Leichtathletik bei den
XXII. Olympischen Spielen 1980
Information
Austragungsort Sowjetunion 1955 Moskau
Wettkampfstätte Lenin-Zentralstadion
Nationen 70
Athleten 960 (694 , 266 )
Datum 24. Juli bis 1. August 1980
Entscheidungen 38
Montréal 1976
Olympische Spiele 1980
(Medaillenspiegel Leichtathletik)
Pl. Land Total
1  Sowjetunion 15 14 12 41
2  DDR 11 8 10 29
3 Großbritannien 4 2 4 10
4 Italien 3 1 4
5  Polen 2 4 1 7
6  Äthiopien 2 2 4
7  Kuba 1 2 1 4
8  Tschechoslowakei 2 2
 Tansania 2 2
10  Bulgarien 1 1 2
 Finnland 1 1 2
12 Australien 1 1
Niederlande 1 1
Spanien 1 1
15  Jamaika 2 2
16  Brasilien 1 1
Frankreich 1 1
Gesamt 38 39 37 114
Stabhochsprung Männer: 2 Bronzemedaillen vergeben

Bei den XXII. Olympischen Spielen 1980 in Moskau fanden 38 Wettkämpfe – davon 24 für Männer und 14 für Frauen – in der Leichtathletik statt. Austragungsort war das Zentrale Leninstadion, auch als Luschniki-Stadion bezeichnet.

Teilnehmer und Boykott

Auch bei zahlreichen früheren Austragungen Olympischer Spiele hatte es immer wieder Nationen gegeben, die durch ihre Teilnahmeverweigerung Zeichen hatten setzen wollen. Bei diesen Spielen in Moskau allerdings nahm der Boykott ein in dieser Form vorher nie erlebtes Ausmaß an. Ausführliche Informationen dazu finden sich im allgemeinen Teil zu den Olympischen Spielen 1980.

Wie in vielen anderen Sportarten auch führte der Boykott, dazu, dass zahlreiche Favoriten und Weltklasseathleten nicht am Start waren. Besonders fehlten natürlich die Leichtathleten aus den Vereinigten Staaten. Auch Sportler aus der Bundesrepublik Deutschland waren in Moskau nicht dabei. Bemerkbar macht sich in den Ergebnisübersichten auch der Umstand, dass einige Nationen nicht unter ihrer Nationalflagge, sondern unter neutraler IOC-Flagge. Das erscheint für diese Länder etwas ungewohnt.

Stadion

Das Zentrale Leninstadion, auch als Luschniki-Stadion bezeichnet, war bereits 1956 erbaut worden und diente der Nutzung sehr verschiedener Sportarten wie Fußball, Leichtathletik, Eishockey u. a. Für die 1980er Spiele wurde die Sportanlage umgebaut und modernisiert, um den gewachsenen Ansprüchen gerecht zu werden. Wie inzwischen üblich standen acht Bahnen zur Verfügung, sodass acht Teilnehmer an den Endläufen teilnehmen konnten. Dies wurde auch in den Wurfdisziplinen sowie im Weit- und Dreisprung für die letzten drei Finaldurchgänge wieder so praktiziert.

Messtechnik

Der Einsatz elektronischer Messinstrumentarien war inzwischen Standard, und zwar sowohl bei den Zeiten der Läufer als auch den erzielten Weiten im Springen und Werfen. Die Lauf- und Gehzeiten wurden außer bei Streckenlängen von mehr als zehn Kilometern offiziell in Hundertstelsekunden ausgegeben. im Diskus-, Hammer- und Speerwurf wurde die erzielte Weite wie bisher auf gerade Zentimeter gerundet. In den Rekord- und Bestenlisten hatte sich die Beschränkung auf rein elektronisch ermittelte Werte, die mit zwei Nachkommastellen angegeben wurden, durchgesetzt. Das wirkte sich sehr positiv auf ein vorher gewisses Durcheinander in den Sprintstrecken aus.

Wettbewerbe

Im Wettbewerbsangebot gab es zwei Änderungen: das bei den Olympischen Spielen 1976 gestrichene 50-km-Gehen wurde wieder ins Programm aufgenommen. Damit gab es hier in Moskau wie seit 1948 zwei Gehstrecken, die wie üblich auf der Straße ausgetragen wurden. Allerdings blieb das Gehen weiterhin nur den Männern vorbehalten. Die zweite Änderung betraf den Fünfkampf der Frauen. Dort wurde der 200-Meter-Lauf durch den 800-Meter-Lauf ersetzt, um den Vielseitigkeitscharakter für diesen Mehrkampf noch mehr zu betonen.

Bei den Frauendisziplinen standen noch zahlreiche weitere Ergänzungen für die Zukunft an. Ihr längster Laufwettbewerb war nach wie vor der 1500-Meter-Lauf. Das sollte sich ab 1984 ändern. Von da an kamen nach und nach zusätzliche längere Strecken ins olympische Programm und auch bei den Sprüngen, Würfen, im Gehen und im Mehrkampf sollte es später eine sukzessive Angleichung an den Wettkampfkatalog der Männer geben.

Sportliche Erfolge

Das Leistungsniveau war bei diesen Olympischen Spielen war durch das boykottbedingte Fehlen zahlreicher Topathleten deutlich beeinträchtigt. Dennoch wurden in sechs Disziplinen immerhin sechs Weltrekorde aufgestellt. In weiteren fünfzehn Disziplinen wurde der olympische Rekord 49 Mal verbessert.

  • Weltrekorde im Einzelnen:
  • Olympische Rekorde im Einzelnen:
    • 20-km-Gehen, Männer: 1:23:35,5 h – Maurizio Damilano (Italien)
    • 50-km-Gehen, Männer: 3:49:22 h – Hartwig Gauder (DDR)
    • Hochsprung Männer: 2,27 m – Gerd Wessig (DDR), Finale
    • Hochsprung Männer: 2,27 m – Jacek Wszoła (Polen), Finale
    • Hochsprung Männer: 2,27 m – Henry Lauterbach (DDR), Finale
    • Hochsprung Männer: 2,27 m – Jörg Freimuth (DDR), Finale
    • Hochsprung Männer: 2,29 m – Jacek Wszoła (Polen), Finale
    • Hochsprung Männer: 2,29 m – Jörg Freimuth (DDR), Finale
    • Hochsprung Männer: 2,29 m – Henry Lauterbach (DDR), Finale
    • Hochsprung Männer: 2,29 m – Gerd Wessig (DDR), Finale
    • Hochsprung Männer: 2,31 m – Gerd Wessig (DDR), Finale
    • Hochsprung Männer: 2,31 m – Jacek Wszoła (Polen), Finale
    • Hochsprung Männer: 2,31 m – Jörg Freimuth (DDR), Finale
    • Hochsprung Männer: 2,33 m – Gerd Wessig (DDR), Finale
    • Stabhochsprung, Männer: 5,50 m (egalisiert) – Władysław Kozakiewicz (Polen), Finale
    • Stabhochsprung, Männer: 5,50 m (egalisiert) – Jean-Michel Bellot (Frankreich), Finale
    • Stabhochsprung, Männer: 5,55 m – Konstantin Wolkow (Sowjetunion), Finale
    • Stabhochsprung, Männer: 5,55 m – Tadeusz Ślusarski (Polen), Finale
    • Stabhochsprung, Männer: 5,55 m – Philippe Houvion (Frankreich), Finale
    • Stabhochsprung, Männer: 5,55 m – Mariusz Klimczyk (Polen), Finale
    • Stabhochsprung, Männer: 5,60 m – Władysław Kozakiewicz (Polen), Finale
    • Stabhochsprung, Männer: 5,60 m – Jean-Michel Bellot (Frankreich), Finale
    • Stabhochsprung, Männer: 5,65 m – Władysław Kozakiewicz (Polen), Finale
    • Stabhochsprung, Männer: 5,65 m – Konstantin Wolkow (Sowjetunion), Finale
    • Stabhochsprung, Männer: 5,65 m – Tadeusz Ślusarski (Polen), Finale
    • Stabhochsprung, Männer: 5,65 m – Philippe Houvion (Frankreich), Finale
    • Stabhochsprung, Männer: 5,70 m – Władysław Kozakiewicz (Polen), Finale
    • Stabhochsprung, Männer: 5,75 m – Władysław Kozakiewicz (Polen), Finale
    • Kugelstoßen, Männer: 21,35 m – Wolodymyr Kysseljow (Sowjetunion), Finale
    • Hammerwurf, Männer: 78,22 m – Jurij Sedych (Sowjetunion), Qualifikation
    • 200-Meter-Lauf, Frauen: 22,26 s – Natalja Botschina (Sowjetunion), Viertelfinale bei einem Rückenwind von 0,88 m/s
    • 200-Meter-Lauf, Frauen: 22,03 s – Bärbel Wöckel (DDR), Finale, bei einem Rückenwind von 1,46 m/s
    • 400-Meter-Lauf, Frauen: 48,88 s – Marita Koch (DDR), Finale
    • 1500-Meter-Lauf, Frauen: 3:59,2 min – Tatjana Kasankina (Sowjetunion), Vorlauf
    • 1500-Meter-Lauf, Frauen: 3:56,56 min – Tatjana Kasankina (Sowjetunion), Finale
    • 100-Meter-Hürdenlauf, Frauen: 12,56 s – Wera Komissowa (Sowjetunion), Finale
    • Hochsprung Frauen: 1,94 m – Sara Simeoni (Italien), Finale
    • Hochsprung Frauen: 1,94 m – Urszula Kielan (Polen), Finale
    • Hochsprung Frauen: 1,94 m – Jutta Kirst (DDR), Finale
    • Hochsprung Frauen: 1,97 m – Sara Simeoni (Italien), Finale
    • Weitsprung, Frauen: 6,96 m – Tetjana Skatschko (Sowjetunion), Finale
    • Weitsprung, Frauen: 7,01 m – Tetjana Skatschko (Sowjetunion), Finale
    • Weitsprung, Frauen: 7,04 m – Brigitte Wujak (DDR), Finale
    • Weitsprung, Frauen: 7,06 s – Tatjana Kolpakowa (Sowjetunion), Finale
    • Kugelstoßen, Frauen: 22,41 m – Ilona Slupianek (DDR), Finale
    • Diskuswurf, Frauen: 69,76 m – Evelin Jahl (DDR), Finale
    • Diskuswurf, Frauen: 69,96 m – Evelin Jahl (DDR), Finale
    • Speerwurf, Frauen: 66,66 m – Ute Richter (DDR), Qualifikation
    • Speerwurf, Frauen: 68,40 m – María Caridad Colón (Kuba), Finale

Die mit Ausnahme von 1972 und 1976 bei allen Spielen erfolgreichste Nation USA war nicht dabei. So präsentierte sich Gastgeber Sowjetunion mit fünfzehn Leichtathletikolympiasiegen als erfolgreichstes Land. Die DDR konnte elf Olympiasiege verbuchen und belegte damit Rang zwei dieser Wertung. Alle anderen Nationen folgten weit abgeschlagen. Großbritannien gewann vier Goldmedaillen, Italien drei und die Sportler aus Polen sowie Äthiopien hatten je zwei Olympiasieger vorzuweisen. Für alle weiteren Nationen gab es in der Leichtathletik höchstens eine Goldmedaille.

Drei Sportler errangen zwei Goldmedaillen in der Leichtathletik bei diesen Spielen:

Jeweils eine Gold- und eine Silbermedaille gab es für folgende fünf Athleten:

Drei weitere Leichtathleten errangen jeweils eine Gold- und eine Bronzemedaille:

  • Nadija Olisarenko (Sowjetunion) – Gold: 800-Meter-Lauf / Bronze: 1500-Meter-Lauf
  • Steve Ovett (Großbritannien) – Gold: 800-Meter-Lauf / Bronze: 1500-Meter-Lauf
  • Ingrid Auerswald (DDR) – Gold: 4-mal-100-Meter-Staffel / Bronze: 100-Meter-Lauf

Darüber hinaus ist folgende Leistung besonders hervorzuheben:

Folgende hier siegreiche Leichtathleten hatten bereits bei früher ausgetragenen Olympischen Spielen Goldmedaillen errungen:

Resultate Männer

100 m

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Allan Wells  GBR 10,25
2 Silvio Leonard  CUB 10,25
3 Petar Petrow  BUL 10,39
4 Alexandr Aksinin  URS 10,42
5 Osvaldo Lara  CUB 10,43
6 Wladimir Murawjow  URS 10,44
7 Marian Woronin  POL 10,46
8 Hermann Panzo  FRA 10,49

Finale am 25. Juli

Wind: +1,11 m/s

Anmerkung:
Zur Windangabe gibt es Unstimmigkeiten. In einer Quelle wird angemerkt, dass hier nicht korrekt abgelesen worden sei und der tatsächlich Wind eher bei −1,2 m/s gelegen habe.

200 m

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Pietro Mennea  ITA 20,19
2 Allan Wells  GBR 20,21
3 Donald Quarrie  JAM 20,29
4 Silvio Leonard  CUB 20,30
5 Bernhard Hoff  GDR 20,50
6 Leszek Dunecki  POL 20,68
7 Marian Woronin  POL 20,81
8 Osvaldo Lara  CUB 21,19

Finale am 28. Juli

Wind: +0,88 m/s

400 m

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Wiktor Markin  URS 44,60
2 Rick Mitchell  AUS 44,84
3 Frank Schaffer  GDR 44,87
4 Alberto Juantorena  CUB 45,09
5 Alfons Brijdenbach  BEL 45,10
6 Mike Solomon  TTO 45,55
7 David Jenkins  GBR 45,56
8 Joseph Coombs  TTO 46,33

Finale am 30. Juli

800 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Steve Ovett  GBR 1:45,40
2 Sebastian Coe  GBR 1:45,85
3 Mikalaj Kirau  URS 1:45,94
4 Agberto Guimarães  BRA 1:46,20
5 Andreas Busse  GDR 1:46,81
6 Detlef Wagenknecht  GDR 1:46,91
7 José Marajo  FRA 1:47,26
8 David Warren  GBR 1:49,25

Finale am 26. Juli

1500 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Sebastian Coe  GBR 3:38,40
2 Jürgen Straub  GDR 3:38,80
3 Steve Ovett  GBR 3:38,99
4 Andreas Busse  GDR 3:40,17
5 Vittorio Fontanella  ITA 3:40,37
6 Jozef Plachý  TCH 3:40,66
7 José Marajo  FRA 3:41,48
8 Steve Cram  GBR 3:41,98

Finale am 1. August

5000 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Miruts Yifter  ETH 13:20,91
2 Suleiman Nyambui  TAN 13:21,60
3 Kaarlo Maaninka  FIN 13:22,00
4 Eamonn Coghlan  IRL 13:22,74
5 Markus Ryffel  SUI 13:23,03
6 Dietmar Millonig  AUT 13:23,25
7 John Treacy  IRL 13:23,62
8 Aljaksandr Fjadotkin  URS 13:24,10

Finale am 1. August

10.000 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Miruts Yifter  ETH 27:42,69
2 Kaarlo Maaninka  FIN 27:44,28
3 Mohamed Kedir  ETH 27:44,64
4 Tolossa Kotu  ETH 27:46,47
5 Lasse Virén  FIN 27:50,46
6 Jörg Peter  GDR 28:05,53
7 Werner Schildhauer  GDR 28:10,91
8 Enn Sellik  URS 28:13,72

Finale am 27. Juli

Marathon

Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Waldemar Cierpinski  GDR 2:11:03
2 Gerard Nijboer  NED 2:11:20
3 Satymkul Dschumanasarow  URS 2:11:35
4 Uladsimir Kotau  URS 2:12:05
5 Leonid Mossejew  URS 2:12:14
6 Rodolfo Gómez  MEX 2:12:39
7 Dereje Nedi  ETH 2:12:44
8 Massimo Magnani  ITA 2:13:12

1. August

110 m Hürden

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Thomas Munkelt  GDR 13,39
2 Alejandro Casañas  CUB 13,40
3 Alexander Putschkow  URS 13,44
4 Andrei Prokofjew  URS 13,49
5 Jan Pusty  POL 13,68
6 Arto Bryggare  FIN 13,76
7 Javier Moracho  ESP 13,78
8 Juri Tscherwanjow  URS 15,80

Finale am 27. Juli

Wind: +0,86 m/s

400 m Hürden

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Volker Beck  GDR 48,70
2 Wassyl Archypenko  URS 48,86
3 Gary Oakes  GBR 49,11
4 Mykola Wassyljew  URS 49,34
5 Rok Kopitar  YUG 49,67
6 Horia Toboc  ROM 49,84
7 Franz Meier  SUI 50,00
8 Janko Bratanow  BUL 56,35

Finale am 26. Juli

3000 m Hindernis

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Bronisław Malinowski  POL 8:09,70
2 Filbert Bayi  TAN 8:12,48
3 Eshetu Tura  ETH 8:13,57
4 Domingo Ramón  ESP 8:15,74
5 Francisco Sánchez  ESP 8:17,93
6 Giuseppe Gerbi  ITA 8:18,47
7 Bogusław Mamiński  POL 8:19,43
8 Anatoli Dimow  URS 8:19,75

Finale am 31. Juli

4 × 100 m Staffel

Platz Land Athleten Zeit (s)
1  Sowjetunion Wladimir Murawjow
Nikolai Sidorow
Alexandr Aksinin
Andrei Prokofjew
38,26
2  Polen Krzysztof Zwoliński
Zenon Licznerski
Leszek Dunecki
Marian Woronin
38,33
3  Frankreich Antoine Richard
Pascal Barré
Patrick Barré
Hermann Panzo
38,53
4  Großbritannien Mike McFarlane
Allan Wells
Cameron Sharp
Drew McMaster
38,62
5  DDR Sören Schlegel
Eugen Ray
Bernhard Hoff
Thomas Munkelt
38,73
6  Bulgarien Pawel Pawlow
Wladimir Iwanow
Iwajlo Karanjotow
Petar Petrow
38,99
7  Nigeria Hammed Adio
Kayode Elegbede
Samson Oyeledun
Peter Okodogbe
39,12
8  Brasilien Milton de Castro
Nelson dos Santos
Katsuhiko Nakaya
Altevir de Araújo
39,54

Finale am 1. August

4 × 400 m Staffel

Platz Land Athleten Zeit (min)
1  Sowjetunion Remigijus Valiulis
Michail Linge
Nikolai Tschernezki
Wiktor Markin (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Wiktor Burakow
3:01,08
2  DDR Klaus Thiele
Andreas Knebel
Frank Schaffer
Volker Beck
3:01,26
3  Italien Stefano Malinverni
Mauro Zuliani
Roberto Tozzi
Pietro Mennea
3:04,3
4  Frankreich Jacques Fellice
Robert Froissart
Didier Dubois
Francis Demarthon
3:04,8
5  Brasilien Paulo Correia
Antônio Dias Ferreira
Agberto Guimarães
Geraldo Pegado
3:05,9
6  Trinidad und Tobago Joseph Coombs
Charles Joseph
Rafer Mohammed
Mike Solomon
3:06,6
7  Tschechoslowakei Josef Lomický
Dušan Malovec
František Břečka
Karel Kolář
3:07,0
DNF  Großbritannien Alan Bell
Terry Whitehead
Rod Milne
Glen Cohen

Finale am 1. August

20 km Gehen

Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Maurizio Damilano  ITA 1:23:35,5 OR
2 Pjotr Potschintschuk  URS 1:24:45,4
3 Roland Wieser  GDR 1:25:58,2
4 Jewgeni Jewsjukow  URS 1:26:28,3
5 José Marín  ESP 1:26:45,6
6 Raúl González  MEX 1:27:48,6
7 Bohdan Bułakowski  POL 1:28:36,3
8 Karl-Heinz Stadtmüller  GDR 1:29:21,7

24. Juli

Von den 34 Startern erreichten 25 das Ziel. Sieben Geher wurden disqualifiziert, drei davon in aussichtsreicher Position liegend: der Olympiasieger von 1976 Daniel Bautista aus Mexiko, dessen Landsmann Domingo Colin und Anatolij Solomin aus der Sowjetunion. Zwei Teilnehmer gaben den Wettkampf auf.

50 km Gehen

Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Hartwig Gauder  GDR 3:49:24 OR
2 Jorge Llopart  ESP 3:51:25
3 Jewgeni Iwtschenko  URS 3:56:32
4 Bengt Simonsen  SWE 3:57:08
5 Wjatscheslaw Fursow  URS 3:58:32
6 José Marín  ESP 4:03:08
7 Stanisław Rola  POL 4:07:07
8 Willi Sawall  AUS 4:08:25

30. Juli

Hochsprung

Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Gerd Wessig  GDR 2,36 WR
2 Jacek Wszoła  POL 2,31
3 Jörg Freimuth  GDR 2,31
4 Henry Lauterbach  GDR 2,29
5 Roland Dalhäuser  SUI 2,24
6 Vaso Komnenić  YUG 2,24
7 Adrian Proteasa  ROM 2,21
8 Aljaksandr Hryhorjeu  URS 2,21

Finale am 1. August

Stabhochsprung

Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Władysław Kozakiewicz  POL 5,78 WR
2 Konstantin Wolkow  URS 5,65
Tadeusz Ślusarski  POL 5,65
4 Philippe Houvion  FRA 5,65
5 Jean-Michel Bellot  FRA 5,60
6 Mariusz Klimczyk  POL 5,55
7 Thierry Vigneron  FRA 5,45
8 Sergei Kulibaba  URS 5,45

Finale am 30. Juli

Weitsprung

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Lutz Dombrowski  GDR 8,54
2 Frank Paschek  GDR 8,21
3 Walerij Pidluschnyj  URS 8,18
4 László Szalma  HUN 8,13
5 Stanisław Jaskułka  POL 8,13
6 Wiktar Belski  URS 8,10
7 Antonio Corgos  ESP 8,09
8 Jordan Janew  BUL 8,02

Finale am 28. Juli

Dreisprung

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Jaak Uudmäe  URS 17,35
2 Wiktor Sanejew  URS 17,24
3 João Carlos de Oliveira  BRA 17,22
4 Keith Connor  GBR 16.87
5 Ian Campbell  AUS 16,72
6 Atanas Tschotschew  BUL 16,56
7 Béla Bakosi  HUN 16,47
8 Ken Lorraway  AUS 16,44

Finale am 25. Juli

Kugelstoßen

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Wolodymyr Kysseljow  URS 21,35 OR
2 Alexander Baryschnikow  URS 21,08
3 Udo Beyer  GDR 21,06
4 Reijo Ståhlberg  FIN 20,82
5 Geoff Capes  GBR 20,50
6 Hans-Jürgen Jacobi  GDR 20,32
7 Jaromír Vlk  TCH 20,24
8 Vladimir Milić  YUG 20,07

Finale am 30. Juli

Diskuswurf

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Wiktor Raschtschupkin  URS 66,64
2 Imrich Bugár  TCH 66,38
3 Luis Delís  CUB 66,32
4 Wolfgang Schmidt  GDR 65,64
5 Juri Dumtschew  URS 65,58
6 Ihor Duhinez  URS 64,04
7 Emil Wladimirow  BUL 63,18
8 Welko Welew  BUL 63,04

Finale am 28. Juli

Hammerwurf

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Jurij Sedych  URS 81,80 WR
2 Sergei Litwinow  URS 80,64
3 Jüri Tamm  URS 78,96
4 Roland Steuk  GDR 77,54
5 Detlef Gerstenberg  GDR 74,60
6 Emanuil Djulgerow  BUL 74,04
7 Giampaolo Urlando  ITA 73,90
8 Ireneusz Golda  POL 73,74

Finale am 31. Juli

Speerwurf

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Dainis Kūla  URS 91,20
2 Alexandr Makarow  URS 89,64
3 Wolfgang Hanisch  GDR 86,72
4 Heino Puuste  URS 86,10
5 Antero Puranen  FIN 85,12
6 Pentti Sinersaari  FIN 84,34
7 Detlef Fuhrmann  GDR 83,50
8 Miklós Németh  HUN 82,40

Finale am 27. Juli

Zehnkampf

Platz Athlet Land P – offiz. Wert. P – 85er Wert.
1 Daley Thompson  GBR 8495 8522
2 Juri Kuzenko  URS 8331 8369
3 Sergei Schelanow  URS 8135 8135
4 Georg Werthner  AUT 8050 8084
5 Sepp Zeilbauer  AUT 8007 7989
6 Dariusz Ludwig  POL 7978 7972
7 Atanas Andonow  BUL 7927 7858
8 Steffen Grummt  GDR 7892 7840

25. und 26. Juli

Gewertet wurde nach einer 1977 modifizierten Punktetabelle. Zur besseren Einordnung der Leistung sind neben den offiziellen Punkten nach der Wertungstabelle von 1977 die nach dem heutigen Wertungssystem von 1985 umgerechneten Punktzahlen mit angegeben. Nach dieser heute gültigen Tabelle hätte es keine Veränderungen unter den ersten Acht gegeben. Aber diese Vergleiche sind natürlich nur Anhaltswerte, denn als Grundlage müssen die jeweils unterschiedlichen Maßstäbe der Zeit gelten.

Resultate Frauen

100 m

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Ljudmila Kondratjewa  URS 11,06
2 Marlies Göhr  GDR 11,07
3 Ingrid Auerswald  GDR 11,14
4 Linda Haglund  SWE 11,16
5 Romy Müller  GDR 11,16
6 Kathy Smallwood  GBR 11,28
7 Chantal Réga  FRA 11,32
8 Heather Hunte  GBR 11,34

Finale am 26. Juli

Wind: +0,99 m/s

200 m

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Bärbel Wöckel  GDR 22,03 OR
2 Natalja Botschina  URS 22,19
3 Merlene Ottey  JAM 22,20
4 Romy Müller  GDR 22,47
5 Kathy Smallwood  GBR 22,61
6 Beverley Goddard  GBR 22,72
7 Denise Boyd  AUS 22,76
8 Sonia Lannaman  GBR 22,80

Finale am 30. Juli

Wind: +1,46 m/s

400 m

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Marita Koch  GDR 48,88 OR
2 Jarmila Kratochvílová  TCH 49,46
3 Christina Lathan  GDR 49,66
4 Irina Nasarowa  URS 50,07
5 Nina Sjuskowa  URS 50,17
6 Gabriele Löwe  GDR 51,33
7 Pirjo Häggman  FIN 51,35
8 Linsey Macdonald  GBR 52,40

Finale am 28. Juli

800 m

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Nadija Olisarenko  URS 1:53,43 WR
2 Olga Minejewa  URS 1:54,81
3 Tatjana Prowidochina  URS 1:55,46
4 Martina Kämpfert  GDR 1:56,21
5 Hildegard Ullrich  GDR 1:57,20
6 Jolanta Januchta  POL 1:58,25
7 Nikolina Schterewa  BUL 1:58,71
8 Gabriella Dorio  ITA 1:59,12

Finale am 27. Juli

1500 m

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Tatjana Kasankina  URS 3:56,56 OR
2 Christiane Wartenberg  GDR 3:57,71
3 Nadija Olisarenko  URS 3:59,52
4 Gabriella Dorio  ITA 4:00,30
5 Ulrike Bruns  GDR 4:00,62
6 Ljubow Smolka  URS 4:01,25
7 Maricica Puică  ROM 4:01,26
8 Ileana Silai  ROM 4:02,98

Finale am 1. August

100 m Hürden

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Wera Komissowa  URS 12,56 OR
2 Johanna Klier  GDR 12,63
3 Lucyna Langer  POL 12,65
4 Kerstin Claus  GDR 12,66
5 Grażyna Rabsztyn  POL 12,74
6 Irina Litowtschenko  URS 12,84
7 Bettine Gärtz  GDR 12,93
8 Zofia Bielczyk  POL 13,08

Finale am 28. Juli

Wind: +0,91 m/s

4 × 100 m Staffel

Platz Land Athletinnen Zeit (s)
1  DDR Romy Müller
Bärbel Wöckel
Ingrid Auerswald
Marlies Göhr
41,60 WR
2  Sowjetunion Wera Komissowa
Ljudmila Maslakowa
Wera Anissimowa
Natalja Botschina
42,10
3  Großbritannien Heather Hunte
Kathy Smallwood
Beverley Goddard
Sonia Lannaman
42,43
4  Bulgarien Sofka Popowa
Liliana Panajotowa
Marija Schischkowa
Galina Penkowa
42,67
5  Frankreich Véronique Grandrieux
Chantal Réga
Raymonde Naigre
Emma Sulter
42,84
6  Jamaika Leleith Hodges
Jacqueline Pusey
Rosie Allwood
Merlene Ottey
43,19
7  Polen Lucyna Langer
Elżbieta Stachurska
Zofia Bielczyk
Grażyna Rabsztyn
43,59
DNF  Schweden Linda Haglund
Lena Möller
Ann-Louise Skoglund
Helena Pihl

Finale am 1. August

4 × 400 m Staffel

Platz Land Athletinnen Zeit (min)
1  Sowjetunion Tetjana Prorotschenko
Tatjana Goischtschik
Nina Sjuskowa (Finale)
Irina Nasarowa (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Olga Minejewa
Ljudmila Tschernowa
3:20,12
2  DDR Gabriele Löwe
Barbara Krug
Christina Lathan
Marita Koch
3:20,35
3  Großbritannien Linsey Macdonald
Michelle Probert
Joslyn Hoyte-Smith
Donna Hartley
3:27,5
4  Rumänien Ibolya Korodi
Niculina Lazarciuc
Maria Samungi
Elena Tarita
3:27,74
5  Ungarn Irén Orosz-Árva
Judit Forgács
Éva Tóth (Finale)
Ilona Pál
im Vorlauf außerdem:
Ibolya Petrika
3:27,86
6  Polen Grażyna Oliszewska
Elżbieta Katolik
Jolanta Januchta
Małgorzata Dunecka
3:27,9
7  Belgien Lea Alaerts
Regine Berg
Anne Michel
Rosine Wallez
3:31,6
DNF  Bulgarien Swobodka Damjanowa
Rossiza Stamenowa
Milena Andonowa
Bonka Dimowa

Finale am 1. August

Hochsprung

Platz Athletin Land Höhe (m)
1 Sara Simeoni  ITA 1,97 OR
2 Urszula Kielan  POL 1,94
3 Jutta Kirst  GDR 1,94
4 Rosemarie Ackermann  GDR 1,91
5 Marina Syssojewa  URS 1,91
6 Christine Stanton  AUS 1,91
Andrea Reichstein  GDR
8 Cornelia Popa  ROM 1,88

Finale am 26. Juli

Weitsprung

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Tatjana Kolpakowa  URS 7,06 OR
2 Brigitte Wujak  GDR 7,04
3 Tetjana Skatschko  URS 7,01
4 Anna Włodarczyk  POL 6,95
5 Sigrun Siegl  GDR 6,87
6 Jarmila Nygrýnová  TCH 6,83
7 Sigrid Heimann  GDR 6,71
8 Lidija Alfejewa  URS 6,71

Finale am 31. Juli

Kugelstoßen

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Ilona Slupianek  GDR 22,41 OR
2 Swetlana Kratschewskaja  URS 21,42
3 Margitta Pufe  GDR 21,20
4 Nunu Abaschydse  URS 21,15
5 Werschinija Wesselinowa  BUL 20,72
6 Elena Stojanowa  BUL 20,22
7 Natalja Achrimenko  URS 19,74
8 Ines Reichenbach  GDR 19,66

Finale am 24. Juli

Diskuswurf

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Evelin Jahl  GDR 69,96 OR
2 Marija Petkowa  BUL 67,90
3 Tatjana Lessowaja  URS 67,40
4 Gisela Beyer  GDR 67,08
5 Margitta Pufe  GDR 66,12
6 Florența Tacu  ROM 64,38
7 Galina Murašova  URS 63,84
8 Swetla Boschkowa  BUL 63,14

Finale am 1. August

Speerwurf

Platz Athletin Land Weite (m)
1 María Caridad Colón  CUB 68,40 OR
2 Saida Gunba  URS 67,76
3 Ute Hommola  GDR 66,56
4 Ute Richter  GDR 66,54
5 Iwanka Wantschewa  BUL 65,38
6 Tatjana Birjulina  URS 65,08
7 Éva Ráduly-Zörgő  ROM 64,08
8 Ruth Fuchs  GDR 63,94

Finale am 25. Juli

Fünfkampf

Platz Athletin Land P – offiz. Wert. P – 80er Wert.
1 Nadija Tkatschenko  URS 5083 WR 5213
2 Olga Rukawischnikowa  URS 4937 5051
3 Olga Kuragina  URS 4875 4964
4 Ramona Neubert  GDR 4698 4750
5 Margit Papp  HUN 4562 4584
6 Burglinde Pollak  GDR 4553 4545
7 Walentina Dimitrowa  BUL 4458 4439
8 Emilija Kunowa  BUL 4431 4409

24. Juli

Der Wettbewerb fand unter sehr fragwürdigen Vorzeichen statt. Teilnehmen durfte die sowjetische Athletin Nadija Tkatschenko, die Olympiasiegerin wurde. Sie hatte zwei Jahre zuvor gegen die Antidopingbestimmungen verstoßen, war disqualifiziert und auf Lebenszeit gesperrt worden, wurde jedoch wieder begnadigt.

Gewertet wurde nach der 1977 neu eingeführten Punktetabelle. Das neue Wertungssystem war notwendig geworden, weil der vorher zum Fünfkampf gehörende 200-Meter-Lauf durch den 800-Meter-Lauf ersetzt worden war. Grund dafür war, den Vielseitigkeitscharakter dieses Mehrkampf noch mehr zu betonen. Zur besseren Einordnung der Leistung sind neben den offiziellen Punkten nach der Tabelle von 1977 die nach dem heutigen im Siebenkampf gültigen Wertungssystem von 1980 umgerechneten Punktzahlen mit angegeben. Nach dieser Tabelle hätte es in der Reihenfolge keine Veränderung gegeben. Diese Vergleiche sind natürlich nur Anhaltswerte, denn als Grundlage müssen die jeweils unterschiedlichen Maßstäbe der Zeit gelten.

Einzelnachweise

  1. Sportstätten der Olympia 1980 in Moskau: Fremdlinge aus der Vergangenheit, Russia Beyond, Geschichte, rbth.com, 25. März 2015, abgerufen am 5. November 2021
  2. Olympedia, Athletics at the 1980 Summer Olympics, 100 metres, Men, olympedia.org (englisch), abgerufen am 5. November 2021
  3. Unglaubliche Angst. In: Der Spiegel 40/1982, 3. Oktober 1982, spiegel.de, abgerufen am 5. November 2021
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