vor der ersten Zweitligasaison rapide abgenommen hatte, da ein Großteil der eingefleischten Hofenheim-Ultras nach dem Bundesligaabstieg ihrer großen Leidenschaft Suizid verübt hatten (sich z.B. am Flutlichtmast des Trainingsplatzes aufgehängt hatten), gelang dem Verein der direkte Wiederaufstieg ohne die beispiellose Fanunterstützung nicht und in den Folgejahren steuerte 1899 geradezu Richtung Regionalliga und Insolvenz. Der Höhepunkt erfolgte in der Winterpause 86/87, als Hoffenheim mit gerade mal einem Punkt (ein leidenschaftlich erkämpftes 0:0 gegen Tasmania Berlin) am Tabellenende der 2. Liga stand und sich bereits mehrere Millionen Schulden angehäuft hatten. Doch in dieser prekären Phase konnte sich der Verein natürlich auf Dietmar Hopp verlassen.
Er pumpte nicht stur seine Ersparnisse in den Verein, nein, so etwas wäre unter dem Niveau eines Dietmar Hopps und erst recht unter dem Niveau der TSG Hoffenheim. Hopp heuerte stattdessen seine zwei guten Freunde Ralf Rangnick und Jan Schindelmeiser an, die zweifellos beide über das Potenzial zum Weltklassespieler verfügten, allerdings (bedauerlicherweise) genauso hochintelligent wie hochtalentiert waren und so bislang nur BWL an der Uni Heidelberg studiert hatten. Von ihrem Saufbruder Hopp allerdings ließen sie sich dazu überreden, bei 1899 zu unterschreiben. Mit Rangnick als genialem Spielmacher und Schindelmeiser als sicherem Rückhalt im Tor gelang den Hoffenheimern nicht nur die nicht mehr für möglich gehaltene Rettung als letztlich Tabellenzwölfter, sondern auch der Einzug ins DFB-Pokalfinale, wo die Mannschaft dank eines überragenden Jan Schindelmeiser mit 14:13 nach Elfmeterschießen Rekordpokalsieger Darmstadt 98 bezwingen konnte und somit auch zum ersten Pokalsieger aus der zweiten Liga aller Zeiten aufstieg.
Rückkehr des Traditionsvereins
Von da ab ging es sportlich als auch wirtschaftlich bergauf. Ohne jegliche Fremdunterstützung von außen brachten Rangnick und Schindelmeiser durch ihre ausgezeichneten Wirtschaftskenntnisse den Verein wieder raus aus der Insolvenz. Dabei griff ihnen auch ein weiteres Teammitglied unter die Arme: Der raubeinige Abwehrchef Peter Zwegat, sportlich gesehen der Grund, warum es in der Hinrunde des Vorjahres alleine 153 Gegentore gehagelt hatte, trug ebenfalls tatkräftig dazu bei, dass sich die TSG schon bald wieder personell verstärken konnte - aus Gründen der Tradition aber natürlich nur mit Talenten aus der direkten Umgebung oder jugoslawischen Innenverteidigern mit Vollbart, denen man die Kampfbereitschaft bereits am starren Blick und dem verkrusteten Blut unter den Fingernägeln ansehen konnte. In der Folgesaison gelang 1899 dann schließlich der lang ersehnte Wiederaufstieg in die erste Liga nach einer Rekordsaison mit 98 Punkten und einem Torverhältnis von 186:12. Nach dem 21. Spieltag stand der Aufstieg schon fest, da alle weiteren Konkurrenten freiwillig zurückzogen. Doch so wollte 1899 natürlich nicht aufsteigen. Stilvoll und traditionsbewusst spielten sie alle weiteren Begegnungen zu Ende.
Schließlich war Hoffenheim wieder dort angekommen, wo ein Traditionsverein wie sie es waren und sind hingehört - in der Bundesliga. Sofort etablierte man sich auch wieder in der Spitzengruppe und schrammte gleich in der zweiten Saison 90/91 nur denkbar knapp am Titel vorbei. Doch das nächste Jahr, es sollte das erfolgreichste der langen und traditionsreichen Vereinsgeschichte werden. In einem hektischen und hauchdünnen Saisonfinale in der Bundesliga reichte den Hoffenheimern am Ende ein um zwei Tore besseres Torverhältnis vor - wie sollte es anders sein - Schalke 04. Nur wenige Tage später konnte Hoffenheim auch das DFB-Pokalfinale gegen den favorisierten "Zorn des Ostens", die BSG Chemie Zwickau mit 3:1 für sich entscheiden und schließlich stand man auch im Finale des Europapokals der Landesmeister, gerade im letzten Jahr ihrer Austragung, bevor sie zur kommerziellen "Champions League" verkam. Natürlich ließ es sich ein Klub wie die TSG Hoffenheim nicht nehmen, ein solch traditionsreiches Finale zu gewinnen. Ein überragender Ralf Rangnick, der den Ball bereits nach 11 Minuten unwiderstehlich aus 35 Metern zur Hoffenheimer Führung in den Torwinkel schlenzte und kurz vor Schluss mit einem Sololauf das Endergebnis von 2:0 herstellte brachte der TSG den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Gegner war ausgerechnet der FC Chelsea London, bekannt dafür, ebenso wie Hoffenheim nach dem Prinzip "Tradition statt Geld" handelte. Das Triple 1992 war geschafft, doch Hoffenheim ruhte sich nicht aus und holte in den folgenden 15 Jahren außerdem noch 3x den DFB-Pokal, einmal den Uefa-Cup und einmal die deutsche Meisterschaft. Der Traditionsklub war nun endlich auch wieder zum Spitzenklub geworden, wie es sich gehört.
Vereinsphilosophie und Umsetzung
Selbstverständlich spielt die TSG Hoffenheim auch in der Gegenwart stets im oberen Drittel mit, kommt allerdings meistens nicht an Retortenklubs ohne Tradition wie dem Hamburger SV, Borussia Dortmund oder Bayern München vorbei, was die Fans allerdings nicht besonders stört, ihnen ist die Tradition nämlich wichtiger als der Erfolg, wie das auch sein muss für einen Verein wie die TSG.
Wie auch schon zu Anbeginn der Bundesliga, als Fußball noch ein richtiger Männersport war, besteht der Hoffenheimer Kader hauptsächlich aus Schwarzafrikanern, Brasilianern und Bosniern, was natürlich traditionell einen nostalgischen Glanz versprüht. 1899 Hoffenheim setzt sich nämlich seit Jahren zum Ziel, vornehmlich auf Talente aus der Region zu setzen. Dieses Konzept wird konsequent umgesetzt: Fast alle zusammengekauften Spieler kommen aus dem Umkreis der berühmten südbadischen Metropole Sinsheim (deren Vororte weit über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus reichen), von Derdyok über Braafheid bis zum magischen Advincula. Weil der Erfolg ihr Konzept bestätigt, konnte das über Jahrzehnte hinweg erfolgreiche Jugendkonzept (mehr als 20 aus dem Hoffenheimer Nachwuchs stammende Spieler wurden zu Nationalspielern ausgebildet) in traditioneller Form aufrechterhalten werden.
Das älteste Fussball-Projekt Deutschlands verschläft aber die Zukunft nicht und setzt mit innovativen Trainingsmethoden wie der Gründung einer Trainingsgruppe 2 neue Trends in der Bundesrepublik.
Weil einem die Hoffenheimer Mitgliedschaft quasi in die Wiege gelegt wird, sind viele der heutigen Akteure auch Nachkommen ehemaliger Hoffenheimer Legenden (siehe erste Bildunterschrift), denn fest steht: Wer einmal in Hoffenheim gelandet ist, der bleibt dem Verein auf ewig verbunden. Entschließt sich ein Hoffenheimer Spieler zu einem Vereinswechsel, wird er von einem wütenden Mob mit Fackeln und Schlagstöcken durch die Hoffenheimer City gejagt - und wie groß die Hoffenheier City ist, sollte ja bekannt sein. Gleichzeitig hält die Hoffenheimer Vereinsführung auch wenig von Neuzugängen, so etwas macht schließlich die ganze Tradition kaputt, wenn man es übertreibt. Auch die Vereinsführung besteht selbstverständlich ausschließlich aus ehemaligen Spielern der TSG. So ist der ehemalige Mittelfeldregisseur Ralf Rangnick der aktuelle Trainer der Mannschaft und um das Traumduo früherer Jahre komplett zu machen, übernahm der 45-fache Nationaltorwart Jan Schindelmeiser die Position des Managers. Bereits seit längerer Zeit ist das Hoffenheimer Urgestein Dietmar Hopp Präsident des Vereins, obwohl er selbst angibt, "nicht so gut" mit Geld umgehen zu können. Er hat jedoch in ganz Fußball-Deutschland noch viele Symphatien und wird jedes mal, wenn er ein Stadion betritt, auch von den Fans der gegnerischen Mannschaft frenetisch beklatscht und mit Sprechchören gefeiert. Deshalb wurde er auch 1994 zum Hoffenheimer Ehrenpräsident auf Lebzeit und 2001 zum beliebtesten Funktionär im deutschen Fußball erklärt.
Fankultur
1899 Hoffenheim hat die zweifellos ausgeprägteste Fankultur in ganz Deutschland, weltweit höchstens noch übertroffen von einigen Hardcore-Malocher-Vereinen aus Nordkorea oder Dubai. Selbstverständlich waren es auch Anhänger von 1899, die die Ultra-Szene in Deutschland publik machten, nachdem Hoffenheim fast 70 Jahre lang der einzige Verein mit Ultras war. Sämtliche Fans der TSG hatten nie einen anderen Lieblingsverein und werden auch nie einen anderen haben. Nein, Erfolgs-oder gar Modefans hat ein so traditionsreicher Club wie Hoffenheim nun wirklich nicht nötig. Ein wahrer Hoffenheim-Fan (wobei dies auch schon doppelt gemoppelt ist) begleitet natürlich auch seine TSG zu allen Auswärtsspielen, egal wie weit weg diese stattfinden und so kann sich jede Mannschaft auf einen gerammelt vollen Gästeblock mit Fans die auch nach dem 0:5 noch lauter als die Heimanhänger singen, einstellen, wenn sie auf Hoffenheim trifft.
Es existieren so auch mehrere legendäre Anekdoten von unvergesslichen Auswärtsspielen der TSG. So reisten im Mai 2007 derart viele Ultras aus der Metropole Hoffenheim ins eher provinziell und darüber hinaus am anderen Ende Deutschlands gelegene Berlin mit, dass letztendlich mehr Hoffenheimer (45.000) als Berliner (100 Glückliche, die nicht von den Hoffenheimer Schlägertrupps überwältigt wurden) im Stadion anwesend waren und einen überzeugenden 6:1-Erfolg der TSG beklatschten. Ebenfalls Geschichte schrieb die Auswärtsfahrt dreier Anhänger des Fanklubs "Hopps Erben" die 1999 den Weg zum Uefa-Cup-Spiel gegen den russischen Vertreter Tschukokoktas Prowidenija (0:0) über 8000 Kilometer in einem gebrauchten Fiat Panda Baujahr 1978 zurücklegten. Geschichten wie sie nur ein traditionsreicher Verein wie die TSG schreiben kann.
Zentraler Anlaufpunkt der Hoffenheimer Fankultur ist selbstverständlich das eigene Stadion, die Rhein-Neckar-Kampfbahn. Natürlich gehört die TSG nicht zu den neureichen, geldgierigen Klubs, die ihren Stadionnamen mit -Arena am Ende bilden und alles davor an Sponsoren verscherbeln, so etwas hat ein Verein wie Hoffenheim nicht nötig. Erbaut wurde die Rhein-Neckar-Kampfbahn im Jahre 1915, der Umzug in ein anderes Stadion wäre für ganz Hoffenheim völlig undenkbar, vor allem da das Hoffenheimer Heiligtum direkt in der Stadtmitte und nicht in einem unbedeutenden Vorort steht, wie bei anderen Retortenklubs. Nach der Modernisierung auf den allerneuesten Stand im Jahr 1957 beträgt das Fassungsvermögen 91.000 Zuschauer (allesamt Stehplätze, auch auf der VIP-Tribüne, Logen gibt es nicht), dennoch war das Stadion zum letzten Mal 1975 nicht ausverkauft, was damals aber auch nur an der Außentemperatur von -26 Grad lag und daran, dass der Gästeblock nicht ganz voll wurde. Legendär ist in diesem Stadion vor allem die sensationelle Nordtribüne, auf der nachweislich der lauteste Geräuschpegel in ganz Europa herrscht und auf der es nach Hoffenheimer Toren regelmäßig zu literweise spritzendem Bier (Marke Hoffenheimer Pils since 1899), Knochenbrüchen und ungewollten Schwangerschaften kommt.
Kriterium | Superlativ |
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Titel | Erfolge |
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Jan Schindelmeiser
Der "Panther von Sinsheim-Nord" war von 1986-1995 unumstrittener Stammtorwart der TSG und stand auch 1990 im Kasten der deutschen WM-SiegerelfZdravko Wawcrzykalogrószalowic
Der 2,05 große Kosovo-Albaner verkörperte von 1999-2005 den Inbegriff der Kampfbereitschaft, die besonders seine Gegenspieler zu spüren bekamenKarl-Heinz Obasi
Unumstrittenes Vereinsidol und Ehrenspielführer, ging für seinen Verein gar den Weg in den TodRalf Rangnick
Der Filigrantechniker und 3-fache Fußballer des Jahres in Deutschland zog von 1986 bis 1992 die Fäden im Hoffenheimer MittelfeldFritz Walter
Selbstverständlich war auch die große Persönlichkeit des deutschen Fußballs in seinem Leben nur bei einem Verein aktiv - der TSG HoffenheimBerti Vogts
Die (als Spieler) personifizierte Beinhaltung aller wahren deutscher Tugenden darf selbstverständlich nicht im AllStar-Team fehlenDennis Grote
Stammt aus der berühmten Hoffenheimer Talentschmiede, 2007 wegen zu weichen Gesichtszügen ausgemustertDietmar Hopp
Die lebende Klub-Legende, weit oben in der deutschlandweiten Beliebtheitsskala, WM-Torschütenkönig 1974Ulf Kirsten
Der lebende Beweis für die sportlich faire Völkerverständigung schoss Hoffenheim 1998 als einziger Ausländer im Kader zur Deutschen MeisterschaftArthur Friedenreich
Der wohl beste Fußballer aller Zeiten wurde in Hoffenheim geboren und spielte 12 Jahre für die TSG, bevor er ins brasilianische Exil flüchtete
Timo Hildebrand
Der sichere Rückhalt im Hoffenheimer Tor ist auch aus der deutschen Nationalmannschaft nicht mehr wegzudenkenSejad Salihovic
Extrem lauffreudig, geht keinem Zweikampf aus dem Weg, dazu noch ein echter Hoffenheimer Jung - passt genau ins Anforderungsprofil!Carlos Eduardo
Technisch - wie die meisten Brasilianer - sicher nicht der Stärkste, allerdings unheimlich kampf,-lauf und vor allem kopfballstarkVedad Ibisevic
Schon seit Jahren mit zuverlässig konstanter Trefferquote ohne Ausreißer nach oben oder untenDemba Ba
Nach Bananenflanken bombastisch ballsicherer Ballakrobat der Badener Barbaren