Italien
Italien ist der einzige, vollkommen selbständige Stiefel der Welt. Während alle anderen Stiefel - ob sie wollen oder nicht - spiegelverkehrte Zwillingsbrüder mit sich herumschleppen, ist Italien völlig einzigartig.
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Wahlspruch: Viva lo sciopero! (ital.: Es lebe der Streik!) Einstellung: Dai fai tranquillo! (ital.: Komm schon langsam!) | ||
Amtssprache | Italienisch-Russisch | |
Schrift | Nudelisch (geschwungen) | |
Hauptstadt | Rom | |
Diktator | Silvio Berlusconi | |
Staatsform | Matriarchale Korruptionie | |
Nationalfeiertag | 1. Mai (Tag der Nichtarbeit) | |
Fläche | 50000 Fußballfelder ohne Tore | |
Einwohnerzahl | 20 Millionen in Italien selbst 33 Millionen in Deutschland 11 Millionen in Österreich 38 Millionen in den USA 29 Millionen im Rest der Welt | |
Bevölkerungsdichte | 6 Oliven je Pizza | |
Währung | Pizza Magritta | |
Zeitzone | Mittagszeit | |
Nationalhymne | Der Pizzasong | |
Kfz-Kennzeichen | p(I)zza | |
Internet-TLD | .it | |
Vorwahl | 0-0 | |
Geografie
Neben seiner leicht stiefelförmigen Stiefelhaftigkeit zeichnet Italien vor allem seine strikte Teilung in verschiedene Regionen aus. Die Bewohner der verschiedenen Regionen leben von Geburt bis zum Tod ausschließlich in ihrer Heimatregion. Lediglich zur Hochzeitsreise fährt man nach Venedig (wobei die Venezianer noch nicht einmal dabei ihre Heimat verlassen müssen) und zum Arbeiten fährt man nach Deutschland.
Italien beginnt im Norden mit einem Gebirge, danach kommt ein Fluss und dann kommt wieder ein Gebirge, dem sich im Süden ein paar Inseln anschließen. Das restliche Italien ist auch sehr gebirgig. Einige der Berge sind nach oben offen und man kann in sie hineinschauen wie in Mamas brodelnden Kochtopf. Italien ist auf dem Land sehr ländlich und in den wenigen großen Städten sehr urban. An den Hängen der Berge wird jedoch, einem anderslautenden Gerücht zuwider, kein Wein angebaut!! Wie sich das Gerücht entwickelt hat, ist nicht mehr festzustellen, aber schon in der Zeit der alten Römer verbreitete es sich über ganz Europa. Kein einziger Tropfen Wein ist je in Italien angebaut worden. Stattdessen überziehen die Hügel und Berge harmonische Plantagen von Birnen, Oliven, Melonen, Palmen, Feigen und vor allem Weintrauben.
Regionen Italiens
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Rom
- Du willst mehr? Hauptartikel: Rom
Die ganze EU ist von Nicht-Christen besetzt. Die ganze EU? Nein! Eine kleine Millionen-Metropole im beschaulichen Italien leistet tapfer Widerstand - Rom!
Die liebenswürdige Papststadt trotzt seit je her den jüngsten, negativen Entwicklungen des Christentums, und tat dies auch schon, bevor diese überhaupt aufkamen. In Rom könnte man meinen, die Zeit stünde seit Jahren still, zumindest wenn man sich gerade zufällig auf der Herrentoilette des Kolosseums befindet. Das Kolosseum war früher noch eine Bastion gegen das Christentum, deshalb hat man es zur Mahnung trotz fortschreitenden Verfalls stehen lassen.
Doch auch insgesamt betrachtet besteht die italienische Hauptstadt fast nur aus alten Gemäuern und Ruinen, weil die Europäische Union keine Subventionen für kirchliche Anliegen zahlt, da sie das Geld der Steuerzahler lieber auf ungarischen Kartoffelchips-Plantagen und forschende Waldorfschüler verpfeffert. Doch bevor die kauzigen Römer den Petersdom in ein Forschungszentrum für Kinderurologie umrestaurieren lassen, lockt sie lieber maßlos viele Touristen her. Überall in der Stadt stehen Kirchen und zeigen auch dem unbefangensten Besucher, dass er sich in der Weltmetropole befindet. ... in Rom ist täglich Weltjugendtag, nur halt für Ü-Dreißiger.
Bis vor ein paar Jahren regierte in der Metropole auch noch ein Pole. Als der es aber nach 20 Jahren im Amt immer noch nicht hinbekommen hat, Wasser in Wodka zu verwandeln wurde er von seinem obersten direkten Vorgesetzten gegen einen deutschen Hoffnungsträger ausgetauscht - doch auch der ist bislang immer gescheitert. Jedes Jahr zu Ostern und zu Weihnachten kommt der Herrscher Roms dann auf den Petersplatz und segnet alle möglichen Leute in gefühlten viertausend Fremdsprachen. Abschließend schreibt er dann eine Mail an die gesamte Welt. Die hat die E-Mail-Adresse urbi@orbi. Dass die achtmillardenfache Papst-Mail bei den meisten Kulturen im Spam-Filter verschwindet, kümmert den Oberhirten der Jesusfreaks dabei nicht.
Südtirol
Südtirol ist ein relativ neuer Teil Italiens. Früher gehörte die malerische Alpengegend mit den vielen Apfelbäumen noch zum Kaiserreich Österreich-Ungarn. Als allerdings in ein paar historischen Verwicklungen Sophie Chotek von Chotkow und ihr Mann erschossen wurden und dann im sogenannten Alpenkrieg einige prächtige Berge und anschließend das ganze Kaiserreich gesprengt wurden, wurde Südtirol italienisch und blieb es bis heute. Das lag nicht im Interesse der dort ansässigen Bevölkerung, denn in Südtirol isst man sehr gerne Kaiserschmarrn und Palatschinken mit Schlagobers und sehr ungern Pizza und Pasta. Deshalb gründete man die BAS, eine wichtige Gruppe, die sich für den Erhalt deutscher lukullischer Traditionen starkmacht - etwa so, wie die ETA in Spanien die baskische oder die IRA in Nordirland die irische Küche verteidigt.
Südtirol verwaltet sich selbst, es hat ein eigenes kleines Parlament, in dem die deutschsprachigen Parteien eine solide Mehrheit haben. Insgesamt ist der deutschsprachige Norden ein echter Zugewinn für das ganze Land, denn man merkt einfach nicht so schnell, dass man schon in Italien ist. Grenzkontrollen gibt es in Richtung Österreich noch reichlich. Obwohl beide Staaten zum Schengenraum gehören und keine Zölle mehr auf Produkte erhoben werden, kontrollieren die Grenzen zahlreiche Carabinieri, um zu gewährleisten, dass keine ehrlichen und pünktlichen Leute ins Land einreisen.
Gesprochen wird bis zum heutigen Tag im deutschsprachigen Südtirol meistens Deutsch. Obwohl Italienisch vergleichsweise leicht zu lernen ist (man stelle sich einmal vor, die Finnen, die Ungarn oder gar die afrikanischen Pygmäen hätten Südtirol erobert!), weigern sich viele Bergbauern die Sprache ihrer Besatzungspizzabäcker zu lernen.
Um die Besatzer besonders zu ärgern, bauen die Südtiroler auf jeder zur Verfügung stehenden Freifläche Äpfel an. Äpfel haben nämlich den Vorteil, dass sie weder als Pizzabelag und als Pastazutat besonders gut schmecken, noch dass sie sonst in der italienischen Küche zu gebrauchen sind. Davon leitet sich das weltbekannte Südtiroler Sprichwort ab: Jeder Apfelbaum mehr ist ein Schritt nach Österreich. Apfelbäume bergen aber auch zahlreiche verborgene Gefahren! Vor allem Fallobst muss um jeden Preis vermieden werden, denn eine Meraner Sage besagt, dass heruntergefallene Äpfel keimen, aus ihnen ein Apfelbaum bis in den Himmel wächst und beim Anblick der Fallobstapfelbäume ist man dann unwiederbringlich verloren. Man muss zwanghaft an ihnen hinaufklettern, und wenn man oben angekommen ist, holt einen der doppelt behörnte Dondraschello, ein mythischer Kinderschreck aus der frühen Romantik. Eine weitere Gefahr birgt das Holz der Bäume, denn wenn der Italiener frisches Holz erschnuppert, fühlt er sich berufen es zu Holzpuppen weiter zu verarbeiten. Mittels dieser Holzpuppen bekämpft der Italiener traditionell die Heizholzknappheit auf dem Apennin: Holzpuppen lügen wie gedruckt und kriegen dann eine lange Nase - und das entstehende Nasenholz ist ein Rohstoff, den Italiener gerne nutzen, denn er kann zur Befeuerung der Hauskamine eingesetzt werden! Und da Holzpuppen nur Italienisch sprechen können und wenn sie nicht komplett verheizt werden abschließend zu echten kleinen Jungen heranreifen, sieht der Italiener in ihnen die perfekte Ergänzung zu seinen 22-köpfigen frauenlastigen Familien.
Toskana
Hält man sich vor Augen, dass ganz Italien malerisch ist, so müsste die Toskana ein Stillleben-Kunstwerk sein. Dort gibt es reichlich Wein, Oliven in Hülle und Fülle und Schüsseln ließen sich auch sicher auftreiben, wenngleich auch die Klountersätze herhalten müssten. Der Landstrich, der auf zahlreichen Malen-nach-Zahlen-Spielen mit den Konturen Italiens die Zahlen 23 bis 31 belegt, ist nur recht dünn bevölkert: Die Einwohner sind zwar alles andere als dünn, doch alle leben in gigantischen Landhäusern mit beeindruckenden Anwesen und eigenen Wein Traubenplantagen und wollen sich unter keinen Umständen in die Quere kommen. Viele der Einheimischen bekommen öfters deutsche Touristen als Italiener zu Gesicht. Diese kommen nämlich oft her, um freundlicherweise die überfüllten Weingüter, auf denen die Toskanesen, aufgrund ihrer introvertierten Umgangsart, mit Landsmännern sitzen bleiben, abzuarbeiten und zudem Müll und somit Futter für die traumhafte Fauna der Toskana, bestehend aus streunenden Kötern und Wildschweinen, zu produzieren.
Adriaküste
Die Region an der Adriaküste um das Möchtegerntrinker-Mekka Rimini ist der Ballermann für Jungschützen und bietet jährlich Tausenden von Jugendgruppen aus dem Norden Asyl vor elterlichen Beschränkungen. Anders als die meisten anderen Namen der Regionen zeigt sich dieser bedeutungsschwanger, schließlich vermittelt er auch ohne, dass Italienisch- oder gar Vatikanisch- oder San-Marinoianisch-Kenntnisse von Nöten wären, dass es sich um die Küste an der Adria handelt.
Die Adria, das ist ein hellblaues Gewässer, welches ökologischen Gefahren mit reinigenden Ausscheidungen von zahlreichen Griechen, die auf der anderen Seite des großen Nasses wohnen, trotzt. Dies ist zumindest der Standpunkt des Bundes der grünen Bionade-Trinker (BdgBT e.V.), dessen Mitglieder Griechen im Gegensatz zu den meisten Deutschen für gepflegt und gesund halten. Das alles jedoch nimmt die Bevölkerung der Küste, die quantitativ im Sommer in die Höhe schießt und dann stets an starken Winterdepressionen leidet, nicht so schwer.
In Neapel, der Perle der Adria, wird ja schließlich bewiesen, dass man auch im Müll ganz gut leben kann. Jedenfalls, wenn man Ratten zu seinen Lieblingstieren zählt, in einem Altglas-Container aufgewachsen ist und die komplette Altkleidersammlung auch unfreiwillig gerne in seinem Kleiderschrank hält.
Stiefelspitze und -Absatz
Wie bei einem richtigen Stiefel ist nur wichtig, was drinnen steckt, Spitze und Absatz sind nur eine konstruktionstechnische Notwendigkeit. Von den Einwohnern vernachlässigt, kann man wenig Positives über den Wurmfortsatz italienischer Geografie behaupten. Sogar die Einwohner waren konsequent die niedere Region in vier verschiedene Provinzen mit unverdächtig klingenden Namen aufzuteilen: Apulien, Kampanien, Manipulien, Kalabrien und Basilikata. Jeder normal gebildete Ausländer hat noch nie von diesen Regionen gehört.
Die typische Architektur der Gegend ist die Wellblechhütte mit ihrem urban rustikalen Charme. Die reichen Familien haben ein Huhn oder gar zwei. Und die wenigen Familien, die sogar eine Kuh besitzen, haben sie vermutlich aus einem Viehdiebstahl erworben. Spitze und Absatz sind kaum bewohnt und die wenigen Bewohner sehr alt. Jeder Jüngere hat in den vergangenen Jahren fluchtartig das Weite gesucht - etwa so wie Forrest Gump in der dritten Stunde des Films. Weglaufen - nicht umdrehen. Das Leben ist wie eine Schuhschachtel, man weiß nur, dass man Spitze und Absatz kriegen wird.
Die Küste der südlichen Region ist wenig malerisch, da der Rest Italiens seinen Müll dort unten deponiert. Die Küste ist ölverseucht, da die Kreuzfahrtschiffe, wenn sie nachts dort vorbeischippern, ihre Klos vor den Stränden entleeren.
Ein hessischer Philosoph und Gelegenheitslyriker beschrieb das Ganze in seinem wenig berühmt gewordenen Buch Italienreise:
Denk ich an Stiefelabsatz in der Nacht,
Bin ich um den Schlaf gebracht!
Ein grob Geruch aus jeder Ritze,
Bis hin zum Schiss der Stiefelspitze.
Das war dann auch so ziemlich das einzig Romantische, was je über die bedeutungslose Einöde gesagt wurde.
Pizzien und Pastarien
Pizzien und Pastarien ist der mit reichlich Käse überbackene Schaft des italienischen Stiefelimitats. In allerlei Hinsicht ist die Region sehr unitalienisch: Im Winter fällt reichlich Schnee, dichte kühle Wälder reichen bis an die vollkommen müllfreien Strände, die Einwohner sind alle blond und pünktlich und in den Familien haben die Männer das Sagen. Die Männer dürfen, sogar ohne ihre Frau erst fragen zu müssen, in Kneipen und meist sogar bis elf Uhr abends bleiben. Wenn man in der mittelitalienischen Hügelregion in einem Restaurant ein Essen bestellt, kommt es schon nach wenigen Minuten auf den Tisch, es schmeckt äußert delikat und meistens noch richtig heiß. An keinem Hotel, keiner Pension und keinem Gastronomiebetrieb hängt auch nur ein einziges Schild Man spricht deutsch. Auch Souvenirshops und Devotionalienläden mit Heiligenbildchen findet man nirgendwo.
Bei den regionalen Wahlen stehen ausschließlich unbestechliche Kandidaten zur Wahl und insgesamt ziehen nur vier oder fünf Parteien ins Lokalparlament ein. Einziger kultureller Höhepunkt ist die in Pastarien wohnende Sängerin Gianna Nanini, die im einzelkämpferischen Alleingang den Schlagerschmonzetten ihrer restitalienischen Kollegenschaft den Kampf angesagt hat. Ihr Mann hat es ihr erlaubt! Die Autofahrer in Pizzien haben Mittelklassewagen aus deutscher und japanischer Produktion, halten sich an alle Verkehrsregeln und fahren ausgesprochen defensiv und weise. Hupen hört man nie. Alle Einwohner unterhalten sich in Zimmerlautstärke und Telefonate dauern oft nur solange, wie es braucht, um die Grundinformation zu vermitteln. Alle Sehenswürdigkeiten in Pastrien sind ohne Eintrittsgelder anzuschauen - und trotzdem in gutem Zustand. Die Toiletten der Autobahnraststätten sind blitzblank und haben immer reichlich dreilagiges Klopapier.
Sonstiges Festland
Den bisherigen Schilderungen konnte man wie einem Ferrari-Pferdchen die Innereien entnehmen, dass Italien viele sehr tolle oder zumindest wichtige Regionen beherbergt. Zwischen diesen gibt es aber auch noch andere Gegenden, ein wenig hier, etwas dort. Diese sind oft flach und manchmal hügelig, teilweise bewohnt, teils verlassen, und sofern die Wälder noch nicht vollständig abgebrannt wurden, sogar florid. Solche Landschaften, die näher am Meer dran sind als andere, werden als Küsten bezeichnet, ebenso wie solche Menschen, die näher an Gott dran sind als andere, Küster genannt werden.
Sehr unwichtig ist beispielsweise das Dörfchen Pisa im Herzen Liguriens, welches der Legende (auf der Italien-Landkarte) nach einen schiefen Turm beinhaltet. Nichts weiter als eine Geschichte, der Turm ist gerade wie die Finanzkurve des AC Mailand nach der Bilanzfälschung. Dennoch wird behauptet, der Mythos des schiefen Turms von Pisa würde leben - in der Unterhose von Flavio Briatore.
Inseln
Die italienischen Inseln sind rundum von Wasser umgeben. Manche liegen ziemlich dicht vor der Küste, manche etwas weiter weg. Es gibt zwar hunderte von italienischen Inseln, aber hier werden nur die größten und besten und berühmtesten beschrieben:
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Sizilien
Sizilien ist ein extrem trockenes Gebiet. An jeder Seite und auch hinten befinden sich reichlich Küsten und Strand. Auch im Innenland ist reichlich Sand. Damit es auch so bleibt und nicht zu schnell überwuchert, haben die Sizilianer sich viele Schafe und Ziegen angeschafft, die das Bewuchsproblem schnell und unkompliziert und nachhaltig lösen. Und damit Sizilien nicht völlig austrocknet, hat Gott es mit reichlich Wasser umgeben. Man kann also völlig zurecht von Sizilien als Insel sprechen.
Auf Sizilien sind alle miteinander verwandt. Entweder sind sie direkt Mutter, Vater oder Kind von jemand anderem oder sie sind einfach nur Patenonkel. Paten haben eine große Tradition auf Sizilien und eine ordentliche Patenschaft hält bis ans Lebensende. Wirtschaftlich leben die Sizilianer von ihren Schafen, ihren Ziegen und EU-Subventionen. Damit die Sizilianer davon auch besonders gut leben können, hat die EU 2002 noch zusätzliche Mittel für die Schafzucht bereitgestellt. Dadurch ist nun auch endlich die Entwaldung des gesamten Mittelmeerraums garantiert und die wenigen sizilianischen Waldbauern haben in der Folge zypriotische Ziegenzuchthandbücher von ihren Paten zum Geburtstag bekommen. Als Ausgleich bekamen die sizilianischen Paten Walnüsse, die sie mit Liebe zerquetschen.
Sardinien
Sardinien ist eine sehr große Insel im Mittelmeer. Die Einwohner heißen Sardinen, sie werden in großen Ställen in Käfighaltung gehalten und man kann sie wahlweise in Öl oder im eigenen Saft im Supermarkt käuflich erweben. Damit sie nicht aussterben, werden sie allerdings von den aus Zentralitalien eingereisten Sardinenbauern gezielt nachgezüchtet. Die Qualität hat in den letzten Jahren dadurch stark nachgelassen und man überlegt in der EU-Zentrale in Brüssel bereits, wie man eine dauerhafte Versorgung mit Sardinen sicherstellen kann. Dazu kamen die Bürokraten auf die sonderbarsten Ideen:
- Ein Zuchtverbot für Sardinen
- Aussiedlung und Rückführung der Sardinen in die freie Wildbahn
- Zwangssterilisation der minderwertigen Sardinen
- Einrichtung von Reservaten für die ausgewilderten Sardinen
Vesuvien
Vesuvien war eine kleine explosive Insel, die bis 10.507 v. Chr. 3.454 Meter hoch vor der italienischen Küste in den Himmel hinein ragte. Am 3. März des Jahres explodierte die Insel und löste eine viertägige Dunkelheit sowie das Ende der letzten italienischen Eiszeit aus. Relikte dieser letzten Eiszeit kann man bis heute noch in vielen italienischen Eiscafés sehen, wenn man die köstliche "Bomba di Gelato" (Eisbombe) auf der Karte findet. Von Vesuvien selbst ist heutzutage nur noch ein großes kraterhaftes Atoll zu sehen - ach ja, und der große und berühmte Vulkan auf Sizilien wurde auch nach der Insel benannt. In der Folge wurde das Atoll im späten Mittelalter offiziell dem Heiligen Christopherus geweiht und ist bis heute als Isola di santo christophero Ziel zahlreicher Wallfahrten mit kleinen in den Landesfarben bemalten Fischerbooten.
Elba
Eine der dümmsten Ideen der Weltgeschichte verhalf der kleinen und malerischen Insel Elba zu nachhaltigem Weltruhm. Nachdem der Kriegstreiber und Eroberer Europas Napoleon Bonaparte zum ersten Mal richtig besiegt wurde, verbannte man den ein Meter 64 Zentimeter großen korsischen Uniformfetischisten nach Elba. Man hatte allerdings nicht bedacht, dass auf Elba und am benachbarten Festland lauter Italiener wohnten. Diese ließen sich von ein paar vorbei reisenden Napoleon-Fans bestechen und Herrn Bonaparte umgehend wieder frei. Der wogte dann weitere zwei Jahre über den Kontinent wie ein Tsunami über Südostasien, bis man im belgischen Waterloo seiner abschließend habhaft werden konnte. Für Elba war diese typisch italienische Panne ein großer Segen. Bis heute kommen jedes Jahr viele Millionen französische Touristen auf die kleine Insel, um im Napoleon-Haus gemeinsam von der vergangenen Größe der Grande Nation zu träumen. Gemeinsam isst man dort ein gediegenes Mittagsessen aus gedünsteten elbaischen Froschschenkeln und singt zusammen gegen 14 Uhr die Marseillaise.
Bevölkerung
Im Wesentlichen wohnen in Italien Italiener und Italienerinnen. Wenn dort hauptsächlich Chinesen wohnen würden, hieße das Land ja auch China - heißt es aber nicht. Insgesamt wohnen etwa 20 % der Italiener in Italien, die anderen 85,4 % wohnen in Deutschland, in Österreich, in Benelux und in den USA und betreiben Pizzerien oder dubiose Geschäfte als Eisdealer. Die verbliebenen Itas in Italien sind ein ausgesprochen freundliches Völkchen. Man steht erst am frühen Nachmittag auf und ruft als erste Amtshandlung seinen Chef an, man werde sich wohl heute "ausnahmsweise" mal ein bisschen verspäten.
Am liebsten telefoniert der Italiener dann auch den Rest des Tages. Herkömmliche Formen der Kommunikation sind nahezu ausgestorben. Man munkelt, dass das Handy nur erfunden wurde, um den Italienern eine Möglichkeit der Kommunikation zwischen den Festnetztelefonaten zu schaffen. Eine typische Unterhaltung von Italienern am Telefon findet in zyklischen Einheiten zu jeweils etwa einer Viertel Stunde statt: Ein Gesprächsteilnehmer erzählt in Hochfrequenz von 730 Wörtern/Minute oder mehr völlig irrelevante Information und der andere beschränkt sich darauf, im Halbminutentakt ein "Bene" (Ah, gut!) oder ein "Si" (Ah, ja!) einzustreuen. Danach wechseln die Rollen und es geht von vorne los.
Das Leben der Italiener teilt sich in vier verschiedene Phasen:
- Kindheit
- die Phase vor der Metamorphose
- die Metamorphose
- die Phase nach der Metamorphose
In Phase eins ist der Italiener klein, niedlich und hat knuffige rote Pausbäckchen. Zu Beginn von Phase zwei hat sich aus dem kleinen knuffigen Ding ein bildhübscher junger Erwachsener geformt. Den Frauen wachsen die wohlwallenden langen schwarzen Haare aus der Gard-Werbung, die in zarten Locken bis über die Schultern wippen und es gedeihen pfirsichförmige Brüste von makelloser Eleganz. Die Herren haben schönes dichtes, ebenso schwarzes Haar, das sie stolz in strenger militärischer Kürze stutzen.
Doch dann kommt Phase drei: die Metamorphose. Beim italienischen Männchen vollzieht sie sich schleichend zwischen dem 26. und 30. Lebensjahr. Die anfangs noch dichten Haare werden dünner, fallen nach und nach aus und darunter kommt eine schuppige Kopfhaut zum Vorschein. Die vielen stattlichen Prachtmuskeln verkümmern nach und nach und aus den athletischen Jung-Stylern werden kleine unansehnliche Schrumpflinge mit Gehfehler und Krückstock. Noch schmerzhafter ist der Einstieg in Lebensphase vier für die Weibchen der Italiener: Die Models mit dem Fa-Werbung-Idealgewicht heiraten mit 18, stehen ab dann nur noch am Herd, managen die gesamte Familie, das Haushaltsgeld, treffen alle wichtigen Entscheidungen für ihren Gatten und die gemeinsamen Kinder und bekochen alle neun Monate eine noch größer gewordene Familie. Mit 25 haben sie dann ihre ersten sechs Kinder und es naht sich der Tag der Tage, der das Mädchen endgültig in die Form einer Frau pressen wird.
Der Tag der Tage ist der Tag, an dem die Metamorphose der Frau stattfindet. Auf Italienisch heißt der Tag "giorno di transformo". (Nicht zu verwechseln mit den "giorno di transorno"!). Die gesamte Familie und sogar der Pate werden eingeladen, man beschenkt die zukünftige Vollfrau so reichlich wie sonst nur Weihnachten und die sechsfache Mutter verlässt für immer den Körper des Backfischs. In Zukunft trägt sie um den Nabel die ehrenvollen Rettungsringe des Matriarchats. Ihr milchbringender Erker wächst auf die Größe gereifter Honigmelonen und die Haare verlieren schlagartig die berühmte Spannkraft und werden entweder kurz getragen oder zu einem Dutt hochgesteckt.
Geschichte
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Italienische Geschichte hat den Namen eigentlich gar nicht verdient! Denn die italienische Geschichte hat im Grunde genommen keine richtigen Eigenheiten, sondern besteht aus einer Aneinanderreihung von Ideendiebstählen. Ein ordentlicher Ideendiebstahl heißt auf Italienisch immitazione (darin stecken die Wörter immigriert und ohne - Kreativität), aus diesem Ursprung ist auch das deutsche Wort imitieren entlehnt.
Frühzeit
Ganz am Anfang hießen die Italiener noch gar nicht Italiener. Sie hießen Italer oder Etrusker oder Poländer oder hatten sogar noch entsetzlichere Namen. Als jedoch so etwa im achten Jahrhundert vor Christus der König der Etrusker beim Frühstück das Problem erkannte, nahm er sich ein Beispiel an Griechenland, die sich den leicht auszusprechenden und attraktiven Staatsnamen "Hellas" gaben. Schon das Königtum als Solches hatten sie auf Basis der Ägypterkönige (die Pharaos) kopiert.
Und so beschloss der König eine neue Hauptstadt mit einem schlichten und überzeugenden Namen zu gründen - das war Rom. Drei Buchstaben. Im Italienischen auch nur vier. Jedes einjährige Kind kann sich den Namen merken und jeder Eineinhalbjährige kann ihn aussprechen. Nur war um die Romstadt herum ja noch kein einiger Staat. Generell: Staaten, deren Einwohner kein Nationalbewusstsein besitzen, und das fehlte den Italer-Etrusker-Poländern ja noch, sind echt schweineschwer zusammenzuhalten. Zur Einigung hilft nur eins: Gewaltherrschaft und dem Volk vorspielen, man sei eine Demokratie. Das kupferten die Rombewohner nun bei den Griechen ab.
Das Römische Reich und die römischen Republikversuche
Das römische Reich ist nur eine Neuauflage der griechischen Politik mit anderen Mitteln. Abwechselnd war man über Jahrhunderte eine kaiserregierte Militärdiktatur, wie unter Alexander dem Großen in Mazedonien und den Rest der Zeit wagte man Experimente mit Republik und Demokratie wie einst im alten Athen. Alle paar Jahrzehnte wechselte es hin und her. Mal ein Kaiser, mal eine Senatsherrschaft, mal wieder ein Kaiser. Viele Kaiser eroberten neue Länder, die die Italiener vorher noch gar nicht kannten. Man kannte sich dort auch nicht aus und fand sich dort auch nicht sonderlich gut zurecht. Die Einheimischen wehrten sich gegen die Besatzung, denn wer mag schon Lateinunterricht? Niemand! Latein ist schwer, Latein ist langweilig! Latein sucks! Situs vi late in isset avernet! Doch beim Rückerobern fanden die Fremdvölker sich auch nicht zurecht, und wenn sich ganz viele Leute ganz mächtig verirrt haben, nennt man das eine Völkerwanderung. Und so ein Wandertag war dann auch das Ende vom alten Römischen Reich. Die Hunnen hatten großen Volkswandertag und verschiedene andere, kleinere Völkchen wanderten mit - und blieben.
Die dunklen Jahre (Teil 1)
Nach der großen Völkerwanderung ging das Licht der Geschichte erst mal aus und es stülpte sich die dunkle Käseglocke des Vergessens über den mediterranen Stiefel. Allenfalls die Oberpriester der Christenheit wussten noch durch ihre Behauptung zu überzeugen, direkt von Gott auf ihren Thron befohlen worden zu sein. Auch diese Idee ist nur kopiert aus anderen Kulturen, aber so erkämpften sich wenigstens sie einen dauerhaften Platz in den italienischen Geschichtsbüchern.
Das Mittelalter
Im Mittelalter gelang es den Italienern nicht, der Nachwelt bedeutsame Herrscher, spektakuläre Geschichten oder nachhaltige Erfindungen zu hinterlassen. Die berühmtesten italienischen Herrscher des Mittelalters sind allesamt deutsche Kaiser, die es schafften sich Italien oder Teile davon zu unterwerfen. Die berühmteste Geschichte aus dem italienischen Mittelalter ist die Geschichte eines Wandertags nach Canossa und die berühmteste Erfindung sind Spaghetti, die allerdings von einem anderen Volk unter Nichtbeachtung internationaler Copyrights nachgemacht wurden.
Die Renaissance
Die Renaissance war in Italien besonders schlimm. Diese Epoche wurde berühmt für die Kopiererei der Geschichte und Geschichten der Antike. Das wäre ja nur halbverwerflich, wenn es wenigstens eine Kopie der italienischen Geschichte gewesen wäre. Aber nein, Pustekuchen! Es wurden die Hochkulturen der Antike kopiert, Griechenland, Ägypten und Babylon 5. Die Medizin machte auch erhebliche Rückschritte, denn jeder Quacksalber, der einen Mischtiegel gerade halten konnte, schwang sich zum Hofarzt eines Stadtpaten auf und erntete Ruhm und Reichtum. War der Stadtvordere genug zur Ader gelassen und dahingeschieden, wurde den Hinterbliebenen noch schnell ein Ablass verkauft und man reiste eine Grafschaft mit kranker Obrigkeit weiter.
Der erwähnte Ablasshandel und der Handel mit Reliquien waren die unkomplizierten Haupterwerbsquellen der Kirche und der Fürsten. Die breite Masse der Leute war bettelarm und die wenigen, die Arbeit hatten, waren allesamt in der Leichen- und Reliquienproduktion beschäftigt. Für eine konstant niedrige Arbeitslosenzahl sorgte parallel eine Flut an Seuchen: Pest, Cholera und Typhus lösten einander im Wechseltakt ab - ob es AIDS, Ebola oder Chronische Rölapsenzöldilitis schon gab, weiß man nicht, denn mit Fledermaustinkturen, Glaskegeln und Blutegeln kann man solche Seuchen nicht diagnostizieren.
Die dunklen Jahre (Teil 2)
Nichts. Was folgte, war wieder nichts. Internationale Bedeutungslosigkeit. Ein Vakuum der Wichtigkeit. Verschiedene Stadtstaaten dümpelten in Bedeutungslosigkeit vor sich hin und masturbierten jahrhundertelang zu der Vorstellung vergangener Größe. Venedig. Pisa. Genua. Florenz. Vatikan. Einem Gerücht zufolge entstand diese vollkommene Ideenlosigkeit, da man die vielen großkotzigen Gebäude, die aus der Ideenlosigkeit der Renaissance der Antike entrissen wurden, erst einmal fertigstellen wollte.
Italien als machtlose Kolonialmacht
Die Kolonialzeit schloss sich nahtlos an: Von allen Kolonialmächten war Italien die mit Abstand erfolgloseste. Als man hörte, dass England und Frankreich, ja sogar Portugal und Spanien mit Kolonien ein großes Geschäft machten, wollte man das mal nachmachen. Leider hatte man übersehen, dass nur noch Libyen und Somalia und Äthiopien zum Kolonialisieren frei waren - Länder ohne gewinnbringenden Sklavenhandel, ohne erwähnenswertes Eigenkapital und vor allem ohne ausbeutbare Bodenschätze. Militärisch war das Projekt ein Totalreinfall und finanziell sogar ein Zuschussgeschäft. Die italienische Kolonialpolitik orientierte sich an einem Tier: dem Elefanten. Die Italiener hatten 217 v. Chr. schon Erfahrungen mit Elefanten machen müssen, als der Tunesier Herr Barkas mit seinen Elefanten nahezu das ganze Italien eroberte. Und so lässt sich auch die italienische Kolonialpolitik ganz gut mit Elefanten vergleichen, sehr viel Kraft und Macht und im Grunde genommen eher menschenfreundlich! Nur in Wahrheit war das Output eher das seiner Artgenossen im Porzellanladen. Rein mit Macht, kräftig tröööööööten und dann nichts wie weg, wenn alles unwiederbringlich kaputt ist.
Die braunen Jahre
Ende der ersten Hälfte des 20. Jh.: Zum ersten Mal richtig erfolgreich im Ideenklau seit der Renaissance waren die Italiener bei der Übernahme der deutschen Gesellschaftsordnung der späten 30er und frühen 40er Jahre. Im Endeffekt begannen die Italiener sogar ein bisschen früher, alles braun anzumalen und mit trikoloren Fahnen zu dekorieren. Mussolini Dutschke, eine Hitlerkopie aus der Emilia Romagna im südlichen Norditalien, fand die Show, die der kleine machtgeile menschenverachtende Österreicher in Berlin und dem restlichen Europa abzog, echt cool. Mit leichten Modifikationen übernahm er das gesamte System, ohne mal ordentlich nachzudenken. Vor allem, dass Hitler immer erst um 13:00 Uhr zu seiner Führungsarbeit aufstand, begeisterte den Vorzeigeitaliener kolossal. Für einen ordentlichen Aufmarsch und leidenschaftliche Reden sind die Italiener eh leicht zu begeistern und SCHWUPP, die Stiefelbewohner waren hopsala in den größten Massenmord der Geschichte verwickelt. Als sich jedoch die militärische Niederlage des unwahrscheinlichen Verbündeten abzeichnete, wollte es mal wieder keiner gewesen sein und man perforierte den Dutschke nach allen Regeln der Kunst. Und weil er vom Erschießen durch das viele Blut so nass geworden war, hängte man ihn publikumswirksam in Mailand auf dem Fischmarkt wie eine Flunder zum Trocknen auf. So endete das mit Abstand dunkelste Kapitel der italienischen Geschichte weit beleuchteter, als der Bunkertod des massenmordenden Feiglings aus Braunau am Inn.
Das moderne Italien
1945 und danach: Als man das moderne Italien aus dem Sumpf des Faschismus erbauen wollte, wurde man sich einfach endgültig nicht mehr einig, welches staatliche System man diesmal kopieren wollte. Innerhalb weniger Tage gründeten die 60 Millionen erbitterten Gegner Mussolinis, die die Alliierten Kriegssieger im Land vorfanden, 12.344 Parteien. Jede politische Strömung war vertreten, sogar eine kleine antifaschistische Partei war dabei. Die Italiener wechseln zwar selten ihre Unterhemden, aber ihre Regierungen erfüllen ihre Hälfte des Sprichworts sehr gut. Vor allem dienstags und mittwochs wechseln die Regierungen besonders oft. Dem Wechselspiel auf nationaler Ebene steht ein erstaunlich stabiles Konstrukt auf lokalpolitischer Ebene entgegen: Der dicke Bürgermeister mit dem bürgerlichen Hut ist der größte Kommunist und wenn es nicht im konservativ-jovialen Lager einen schlagkräftigen Priester gibt, scheitert die vom roten Teil Italiens ausgehende Weltrevolution immer noch an sich selber. Italien ist sogar in der NATO. Man wollte auf jeden Fall dabei sein und bettelte in Washington wie sonst nur DSDS-Kandidaten bei Dieter Bohlen ums Weiterkommen - und wurde sogar Gründungsmitglied des nordatlantischen Verteidigungsbündnisses. Es war den anderen einfach nicht aufgefallen, dass Italien gar nicht am Atlantik liegt.
Das sonstige wesentliche Geschehen im Italien der Nachkriegszeit erstickt häufig in den mafiösen Machenschaften der Gewerkschaften, der vielen Parteien oder ihrer Politiker, in bloßer Bestechung sowie in der allgegenwärtigen nationalen Leidenschaft zum Streiken. Tagtäglich ist es wieder eine andere Branche, die sich zur wirtschaftlichen Unfähigkeit streikt. Vor allem die jedes Frühjahr wiederkehrenden Streiks der Müllmänner und der Kanalarbeiter sorgen immer wieder für mediterrane Gerüche in Straßen und Gebäuden. Besonders paradox sind in diesem Zusammenhang die Streiks der Eisenbahner: dass in der unpünklichsten Bahngesellschaft der Welt ab und zu sogar die Arbeiter gestreikt haben, ist nach genauem Studium der untendenziösen italienischen Presse noch nie jemandem aufgefallen.
Während der Arbeitskämpfe demonstrieren die Arbeiter jedoch nicht mit wilden Parolen und Internationale singend vor den Fabriktoren. Allenfalls ein paar verwegene ewiggestrige Fanatiker geben sich diese Blöße. Die durch die Streiks entstehenden freien Wochen nutzt der Italiener gerne, um mit der gesamten Familie ans Meer oder in die Dolomiten zum Skifahren zu verreisen. Das ist viel produktiver und heizt den dortigen Umsatz und die Volkswirtschaft enorm an. So erreicht man einen Synergieeffekt, der krisensicher jedes Jahr die Staatshaushalte belebt.
Politik
Aus Tradition pflegt Italien in der Politik ein geordnetes Chaos. Politik wird im Land der zweitausend Parteien nicht als notwendige Verwaltung oder gar als kreative Verwirklichung der eigenen Gedanken gesehen. Politik war einfach irgendwann da und wird jetzt ab und zu zelebriert, oder so getan, als ob. Die politische Richtung Italiens ist halbrechts-mittig-oben und im Allgemeinen geprägt durch vollführte Individualität, oder wie jeder normal denkende Mensch sagen würde, durch heilloses Durcheinander. Als 1991 sieben Parlamentswahlen im selben Jahr stattfanden, wunderte sich ebenso wenig jemand, wie 1982, als sich das 423-köpfige italienische Parlament sage und schreibe aus Mandatsträgern von 481 verschiedenen Parteien zusammensetzte. 1961 gründete sich zusätzlich zu sechs kommunistischen Parteien, zwei stalinistischen Parteien, drei leninistischen Parteien noch eine trotzkistisch-leninistische Partei. Sogar eine neoliberale nationalkonservative maoistische Partei gab es schon mal, doch durch den Tod des 93-jährigen Vorsitzenden Gian-Franco Z. aus Venedig halbierte sich die Mitgliederzahl. Aber das parteipolitische Chaos fügt sich nahtlos ins gesamtgesellschaftliche Chaos:
Die Putzfrau wiegelt bei geplanten Stichwahlen ab, der Oberindianer fälscht die Bilanzen und das Haltbarkeitsdatum der Steinofen-Fertigpizza, eine Pornoqueen kandidiert um ein Direktmandat gegen einen amtierenden Ministerpräsidenten (und gewinnt!), die Carabinieri werden einfach hier und da mal ausgesandt, um Wahlurnen zu "überwachen", die schärfsten Frauen werden an französische Staatschefs verheiratet, die schärfsten Pizzen werden an deutsche, fette Ex-Politiker verheiratet, die Pornoqueen ist enttäuscht, dass sie nicht auch zu irgendwelchen Stechwahlen antreten durfte, Fußballergebnisse werden in Cappucino-Bars zwangsversteigert und politische Gegner landen im Po... äh, also im Fluss Po.
Wirtschaft
Der Italiener an sich arbeitet, wenn er denn zwischen den vielen Streiks und den tarifrechtlich festgelegten großzügigen Pausenzeiten überhaupt mal arbeitet, in fest vorgegebenen Wirtschaftsstrukturen. Firmenpleiten gibt es nahezu nie, denn die Unproduktivität ist Programm und der Umsatz der Betriebe somit erstaunlich stabil (auf niedrigem Niveau). Und da auch die Chefs mit wenig Umsatz kalkulieren, ist man sogar in Zeiten der allgemeinen Weltwirtschaftskrisen und der Konjunkturpakete völlig unanfällig. Ganz im Gegenteil, dadurch fließen zusätzliche Subventionen aus der EU nach Italien.
Während in der restlichen westlichen Welt freie Berufswahl in Mode gekommen ist, fuhr der Zug der Moderne ohne die Italiener ab. Man wird in Italien immer noch gerne das, was der Vater und die Mutter auch waren: War die Mutter schon Hausfrau und Mutter von Beruf, wird die Tochter auch mit 87%iger Wahrscheinlichkeit auch als Hausfrau und Mutter ihre Pizzabrötchen verdienen und war der Vater beispielsweise Eisdealer, wird auch der Sohn höchstwahrscheinlich so
enden. Haupterwerbszweige der Bevölkerung sind:
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Gesellschaft
Wo ein Staat ist, ist dessen Gesellschaft nicht weit, genauer gesagt befindet sie sich im Staat selbst drinnen. Dies trifft auch auf Italien zu. Früher sollen in Italien einmal große Künstler gehaust haben, auf deren Lorbeeren sich die Italiener von heute nicht nur ausruhen, nein, sie essen die schmackhaften Beeren gleich auf. Die Einzige italienische Tradition, die sich bis heute wirklich halten konnte, ist der gesunde Patriarchalismus. Dieser trifft im Land des blühenden, nicht aber des glühenden Weines auf fruchtbaren Boden, da die Männer ihre Anfeindungen angesichts des Körperbaus italienischer Mamas schlichtweg auf Dickenfeindlichkeit schieben können. Sicherlich haben auch Italiener des starken Geschlechts oft ein paar Pfunde zu viel, doch fingen die Feministinnen unter demselben Vorwand mit Diskriminierungen an, käme doch noch erneut die künstlerische Wurzel ins Spiel, welche die weiblichen Bemühungen als einfallslos und nachgemacht abtun würde. Außerdem muss man den Männern des Landes zugutehalten, dass sie sich zumindest für Sport interessieren.
Für Sicherheit sorgen theoretisch die Carabinieri, ein Staatsdienst, der stets mit dem landeseigenen, italienischen Namen gerufen wird, da sie den Begriff Polizei nicht verdienen. Vielmehr kommen die uniformierten Straßenlaternen einem deutschen Beamten gleich, wirft man einen Blick auf das Arbeitspensum und die Qualifikation. Die Wachmänner, die eher noch zu den Village People als in einen Security-Dienst passen würden, tun nichts, außer Fußballspiele anzuschauen und den italienischen Hooligans dabei den nötigen Freiraum zu lassen, weshalb sich die Gesellschaft Italiens in ihrem feucht-fröhlichen Chaos orientierungslos auf der Stelle bewegt. Hier, und wenn auch nur hier und nirgendwo anders, könnte man sich tatsächlich eine Scheibe original-italienische Salami von der Abwehrkette der landeseigenen Fußballnationalmannschaft abschneiden.
Kunst
Italienische Kunst ist maßlos überbewertet. Im Wesentlichen allerlei Steine, große Steine und kleine Steine, eckige Steine und runde Steine, weiße Steine und vergilbte Steine. Steine, die entweder in mühevoller handwerklicher Arbeit behauen wurden oder architektonisch zweifelhaft übereinander gesetzt sind. Es ist kein Zufall, dass das berühmteste italienische Bauwerk so schief ist, dass es jederzeit droht, vornüber zu kippen. Und auch das größte Bauwerk musste erst vom Malerfachbetrieben der Renaissance mit aufwendigen Deckenfresken dekoriert werden, um ernsthaft aus dem Wust architektonischer Mittelmäßigkeit aufzufallen.
Sogar auf Leinwand schufen italienische Künstler ihre Wand- und Deckenbemalungen, um von der schlechten Baukunst durch farbige Dekorationselemente abzulenken. Aufgrund schlechter Politik und noch schlechterer militärischer Leistungen, ließ man sich die wenigen gelungenen Bilder wie die Mona Lisa aber schnell abjagen und die wenigen richtig guten Bilder hängen heute in Museen in aller Welt, nur eben nicht mehr in Italien.
Ob man bei dieser fremdländisch stationierten Kunst allerdings noch von italienischer Kunst sprechen kann, bleibt völkerrechtlich ungeklärt. So hängen zum Beispiel die in den Wirren der Spätrenaissance nach Deutschland gelangten Bilder in München in der Alten Pinakothek. Viele von denen waren vorher gerade einmal hundert Jahre in Italien und sind inzwischen 500 Jahre in Deutschland. Man kann also bei den Bildern von Michelangelo durchaus von kosmopolitischer Kunst sprechen. Seit die deutsche Bundesregierung 1998 einen Beauftragten für Beutekunst eingesetzt hat, regt sich in Italien die Hoffnung, die Wandverkleidungen wiederzubekommen. Dieser allerdings kümmert sich erstaunlicherweise nur um die Rückführung von Wandverkleidungen (wie etwa dem Bernsteinzimmer) nach Deutschland und nicht umgekehrt.
Bildungswesen
Wie die meisten Wombatarten sind auch Italiener dazu befähigt, sich fortzupflanzen. Um den Nachwuchs dann in die Gesellschaft integrieren zu können, muss dieser natürlich etwas lernen. Während die Einbildung schon durch die Latino-Mentalität bei den Kleinen verankert ist, muss man für die Bildung, die sich auch des Öfteren als nützlich erweist, eine Schule besuchen. Diese sind aber oft sehr elitär und streng. Das Aufwachsen in einem Land, in dem das Wort "Junge" als "Bimbo" übersetzt wird, ist zweifelsohne nicht einfach.
Auf dem Lehrplan stehen neben Lesen, Schreiben und Fußballspielen auch besonders alltagsorientierte Fächer wie Bilanzfälschung. Diese wird den Sprösslingen mittels Situationen vermittelt, die die werdenden Italiener zum eigenen Vorteil nutzen können. Bestes Beispiel hierfür ist die italienisch-stämmige, aber international durchgeführte Pisa-Studie, bei der der rot-weiß-grüne Stiefel (nein, nicht die neuesten Treter von Thomas Gottschalk sind gemeint) seit Jahren mysteriöserweise gut abschneidet.
Wurde die Schullaufbahn dann beendet, müssen sich die Heranwachsenden entscheiden: etwas Handwerkliches, Künstler, Fußballspieler, Gastarbeiter in Deutschland, Pizzabäcker oder irgendetwas anderes? Oder vielleicht doch studieren, um sich dann nachher "Dotore" nennen zu dürfen. Einigen Leuten wird die schwere Entscheidung aber glücklicherweise abgenommen. Junge Männer mit enger Familienbindung werden zwangsläufig Mafiosi, Frauen müssen meistens nur zwischen zwei Berufszweigen wählen: entweder Hausfrau oder französische First Lady.
Sport
Sport ist Mord, weiß der Italiener - daher handelt es sich dabei in Bella Italia wie der Totschlag um eine Ehrensache. Dennoch fällt die Verteilung der aktiven und passiven Sportler, also den Interessenten oder schlichtweg nur denen, die sich nicht betätigen, klar zu Ungunsten des armen Sportsgeistes aus. Aber wer glaubt schon an Geister...
Es ist wichtig, dass die heranwachsenden Männer in ihrer Jugend drei Viertel des Tages damit zubringen, Sport zu treiben und dann später als Profi anzuheuern, um die Verwandtschaft stolz und gerne auch glücklich zu machen. So kann man(n) sich guten Gewissens irgendwo zur Ruhe setzen und fett werden. Die beliebteste Sportart in Italien ist mit Abstand der Fußball. Verschiedene andere Disziplinen wie Radfahren oder Faustball existieren zwar auch, doch nur der Calcio kann die italienische Mentalität angemessen verkörpern. Der Radsport bietet ebenfalls zahlreiche Ventile für Emotionen, diese gehen aber des Öfteren kaputt und müssen durch ein neues Teil ersetzt werden, und befinden sich ohnehin meist nur in Frankreich. Dort ist nämlich die Tour de Trance Bühne für viele bis unter die Augenbrauen zugespritzte, äh wie auch immer... Radfahrer. Das TV, ja sogar Eurosport, hat sich nämlich schon längst von der Übertragung des landeseigenen Giro d'Italia zurückgezogen. Nicht etwa wegen des vielen Dopings, sondern vielmehr wegen der Langeweile.
Beim Fußball hingegen können die Itas - ganz gleich ob als Spieler auf dem Platz, als Hooligan auf der Tribüne oder als druckerschwärzegeiler Politiker bei der Statistikbearbeitung - ihre Aggressionen rauslassen. Gestalterisch ist dabei sogar Kreativität gefordert, schließlich bleibt die Wahl, ob man wie Francesco Totti die Kontrahenten hochmütig anspuckt oder sie wie Gennaro Gattuso psychopathisch umgrätscht. Zudem kommt die künstlerische Ader der Italiener zum Vorschein, wenn sie sich zu Ungunsten derer, die sich mal wieder provozieren haben lassen, theatralisch fallen lassen. Sogar einfache Kopfballduelle wie zwischen Materazzi und Zidane können da schon ganz schön unschön wirken. Dann behalten nicht mal die nationalen Schiris wie etwa der wegen Augenkrebses chemo-therapierte Pierluigi Collina den Überblick. Die Taktik der Squadra Au Hura ist nur auf das Zerstören ausgerichtet. Man pflegt ein klassisches 4-4-2-System: vier Verteidiger, noch mal vier Verteidiger und zwei Friseusen.
Auf Vereinsebene spart man sich mittlerweile die Austragung von Fußballspielen. Die Fans kommen nur noch so her, um ein Feuerchen zu machen und sich die Köpfe einzuschlagen, die Ergebnisse werden nach Bestechung ermittelt. Neben der Seria A gibt es mittlerweile auch noch eine zweite Profiliga, damit den manipulierenden Vereinen einen Zwangsabstieg zu ermöglichen. Diese Bestrafung muss hin und wieder sein, um vor der UEFA zumindest halbwegs den guten Schein zu wahren. Dennoch: Beim Sport haben die Italiener durch ihre Spielweise und ihren Argwohn nur Feinde gewonnen. Oder wie es der berühmte Philosoph und Brusthaar-Toupet-Träger Flavio Briatore formulieren würde: "Wer den Schaden hat, braucht für den Sport nicht zu sorgen. Oder umgekehrt."
- Siehe auch: Italien (Fußball), Squadra Au Hura
Literatur
Italienische Literatur hat seit jeher wenig Leser. Das liegt an verschiedenen Hauptgründen:
- sie wird auf Italienisch verfasst, das sprechen nur sehr wenig Leute außerhalb Italiens
- sie wird nicht so häufig übersetzt, da italienische Übersetzer genauso oft streiken wie ihre Landsleute in anderen Berufszweigen
- die wenigen italienischen Autoren von Weltruf schreiben ziemlich intellektuellen Quark
- italienische Drucker erzielen mangelhafte Ergebnisse beim Druck und jede zweite Seite bleibt genauso leer wie
eine Anzeigetafel bei italienischen Fußballspielen. Trotzdem schafften es einige wenige italienische Autoren zu Weltruhm, Namen wie Umberto Eco, Giovanni Guareschi, Carlo Collodi und vor allem Dante Alighieri schafften mit surrealer Literatur den Durchbruch. Sie werden als Lesezirkel in italienischen Pizzerien weltweit vertrieben und erfreuen sich damit während des stundenlangen Wartens aufs bestellte Essen globalen Interesses.
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