Leichtathletik bei den Olympischen Spielen 1972
Information
Austragungsort Deutschland Bundesrepublik München
Wettkampfstätte Olympiastadion, Schlosspark Nymphenburg, Englischer Garten, Olympiapark
Nationen 104
Athleten 1330 (961 , 104 )
Datum 31. August bis 10. September 1972
Entscheidungen 38
Mexiko-Stadt 1968

Bei den XX. Olympischen Spielen 1972 in München fanden 38 Wettkämpfe – davon 24 für Männer und 14 für Frauen – in der Leichtathletik statt. Austragungsort war das Olympiastadion.

Bilanz

Medaillenspiegel

Platz Land Gesamt
1  Sowjetunion 9 7 1 17
2  DDR 8 7 5 20
3  Vereinigte Staaten 6 8 8 22
4  BR Deutschland 6 3 2 11
5  Finnland 3 1 4
6  Kenia 2 2 2 6
7  Großbritannien 1 1 2 4
8  Polen 1 2 3
9  Tschechoslowakei 1 1 2
10  Uganda 1 1
11  Bulgarien 2 2 4
12  Australien 2 2
 Belgien 2 2
 Rumänien 2 2
15  Frankreich 1 1 2
16  Tunesien 1 1
17  Äthiopien 2 2
 Italien 2 2
 Kuba 2 2
20  Brasilien 1 1
 Jamaika 1 1
 Neuseeland 1 1
 Österreich 1 1
 Schweden 1 1
Gesamt 38 38 38 114

Medaillengewinner

Männer
Disziplin Gold Silber Bronze
100 m Walerij Borsow (URS) Robert Taylor (USA) Lennox Miller (JAM)
200 m Walerij Borsow (URS) Larry Black (USA) Pietro Mennea (ITA)
400 m Vince Matthews (USA) Wayne Collett (USA) Julius Sang (KEN)
800 m Dave Wottle (USA) Jewgeni Arschanow (URS) Mike Boit (KEN)
1500 m Pekka Vasala (FIN) Kipchoge Keino (KEN) Rod Dixon (NZL)
5000 m Lasse Virén (FIN) Mohamed Gammoudi (TUN) Ian Stewart (GBR)
10.000 m Lasse Virén (FIN) Emiel Puttemans (BEL) Miruts Yifter (ETH)
Marathon Frank Shorter (USA) Karel Lismont (BEL) Mamo Wolde (ETH)
110 m Hürden Rod Milburn (USA) Guy Drut (FRA) Thomas Hill (USA)
400 m Hürden John Akii-Bua (UGA) Ralph Mann (USA) David Hemery (GBR)
3000 m Hindernis Kipchoge Keino (KEN) Ben Jipcho (KEN) Tapio Kantanen (FIN)
4 × 100 m Staffel  Vereinigte Staaten
Larry Black
Robert Taylor
Gerald Tinker
Eddie Hart
 Sowjetunion
Alexandr Korneljuk
Wladimir Lowezki
Juris Silovs
Walerij Borsow
 BR Deutschland
Jobst Hirscht
Karlheinz Klotz
Gerhard Wucherer
Klaus Ehl
4 × 400 m Staffel  Kenia
Charles Asati
Munyoro Nyamau
Robert Ouko
Julius Sang
 Großbritannien
Martin Reynolds
Alan Pascoe
David Hemery
David Jenkins
 Frankreich
Gilles Bertould
Roger Velasquez
Francis Kerbiriou
Jacques Carette
20 km Gehen Peter Frenkel (DDR) Wolodymyr Holubnytschyj (URS) Hans-Georg Reimann (DDR)
50 km Gehen Bernd Kannenberg (FRG) Weniamin Soldatenko (URS) Larry Young (USA)
Hochsprung Jüri Tarmak (URS) Stefan Junge (DDR) Dwight Stones (USA)
Stabhochsprung Wolfgang Nordwig (DDR) Bob Seagren (USA) Jan Johnson (USA)
Weitsprung Randy Williams (USA) Hans Baumgartner (FRG) Arnie Robinson (USA)
Dreisprung Wiktor Sanejew (URS) Jörg Drehmel (DDR) Nelson Prudêncio (BRA)
Kugelstoßen Władysław Komar (POL) George Woods (USA) Hartmut Briesenick (DDR)
Diskuswurf Ludvík Daněk (TCH) Jay Silvester (USA) Ricky Bruch (SWE)
Hammerwurf Anatolij Bondartschuk (URS) Jochen Sachse (DDR) Wassili Chmelewski (URS)
Speerwurf Klaus Wolfermann (FRG) Jānis Lūsis (URS) Bill Schmidt (USA)
Zehnkampf Mykola Awilow (URS) Leonid Lytwynenko (URS) Ryszard Katus (POL)
Frauen
Disziplin Gold Silber Bronze
100 m Renate Stecher (DDR) Raelene Boyle (AUS) Silvia Chivás (CUB)
200 m Renate Stecher (DDR) Raelene Boyle (AUS) Irena Szewińska (POL)
400 m Monika Zehrt (DDR) Rita Wilden (FRG) Kathy Hammond (USA)
800 m Hildegard Falck (FRG) Nijolė Sabaitė (URS) Gunhild Hoffmeister (DDR)
1500 m Ljudmila Bragina (URS) Gunhild Hoffmeister (DDR) Paola Cacchi (ITA)
100 m Hürden Annelie Ehrhardt (DDR) Valeria Bufanu (ROM) Karin Balzer (DDR)
4 × 100 m Staffel  BR Deutschland
Christiane Krause
Ingrid Mickler-Becker
Annegret Richter
Heide Rosendahl
 DDR
Evelin Kaufer
Christina Heinich
Bärbel Struppert
Renate Stecher
 Kuba
Marlene Elejarde
Carmen Valdés
Fulgencia Romay
Silvia Chivás
4 × 400 m Staffel  DDR
Dagmar Käsling
Rita Kühne
Helga Seidler
Monika Zehrt
 Vereinigte Staaten
Mable Fergerson
Madeline Manning
Cheryl Toussaint
Kathy Hammond
 BR Deutschland
Anette Rückes
Inge Bödding
Hildegard Falck
Rita Wilden
Hochsprung Ulrike Meyfarth (FRG) Jordanka Blagoewa (BUL) Ilona Gusenbauer (AUT)
Weitsprung Heide Rosendahl (FRG) Diana Jorgowa (BUL) Eva Šuranová (TCH)
Kugelstoßen Nadeschda Tschischowa (URS) Margitta Gummel (DDR) Iwanka Christowa (BUL)
Diskuswurf Faina Melnik (URS) Argentina Menis (ROM) Wassilka Stoewa (BUL)
Speerwurf Ruth Fuchs (DDR) Jacqueline Todten (DDR) Kate Schmidt (USA)
Fünfkampf Mary Peters (GBR) Heide Rosendahl (FRG) Burglinde Pollak (DDR)

Teilnehmer

Wie schon bei den drei Austragungen der Olympischen Spiele zuvor gab es Probleme und Sonderfälle im Hinblick auf die Teilnahme bestimmter Nationen. Nicht zugelassen waren u. a. die Volksrepublik China, die weiterhin kein Mitglied des IOC war, und Südafrika. Rhodesien wurde erst kurz vor Beginn der Spiele ausgeschlossen, nachdem 27 afrikanische Staaten mit Boykott gedroht hatten.

Das geteilte Deutschland trat zum zweiten Mal mit zwei eigenständigen Mannschaften auf, jetzt auch unter einer jeweils eigenen Flagge Die offiziellen Bezeichnungen lauteten nun ‚Deutschland‘ bzw. ‚Germany‘ für die Bundesrepublik Deutschland und ‚Deutsche Demokratische Republik‘ bzw. ‚German Democratic Republik‘ – kurz ‚DDR‘ bzw. ‚GDR‘ für die DDR.

Stadion

Das Münchner Olympiastadion entsprach den modernsten Anforderungen. Die 400-Meter-Rundbahn sowie die Anlaufbahnen für die verschiedenen Sprung- und Wurfwettbewerbe waren wie schon bei den letzten Spielen in Mexiko-Stadt aus Kunststoff beschaffen. Es standen acht Bahnen zur Verfügung, sodass acht Teilnehmer an den Endläufen teilnehmen konnten. Dies wurde auch in den Stoß- und Wurfdisziplinen sowie im Weit- und Dreisprung für die letzten drei Finaldurchgänge so praktiziert.

Eine Besonderheit stellte die oft als ‚Zeltdach‘ bezeichnete Konstruktion des Stadions dar, mit der eine Leichtigkeit und Beschwingtheit zum Ausdruck gebracht werden sollte. Die Idee dazu stammt von dem Architekten und Architekturprofessor Günter Behnisch. Wie manch andere Neuheit war auch der Stadionbau mit diesem neuartigen Dach nicht unumstritten, zumal die Kosten am Ende ca. achtmal höher lagen als in der ursprünglichen Planung angesetzt.

Terroranschlag

Auch auf die Leichtathletikwettbewerbe hatte das im Hauptartikel zu diesen Spielen näher beschriebene Münchner Olympia-Attentat erhebliche Auswirkungen. Die Stimmung war eine andere als zuvor, der Sport hatte eine Belastungserfahrung ungekannten Ausmaßes zu tragen. Die Frage, ob die Wettbewerbe fortgesetzt werden sollten, wurde von IOC-Präsident Avery Brundage mit einem eindeutigen Votum beantwortet: „The Games must go on.“

Technik

Schon seit den Olympischen Spielen 1932 wurde die elektronische Zeitmessung eingesetzt. Bis 1968 diente sie allerdings nur der Kontrolle, in den offiziellen Resultaten fanden sich nach wie vor die von den Zeitnehmern per Hand gestoppten Zeiten. Das wurde von nun an anders: die elektronisch ermittelten Ergebnisse wurden offiziell, die Zeitangaben erfolgten – abgesehen von den Wettbewerben mit zwanzig Kilometern Streckenlänge oder mehr – in Hundertstelsekunden. Zur Weitenmessung wurde wie 1968 bereits in den Disziplinen der vertikalen Sprünge nun auch für die Werfer erstmals elektronische Technik eingesetzt, so hatte das herkömmliche Bandmaß bei solchen Großveranstaltungen endgültig ausgedient.

Wettbewerbe

Im Wettbewerbsangebot gab es zwei Ergänzungen im Frauenbereich: erstmals stand der 1500-Meter-Lauf auf dem Programm. Damit war der 800-Meter-Lauf nicht mehr die längste Strecke für die Frauen. Außerdem gab es jetzt auch die 4-mal-400-Meter-Staffel für Frauen. Im Hürdenlauf wurde die Strecke von 80 Meter auf 100 Meter verlängert. Damit sollte der Schrittlänge der Frauen in dieser Disziplin Rechnung getragen werden.

Bis heute – Stand September 2021 – hat sich im Bereich der olympischen Männerdisziplinen nichts mehr verändert. Bei den Frauen dagegen standen noch zahlreiche weitere Ergänzungen für die Zukunft an.

Erstmals war auch Blutdoping bei diesen Spielen offiziell untersagt – dies konnte allerdings noch nicht kontrolliert werden.

Sportliche Erfolge

Das Leistungsniveau war auch bei dieser Großveranstaltung sehr hoch. Es gab fünfzehn neue oder eingestellte Weltrekorde in zwölf Disziplinen. In sechzehn Disziplinen wurde darüber hinaus der olympische Rekord dreißig Mal verbessert oder egalisiert. Wegen der in diesen Jahren nebeneinander gewerteten Rekorde per handgestoppter und per elektronischer Zeitmessung könnten in verschiedenen Quellen auch leicht abweichende Zahlen bezüglich der Rekorde auftreten. Vor allem auf den kürzeren Strecken kam es da zu Abweichungen oder Doppelzählungen. In der folgenden Übersicht wurde durchgängig die elektronische Zeitmessung zugrunde gelegt.

Erfolgreichste Nation waren erstmals in der Leichtathletik nicht mehr die Vereinigten Staaten. Vor ihnen lagen zwei Nationen, die im Bereich Sport sehr viele staatliche Finanzmittel einsetzten, der Erfolg blieb nicht aus: die Athleten aus der UdSSR gewannen neun Goldmedaillen, die DDR konnte acht Olympiasiege verbuchen. In der Gesamtzahl der Medaillen lag die DDR mit insgesamt zwanzig sogar vor der Sowjetunion, die insgesamt siebzehn Medaillen auf ihrem Konto hatte. Die USA hatten sechs Olympiasieger in ihren Reihen, sammelten allerdings mit 22 Medaillen das meiste Edelmetall. Auch die Bundesrepublik Deutschland erreichte sechs Olympiasiege – mehr als jemals zuvor in der Leichtathletik. Finnlands Sportler errangen dreimal olympisches Gold, Kenia verzeichnete zwei Olympiasiege. Für alle weiteren Nationen gab es in der Leichtathletik höchstens eine Goldmedaille.

Fünf Sportler errangen mindestens zwei Goldmedaillen in der Leichtathletik bei diesen Spielen:

Folgende hier siegreiche Leichtathleten hatten bereits bei früher ausgetragenen Olympischen Spielen Goldmedaillen errungen:

Darüber hinaus ist folgende Leistung besonders hervorzuheben:

Resultate Männer

100 m

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Walerij Borsow  URS 10,14
2 Robert Taylor  USA 10,24
3 Lennox Miller  JAM 10,33
4 Alexandr Korneljuk  URS 10,36
5 Michael Fray  JAM 10,40
6 Jobst Hirscht  GER 10,40
7 Zenon Nowosz  POL 10,46
DNF Hasely Crawford  TRI

Finale am 1. September

Wind: −0,1 m/s

200 m

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Walerij Borsow  URS 20,00
2 Larry Black  USA 20,19
3 Pietro Mennea  ITA 20,30
4 Larry Burton  USA 20,37
5 Chuck Smith  USA 20,55
6 Siegfried Schenke  DDR 20,56
7 Martin Jellinghaus  GER 20,65
8 Hans-Joachim Zenk  DDR 21,05

Finale am 4. September

Wind: 0,0 m/s

400 m

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Vince Matthews  USA 44,66
2 Wayne Collett  USA 44,80
3 Julius Sang  KEN 44,92
4 Charles Asati  KEN 45,13
5 Horst-Rüdiger Schlöske  GER 45,31
6 Markku Kukkoaho  FIN 45,49
7 Karl Honz  GER 45,68
DNF John Smith  USA

Finale am 7. September

800 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Dave Wottle  USA 1:45,86
2 Jewgeni Arschanow  URS 1:45,89
3 Mike Boit  KEN 1:46,01
4 Franz-Josef Kemper  GER 1:46,50
5 Robert Ouko  KEN 1:46,53
6 Andy Carter  GBR 1:46,55
7 Andrzej Kupczyk  POL 1:47,10
8 Dieter Fromm  DDR 1:47,96

Finale am 2. September

1500 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Pekka Vasala  FIN 3:36,33
2 Kipchoge Keino  KEN 3:36,81
3 Rod Dixon  NZL 3:37,46
4 Mike Boit  KEN 3:38,41
5 Brendan Foster  GBR 3:39,02
6 Herman Mignon  BEL 3:39,05
7 Paul-Heinz Wellmann  GER 3:40,08
8 Wolodymyr Pantelej  URS 3:40,24

Finale am 10. September

5000 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Lasse Virén  FIN 13:26,42 OR
2 Mohamed Gammoudi  TUN 13:27,33
3 Ian Stewart  GBR 13:27,61
4 Steve Prefontaine  USA 13:28,25
5 Emiel Puttemans  BEL 13:30,82
6 Harald Norpoth  GER 13:32,58
7 Per Halle  NOR 13:34,38
8 Nikolai Swiridow  URS 13:39,31

Finale am 10. September

10.000 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Lasse Virén  FIN 27:38,35 WR
2 Emiel Puttemans  BEL 27:39,58
3 Miruts Yifter  ETH 27:40,96
4 Mariano Haro  ESP 27:48,14
5 Frank Shorter  USA 27:51,32
6 David Bedford  GBR 28:05,44
7 Dane Korica  YUG 28:15,18
8 Abdelkader Zaddem  TUN 28:18,17

Finale am 3. September

Marathon

Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Frank Shorter  USA 2:12:19,8
2 Karel Lismont  BEL 2:14:31,8
3 Mamo Wolde  ETH 2:15:08,4
4 Kenny Moore  USA 2:15:39,8
5 Kenji Kimihara  JPN 2:16:27,0
6 Ron Hill  GBR 2:16:30,6
7 Donald Macgregor  GBR 2:16:34,4
8 Jack Foster  NZL 2:16:56,2

10. September

Bei seinem Zieleinlauf stahl dem US-amerikanischen Sieger Frank Shorter ein Schüler die Show, der mit selbstgemalter Startnummer die Absperrungen überwand und kurz vor ihm ins Stadion einlief, wo er von vielen Zuschauern zunächst für den führenden Läufer gehalten wurde, bis ihn die Sicherheitskräfte zu dem Zeitpunkt abführten, als Shorter ins Stadion einlief.

110 m Hürden

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Rod Milburn  USA 13,24 WRel/WRhe/OR
2 Guy Drut  FRA 13,34
3 Thomas Hill  USA 13,48
4 Willie Davenport  USA 13,50
5 Frank Siebeck  DDR 13,71
6 Leszek Wodzyński  POL 13,72
7 Lubomír Nádeníček  TCH 13,76
8 Petr Čech  TCH 13,86

Finale am 7. September

Wind: +0,3 m/s

400 m Hürden

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 John Akii-Bua  UGA 47,82 WR
2 Ralph Mann  USA 48,51
3 David Hemery  GBR 48,52
4 Jim Seymour  USA 48,64
5 Rainer Schubert  GER 49,65
6 Jewgeni Gawrilenko  URS 49,66
Stavros Tziortzis  GRE
8 Juri Sorin  URS 50,25

Finale am 2. September

3000 m Hindernis

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Kipchoge Keino  KEN 8:23,64 OR
2 Ben Jipcho  KEN 8:24,62
3 Tapio Kantanen  FIN 8:24,66
4 Bronisław Malinowski  POL 8:27,92
5 Dušan Moravčík  TCH 8:29,06
6 Amos Biwott  KEN 8:33,48
7 Romualdas Bitė  URS 8:34,64
8 Pekka Päivärinta  FIN 8:37,17

Finale am 4. September

4 × 100 m Staffel

Finale am 10. September

Die Rekorde wurden damals nach zwei Lesarten angegeben, einmal als handgestoppte Zeit (auf Zehntelsekunden gerundet) und zum Zweiten nach elektronischer Zeitmessung (auf Hundertstelsekunden gerundet). Die US-amerikanische Siegerstaffel egalisierte den olympischen Rekord, gleichzeitig Weltrekord, von 38,2 s nach hangestoppter Lesart. Nach elektronischer Lesart verbesserte das US-Team den Olympia-, gleichzeitig Weltrekord um fünf Hundertstelsekunden.

4 × 400 m Staffel

Finale am 10. September

20 km Gehen

Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Peter Frenkel  DDR 1:26:42,4 OR
2 Wolodymyr Holubnytschyj  URS 1:26:55,2
3 Hans-Georg Reimann  DDR 1:27:16,6
4 Gerhard Sperling  DDR 1:27:55,0
5 Nikolai Smaga  URS 1:28:16,6
6 Paul Nihill  GBR 1:28:44,4
7 Jan Ornoch  POL 1:32:01,6
8 Vittorio Visini  ITA 1:32:30,0

31. August

50 km Gehen

Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Bernd Kannenberg  GER 3:56:11,6 OR
2 Weniamin Soldatenko  URS 3:58:24,0
3 Larry Young  USA 4:00:46,0
4 Otto Bartsch  URS 4:01:35,4
5 Peter Selzer  DDR 4:04:05,4
6 Gerhard Weidner  GER 4:06:26,0
7 Vittorio Visini  ITA 4:08:31,4
8 Gabriel Hernández  MEX 4:12:09,0

3. September

Hochsprung

Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Jüri Tarmak  URS 2,23
2 Stefan Junge  DDR 2,21
3 Dwight Stones  USA 2,21
4 Hermann Magerl  GER 2,18
5 Ádám Szepesi  HUN 2,18
6 John Beers  CAN 2,15
István Major  HUN
8 Rustam Achmetow  URS 2,15

Finale am 10. September

Jüri Tarmak war der letzte Hochspringer, dem ein Olympiasieg im Straddle-Stil gelang.

Stabhochsprung

Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Wolfgang Nordwig  DDR 5,50 OR
2 Bob Seagren  USA 5,40
3 Jan Johnson  USA 5,35
4 Reinhard Kuretzky  GER 5,30
5 Bruce Simpson  CAN 5,20
6 Volker Ohl  GER 5,20
7 Hans Lagerqvist  SWE 5,20
8 François Tracanelli  FRA 5,10

Finale am 2. September

Wolfgang Nordwig wurde der erste nichtamerikanische Olympiasieger im Stabhochsprung seit den Olympischen Zwischenspielen von 1906, profitierte jedoch davon, dass einigen Springern, darunter dem Schweden Kjell Isaksson und den US-Amerikanern, erst kurz vor Beginn dieser Spiele der Einsatz des von ihnen vorher seit Saisonbeginn verwendeten sogenannten Katapultstabs untersagt wurde.

Weitsprung

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Randy Williams  USA 8,24
2 Hans Baumgartner  GER 8,18
3 Arnie Robinson  USA 8,03
4 Joshua Owusu  GHA 8,01
5 Preston Carrington  USA 7,99
6 Max Klauß  DDR 7,96
7 Alan Lerwill  GBR 7,91
8 Leonid Barkowskyj  URS 7,75

Finale am 9. September

Dreisprung

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Wiktor Sanejew  URS 17,35 w
2 Jörg Drehmel  DDR 17,31
3 Nelson Prudêncio  BRA 17,05
4 Carol Corbu  ROM 16,85 w
5 John Craft  USA 16,83
6 Mansour Dia  SEN 16,83 w
7 Michał Joachimowski  POL 16,69
8 Kristen Fløgstad  NOR 16,44

Finale am 4. September

Kugelstoßen

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Władysław Komar  POL 21,18 OR
2 George Woods  USA 21,17
3 Hartmut Briesenick  DDR 21,14
4 Hans-Peter Gies  DDR 21,14
5 Al Feuerbach  USA 21,01
6 Brian Oldfield  USA 20,91
7 Heinfried Birlenbach  GER 20,37
8 Vilmos Varjú  HUN 20,10

Finale am 9. September

Diskuswurf

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Ludvík Daněk  TCH 64,40
2 Jay Silvester  USA 63,50
3 Ricky Bruch  SWE 63,40
4 John Powell  USA 62,82
5 Géza Fejér  HUN 62,62
6 Detlef Thorith  DDR 62,42
7 Ferenc Tégla  HUN 60,60
8 Tim Vollmer  USA 60,24

Finale am 2. September

Hammerwurf

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Anatolij Bondartschuk  URS 75,50 OR
2 Jochen Sachse  DDR 74,96
3 Wassili Chmelewski  URS 74,04
4 Uwe Beyer  GER 71,52
5 Gyula Zsivótzky  HUN 71,38
6 Sándor Eckschmiedt  HUN 71,20
7 Edwin Klein  GER 71,14
8 Shigenobu Murofushi  JPN 70,88

Finale am 7. September

Speerwurf

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Klaus Wolfermann  GER 90,48 OR
2 Jānis Lūsis  URS 90,46
3 Bill Schmidt  USA 84,42
4 Hannu Siitonen  FIN 84,32
5 Bjørn Grimnes  NOR 83,08
6 Jorma Kinnunen  FIN 82,08
7 Miklós Németh  HUN 81,98
8 Fred Luke  USA 80,06

Finale am 3. September

Zehnkampf

Platz Athlet Land P – offiz. Wert. P – 85er Wert.
1 Mykola Awilow  URS 8454 WR 8466
2 Leonid Lytwynenko  URS 8035 7970
3 Ryszard Katus  POL 7984 7936
4 Jeff Bennett  USA 7974 7918
5 Stefan Schreyer  DDR 7950 7907
6 Freddy Herbrand  BEL 7947 7896
7 Steen Smidt-Jensen  DEN 7947 7909
8 Tadeusz Janczenko  POL 7861 7790

7. und 8. September

Gewertet wurde nach der 1962 entwickelten Punktetabelle, die auch bei den letzten Olympischen Spielen verwendet worden war. Zur besseren Einordnung der Leistung sind neben den offiziellen Punkten nach der Wertungstabelle von 1964 die nach dem heutigen Wertungssystem von 1985 umgerechneten Punktzahlen mit angegeben. Nach dieser heute gültigen Tabelle wäre der siebtplatzierte Däne Steen Smidt-Jensen um zwei Plätze nach vorne gerückt. Die Zehnkämpfer auf den Rängen fünf und sechs wären jeweils einen Platz nach hinten gefallen. Weitere Veränderungen unter den ersten Acht hätte es nicht gegeben. Aber diese Vergleiche sind nur Anhaltswerte, denn als Grundlage müssen die jeweils unterschiedlichen Maßstäbe der Zeit gelten.

Resultate Frauen

100 m

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Renate Stecher  DDR 11,07 WRe/ORe
2 Raelene Boyle  AUS 11,23
3 Silvia Chivás  CUB 11,24
4 Iris Davis  USA 11,32
5 Annegret Richter  GER 11,38
6 Alice Annum  GHA 11,41
7 Barbara Ferrell  USA 11,45
8 Eva Glesková  TCH 12,48

Finale am 2. September

Wind: −0,2 m/s

200 m

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Renate Stecher  DDR 22,40 WRe/OR
2 Raelene Boyle  AUS 22,45
3 Irena Szewińska  POL 22,74
4 Ellen Stropahl  DDR 22,75
5 Annegret Kroniger  GER 22,89
6 Christina Heinich  DDR 22,89
7 Alice Annum  GHA 22,99
8 Rosie Allwood  JAM 23,11

Finale am 7. September

Wind: +1,1 m/s

400 m

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Monika Zehrt  DDR 51,08 OR
2 Rita Wilden  GER 51,21
3 Kathy Hammond  USA 51,64
4 Helga Seidler  DDR 51,86
5 Mable Fergerson  USA 51,96
6 Charlene Rendina  AUS 51,99
7 Dagmar Käsling  DDR 52,19
8 Györgyi Balogh  HUN 52,39

Finale am 7. September

800 m

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Hildegard Falck  GER 1:58,55 OR
2 Nijolė Sabaitė  URS 1:58,65
3 Gunhild Hoffmeister  DDR 1:59,19
4 Swetla Slatewa  BUL 1:59,72
5 Vera Nikolić  YUG 1:59,98
6 Ileana Silai  ROM 2:00,04
7 Rosemary Stirling  GBR 2:00,15
8 Abby Hoffman  CAN 2:00,17

Finale am 3. September

1500 m

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Ljudmila Bragina  URS 4:01,38 WR
2 Gunhild Hoffmeister  DDR 4:02,83
3 Paola Cacchi  ITA 4:02,85
4 Karin Burneleit  DDR 4:04,11
5 Sheila Carey  GBR 4:04,81
6 Ilja Keizer  NED 4:05,13
7 Tamara Pangelowa  URS 4:06,45
8 Jennifer Orr  AUS 4:12,15

Finale am 9. September

100 m Hürden

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Annelie Ehrhardt  DDR 12,59 WRel/OR
2 Valeria Bufanu  ROM 12,84
3 Karin Balzer  DDR 12,90
4 Pam Ryan  AUS 12,98
5 Teresa Nowak  POL 13,17
6 Danuta Straszyńska  POL 13,18
7 Annerose Krumpholz  DDR 13,27
8 Grażyna Rabsztyn  POL 13,44

Finale am 8. September

Wind: −0,6 m/s

4 × 100 m Staffel

Finale am 10. September

4 × 400 m Staffel

Finale am 10. September

Hochsprung

Platz Athletin Land Höhe (m)
1 Ulrike Meyfarth  GER 1,92 WRe
2 Jordanka Blagoewa  BUL 1,88
3 Ilona Gusenbauer  AUT 1,88
4 Barbara Inkpen  GBR 1,85
5 Rita Schmidt  DDR 1,85
6 Sara Simeoni  ITA 1,85
7 Rosemarie Witschas  DDR 1,85
8 Debbie Brill  CAN 1,82

Finale am 4. September

Weitsprung

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Heide Rosendahl  GER 6,78
2 Diana Jorgowa  BUL 6,77
3 Eva Šuranová  TCH 6,67
4 Marcia Garbey  CUB 6,52 w
5 Heidi Schüller  GER 6,51
6 Meta Antenen  SUI 6,49
7 Viorica Viscopoleanu  ROM 6,48
8 Margrit Olfert  DDR 6,46

Finale am 31. August

Kugelstoßen

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Nadeschda Tschischowa  URS 21,03 WR
2 Margitta Gummel  DDR 20,22
3 Iwanka Christowa  BUL 19,35
4 Esfir Dolschenko  URS 19,24
5 Marianne Adam  DDR 18,94
6 Marita Lange  DDR 18,85
7 Helena Fibingerová  TCH 18,81
8 Elena Stojanowa  BUL 18,34

Finale am 7. September

Diskuswurf

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Faina Melnik  URS 66,62 OR
2 Argentina Menis  ROM 65,06
3 Wassilka Stoewa  BUL 64,34
4 Tamara Danilowa  URS 62,86
5 Liesel Westermann  GER 62,18
6 Gabriele Hinzmann  DDR 61,72
7 Carmen Ionescu  ROM 60,42
8 Ljudmila Murawjowa  URS 59,00

Finale am 10. September

Speerwurf

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Ruth Fuchs  DDR 63,88 OR
2 Jacqueline Todten  DDR 62,54
3 Kate Schmidt  USA 59,94
4 Ljutwijan Mollowa  BUL 59,36
5 Nataša Urbančič  YUG 59,06
6 Eva Janko  AUT 58,56
7 Ewa Gryziecka  POL 57,00
8 Swetlana Koroljowa  URS 56,36

Finale am 1. September

Fünfkampf

Platz Athletin Land P – offiz. Wert. P – 80er Wert.
1 Mary Peters  GBR 4801 WR 4841
2 Heide Rosendahl  GER 4791 4852
3 Burglinde Pollak  DDR 4768 4807
4 Christine Bodner  DDR 4671 4699
5 Walentina Tichomirowa  URS 4597 4604
6 Nedjalka Angelowa  BUL 4496 4497
7 Karen Mack  GER 4449 4441
8 Ilona Bruzsenyák  HUN 4419 4403

2. und 3. September

Gewertet wurde nach der neu eingeführten Punktetabelle von 1971, die notwendig geworden war, um den veränderten Leistungsstandards der einzelnen Disziplinen gerecht zu werden. Außerdem war der bis dahin im Fünfkampf enthaltene 80-Meter-Hürdenlauf durch den 100-Meter-Hürdenlauf ersetzt worden. Deshalb sind die hier erreichten Punktzahlen nicht vergleichbar mit den Werten früherer Ergebnisse nach altem Wertungssystem.

Zur besseren Einordnung der Leistung sind neben den offiziellen Punkten nach der Tabelle von 1971 die nach dem heutigen im Siebenkampf gültigen Wertungssystem von 1981 umgerechneten Punktzahlen mit angegeben. Nach dieser Tabelle hätte es in der Reihenfolge der ersten Acht nur eine Veränderung gegeben: Die erst- und zweitplatzierten Athletinnen hätten ihre Medaillen getauscht. Aber diese Vergleiche sind nur Anhaltswerte, denn als Grundlage müssen die jeweils unterschiedlichen Maßstäbe der Zeit gelten.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Official Report 1972 v.3, Band 3 The Competitors (PDF; 28.754 KB) S. 14 (englisch, französisch, deutsch), abgerufen am 6. Oktober 2021
  2. Werner Schneider / Sport-Informations-Dienst / Bertelsmann Sportredaktion, Die Olympischen Spiele 1972. München – Kiel – Sapporo, Bertelsmann-Verlag, München, Gütersloh, Wien 1972, ISBN 3-570-04559-5, S. 18 bis 21
  3. Viele Athleten wollten die Fortsetzung, orf.at, 5. September 2012, abgerufen am 6. Oktober 2021
  4. Hoch gesprungen, tief gefallen. In: Süddeutsche Zeitung magazin, 31/2012, abgerufen am 6. Oktober 2021
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